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THEMA:   300 Jahre Preußen 1701-2001

 55 Antwort(en).

von Selasinsky ,York begann die Diskussion am 17.01.01 (17:43) mit folgendem Beitrag:

Wenn ich mich mit Bekannten und vor allem jüngeren Leuten unterhalte und auf Preußen anspreche,dann komme ich mir vor,wie ein Märchenerzähler aus 1oo1 Nacht.Morgen ist der 3oo Jahrestag der Gründung des Königsreiches Preußen am 18.Jan.1701 in Königsberg.
Ich hoffe nur,daß die zwei Ausstellungen im Schloß Charlottenburg und im Neuen Markt in Potsdam eifrig besucht werden.Was meinen Sie?


Heidi Lachnitt antwortete am 18.01.01 (00:49):

Ein Frauenbild das nur der "männlichen" Befriedigung dient und jetzt auch noch Preussens Gloria - das alles an einem Abend! Ich fasse es nicht!


Wolfgang antwortete am 22.01.01 (10:23):

Wieder mal eine Betriebsfeier der Preussen-Anhänger... :-) Die Zeitung JUNGE WELT brachte eine lesenswerte Artikelserie zum Preussen-Jubel-Jahr: "Wie vor 300 Jahren ein Kurfürst zum König wurde." - Aufgemacht wird mit einem Zitat des Schriftstellers Franz MEHRING, der vor fast genau 100 Jahren im damaligen "Preussenjahr" schrieb: "Seitdem der 200. Geburtstag der preußischen Königskrone in Sicht ist, hat sich ein Haufe loyaler Archivare und Professoren abgemüht, das Bild des ersten Hohenzollernkönigs möglichst schön zu färben, was eine schwierige oder vielmehr eine unlösbare Aufgabe ist." (9. 1. 1901, F. Mehring, Der Ursprung des preußischen Königtums, in: Die Neue Zeit)

Dieses Jahr feiert man also das ziemlich unrühmliche Spektakel, dass sich ein Kurfürst - Friedrich III. - selbst die Krone aufsetzte und fortan als König Friedrich I. angeredet werden wollte. MEHRINGs Analyse der Staatsträger dieser Zeit: Es gibt kaum eine Klasse, "...die so lange Zeit so arm an Geist und Kraft und so überschwenglich reich an menschlicher Verworfenheit gewesen ist wie die deutschen Fürsten des 17. und 18. Jahrhunderts."

Karl Gass
Wie vor 300 Jahren ein Kurfürst zum König wurde: Historische Notizen zum Preußenjahr 2001.

https://www.jungewelt.de/2001/01-19/015.shtml Teil I
https://www.jungewelt.de/2001/01-20/019.shtml Teil II
https://www.jungewelt.de/2001/01-22/016.shtml Teil III

(Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/)


von Selasinsky,York antwortete am 26.01.01 (09:33):

Die Kommunikation in den Foren im ST wollte ich mal austesten.Im großen und ganzen zufrieden,nur leider zu wenig Teilnehmer.Manche reden auch am Thema vorbei.(siehe
Lachnitt)


Heidi Lachnitt antwortete am 26.01.01 (15:39):

:-)) ...


Wolfgang antwortete am 26.01.01 (16:41):

Schliesse mich Meinung an... Im ganzen unergiebig... Muss besser werden... *rofl*


Heidi antwortete am 26.01.01 (17:31):

jo die Bayern! *grins* für die existiern die Praissen ja heut' noch


von Selasinsky York antwortete am 27.01.01 (10:48):

Ja,Heidi
die "Bayern" im Süden und die "Praissen" im Norden hatten immer ihre Gegensätze und so soll auch bleiben.
In Bayern wird ja auch das Dialektsprechen vom Staat gefördert.
Die Bayern können aber trotzdem froh sein,daß sie ihr Landeswort "Bayern" nach dem 2.Weltkrieg behalten konnten.


Eberhard Killi-König antwortete am 29.01.01 (09:58):

wenn Heidi Lachnitt es "nicht fassen" kann, dann kann ich es auch nicht fassen!
Aber ich kann nicht fassen, dass bei jedem Thema nur herumgemeckert wird. Alles, aber auch wirklich alles miteinander wird nur noch heruntergemacht. Ich kann hinschauen, wo ich will, auch in diesem Forum, ich finde so gut wie nirgendwo noch etwas, das Positiv dargestellt wird.
Wenn York hier auf die Preussen hinweist, warum muss man dann gleich und sofort mit allem möglichen Negativen antworten ?
Es gibt genügend Beispiele, bei denen man an den Preussen auch positives finden kann. Da muss man nicht gleich wie wolfgang derart negativ sich äußern. Ich bin als Schwabe gewiß kein Preussenfan, aber diese Art der Behandlung des Themas Preussen rutscht teilweise sogar ins infantile ab. Das muss nicht sein.
Etwas mehr Kultur bitte !


Wolfgang antwortete am 29.01.01 (11:32):

Jawolll, lieber Eberhard... etwas Kultur muss sein, das wird mir auch jetzt klar nach Ihrem Beitrag. *fg* - Hier also Kultur, sogar vom feinsten, ein sehr bekanntes Gedicht von Erich Kästner. Da Sie es nicht kennen, hier ist es:

Und wo bleibt das Positive, Herr Kästner?

Und immer wieder schickt ihr mir Briefe,
in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt:
"Herr Kästner, wo bleibt das Positive?"
Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.
Noch immer räumt ihr dem Guten und Schönen
den leeren Platz überm Sofa ein.
Ihr wollt euch noch immer nicht dran gewöhnen,
gescheit und trotzdem tapfer zu sein.

Ihr braucht schon wieder mal Vaseline,
mit der ihr das trockene Brot beschmiert.
Ihr sagt schon wieder, mit gläubiger Miene:
"Der siebente Himmel wird frisch tapeziert!"
Ihr streut euch Zucker über die Schmerzen
und denkt, unter Zucker verschwänden sie.
Ihr baut schon wieder Balkons vor die Herzen
und nehmt die strampelnde Seele aufs Knie.

Die Spezies Mensch ging aus dem Leime
und mit ihr Haus und Staat und Welt.
Ihr wünscht, daß ich's hübsch zusammenreime,
und denkt, daß es dann zusammenhält?

