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THEMA: Experten schätzen 250 000 Tote im Irakkrieg
22 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 05.01.03 (18:23) mit folgendem Beitrag:
... die meisten sind natürlich Väter, Söhne und Brüder der von den Amerikanern so selbstlos zu befreienden Iraker.
Nachzulesen in Spiegel online (Link)
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,229439,00.html
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Karl
antwortete am 05.01.03 (18:29):
Jetzt lese ich, die meisten Toten werden Zivilisten, also auch Frauen und Kinder sein. Die Amerikaner rechnen auf ihrer Seite nur mit wenigen 100 Toten (da sie feige aus der Luft bomben werden). So sieht eine ungebetene "Befreiung" aus!
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wese
antwortete am 05.01.03 (19:18):
Wenn dann die "Freunde des Krieges" für jeden einzelnen Toten Beifall klatschen, dann habe sie für den Rest ihres Lebens Vollbeschäftigung.
Hoffentlich werden wir dann von Kommentaren verschont, die eine solche Tragödie auch noch rechtfertigen. Eines ist ganz sicher, es wird auch "danach" noch Menschen geben, die einen derartigen Massenmord als Glücksgefühl empfinden.
Die Vorboten weilen bereits unter uns!
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mechtild
antwortete am 05.01.03 (20:28):
Jeder Tote ist ein Toter zu viel. Aber wofür sterben die Menschen? Nach dem Morden muss doch wieder verhandelt werden, denn Krieg löst keine Probleme, sondern schafft nur neue. Man kann auch gleich verhandeln, dann hat man zumindest noch keine Kriegsschäden, die behoben werden müssen. Aber es war immer so, man hat erst geschossen und dann verhandelt.
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Günter
antwortete am 05.01.03 (22:23):
Krieg ist das schlimmste aller vermeidbarer Übel. Ich habe den zweiten Weltkrieg in einer schlimmen Form erlebt und bin jeden Krieg.Die leidtragenden sind immer die kleinen Leute. Aber die Amerikaner sind anscheinend wild entschlossen "wieder" einmal einen Krieg vom Zaun zu brechen. Was mich allerdings ein wenig stört, ist die merkwürdige Haltung unserer Regierung. Sie heben die Wahl mit einer eindeutigen Aussage gegen den Krieg im Irak gewonnen. Jetzt gibet es ein eindeutiges Jein aber. Was nun Herr Schröder ??
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Karl
antwortete am 05.01.03 (23:57):
Ja Günter, hoffentlich ist dieser Irrsinn noch vermeidbar. Ich hoffe sehr, dass Schröder und Fischer alles tun, um den Frieden zu bewahren, aber sie sind wahrscheinlich nicht mächtig genug, nicht mal mit Chirac im Rücken.
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Barbara
antwortete am 06.01.03 (01:21):
Vielleicht ist Chirac nicht nur im Rücken.....
Spiegel-online schreibt:
>>Chirac ist überzeugt, dass er eine vielleicht winzige, letztlich aber doch realistische Chance hat, Bush in den Arm zu fallen......
Der nächste kritische Stichtag kommt am 27. Januar. Dann muss Uno-Chefinspektor Hans Blix dem Sicherheitsrat einen Bericht über den Stand der irakischen Rüstung vorlegen - und Frankreich ist entschlossen, seinen Vorsitz in dem Gremium zu nutzen, um eine zweite Debatte und eine neue Entscheidung zu erzwingen, ob es Washington passt oder nicht.
Nach dieser Strategie darf es keine alleinige Interpretationshoheit des Befundes durch die USA geben. Die Amerikaner dürften nicht einfach ihre eigenen, womöglich von der Realität nicht gedeckten Schlüsse ziehen, heißt es im Elysée: "Man stürzt sich nicht in einen Krieg, wenn die Beurteilung der Lage nicht glasklar ist - für jedermann."
