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THEMA: Israel hat gewählt
18 Antwort(en).
Mechtild Threin
begann die Diskussion am 07.02.01 (20:03) mit folgendem Beitrag:
Der israelische Friedensnobelpreisträger Schimon Peres hat die Wahl verloren. Die rechtsgerichtete Likud Partei unter Ariel Scharon hat wie erwartet die Wahl gewonnen. Auch in Israel gab es eine geringe Wahlbeteiligung, obwohl die Wahlbeteiligung traditionell hoch ist. Eine geringe Wahlbeteiligung ist meist positiv für konservative Parteien. Für mich stellt sich die Frage, welche Bedeutung hat der Wahlausgang für den Friedensprozess in Nahen Osten. Die Palästinenser hatten gestern einen "Tag des Zorns" ausgerufen. In Ramallah im Westjordanland verbrannten Demonstranten Bilder von Barak und Scharon. Israelische Soldaten setzten Tränengas gegen Steinewerfer ein. Palästinensische Händler schlossen aus Protest für mehrere Stunden ihre Geschäfte.
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Friedrich Schmiede
antwortete am 08.02.01 (00:28):
Glaubt denn wirklich jemand, dass es in Jerusalem mehr Friede,Freude,Eierkuchen gegeben hätte, wenn die Stadt freundlicherweise geteilt worden wäre ?
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Wolfgang
antwortete am 08.02.01 (12:06):
Ja, ich... :-) Wenn die Stadt Jerusalem - dieser Mythos der grossen Religionen, der so viel Unheil über die Menschen gebracht hat - NICHT gerecht geteilt wird (als Vorstufe für ein gedeihliches Zusammenleben), dann wird es weder Friede noch Freude geben. - Vielleicht Eierkuchen, aber auch nur für die, die dann noch am Leben sind...
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Robert Wiesböck
antwortete am 08.02.01 (13:11):
Wäre es nicht sinnvoll Jerusalem unter eine Verwaltung zu stellen die weder von den Zionisten noch von den Muslimen dominiert wird? Ein Präsidium in der alle großen Religionen der Welt vertreten sind.Die UNO wäre mit Sicherheit nicht dazu geeignet, da sie viel zu sehr von den US Amerikanern dominiert wird. Es hätte auch keinen Sinn die Verwaltung der UNO zu übertragen, da wie in den vergangenen Jahren,alle Beschlüsse gegen den Staat Israel durch ein Veto der USA zu Fall gebracht würden. Leider wird jede Kritik am Staat Israel sofort mit Antisemitismus gleichgesetzt. Diese Verhaltensweise ist aber in der Grundlage rassistisch und höchst gefährlich. Man kann sehr wohl jüdischen Glaubens oder jüdischer Abstammung sein, deßwegen ist man nicht verpflichtet die Politik des Staates Israel zu akzeptieren.Der Staat Israel hat das Judentum nicht gepachtet und ich spreche diesem Staat das Recht ab, im Namen aller Juden zu sprechen
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Friedrich Schmiede
antwortete am 08.02.01 (23:27):
Der STAAT ? Wer ist das eigentlich ? Solange es Religionen gibt, wird es auch keinen Frieden geben, denn nur solange es Not und Elend gibt, braucht die Menschheit einen Gott bzw. Religionen.
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Ricardo
antwortete am 11.02.01 (08:56):
Nun sollen also die Religionen schuld sein, das es Not, Elend und Kriege gibt. Die Religionen, das sind wir selber, und wir sollten es nicht auf etwas anderes schieben, wenn wir uns streiten. Die Religion ist oft nur Vorwand für einen Krieg gewesen, aber es gibt wohl auch noch andere Motivationen ..... Bitte fair bleiben!
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Wolfgang
antwortete am 11.02.01 (09:13):
Ich habe Mühe, aus dem Gedächtnis und schnell, Kriege und andere schlimme Taten zu nennen, die NICHT aus diversen Religionen heraus entstanden sind (oder zumindest von ihnen unterstützt wurden). Man darf sich nicht von wohlklingenden Worten täuschen lassen: Religionen haben (wie viele andere Gruppen) auch die besondere Funktion: Sich abgrenzen von anderen. - Religionen und die von ihnen dominierten Staaten sind Menschenwerk... das macht sie ja so mörderisch.
P.S.: Eine Bitte habe ich noch, lieber Ricardo... nicht immer gleich den moralischen Zeigefinger rausholen, gerade dann, wenn das Diskutieren anfängt, Spass zu machen. Fair waren doch alle bisher.