Ich will nicht schwindeln. Ich werde nicht schwindeln.
Die Zeit ist schwarz, ich mach euch nichts weis.
Es gibt genug Lieferanten von Windeln.
Und manche liefern zum Selbstkostenpreis.

Habt Sonne in sämtlichen Körperteilen
und wickelt die Sorgen in Seidenpapier!
Doch tut es rasch. Ihr müßt euch beeilen.
Sonst werden die Sorgen größer als ihr.

Die Zeit liegt im Sterben. Bald wird sie begraben.
Im Osten zimmern sie schon den Sarg.
Ihr möchtet gern euren Spaß dran haben?
Ein Friedhof ist kein Lunapark.

aus: R. W. Leonhardt (Hrsg.), Kästner für Erwachsene; S. Fischer/Atrium 1966


Ricardo antwortete am 30.01.01 (17:50):

Ich möchte hier eine Lanze brechen für Preußen.
Nur wenig bekannt ist, daß die erste Hauptstadt von "Preußen" Königsberg war.
In Königsberg wohnten schon im 16. Jahrhundert Juden, und bereits zur Zeit des großen Kurfürsten wurde dort die erste Synagoge gebaut
Jüdische Mitbürger waren dort angesehene Leute der Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft.

Zum Vergleich: Bei uns in Freiburg erhielten Juden erst Mitte des 19. Jahrhunderts Bürgerrechte, sehr zum Mißfallen der Freiburger, und die erste Synagoge wurde 1871 eingeweiht.Hier also durfte man nicht: "jeder nach seiner Facon selig werden"!

Auch haben österreicher Protestanten und Juden, sowie Hugenotten aus Frankreich zum wirtschaftlichen und kulturellen Leben Farbe ins Bild gebracht!
Also Menschen, die anderswo verfolgt und gedemütigt wurden, fanden im Königreich Preußen eine gute Aufnahme und haben es diesem Land gedankt.


von Selasinsky York antwortete am 31.01.01 (11:04):

Ja,da sieht ma mal wieder,wie modern der preußische König war mit seiner "multikulterellen Gesellschaft".


von Selasinsky ,York antwortete am 01.02.01 (17:51):

1701 stiftet der König anläßlich seiner Krönung den Orden des schwarzen Adlers.
Wahlspruch" suum cuique"(jedem das seine)
(passt auch in unsere heutige Zeit)


Karl Richter antwortete am 03.02.01 (12:46):

Man begreift, warum die Spaßgesellschaft herzlich wenig mit Preußen anfangen kann. Denn der "preußische" Mensch ruht in sich, verläßt sich auf das, was er selbst kann, fürchtet (gut lutherisch)"Gott und sonst nichts auf der Welt". Wer so denkt und handelt, ist schwer zu manipulieren, beharrt auf eigenem Urteil, hält im übrigen auch Moden, Meinungen und Parteien für etwas durchaus Zweitrangiges. Der preußische Mensch taugt nicht für den kollektiven Freizeitpark.
Hier liegt Preußens eigentliches Vermächtnis an die Nachgeborenen. Nicht in der Form, die vergangen ist, sondern in der Haltung!


Ricardo antwortete am 05.02.01 (21:59):

Mir ist noch einiges dazu aus einem Leserbrief bekannt geworden
Veröffentlicht von Hans-Georg Kuhrau ( Bad. Zeitung 18.1.2001)

Aus der jüdischen Gemeinde in Königsberg ist eine berühmte Frau unserer Tage hervorgegangen, nämlich Lea Rabin, die Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten.
Die Weltoffenheit und Toleranz des ursprünglichen Preußen war bekannt.
Bezeichnend ist in dem Zusammenhang, daß ein katholischer Priester in Berlin anläßlich des Todes Friedrichs des Großen von der Kanzel ausrief: "Nun ist er zur Hölle gefahren!"
Das hätte mal ein Protestant in Wien über den Kaiser Österreichs sagen sollen!


Wolfgang antwortete am 06.02.01 (10:10):

Ich glaube, die Österreicher brauchen sich, was Weltoffenheit und Toleranz betrifft, nicht hinter den Preussen zu verstecken. 1781 tat der damals noch sehr junge österreichische Kaiser Joseph II. etwas geradezu Revolutionäres und erliess ein sogenanntes Toleranzpatent - einen Minderheitenschutz, also eine Massnahme zum Schutz der evangelischen vor den mehrheitlich katholischen Österreichern.

Von (dem katholischen) Joseph II. sprechen heute noch viele Evangelische mit Achtung. An mancher evangelischen Kirche kann man lesen: Vergänglich ist dies Haus, / Doch Josephs Nachruhm nie, / Er gab uns Toleranz, / Unsterblichkeit gab sie.

Nichts für ungut, lieber Ricardo... aber wenn es gegen die Preussen geht, da halten wir Südländer - Bayern und Österreicher - zusammen. :-)


Wolfgang Mücke antwortete am 31.03.01 (18:16):

Preußen ist heute nur noch eine persönliche Lebenseinstellung, die durch Offenheit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit geprägt ist. Zurückhaltung und Bescheidenheit sollten dazu gehören.
Natürlich bekommt man mit dieser Einstellung gelegentlich eins "auf die Glocke", wie mein jüngster Enkel so treffend meint, weil man es ablehnt nur dadurch Erfolg zu haben, wenn man dabei einen anderen "Abschießen" muß.
Meine rein persönliche Meinung, jeder mag denken, wie er/sie will.
Noch ein Wort zu den Bayern: 1778 drohte Friedrich der Große Österreich mit Krieg, weil sie sich Bayern, das damals recht schwach war, einverleiben wollten. Man sang damals so gar Loblieder auf den großen Preußen (!!!).
Wer es nicht glaubt, dem nenne ich gern die Informationsquelle.
MfG Wolfgang Mücke, ein Preuße aus Berlin in der Pfalz
P.S.: Ich bin natürlich nicht stolz ein Preuße zu sein, sondern dankbar, daß ich Preuße sein darf.
Übrigens: Dummheit und Stolz wachsen auf dem gleichen Holz!