Also noch mal ein einstimmiges Votum im Sicherheitsrat? Diese Haltung reicht nahe an die implizite Drohung heran, Frankreich könne notfalls auch von seinem Vetorecht Gebrauch machen. Der sozialistische Oppositionsführer in der Nationalversammlung, Jean-Marc Ayrault, hat den Präsidenten bereits offen aufgefordert, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen.
So weit will Chirac es allerdings nicht kommen lassen. Alles hänge vom Wohlverhalten des Irak ab, Saddam Hussein dürfe Bush keinen Vorwand liefern. Auf diskreten Kanälen sollen die Franzosen den Irakern bereits gute Ratschläge übermitteln, damit nicht aus geringfügigem Anlass der große Brand entsteht.
In seinen Friedensplänen setzt Chirac auch auf einen Verbündeten, der den Franzosen erst ungewollt in die Lage gebracht hat, zum bevorzugten Partner und Gegenspieler des US-Präsidenten heranzuwachsen: den deutschen Bundeskanzler.
Der Temperatursturz im Verhältnis zwischen Washington und Berlin kam Chirac äußerst gelegen. Denn er, nicht Gerhard Schröder, verkörpert nun die kritische und doch verlässliche Stimme des europäischen Kontinents im Dialog mit den USA.<<
Hoffen wir also auf Chirac......
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,229370,00.html
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baerliner
antwortete am 06.01.03 (09:11):
Ein Veto Frankreichs würde das grundlegende Problem, Saddam im Irak zu stürzen, nicht lösen. Da können wir nur hoffen, daß die diplomatischen Initiativen von Türkei, Syrien usw. ihn bewegen, ins Exil zu gehen.
Heute wird Saddam eine Rede an "sein Volk" richten; da wird man vielleicht erfahren, ob er schon eine Entscheidung getroffen hat.
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Karl
antwortete am 06.01.03 (10:18):
Das grundlegende Problem ist nicht Saddam, obwohl er auch ein Problem darstellt und es besser wäre, er würde von der Bildfläche verschwinden. Das grundlegende Problem ist die Achtung des Völkerrechts durch die USA. Wenn dieses Recht gebrochen würde, dann gute Nacht westliche Grundwerte. Eine "römische" Schreckensherrschaft wird vielleicht möglich sein, aber auf Rechtsbruch kann keine gerechte Welt aufgebaut werden.
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schorsch
antwortete am 06.01.03 (11:04):
Meine kritische Haltung gegenüber der USA dürfte wohl hinlänglich bekannt sein. Aber trotzdem glaube ich, dass die USA schon lange ohne die Erlaubnis der UNO zugeschlagen hätte, hätte sie nicht einen Funken Hoffnung, dass sich die Opposition im Irak doch noch dazu aufraffen könnte, ihren Despoten selber zu eliminieren. Dies wäre m.E. der einzigrichtige Weg, einen Krieg mit seinen drastischen Folgen für die unschuldige Bevölkerung zu verhindern.
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baerliner
antwortete am 06.01.03 (11:45):
Schorsch,
da stimme ich Dir voll zu, daß die USA am liebsten einen Sturz von innen heraus sähen. Nur ob die zerstrittene Opposition dazu in der Lage ist? Saddams Leistung war es ja mal, mittels der Baath-Partei überhaupt einen funktionsfähigen Staat Irak aufzubauen, dessen Untergang er dann mit seinem Überfall auf Kuweit eingeleitet hat.
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bernhard
antwortete am 06.01.03 (12:27):
... so wie die USA den Untergang ihres Imperiums durch den Überfall auf den Irak einläuten werden? Vielleicht kommt es nicht so weit und die Vernunft siegt doch noch.
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Fred Reinhardt
antwortete am 06.01.03 (13:01):
Geht es überhaupt noch um Saddam oder geht es um das Land ? Dieses Land vom Diktator Saddam zu befreien, halte ich für eine Ausrede. Aber Personen als Feindbilder lassen sich auf der ganzen Welt immer besser verkaufen.