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Heidi
antwortete am 11.02.01 (10:42):
Ricardo schreibt: "...Die Religion ist oft nur Vorwand für einen Krieg gewesen, aber es gibt wohl auch noch andere Motivationen ..."
Richtig, Ricardo, neben den Religionen sind wohl MACHTHUNGER und GELDGIER Motivation für Kriege.
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Mechtild Threin
antwortete am 11.02.01 (18:00):
„Religion ist Opium fürs Volk" sagt Karl Marx. Religion ist immer dazu missbraucht worden, die Menschen dazu zu bewegen für eine Indologie in den Krieg zu ziehen und zu sterben. Das war bei den Kreuzzügen so und bei vielen anderen Kriegen. Es hat wenig mit den Inhalten der Religionen zu tuen. Damit will ich auch nicht das religiöse Empfinden einzelner Menschen verletzen. Die Inhalte einer Religion und das, was Kirchenfürsten aus ihr machen sind nicht das Gleiche. Die Werte der chrislichen Religionen, aber auch des Islam oder des Hinduismus sind sehr wichtig für den Menschen. Aber man sollte schon darauf achten, wer die Inhalte für eigene Ziel benutzt und das wurde sehr häufig und mit allen Religionen gemacht.
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Friedrich
antwortete am 11.02.01 (22:01):
Ich halte jeden "Menschen" für einen gotteslästerlichen Teufel = Unmenschen, der einen anderen Menschen tötet oder töten läßt, egal aus welchen Motiven, denn seit Jahrtausenden steht das Gebot formuliert : "Du sollst nicht töten !!", was sich bestimmt nicht nur auf Tiere bezieht. Und da ist keine Ausnahme erlaubt.
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Ricardo
antwortete am 15.02.01 (08:46):
Bitte wer erhebt denn hier den Zeigefinger? Ich wollte nur zum Ausdruck bringen: Wir alle glauben, ob wir das jetzt Religion nennen oder anders. Es gibt Gemeinschaften wie die Jüdische, die nicht missionieren. Sie mußte sich lange Zeit, fast wehrlos, gegen andere Gemeinschaften verteidigen. Wir wissen nur wenig über die Geschichte des nahen Ostens, daher ist Zurückhaltung in der Beurteilung dieser Region angesagt.
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Friedrich Schmiede
antwortete am 15.02.01 (23:37):
Mit erscheint es geradezu teuflisch, dass sich 3 Gottheiten zugleich ( 3 Religionen ) die Stadt JERUSALEM zu ihrem Wohnsitz ausgesucht haben. Wer ist nun daran schuld ? Kämpfen dort die Menschen zum Wohle ihrer Gottheiten ---(( Juden,Araber,Christen)) oder lassen diese Gottheiten dort die Menschen sinnlos Blut vergießen ? WAS könnte/sollte/müßte die Menschheit aus diesem Dilemma lernen ?
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Manfred Franz
antwortete am 18.02.01 (06:32):
Leider(?) gehöre ich nicht zu den Anhängern irgend einer Religion. Deshalb ist mir nur sehr schwer, wenn überhaupt, verständlich, dass sich denkende -oder sind es nur glaubende(?)- Menschen für eine Religion so einsetzen können, ja sogar töten lassen. Ich habe eher immer das Gefühl, dass nicht religiöse, sondern sehr materielle Gründe für das kämpferische Verhalten, zumindest der Führer, vorliegen. Die dumme Masse, die dann tatsächlich die EIGENE Haut zum Markt trägt, mag ja wirklich vom religiösen Wahn so eingenommen sein. Aber die geistig doch höher stehende (Führungs-)Elite?
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Wolfgang
antwortete am 18.02.01 (12:04):
Die mörderische Situation in Palästina ist mittelfristig wohl nicht entscheidend zu ändern. Mit anderen Worten: Die Gewalt wird noch sehr lange vorherrschen. Ein Erfolg wäre es schon, wenn es nicht wieder zu einem grossen Krieg zwischen Israel und den arabischen Ländern käme.
Dass diese Region die Geburtsstätten dreier grosser Religionen umfasst, ist selbstverständlich kein Zufall. Man kann darüber klagen, aber Menschen und ihre Werke - auch die Religionen - sind, was sie immer waren und sein werden: Fehlerhafte Konstruktionen. Es gilt, die Vernunft zu stärken und die Glauben (oder was eins ist, die Gläubigen) in ihre Grenzen zu weisen. Versuchen muss man es, auch wenn es aussichtslos zu sein scheint...