Anita Gentgen antwortete am 06.05.01 (11:51):

Wolfgang, mit Deinem letzten Satz hast du alle stolzen Spanier, alle stolzen Italiener, alle Franzosen, die stolz sind auf ihre Grande nation und alle Engländer, die stolz sind auf Great Britain schwer ans Schienbein getreten.
Ganz abgesehen von den Amerikanern, die stolz sind, Amerikaner zu sein, ich kenne sehr viele davon. Zu Deinem Glück wohnen die ein bißchen weiter weg.


Wolfgang Mücke antwortete am 06.05.01 (14:04):

Hallo Anita, in der Aufstellung, wer sich alles beleidigt fühlen könnte, fehlt u.a.: "Stolz weht die Flagge schwarz-weiß-rot ....." (war ´mal ein Lied) oder "der stolze Schwan" aus der Literatur oder die "stolze Burg" irgendwo etc. Die Vorstellung, daß sich eine Fahne oder ein Schwan etc. "beleidigt" fühlen könnten, ist irgendwie absurd.
Wer auf irgendetwas "stolz" sein möchte - ja, warum denn nicht?? Auf sich selbst stolz zu sein betrachte ich als dümmliche und kindische Arroganz. Jedoch - mag dies tun wer will.
Die Amerikaner - was soll ich zu den Amerikanern sagen?
Friedrich der Große hatte zwei gravierende Fehler: 1. Hat er verhindert, daß sich Östereich Bayern einverleibte, und 2. ließ er den Baron von Steuben nach Amerika ziehen. Bekanntlich gewann er den Amerikanern als General unter George Washington die Unabhängigkeit, schade. Die Amerikaner zerschlugen 1945 als einzigen den Staat Preußen, warum wohl? Nicht aus Furcht oder ethischen Gründen, nein, sie wußten genau, daß ein Deutschland, ein einiges Land unter Führung Preußens durch Anständigkeit, Ehrlichkeit und Stärke nicht in ihre Weltherrschaftspläne paßte, durch Bestechung, Korruption und Mord (Brüder Kennedy, Martin Luther King, Salvatore Allende etc.) alles ansich zu reißen.
Ein Deutschland unter Führung Preußens wäre nicht korrumpierbar gewesen.....
Statt dessen haben wir heute mit 16 (!!) einzelnen Bundesländern ein schier unregierbares Chaos, und das ist so gewollt!
Ein Mensch, ein denkender Mensch - und auch in Amerika gibt es hiervon viele - wird mit Sicherheit nicht stolz sein, daß er Amerikaner ist. Er wird sich eher schämen.
Man könnte noch hinzu setzen: Alles, was heute Amerika´s Stärke und Macht ausmacht, beruht nicht nur auf den Preußen Baron von Steuben, sondern auch auf Wernherr von Braun und vielen anderen Deutschen - pardon: Preußen!
Bin ich ein Chauvinist - aber nein, wäre ich nicht Preuße, wäre ich glücklich, wenn ich Franzose wäre!
Mit vielen freundlichen Grüßen
Wolfgang Mücke


Wolfgang antwortete am 07.05.01 (09:51):

Da gebe ich Dir schon recht, Wolfgang, dass die Geschichte nicht nur anders, sondern vielleicht besser verlaufen wäre, wäre Bayern damals zu Österreich gekommen. Zu der Zeit entwickelte sich das "deutsche" Denken. König Ludwig I. von Bayern (1786–1868) war - glaube ich - der erste bairische Regent, der sich vor allem als Deutscher verstand, Deutschland also als sein Vaterland und Bayern nur als seine Heimat betrachtete.

Damals wurde ein schlechter Grundstein gelegt und Unversöhnliches miteinander vereint: Preussen und Bayern. Das meine ich gar nicht gehässig. Ich achte die Preussen und ihre Tugenden und ihre grosse Geschichte. Aber die Bayern haben andere Tugenden und eine andere Geschichte. Bayern wäre viel besser aufgehoben bei Ländern wie Österreich und Ungarn. Vielleicht kommt das ja mal irgendwann...

Die BRD wird als der Weisheit letzter Schluss gefeiert. Dabei ist sie gerade mal knapp über 50 Jahre alt... Ein ganz schön künstliches Gebilde auf wackligen (Länder-)Füssen und ohne Führungsmacht. Was uns aber da als "Länder" verkauft wird, hat den Namen nicht verdient. Ich vermute mal, dass beim ersten nennenswerten Ansturm das Projekt BRD innerhalb weniger Monate zusammenbrechen wird, so wie vor Jahren die DDR... ein noch künstlicheres und damit wackligeres Gebilde. Dann wird man sie wieder brauchen, Mächte wie Preussen und Bayern, denn - ich vermute, Du siehst das auch so - die "Länder" kann man in solchen Situationen getrost vergessen... :-)

Haus der Bayerischen Geschichte - Bayern und Preussen
https://www.bavaria.de/HDBG/bup/bup.htm

(Internet-Tipp: https://www.bavaria.de/HDBG/bup/bup.htm)


eberhard antwortete am 10.05.01 (16:05):

"Deutschland unter der Führung Preußens", wie Wolfgang Mücke sich das vorstellt?

Mich schaudert !!

"...Deutschland unter Führung Preußens durch Anständigkeit..."?????

Schlimmer gehts nimmer !!!!

Entschuldigung! Nichts gegen Preußen, aber solche Aussagen halte ich für eine Entgleisung !!

Als ob nur die Preußen anständig sein könnten. Nein, da sträuben sich mir als Südwestdeutschem sämtliche Nackenhaare.

Als ob wir die Preußen als deutsche Führungselite brauchen würden, um Himmels willen !!

Und die 16 Bundesländer als unregierbares Chaos darzustellen: Kopfschütteln!!

Ich bin bestimmt kein Amerika-Fan, aber Amerika besteht nicht nur aus Bestechung, Korruption und Mord.

Und wer auf sein Land stolz sein will, als nicht denkenden Menschen abzuqualifizieren, also überheblicher gehts nun wirklich nicht.

Dann lieber die süddeutsche Gemütlichkeit als preußische Kommiss-Stiefel, aber wirklich wahr!!!


eberhard antwortete am 10.05.01 (16:28):

........und ein vermutlich anderer Wolfgang spricht von einer "BRD"

"Bähh-ärr-Dähh"

So hatte man die Bundesrepublik Deutschland in der "DDR" bezeichnet, in der das Akü - Fieber nur so grassierte. Offiziell hieß sie niemals so. Dass so viele unkritische Menschen diese Bezeichnung einfach übernommen haben, ist schlimm genug.