Dieser Krieg wir kommen, für Herr Bush und seinen Generälen ist dies so sicher, wie das Amen nach dem Gebet. Fred
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baerliner
antwortete am 06.01.03 (13:24):
Fred,
es geht um politsche Stabilität im Nahen Osten. Nach dem ersten Irakkrieg glaubte Bush sen. und seine Berater, daß diese Stabilität am besten gewährlesitet wäre, wenn Saddam am Ruder bliebe. Diesen Irrtum hat man inzwischen erkannt.
Macht über die Ölreserven des Irak zu bekommen ist nun wirklich kein Kriegsgrund für Amerika und Bush, wie es hier immer wieder dargestellt wird. Da reicht Geld, um mit andern Staaten entsprechende Förderabkommen zu schließen.
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Fred Reinhardt
antwortete am 06.01.03 (13:43):
@baerliner, mit der ersten Hälfte deiner Ausführung gehe ich nicht einig. Hier war auch schon zu lesen, die Saudis hätten damals auf ein Ende gedrängt. Nein es war die Stimmung in den Staaten die umschlug. Es kam ein neuer Präsident.
Wenn es so sein und so werden würde wie du im 2. Absatz schreibst, dann würden sich alle Kriegsgegner riesig freuen. Ich hoffe du hast recht !!!!!!! Fred
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Medea
antwortete am 06.01.03 (15:39):
Vielleicht doch noch einen Funken Hoffnung ? - denn an einer Destabilisierung des Machtgefüges im Nahen Osten können ja Iraks Nachbarn nicht interessiert sein. Und die ganze Region wird unter einem Krieg gegen Irak zu leiden haben und das wiederum wird etliche Regierungen in große Schwierigkeiten bringen. Daher wollen, so höre ich, die sogenannten gemäßigten arabischen Führer Saddam Hussein zum Rücktritt drängen, um so doch noch den drohenden Krieg zu verhindern. Besonders betroffen wäre ja auch die Türkei, denn schnell könnte sich ein eigener Kurdenstaat bilden, sollte Irak zerschlagen werden, was den Interessen der Türkei aber total zuwiderläuft. Werden aber die Appelle seiner arabischen Brüder Saddam Hussein überhaupt berühren? Wer gint denn schon gerne freiwillig seine Macht aus den Händen?
Medea
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Philanthrop
antwortete am 06.01.03 (17:39):
Fred Reinhardt hat den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er feststellt, daß die Befreiung des Landes von seinem Diktator Sadam Hussein eine bloße Ausrede ist.
Ich hoffe, daß immer mehr Menschen durchschauen, daß nicht S.Hussein die Welt bedroht, sondern eine blutrünstige US-Politik, die bereits eine ebenso traurige wie erschreckende Tradition hat. Denn so viel Toleranz, Freiheiten und Rechte wie z.B. Christen und Andersgläubige im Irak des "doch so bösen" Sadam Hussein haben, haben sie in keinem anderen islamischen Land - nicht mal im NATO-Staat Türkei! Ich glaube, daß diese Minderheitsgruppen im Irak sogar froh darüber sind, daß dieser Mann noch an der Macht ist, denn wer weiß schon, was nach ihm kommt.
Wäre der Irak NATO-Mitglied, dann gäbe es übrigens mit Sicherheit keine Irakkrise. Dann würden nämlich die Amis und Briten höflichst und freundlichst bei S.Hussein anfragen - so wie bei der Türkei -, wie viel Flugzeuge, Panzer und sonstiges Kriegsgerät brauchst du denn zum Kurdenmassakrieren?
Der US-Präsident glaubt halt immer noch, die Menschheit für dumm und dämlich verkaufen zu können.
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karl
antwortete am 08.01.03 (07:38):
Ein internes UNO-Papier rechnet mit 500 000 Verwundeten nach Beginn des Irakkrieges (s. Quelle = Link).
Aus Gründen der hier gewünschten Ausgewogenheit addiere ich, dass wesentlich mehr Menschen unverletzt bleiben.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,229762,00.html
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bello
antwortete am 08.01.03 (09:16):
Na, mit dieser trostreichen Aufrechnung können wir ja nun unsere Albträume vergessen.
