Rosmarie V.(Ruzenka)
begann die Diskussion am 08.01.03 (18:22) mit folgendem Beitrag:
Was ist Zeit? Wer könnte das so leicht und kurz erklären?Wer kann die Zeit denkend erfassen und dieses dann in Worte umformulieren? Dabei ist Zeit für uns alle ein sehr vertrautes und sehr oft benutztes Wort. Ich möchte einfach erfahren, was andere Menschen unter dem Wort ZEIT verstehen.
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Medea
antwortete am 08.01.03 (18:30):
Zeit ist eine Illusion - man glaubt sie zu haben, aber in Wirklichkeit hat sie einen ....
(habe ich irgendwann einmal vor langer Zeit gelesen),
ob's stimmt?
Medea
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Karin
antwortete am 08.01.03 (20:11):
Zeit wird ganz sicher nicht auf einem zifferblatt sichtbar
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sofia204
antwortete am 08.01.03 (20:45):
sie ist nicht nur meßbar, sondern x-beliebig lang und kurz, beispiel: ich wache morgens auf und versinke eine Weile in Erinnerungen oder am liebsten: ich schaue Zustände an, als ob ich neben mir stünde. Das ist am schönsten. Das könnte die Uhr alles nicht messen.
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Nuxel
antwortete am 08.01.03 (21:25):
ZEIT was das ist?----denk mal nach....... Zeit ist vergangenes Erleben Zeit ist Zukunft Zeit ist Vergangenheit Zeit -kann-verlorene Zeit sein,wenn sie nicht sinnvoll gelebt wird oder wurde. denkt Nuxel
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Marianne
antwortete am 08.01.03 (21:51):
Zeit ist , wenn das Ich die Gegenwart bereits als vergangen erlebt und die Zukunft als gegenwärtig. Zeit ist das Unmessbare im Versuch, gemessen zu werden.
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Simba
antwortete am 08.01.03 (22:48):
Was Zeit ist, vermag ich nicht so genau zu definieren, aber ich habe eine Seite gefunden, die dir vielleicht weiterhilft :-)
Internet-Tipp: https://www.wasistzeit.de/wasistzeit/a1.htm
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sofia204
antwortete am 08.01.03 (23:27):
in der Zeit kann man alles verschieben, aber manches kommt von dem größeren Außerhalb das wir vertrauensvoll noch nicht kennen.
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Karl
antwortete am 09.01.03 (08:15):
Das Lob der Langsamkeit (Link) dürfte im Zusammenhang eine interessante Lektüre sein.
Internet-Tipp: https://www.philosophia-online.de/mafo/heft2001-05/langsamkeit.htm
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DorisW
antwortete am 09.01.03 (08:25):
Und ein Buchtipp von mir obendrauf:
Sten Nadolny, Die Entdeckung der Langsamkeit
Internet-Tipp: https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492207006/302-2255995-1569660
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schorsch
antwortete am 09.01.03 (12:08):
Das Thema hatten wir schon mal. Die Zeit nimmt jeder Mensch anders wahr - und erst noch zu jeder Zeit anders. Das kommt schon im Lied "Ich trage wo ich stehe, stets eine Uhr bei mir...". Da singt doch der Sänger, dass die Uhr manchmal zu schnell und manchmal zu langsam laufe. Ich selber denke: Dass es Menschen gibt, die in die Zukunft sehen können, ist für mich ein Indiz dafür, dass es verschiedene Zeitebenen gibt. Denn auch Hellseher können nur etwas sehen, was irgendwo schon stattfindet....
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Nuxel
antwortete am 09.01.03 (12:56):
@Schorsch
..nicht immer----- manche sind auch in der Lage,Ereignisse :VORAUSsehen zu können,die sich erst später ereignen werden.
Nuxel
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Fred Reinhardt
antwortete am 09.01.03 (13:26):
Mein Zeitbegriff.
