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THEMA:   Der Schatten des kommenden Krieges - ein Kommentar

 5 Antwort(en).

Marianne begann die Diskussion am 27.12.02 (17:00) mit folgendem Beitrag:

das ist der heutige Kommentar des Chefredakteurs der österreichischen Tageszeitung " Der Standard "Wer Lust hat, nachzulesen, wird merken, dass wir alle hier im Forum mit unseren Hoffnungen und Befürchtungen durchaus nicht alleine sind. hans.rauscher@derstandard.at

Internet-Tipp: https://hans.rauscher@derstandard.at


Karl antwortete am 27.12.02 (18:36):

Der direkte Link zum Kommentar ist hier:

Internet-Tipp: https://derstandard.at/?id=1169398


Karl antwortete am 27.12.02 (19:19):

Herr Rauscher macht sich nur Sorgen, falls der Krieg kein Spaziergang wird und die USA nicht zum schnellen Sieger erklärt werden. Ich mache mir leider auch und vielleicht dann besonders viel Sorgen, wenn die Amerikaner in ihrer menschenverachtenden Politik des Größenwahns auch noch durch einen schnellen Sieg bestärkt werden. Denn der Irak ist erklärtermaßen nur der erste Gegener in einer Serie von Kriegen. Leider habe ich gestern CNN geschaut und einem Militär zugehört, der schon genau die Bodenverhältnisse in Nordkorea analysierte und meinte, das würde im Gegensatz zum Irak kein Spaziergang.

Nein, auch der Sieg in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg des "Westens" lässt mich unruhig schlafen, weil damit die Werte verraten und mit Füßen getreten werden, für deren Verteidiger ich lange Zeit gerade die USA gehalten habe.

Die Welt wird nicht mehr die alte sein.


seewolf antwortete am 27.12.02 (19:25):

Die Welt war noch nie "die alte", weil der Mensch noch nie "der neue" war.

So wird es wohl immer sein...


Marianne antwortete am 27.12.02 (19:48):


an Karl

Ich sehe die Zielrichtung dieses Rauscherkommentars etwas anders.

M.E. will er die USA warnen, sich selbst zu überschätzen "....ob die Leute um Bush nicht einer neuen Art von Supermachthybris erliegen".

Noch eindeutiger geht das für mich aus dem Schluss der Kolumne hervor, in dem er fragt, ob es notwendig sei, Hussein sofort zu beseitigen oder ob sich die USA nicht mit zu ehrgeizigen Ordnungsplänen für eine ganze Weltregion übernehmen.

Ich lese das als Warnung.Ganz zu schweigen von den Passagen, in denen er den USA das Versagen ihrer Afghanistanpolitik vorweist. für mich klingt das so wie, nun macht mal erst etwas richtig, dann seht weiter, Und das Richtige ist eben das, was wir alle wollen: Ruhe und Frieden für die Zivilbevölkerung.


schorsch antwortete am 28.12.02 (15:12):

Das Hauptproblem ist aber tatsächlich, Hussein "zu beseitigen". Denn dieser hat seit Vater Bush genug Zeit gehabt, sich sichere Unterschlüpfe - und als letzte Möglichkeit den Abgang in ein befreundetes Land - zu organisieren. Hussein wird Frauen und Kinder, aber auch Ausländer, als lebendige Schutzschilder missbrauchen, wenn es ihm zu nahe an den Kragen geht. Und sollte ihm die Flucht als letzte Möglichkeit verbaut werden, dann wird er noch möglichst viele Menschen und Werte mit in den Abgrund reissen. Jedenfalls müssen die Angreifer als Allererstes die Ölfelder besetzen und die dortigen Selbszerstörungstechniken entschärfen - damit es kein zweites Kuwait gebe mit kilometerlangen brennenden Ölfeldern.
Eine andere Vision: Die Amerikaner hätten es verstanden, im Irak eine Fünfte Kolonne zu rekrutieren aus oppositionellen Irakis. Nur wenn es diesen gelingt, Saddam innert Minuten zu killen, ist ein schnelles Ende des Krieges abzusehen.