Aber heute noch das vereinte "Deutschland"

- so und nicht anders heißen wir nämlich seit dem Beitritt der "DDR" -

immer noch als BRD zu bezeichnen, das ist schon empörend.

....und was für einem "ersten nennenswerten Ansturm" sollte Deutschland denn nicht standhalten können ?

Kopfschütteln !!

Und dann brauchts "Mächte wie Preussen und Bayern"???

Ich glaub, mich streift ein Bus, oder knutscht ein Elch !!!

Darfs das denn geben, eine solche Überheblichkeit und Anmassung ?

Ich fasse es nicht !!!

Wolfgang und Wolfgang : kann es sein, dass wir in verschiedenen Jahrhunderten leben ???


Wolfgang antwortete am 10.05.01 (17:45):

Aber, "Eberhard", wir leben schon im gleichen Jahrhundert... Nur sehe ich die Dinge in einem etwas grösseren geschichtlichen Rahmen. Es gibt Mächte und Kräfte, die wirken weit über das eigene kurze Leben hinaus. In historischen Dimensionen denken, ist aus der Mode gekommen. Das heisst nicht, dass es diese Mächte und Kräfte nicht gibt. Sie liegen nur nicht so offensichtlich herum, dass man grad drüber stolpert.

Wenn Du meinst, dass die BRD eine geschichtliche Kraft erster Güte geworden ist - vergleichbar der Königreiche Preussen oder Bayern -, warum versuchst Du dann nicht, dieses mittels Argumenten klar zu machen. Oder hast Du am Ende gar keine, nur viele Ausrufe- und Fragezeichen? :-)

P.S.: Die Übernahme und Abwicklung der DDR durch die BRD als "Beitritt" zu beschreiben... da knutscht mich jetzt ein ziemlich ausgewachsener Elch. :-)))

P.P.S.: In diesem Forum gehört es zum guten Umgangston, dass jede(r) ihre/seine Mailadresse angibt.


eberhard antwortete am 10.05.01 (20:10):

Es gehört schon reichlich viel Arroganz, Hochnäsigkeit und Überheblichkeit dazu, seinen Mitdiskutanten damit abzuqualifizieren, indem man behauptet, die Sache selbst in einem "etwas größeren geschichtlichen Rahmen" sehen zu wollen. "Geschichtlicher Rahmen"?, "Historische Dimensionen"? Inhaltsleere Worthülsen, wie F.J.Strauss zu sagen pflegte.

Ich habe nicht davon gesprochen, dass ich das heutige Deutschland ( und schon wieder taucht dasd elende Kürzel "Bähh - ärr - Dähh" auf!!) mit Preussen oder Bayern als Königreich vergleichen wolle. Das ist doch absurd.!! Da brauchts keiner Argumente, denn ich will ja nicht vergleichen, weil ich keinen Sinn darin sehe. Da zeigt es sich dann tatsächlich, wer in der Realität angekommen ist oder wer noch den "historischen Dimensionen" verhaftet ist.

Beide Königreiche sind zwar geschichtliche Tatsachen, aber ohne jegliche Relevanz für die heutige Zeit. Ihr Herbeirufen bringt uns keinen Deut weiter. Ausrufe- und Fragezeichen sind dann die ultima ratio, wenn es darum geht, unvernünftige, weil längst überholte und für die heutige Zeit absolut unwichtige Argumente zu widerlegen.

Es empört mich, wenn man so tut, als sei die DDR "übernommen und abgewickelt" worden. Das ist - leider - geistiger Tiefflug. Tatsache ist, dass die offizielle Sprachregelung vom "Beitritt" spricht. Und wer ernst genommen werden möchte, der sollte in einer Diskussion schon auch bei dieser Sprachregelung bleiben. Und Tatsache ist auch, dass es keine "BRD" mehr gibt, sondern nur noch "Deutschland", vielleicht kapiert man das auch endlich einmal. Da braucht man sich nun wirklich deshalb nicht vom Elch knutschen zu lassen.

Im Übrigen werde ich jetzt nicht mehr weiterdiskutieren, es bringt nichts ein. Meine Frage nach den verschiedenen Jahrhunderten bleibt trotzdem so stehen.

Tut mir leid !!


Einike König antwortete am 10.05.01 (20:29):

Wer auf solche Allgemeinplätze - um nicht zu sagen historische Plattitüden - eine ernsthafte Antwort (eberhard) bekommt, die dazu noch mit Humor gewürzt ist, sollte froh sein, dass er überhaupt ernst genommen wird.

Meiner Ansicht nach disqualifiziert sich jeder Diskussionsteilnehmer, wenn er gewisse Gesprächsregeln nicht einhalten kann. Es gehört dazu, dass man über ein grundlegendes Fachwissen zu dem gestellten Thema verfügt, dass man bereit ist, dazuzulernen, seine eigene Meinung nicht als die allein seligmachende betrachtet und angesichts besserer Argumente dieselbe zu korrigieren bereit ist.

Das alles vermisse ich bei den Behauptungen und Reaktionen von Wolfgang auf die Argumente von eberhard ebenso wie bei seinen vorhergehenden Beiträgen.

Leute, die nur Pauschalurteile in Richtung "Preussen, Preussen über alles" verwenden und dann behaupten, die Dinge in einem "grösseren geschichtlichen Rahmen" zu sehen, führen diese Behauptung ad absurdum - mir scheint, sie bewegen sich auf Stammtisch-Niveau.

Wenn sie angegriffen werden, verlassen sie den Boden der Diskussionsrunde und werden persönlich emotional verletzend.

In der jungen Generation hat man für diese Art der Gesprächsteilnehmer die Ausdrücke "Grufti" oder "Skeletti" - ältere Menschen sagen: hinterwäldlerisch oder die "ewig Gestrigen".