Kinderzeit --------- Schulzeit ----------- Lehrzeit Keine Zeit --------- Ruhezeit ----------- EWIG-ZEIT
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Rosmarie V.(Ruzenka)
antwortete am 09.01.03 (18:11):
Mir ist noch ein anderes Wort im Zusammenhang mit ZEIT begegnet: UNZEIT. Wer z.B. zur Unzeit stirbt, hat die Fülle seiner Zeit nicht erreicht.
Wer an die Toten der Kriege denkt, die Toten der Shoa, die Toten der Genozide von Armenien bis Jugoslawien, die Toten der Lager, die Toten der Verkehrsunfälle und Suizide, die Toten des Hungers und der Gewalt.....Es hört sich an wie eine Litanei und ich habe Lust, immer wieder ein ..."Herr erbarme dich " nachzuschicken...weil doch die Zeit Gnade sein soll; eben erfüllte Zeit!
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schorsch
antwortete am 09.01.03 (18:18):
@ Nuxel"...manche sind auch in der Lage,Ereignisse :VORAUSsehen zu können,die sich erst später ereignen werden...."
Das weiss ich. Aber warum können sie etwas sehen, das gar nicht existiert? Möglich wäre doch immerhin, dass es eben doch existiert - nur eben auf einer anderen Zeitebene.
Ich möchte hier noch die "UFOs" ins Spiel bringen. Es gibt inzwischen Tausende, die glaubwürdig erklären, solche gesehen zu haben. Vielleicht haben auch sie nur in eine andere Zeitebene schauen können? Und vielleicht geraten ja diese Zeitebenen durch all unsere Aktivitäten wie z.B. Störungen des Raumes mit elektrischen Strahlen, ins Ungleichgewicht?
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Hanskarl
antwortete am 09.01.03 (19:50):
Hallo Rosemarie,
morgen ist heute gestern.
Das ist meiner Meinung nach Zeit.
Gruß Hanskarl
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Erika Kalkert
antwortete am 10.01.03 (19:10):
Zu dem Thema "Was ist Zeit" passen sehr gut die Gedanken von Jörg Zink über den Umgang mit der Zeit.
Vom Umgang mit der Zeit
Mit der Zeit umgehen lernen, Tage, Stunden und Augenblicke ausschöpfen, um so sich mit den Grenzen der Zeit befreunden.
Jedem Tag sein eigenes Recht geben; dem Spiel, dem Gespräch, den Plänen, dem Werk, der Fröhlichkeit, dem Nachdenken und dem Schlaf seine eigene Schönheit und Schwere lassen, und so auch den letzten Tag mit Vertrauen durchleben.
Nach Möglichkeit jeden Streit beenden, ehe die Sonne untergeht, und nichts Ungeordnetes durch die Tage und Wochen schleppen.
Anderen ihre Schuld vergeben und Vergebung für die eigene Schuld erbitten und dies so, dass es nichts Ungewöhnliches, sondern etwas Tägliches ist. Darauf vertrauen, dass man Vergebung empfangen hat, von Gott und den Menschen, und dafür danken.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende Erika
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Frieder
antwortete am 10.01.03 (21:02):
Hören wir einmal was Aristoteles dazu sagt:
"Da die Zeit das Maß der Bewegung ist und des Bewegens und da sie die Bewegung dadurch messen kann, daß eine bestimmte Bewegung abgegrenzt ist, die als Maß für die ganze gebraucht wird, so wie auch eine Elle eine Länge ausmißt, weil sie abgegrenzt ist als eine bestimmte Länge, die die ganze Länge messen soll, so bedeutet für die Bewegung ihr Sein in der Zeit, daß sie durch die Zeit gemessen wird, sie selbst und ihre Dauer"
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sofia204
antwortete am 10.01.03 (21:35):
...Die Zeit der Elektronen und Schwarzen Löcher ist also nicht unsere "materielle Zeit", die von der Vergangenheit in die Zukunft führt. Sie ist die "geistige Zeit", die "zyklisch rückwärts läuft"...