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M.Threin
antwortete am 18.02.01 (18:19):
Die erneute Bombardierung des Irak durch die Amerikaner und die Engländer lassen befürchten, dass ein Krieg zwischen Israel und den arabischen Ländern nicht unwahrscheinlich ist. Ist das die neue Politik der Amerikaner unter Präsident Busch? Wollen sie mit den Bomben den Europäern deutlich machen wie dringend ein Raketenabwehrsystem NMD (National Missile Defense) erforderlich ist gegen sogenannte „Schurkenstaaten" wie der Irak?
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Manfred Franz
antwortete am 18.02.01 (19:00):
So ähnlich wie Mechtild sehe ich das auch. Mag die Bombardierung aus momentan taktischen Gründen der Gefährdung der Flugverbot-Überwacher verständlich sein- so unklug war sie doch in Bezug auf die zu erwartenden Reaktionen Saddam Husseins. Dass er, in guter moslemischer Manier, Unbeteiligte als Geiseln oder Sündenböcke (Israel) mit hineinzieht, war zu erwarten. Ebenso wie zu verstehen ist, dass nur ein neuer Krieg die allgemeine Unzufriedenheit mit Sadams Diktatur beschwichtigen kann. Und auch, dass, sollte es soweit kommen, eine neue Runde des Wettrüstens, diesmal mithilfe des Raketen-Abwehr-Systems, beginnt. Diese würde vermutlich sogar von einem erheblichem Teil der amerikanischen Bevölkerung mit getragen.
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Friedrich Schmiede
antwortete am 19.02.01 (00:55):
Angeblich soll SADDAM wieder bedrohlich weitreichende Raketen u. Massenvernichtungswaffen herzustellen in der Lage sein. BUSH wird diese ständige Unsicherheit wohl nun endgültig abzustellen versuchen, denn solange dieses --und jedes andere-- Land sich einer diesbezüglichen internationalen Kontrolle verweigert, wird es mit den USA --und wohl auch mit Europa-- Krach kriegen. Sehr bedauerlich überdämlich wäre es, wenn sich der russische und der chinesische Präsident tatsächlich auf die Seite dieses "Schurkenstaates" gestellt haben sollten. Das von den USA geplante neue Raketen-Abwehr-System wird meines Wissens nur tatsächlich ankommenden Raketen gefährlich, aber nicht der Bevölkerung eines anderen Landes.
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Karl
antwortete am 20.02.01 (08:00):
Lieber Friedrich,
Raketenabwehr klingt tatsächlich zunächst nur defensiv. "Gegen Verteidigung kann man doch nichts hanen" denken die meisten. So wird auch in den USA selbst argumentiert. Die europäischen Politiker und - weniger wichtig - ich auch sehen das etwas anders.
Der Igel ist uns sympathisch, weil er kein Raubtiergebiss hat. Eine Raketenabwehr der USA, die die USA unverwundbar macht, beendet das atomare Gleichgewicht. Ein Atomkrieg wird wieder führbar. Mir - und offensichtlich vielen anderen - fehlt das Vertrauen, dass texanische Cowboys solche strategischen Vorteile nicht brutalstmöglich zu nutzen wissen.
Auch wenn es nicht zur direkten Katastrophe kommen sollte, wird die einseitige Raketenabwehr notgedrungen auf der anderen Seite eine neue Runde des Wettrüstens auslösen, mit all den finanziell verheerenden Folgen, die uns bekannt sind.
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Friedrich Schmiede
antwortete am 20.02.01 (22:55):
Hallo Karl, die USA kennt keine wohltuende Bismarcksche Krankenversicherung und genüßliche Rentenversicherung; dort herrscht brutaler kapitalistischer Überlebenskampf Jeder gegen Jeden. Die USA werden getrieben von einer ständigen Wettkampfstimmung. Für die Bedürfnisse der "anderen Seite" und deren finanziellen Sorgen hat ein "Krieger" kein Gefühl, ---nochzumal dort ja auch nur Überlebenskampf herrscht ( siehe Israel ). Europa --insbesondere Deutschland-- kann von Glück reden, dass soviele Deutschstämmige in USA sind. Den militärischen Vorsprung werden sich die USA sicher nicht so schnell entwenden lassen wollen (( z.B. von Rußland,China,Iran,Indien und anderen "Schurkenstaaten" )).
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