Heidi Lachnitt antwortete am 10.05.01 (21:40):

Ich vermisse bei "eberhard" und "einike" die gültige Mailadresse. Stehen Sie so wenig zu Ihrer Meinung (sofern Sie überhaupt eine zum Thema haben, denn was ich bisher gelesen habe beschränkt sich grösstenteils auf persönliche Angriffe und das tatsächlich in bester Stammtischmanier), dass Sie sich verstecken müssen? Ich nenne so etwas feige.


eberhard antwortete am 10.05.01 (23:18):

Sehr geehrte Frau Lachnitt,
die Angabe der Mail-Adresse ist optional, d.h. nicht zwingend erforderlich. Wenn ich sie hier nicht angebe, dann hat das nichts mit Feigheit oder Stammtischmanier zu tun. Ich habe lediglich eine Möglichkeit gewählt, die mir hier gegeben ist. Das hat mit Verstecken absolut nichts zu tun. Und manchmal ist es - wie man sieht - klüger, so zu handeln.
Trotzdem freundliche Grüße
eberhard


Werner Gans antwortete am 11.05.01 (07:56):

Lieber Eberhard,

es ist trotzdem interessant zu sehen, dass nicht anonyme Beiträge normalerweise - wie im normalen Leben auch - intellektuell ein wesentlich höheres Niveau haben als anonyme. Ich jedenfalls schätze dieses Forum, weil viele sich eben nicht verstecken.

Mit freundlichen Grüßen,

Werner


eberhard antwortete am 11.05.01 (09:55):

Aha, so ist das also, man muss "intellektuell ein wesentlich höheres Niveau" haben. Das hab ich eben nicht gewusst. Ich bin halt ein "Mann aus dem Volk", der so redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und von intellektueller Abgehobenheit nichts, aber auch gar nichts hält.

Ich frage mich, was das eigentlich soll, wenn im Rahmen einer Diskussion über 300 Jahre Preußen hier Gedanken breitgemacht werden, die jeden redlichen Menschen empören müssen.

Deutschland unter der Führung Preußens !! Das muss doch jedem anderen deutschen Landsmann, ob Württemberger, Badener, ob Hesse oder Pfälzer, ob Sachse, Thüringer, von den stolzen Hanseaten schon gar nicht zu sprechen, auch Niedersachsen, Mecklenburger gehören dazu ( hab ich jetzt alle erwähnt? )die Zornesröte ins Gesicht treiben. Das ist doch geistiges Gedankengut, das wir eigentlich längst hinter uns gelasssen haben sollten.

Der deutsche Föderalismus mag unbequem sein, weil man da nichts gleichschalten kann, aber angesichts der landsmannschaftlichen Vielzahl ist er durchaus gerechtfertigt und positiv zu betrachten.

Wer diesen Föderalismus als Chaos bezeichnet, ist meiner Meinung nach - unintellektuell ausgedrückt - noch nicht in der Gegenwart angekommen.

So sehe ich das eben, ein "Mann aus dem Volk", und ich habe den Mut, es auch zu sagen !!

Warum ich meine Mail-Adresse nicht preisgebe ? Weil ich nicht will, dass ich mit Mails zugemüllt werde, in denen ich dann als dumm und unintelligent beschimpft werde, nur weil ich es wage, eine andere Meinung zu vertreten und diese andere Meinung vielleicht etwas deftig vertrete.

Das war schon immer so: Die Wahrheit ist halt unbequem.






Wolfgang antwortete am 11.05.01 (12:26):

Ein bemerkenswerter Vortrag eines Amerikaners - John C. Kornblum, Botschafter der Vereinigten Staaten in Deutschland - über die historischen Beziehungen und Befindlichkeiten zwischen den USA und Preussen, gehalten auf einer Veranstaltung der Preussischen Gesellschaft. Ein Mann, der unsere Geschichte kennt und weiss, dass Traditionen leben und Wirkung haben in die Zukunft... Ein kurzes Zitat daraus:

[...] Wir können und sollten nie versuchen, einen Teil unserer Geschichte zu vergessen, unabhängig davon, wie schrecklich sie ist. Wir können uns allerdings entscheiden, welchen Teil unserer Geschichte und unserer Traditionen wir mit in die Zukunft nehmen wollen. Meiner Meinung nach sollten die Traditionen der Offenheit, der Vielfalt und Toleranz die gemeinsame Währung für Preußen und Amerikaner sein. [...]

John C. Kornblum
Amerika, Preußen, Deutschland: Die Tradition der Offenheit wiedergewinnen
https://www.preussen.org/page/kornblum.html

(Internet-Tipp: https://www.preussen.org/page/kornblum.html)


Wolfgang Mücke antwortete am 11.05.01 (22:36):

Hallo Wolfgang in Bayern, nur eben ganz kurz, ich komme am Wochenende ausführlich auf die vielen Einwände zurück:
Joachim Fernau, berichtet in seinem Buch "Sprechen wir über Preußen" auf Seite 198 wie folgt (betrifft die Rettung Bayern´s durch Friedrich den Großen 1778):
"Damals wurde in Bayern ein Lied geboren(ich kannte es nicht, las es bei Reiners) das ging so:
""Der Vater wird es seinem Sohn
und der dem Enkel sagen,
wie gut es war im Bayernland
zu König Friedrichs Tagen.
Sie werden noch in Dankbarkeit
sein Andenken feiern,
der keiner war von Wittelsbach
und doch so gut den Bayern.""
Dankbarkeit?
Na, ja, es ist ja auch schon lange her, diese Sache mit den Saupreißen."
Soweit Joachim Fernau in seinem Buch - Sie werden es kennen
(eventuell?)= erschienen bei Goldmann ISBN 3-442-06498-8.
Übrigens: Ich mag die Bayern, in München habe ich mich immer sehr wohl gefühlt - eben Großstadt.
Mehr am Wochenende - ich muß erst meine drei Nebenjobs versorgen, meine Enkel fahren etc. - und Luft holen!!
Gute Nacht für heute!


Wolfgang Mücke antwortete am 14.05.01 (00:11):

Hallo, verehrte Mitseniorinnen und Mitsenioren.
Ich wähle diese Anrede weil ich denke, daß wir uns in dieser Diskussion unter lebenserfahrenen Menschen bewegen.
Vielleicht stimmt das nicht ganz, wenn ich einige Beiträge lese. Und ich habe alle aufmerksam und mehrfach gelesen.
Zunächst: Ich sage meine Meinung und billige jedem anderen Mitmenschen zu dieses auch zu tun. Mehr noch: Ich trete zu jeder Zeit dafür ein, daß jeder Mensch seine Meinung sagen darf, auch wenn mir diese nicht gefällt. Und wenn jemnand meint mit unqualifizierten Bemerkungen oder Stellungnahmen mich provozieren oder beleidigen zu können, so bitte ich um Kenntnisnahme: Sie dürfen mich einen Idioten nennen, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich bin ein Idiot, dann haben Sie Recht und warum soll ich dann beleidigt sein ? oder ich bin kein Idiot und Sie haben nicht Recht - warum soll ich beleidigt sein, wenn Sie sich irren?