(J-E Behrendt, NadaBrahma, die Welt ist Klang, rororo 7949, S.92)
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Felix
antwortete am 11.01.03 (18:41):
Da müsste man sich wieder einmal einigen ... über welchen "ZEIT" Begriff wir diskutieren wollen. - Die chronologische Zeit, die man mit Uhren, Erdumdrehungen, Planetenumläufen oder mit dem radioaktiven Zerfall unstabiler Isotopen misst? - Die Zeit als vierte Dimension im Raum-Zeit-Kontinuum? - Die Zeit als gerichteter Vektor? - Die transversale Zeitkomponente, die quer zur chronologischen Zeitachse verläuft? - Oder gar die psychologische Zeit, die Erlebniszeit als Wahrnehmung einer Veränderung oder eines Zustandes. Die Zeitempfindung, die gegenüber der chronologischen Zeit gerafft oder gedehnt erscheinen kann. - Die physiologische Zeit .... die Lebensabschnitte bestimmt, die mit der biologischen Uhr zu tun haben? - Und ... und
p.s. wir haben schon einmal in diesem Forum darüber gesprochen! Siehe Archiv (auch ein Zeitbegriff)
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Helga B.
antwortete am 11.01.03 (22:37):
Zeit ist u.a. ein philosophischer Begriff und wurde geschaffen, um bestimmte Dinge ermöglichen zu können. Wie sonst sollten wir uns treffen, wie sollten wir anfangen zu arbeiten, wie damit wieder aufhören (sehr sehr wichtig!!!). Wie sollten Rendezvous zustandekommen? Etc. Etc. In Wirklichkeit gibt es keine Zeit, nicht die Zeit vergeht, sondern wir vergehen in der Zeit, und die bleibt immer gleich.
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schorsch
antwortete am 12.01.03 (11:56):
Einstein behauptete, wenn ich mich nicht irre, dass die Zeit mit einer gewissen Eigenbeschleunigung im Weltall überholt werden könne. Das würde bedeuten, dass ein Astronaut bei einer gewissen Geschwindigkeit statt älter immer jünger würde. Immerhin gibts ja auch Menschen, die ihrem Alter davon zu laufen versuchen (;--))))
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Wolfgang
antwortete am 12.01.03 (13:46):
Antoine de Saint-Exupéry hat sich wiederholt mit dem Phänomen "Zeit" und wie man heutzutage damit umgeht auseinandergesetzt... So auch in seinem Buch "Der kleine Prinz" (die Geschichte habe ich schon einmal in einem mittlerweile archivierten Zeit-Thema gebracht, aber, vielleicht mag sie jemand noch mal oder zum ersten mal lesen):
"Guten Tag", sagte der kleine Prinz.
"Guten Tag", sagte der Händler.
Er handelte mit höchst wirksamen, durststillenden Pillen. Man schluckt jede Woche eine und spürt überhaupt kein Bedürfnis mehr, zu trinken.
"Warum verkaufst du das?" sagte der kleine Prinz.
"Das ist eine grosse Zeitersparnis", sagte der Händler. "Die Sachverständigen haben Berechnungen angestellt. Man erspart dreiundfünfzig Minuten in der Woche."
"Und was macht man mit diesen dreiundfünfzig Minuten?"
"Man macht damit, was man will..."
"Wenn ich dreiundfünfzig Minuten übrig hätte", sagte der kleine Prinz, "würde ich ganz gemächlich zu einem Brunnen laufen..."