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Karl
antwortete am 09.01.03 (08:28):
Ein sehr große Enttäuschung für alle Kriegstreiber: Die Türkei stemmt sich gegen eine Beteiligung am Krieg, da die Regierung nicht gegen 80% der Bevölkerung im Land handeln kann (s. Link).
Dies macht die Gefahr deutlich, dass die Nato in ihrer jetzigen Form zerbrechen könnte, wenn die USA und Großbritannien den Irak überfallen. Die Türkei würde destabilisiert. Ein sehr großes Risiko auch für uns in Europa.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,229874,00.html
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Wolfgang
antwortete am 09.01.03 (11:02):
Es freut mich natürlich, dass es um die Bush-Cheney-Öl-Gas-Junta einsamer wird... Wenn es stimmt, was der "Daily Telegraph" heute berichtet (ANTON LA GUARDIA and GEORGE JONES: Britain urges US to delay war until autumn), dann ist Streit ausgebrochen innerhalb der britischen Regierung. Dort meinen immer mehr Kabinettmitglieder, dass es im Moment keine Rechtsgrundlage gibt, Irak anzugreifen und man den UNO-Waffeninspektoren Zeit lassen muss, ihre Arbeit zu tun.
Noch gibt es Hoffnung, dass die Irren in Washington (vielleicht von denen, auf die sie noch hören) in letzter Minute gestoppt werden.
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Karl
antwortete am 09.01.03 (11:22):
Das zeigt, dass die Kritik in der Öffentlichkeit den Regierenden Dampf macht! Es ist nicht unnütz, sich gegen den Krieg zu bekennen.
Seien wir nicht feige, stecken wir unseren Kopf weit raus und stehen wir zu unserer Gegnerschaft zum Krieg.
Mit hoffnungsvollen Grüßen, Karl
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/php-scripts/offener_brief/offener_brief.php?start=75
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juttam
antwortete am 11.01.03 (05:18):
@ Berliner
"es geht um politsche Stabilität im Nahen Osten. Nach dem ersten Irakkrieg glaubte Bush sen. und seine Berater, daß diese Stabilität am besten gewährlesitet wäre, wenn Saddam am Ruder bliebe. Diesen Irrtum hat man inzwischen erkannt."
Genauso ist es! Es war ein schwerwiegender Irrtum! Einer der nun nur noch mehr Unheil anrichten wird!
Allerdings stimmt es doch, dass die Saudi-Koenigsfamilie (m.A.W. Saudi-Arabien) direkt damit zu tun hatte, dass man 80 lachhafte Meilen vor Bagdad (und ohne erwaehnenswerten Widerstand) aufgab und nach hause ging!
Weiter sagt Baerliner:
"Macht über die Ölreserven des Irak zu bekommen ist nun wirklich kein Kriegsgrund für Amerika und Bush, wie es hier immer wieder dargestellt wird. Da reicht Geld, um mit andern Staaten entsprechende Förderabkommen zu schließen."
Erstens mal das (auch stehlen wir unser Oel nicht, sondern zahlen dafuer - genau wie andre auch)!
Zum zweiten ist es ein mehr "geringer" Anteil unseres US Verbrauchs der aus dem Nahen Osten kommt. (Der gleiche Prozentsatz wird nach Europa importiert - und das bei dem Groessenunterschied zwischen Europa und US.....)
Hauptsaechlich beziehen wir unser Oel von Venzuela, Mexico, Kanada, und eigenen Reserven!
Waere man wirklich boesartig, haetten wir Venezuela und Mexico schon lange in die US-Tasche gesteckt! Verteidigen koennte man sich dort nicht! Stattdessen zahlen wir (unter Meckern) den hoch- geschossenen Preis, da es in Venezuela zur Zeit Unruhen gibt! (Wer meckert eigentlich nicht ueber Benzin Preise?)
Vielleicht sollte man die Kirche mal im Dorf lassen! Aber dass ich hier gegen den Wind rede, weiss ich!
PS. wen's interessiert: www.bp.com/centres/energy
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