Dieses nur zur Klarstellung.
Bei dieser Diskussion sollten wir alle berücksichtigen, daß jeder von uns aus seiner Erfahrung, seinem Wissen, seiner allgemeinen Bildung heraus diskutiert und seine Meinung sagt. Ich kann nur ungefähr aus den mehr oder minder langen Ausführungen entnehmen, ob eine Meinung fundiert ist oder nicht. Ich stimme zu, daß man sich nicht verstecken, also auch seine/ihre e-mail-Adresse nennen sollte, wer das nicht mag, lasse es bleiben.
Preußen - nach meiner Meinung endete das Preußen Friedrichs bereits mit dem Tod des "99-Tage-Kaisers" Friedrich III. 1888. Der Sohn Wilhelms I. starb nach dieser kurzen Zeit leider an Kehlkopfkrebs und machte den Weg frei für seinen(Friedrichs des III) Sohn Wilhelm II., der für mich kein Preuße mehr war.
Erinnern wir uns daran, daß Bismarck mit starker Unterstützung des bayerischen Königs seinen preußischen König Wilhelm I. zu der großdeutschen Lösung 1871 überredete, und damit ging Preußen in Deutschland, dem zweiten Reich, auf. König Wilhelm I. war sich darüber klar und sicherlich auch Kanzler Bismarck - nur es blieb zur Stärkung der gesamten deutschen Position und zur Beseitigung der deutschen Kleinstaaterei keine andere Möglichkeit.
Preußen - liebe Mitdiskutantinen und Mitdiskutanten - war immer der Kern eines deutschen Einheitsstaates. Daß die Nazis dies mißbrauchten mit "Ein Volk, ein Reich, ein Führer" ändert nichts an dieses Tatsache. Und das wußten auch die Siegermächte 1945 - ein schwaches Deutschland ließ sich besser ausplündern...

Wer nun an dem Begriff "BRD" etwas auszusetzen hat und meint, es würde nun nur noch "Deutschland" heißen, der schaue in seinen Paß oder Ausweis (nach 1990 ausgestellt) da steht "Bundesrepublik Deutschland".
Und wer den amtlichen Ausdruck "Beitrittsland" bezüglich der ehemaligen DDR als richtig, weil amtlich, anerkennt, der mag seine Meinung ruhig vertreten. Ich betrachte es als Skandal, daß unsere Oberen "drüben" zugelassen haben, daß alles, was westdeutschen Unternehmen als Konkurrenz erschien, platt gemacht wurde. Und zwar gesunde, ostdeutsche Unternehmen, z.B. das Kalibergwerk in Bischoferode und andere. Da waren Firmen dabei, die viele Kriege überstanden hatten und dann auch noch 40 Jahre Planwirtschaft. Die seinerzeitige, westdeutsche Regierung und die Treuhand überstanden sie nicht!
Zurück zu Preußen: Man holte Menschen ins Land, ohne zu fragen, was sie dachten und an was sie glaubten - die Idee einer sogenannten "Greencard" wäre als absolut dämlich verworfen worden. Man konnte durch Zuzug Preuße werden, so, wie man auch Berliner werden konnte. Kann man auch heute noch.
Grete Weise kam aus Hannover und Kläre Walldorf aus Gelsenkirchen, beide "Urberlinerinnen" - denkste! Aber, sie wurden Berlinerinnen!!.
Zurück zur Geschichte:
Wolfgang in Bayern (ist das richtig so definiert?) bringt einen interessanten Aspekt, wenn er sagt, daß Bayern besser bei Österreich und/oder Ungarn aufgehoben wäre. Sicherlich wäre eine damalige (1778) zu beobachtende Auseinandersetzung zwischen den Habsburgern und den Wittelsbachern ganz interessant gewesen - leider nicht nachvollziehbar.
Deutschland: 16 sogenannte Bundesländern, mit eigenen "Hoheiten", u.a. Kulturhoheiten, was bedeutet das in der Praxis - und das frage ich den/die Kritiker, die über mich herfielen, weil ich das als "Chaos" bezeichnet habe:
16 unterschiedliche Schulsysteme, 16 unterschiedliche Kulturen überhaupt, was immer da sein sollte.
Wir zogen einstens von Berlin nach Frankfurt und schulten unsere Kinder um. Dann zogen wir weiter nach Sindelfingen, später in den Schwarzwald und wieder nach Berlin, dann nach hier in die Pfalz.
Kann man sich vorstellen, was ich meinen Kindern durch diese Umherzieherei (beruflich bedingt) angetan habe? Kann man sich die Schwierigkeiten vorstellen, die den Kindern durch diese "Kulturhoheiten" in den unterschiedlichen Schulsysthemen angetan wurde??
Und dann noch dieser wirklich alberne Witz der "deutschen Leitkultur", die da irgendein Politiker verkündete (wer das war, keine Ahnung, ich kann mir die Namen dieser farblosen Leute nicht merken): Welche Kultur meinte dieser??
Also - doch Chaos? Und diese sinnlosen Kosten!!

Wir werden nichts mehr ändern können, von Deutschland müssen wir uns über kurz oder lang ohnehin verabschieden: Unsere Politiker haben uns an Europa verkauft, wir haben nichts mehr zu sagen!
Könnte uns ein "starker Mann" noch retten? Nein, absolut nein.
Zum Schluß noch eine Bemerkung zu Amerika, den USA (kürzen wir doch auch ab, warum nicht BRD?)
Geht doch mal ins Internet und ruft die Seite:
"www.tdcj.state.tx.us/statistics/stats-home.htm" auf, das ist die Seite des Justizministeriums des Staates Texas. Dort dann unter "Death Row", in "executed offenders" gehen. Dort dann unter No. 222 (links) auf "Graham Gary".
Dieser arme Kerl saß 19 Jahre in der Todeszelle, war mit ziemlicher Sicherheit unschuldig (und sicherlich viele andere, die man ermordetet auch) - und wurde trotzdem am 22.06.2000 vom Staat ermordet. Der damalige Gouverneur
Bush jr. wünschte zynisch grinsend während einer Veranstaltung vom Podium herunter "Herrn Graham alles Gute"! Nun, der Mann wollte Präsident werden, da konnte er seine Mordserie nicht unterbrechen - schuldig oder nicht, was spielt das für eine Rolle!
Als ich das im Fernsehen sah, drehte sich mir der Magen um. Ich dachte nur: Gnade uns allen Gott, wenn dieser Mensch Präsident wird! Und so denken sehr viele Amerikaner - nur, die könne auch nichts tun, wurde der Mann doch unter recht merkwürdigen Umständen Präsident!!