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Felix
antwortete am 12.01.03 (20:35):
Hallo Schorsch
in der relativistischen Physik spricht man von Zeitdilatation. Vereinfacht gesagt: In einem bewegten System läuft die Zeit verlangsamt ab. Eine Bedeutung bekommt dies nur, wenn die Bewegung sehr schnell ist. Erklärung siehe: <https://www.ap.univie.ac.at/users/fe/SRT/Zeitdilatation.html>
Internet-Tipp: https://www.ap.univie.ac.at/users/fe/SRT/Zeitdilatation.html
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schorsch
antwortete am 13.01.03 (10:10):
Ich denke, man kann sich zwar mit solchen Experimenten vorstellen (einbilden), die Zeit laufe nun schneller ab. Wir können damit aber die Gestirne nicht beeinflussen, die ihre Bahnen trotz unserer Experimente wie seit Milliarden Jahren weiterziehen. Genau so gut könnten wir nämlich eine Uhr konstruieren, die langsamer oder schneller läuft als die des Nachbarn und dann sagen, unsere Zeit laufe schneller oder langsamer ab als diejenige unseres Nachbarn. Einsteins Theori wird sich kaum je schlüssig beweisen lassen. Erst dann würde man ihr glauben, wenn ein Mensch am 2. Januar 2005 ins All geschossen und am 4. April 2004 wieder landen würde!
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Felix
antwortete am 13.01.03 (17:47):
Lieber Schorsch .... zugegeben die relativistische Physik ist schwierig zu verstehen. Es ist auch nicht einfach, das sehr abstrakte Beweisverfahren so darzustellen, dass es jedem einleuchtet. Eines kann ich dir aber versichern. Die errechneten Werte für die Zeitdehnung (Zeitdilatation) sind durch Beobachtung bei kosmischen Phänomenen und terrestrischen Experimenten vorallem mit Hilfe von Beschleunigern bestens nachgewiesen. Da der Faktor, mit dem sich die Zeitdauer und übrigens auch die Länge in Bewegungstichtung ändert, sich erst mit sehr hohen Geschwindigkeiten messbar auswirkt, werden nur kleinste Massen bewegt. Als Zeitgeber spielen z.B. radioaktive Zerfallserscheinungen die Rolle der bewegten "Uhr". Der Faktor (Loretztransformation) ist mit dieser Schrift etwa so darzustellen: <(1- v2/c2) hoch -1/2> wobwei v die Geschwindigkeit der "Uhr" und c die Lichtgeschwindigkeit bedeutet. statt <hoch -1/2> kannst du auch <Quadratwurzel von> nehmen. rechne!
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Felix
antwortete am 14.01.03 (02:09):
... oder in Worten:
Quadratwurzel aus (eins minus (Geschwindigkeit im Quadrat durch Lichtgeschwindigkeit im Quadrat))
In Zahlen:
bis ca. 3000 kmh ist der Faktor um 1 bei......14'745 kmh 0.999999999907 .....15'099'494 kmh 0.999902260857 ....120'795'955 kmh 0.993725314680 ....966'367'641 kmh 0.446497554579 ca. auf die Hälfte reduz. Bei Lichtgeschwindigkeit 1'080'000'000 kmh = 300'000 km/sec geht der Faktor gegen Null ... die Zeit bleibt stehen!
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DorisW
antwortete am 14.01.03 (07:52):
Zwischen "gegen Null gehen" und "stehenbleiben" gibt es ja nun doch einen feinen, aber wichtigen Unterschied...
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Felix
antwortete am 14.01.03 (11:40):
Hallo DorisW ... weil die Lichtgeschwindigkeit nicht erreicht werden, sondern nur beliebig angenähert werden kann, spricht man in der Mathematik von einem Grenzwert (limes) der in diesem Fall eben g e g e n Null geht. Wenn's dir lieber ist, kannst du auch von einem asymptotischen Verlauf sprechen. Die Zeitlinie und die Nulllinie nähern sich beliebig, treffen sich aber erst im Unendlichen. Ist das anschaulich genug?
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DorisW
antwortete am 14.01.03 (11:55):
So ist es recht :-)
Der Unterschied war mir schon wichtig...
Magst du eine Korinthe? ;-)
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Felix
antwortete am 14.01.03 (14:38):
... Danke ... als Diabetiker eigentlich nur bei Unterzuckerung ... &:>)))
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