Ganz zum Schluß noch meinen besonderen Dank an Wolfgang in Bayern für den Hinweis auf "John C.Kornblum - Vortrag über Preußen und Amerika". Ich habe diesen Artikel aufmerksam und mit großem Interesse gelesen.

Seid alle recht herzlich gegrüßt von
Wolfgang Mücke, dem Preußen in der Pfalz
und - diskutiert bitte fleißig weiter, es gibt noch so viele interessante Themen auch im Zusammenhang mit uns deutschen Bürgern (Preußen oder nicht)!


eberhard antwortete am 14.05.01 (11:43):

Lieber Wolfgang Mücke,

Sie mögen sicher ein liebenswürdiger, freundlicher, netter Senior sein, der in einer intakten Familie lebt und sich an seinen wohlgeratenen Kindern und Enkeln erfreut. Da wünsche ich Ihnen auch weiterhin nur Gutes.

Manches von dem, was Sie in ihrem Beitrag vom 14.5. schreiben, mag vielleicht sogar stimmen, aber dann kommt ein Rundumschlag, bei dem die unterschiedlichsten Gremien ihr Fett abbekommen.......und das kann ich nun nicht mehr ernst nehmen. Wirklich nicht! Das hat auch größtenteils nichts mehr mit dem Thema zu tun. Das ist nun wirklich und wahrhaftig bestes deutsches...( Entschuldigung!)...Stammtischniveau!

Mich schaudert bei dem Gedanken, in einem von Preußen beherrschten Deutschland leben zu müssen. Stramm stehen zu müssen vor preußisch gedrillten Beamten, die dann womöglich in jedem Nichtpreußen einen Deutschen 2.Klasse sähen. Wo dann zentralistisch vom preußischen Berlin ( oder Potsdam?) alles einheitlich geregelt werden würde ohne jegliche Rücksicht auf landmannschaftliche Unterschiede. ( Köpenik lässt grüßen: "Untaordnen jewiß, abba unta wat denn ?)

Ich denke da an die Elsäßer zwischen 1871 und 1918, die im damaligen preußisch beherrschten Reichstag weder Sitz noch Stimme hatten, weshalb sie sich auch mit dem "Katzentisch" zufrieden geben mussten und denen "preußisch korrekt" anbefohlen wurde, doch erst einmal "richtig deutsch reden zu lernen".

Man bewahre uns vor solchen Auswüchsen. Womöglich hätten wir dann auch bald jugoslawische Verhältnisse ( wo ein Serbe wohnt, ist Serbien ), man ersetze Serben durch Preußen. Aufgepasst Pfälzer, da wäret Ihr bald zu Preußen gekommen !!

Und dann sollen ostdeutsche Betriebe durch die Verantwortung westdeutscher Politiker "plattgemacht" worden sein ? Na, wenn das kein Stammtischniveau ist, dann weiß ich auch nicht.

Den derzeitigen amerikanischen texanischen Cowboy-Präsidenten mag ich auch nicht, aber die Amerikaner haben ihn doch gewählt, sie haben ihm doch ihre Stimme gegeben, was nützt da alle Motzerei ?

Und aus Ihren ach so armen ländergeschädigten Kindern, lieber Wolfgang Mücke, sind doch sicher dank Ihrer preußischen Zucht und Ordnung anständige und rechtschaffene Preußen geworden, denk ich mir doch, oder ?

Noch ein letztes: Sie sprechen von Grete Weise, kann es sein, dass Sie Grethe Weiser meinen ? und hieß die andere von Ihnen zitierte Dame Kläre Walldorf nicht Claire Waldoff? Bitte, wenn schon, dann doch preußisch korrekt, gelle ?

Und wenn Sie doch der Meinung sind, es könne jeder nach eigenem Belieben seine Mail-Adresse angeben oder nicht ( es würde mich ja ein Lächeln kosten, es zu tun, aber jetzt gerade erst recht nicht, da habe ich auch meinen schwäbischen Dickschädel!) warum lassen Sie es dann nicht nach guter preußischer Toleranz so stehen und meinen, nochmals einen Seitenhieb austeilen zu müssen ?

Machen Sie's gut, lieber Wolfgang Mücke und weiterhin viel Freude als Preuße in der Pfalz....aber schreiben sollten Sie besser nichts mehr.

Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen !

Ihr eberhard, der mit dem Bart ;-))))


Wolfgang Mücke antwortete am 14.05.01 (14:08):

Hallo, lieber Herr Eberhard, oder wie immer Sie auch heißen mögen:
Auf Ihre verbalen Entgleisungen antworte ich nicht. Daß Sie nicht sachlich diskutieren (können?) mag am Thema liegen.
Das Thema ist ja auch nicht gerade einfach, sondern kompliziert und erfordert doch Erfahrung, insbesondere im Austausch von Argumenten.
Nehmen Sie es nicht tragisch, Sie finden sicherlich ein Thema, das Ihnen mehr liegt.
Mit freundlichen und fröhlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Mücke.


Wolfgang antwortete am 14.05.01 (14:33):

Immer werden die Stammtische diffamiert... Dabei ist es doch so, dass Diskussionen am Stammtisch oft ein erstaunliches Niveau haben und Spass machen. An den meisten bayerischen Stammtischen jedenfalls hätte "Eberhard" keine Chance... Selbst wenn es gegen die Preussen geht, achten wir auf Stil und bringen Argumente. :-)))


eberhard antwortete am 14.05.01 (23:55):

Also wissen Sie, lieber Wolfgang Mücke, jetzt machts keinen Spaß mehr. Wenn Ihnen nur noch Beleidigungen einfallen, dann lassen wir es lieber. Und tun Sie doch nicht so, als ob Sie die Weisheit für sich gepachtet hätten, dabei schreiben Sie einen solchen Scheiß von wegen Deutschland sei "an Europa verkauft worden" und ähnliches dummes Zeug.
Tut mir leid, aber das ist noch nicht einmal eines Stammtisches würdig.
Machen Sie sie es gut, ich melde mich nicht mehr. Das ist mir einfach zu blöd.


Wolfgang Mücke antwortete am 24.05.01 (12:15):

Ich denke, ich lasse dieses Thema ruhen, ist für mich beendet-Punkt.
Immernur Monologe zu führen, ist langweilig-Punkt.
Daß das Thema recht schwierig war und ist, wurde mir bei dieser Teildiskussion klar, nicht jeder ist von Kindesbeinen hiermit vertraut-Punkt.
Also, es war mir ein Vergnügen, einen besonderen Gruß nach Bayer zu Wolfgang - gerne würde ich mit ihm ein Thema "Zukunft der deutschen Kleinstaaterei" führen, aber bitte ohne anonyme Dummschwätzer-Punkt!
Mit herzlichen Grüßen an Alle!
Wolfgang Mücke


eberhard antwortete am 24.05.01 (13:04):

na gottseidank, wolfgang mücke, endlich kapiert, leider nicht ohne stammtischmäßigen seitenhieb! kann mich nicht treffen, Ihre Worte sprechen für sich.
Herrlich: Die Zukunft der Deutschen Kleinstaaterei!!
Der Mann lebt wirklich noch im vorletzten Jahrhundert


Wolfgang antwortete am 25.05.01 (12:17):

Ich möchte doch noch etwas zum Thema beitragen. Auch in der Absicht zu zeigen, dass unser Staat - die BRD - historisch gesehen auf äusserst wackligen Beinen steht. - Preussen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelöst durch die Allierten (Gesetz des alliierten Kontrollrates Nr. 46 vom 25. Februar 1947). Schon während des Krieges gab es diesen Plan. Eine jahrhundertealte und in europäischen Dimensionen handelnde politische Macht wurde ausgelöscht. Gefragt wurde damals niemand in Deutschland oder in Preussen. Besiegte fragt man nicht... Über die Köpfe der Bevölkerung hinweg wurde Deutschland neu organisiert. Aus dem Deutschen Reich wurden die BRD und die DDR. Dies alles wohlgemerkt, ohne dass in West und Ost Deutsche befragt wurden oder diese einen nennenswerten Einfluss auf das Geschehen hatten.

BRD und DDR waren Kunstgebilde, um Wirtschaftsordnungen und imperiale Absichten der Siegermächte herum aufgebaut. Sowohl die BRD, als auch die DDR hatten de jure und de facto nur eine eingeschränkte Souveränität. Die DDR ist schon Geschichte. Die BRD gibt es noch. Die BRD hat bis heute ihre hauptsächliche Funktion behalten: Sie ist immer noch aussenpolitisches Instrument der USA - des Dominierenden der ehemaligen Westallierten... Insofern gebe ich Eberhard recht: Preussen hätte in diesem Spiel sicher gestört (zumal sein Staatsgebiet verteilt über die vier besetzten Zonen lag). Deshalb musste Preussen verschwinden.

Was die Nationalsozialisten zerstört hatten, liessen die Sieger nicht mehr zu: Traditionen und Tugenden, gewachsene Ordnungen, das Selbstbestimmungsrecht, die Souveränität... - Vieles davon haben wir bis heute nicht oder haben es nur sehr eingeschränkt. Die Rechnung für 12 Jahre deutschen Grössenwahn und deutsches Herrenmenschentum wurde präsentiert... Genau diese uns fehlenden Attribute sind aber in (wirtschaftlichen) Krisenzeiten Garanten für das Überleben eines Staates. Ab und zu lohnt ein Blick in die Geschichtsbücher. :-)


Wolfgang antwortete am 25.05.01 (13:13):

Verzeihung: Natürlich gebe ich nicht Eberhard recht, sondern Wolfgang Mücke... :-)))


eberhard antwortete am 25.05.01 (15:48):

Wär ja auch ein Wunder gewesen, wenn mir einer von Euch beiden Wolfgangs mal recht gegeben hätte.

Die ganz Diskussion ist ja sowieso für die Katz, wer will denn heute noch das alte Preußen wieder haben ! Einfach lächerlich!!

Demnächst kommt einer und will das Heilige römische Reich Deutscher Nation wieder errichten.

Preußen ist Geschichte und bleibt (hoffentlich!!!) Geschichte, da hilft alles Jammern und Wehklagen nichts. Es hat auf der Welt schon immer Verschiebungen und Erosionen von Machtverhältnissen gegeben und das wird auch in Zukunft nicht ausbleiben.

Der griechische Philosoph Heraklith ( oder wars ein Anderer?) hat den Spruch geprägt: "Alles fließt". Das war damals schon so und wird auch in der Zukunft nicht anders sein. Wer etwas festhalten will, wird es verlieren, da helfen alle Geschichtskenntnisse nichts.

Wer gerne Vergangenem nachträumen möchte, der solls halt tun, meinen Segen hat er.

Gruß von anonymen eberhard ( der mit dem Barte, hihi)


Wolfgang Mücke antwortete am 25.05.01 (19:31):

Hallo Wolfgang in Bayern,
eine Fortsetzung wäre denkbar, vielleicht unter neuem Thema,
z.B. "Umsetzung Artikel 146 des Grundgesetzes", Volksbefragung hierzu etc.
Diskussion der Frage, wohin unser Weg in Deutschland geht?
Mit den gegenwärtigen Politikern ist kein Staat zu machen.
Ich habe übrigens bei den Betreibern dieses Seniorennets angefragt, ob man nicht mit einem Paßwortsystem - wie auch bei anderen Seniorennets - den Zugang für anonyme Teilnehmer sperrt. Diese Anonymität wird doch bloß benutzt, um Beschimpfungen anzubringen, die dann Diskussionsbeiträge ersetzen sollen.
Übrigens, vielleicht läßt sich das Problem auch noch anders lösen: Ich bin kein Computerfachmann für spezielle Fragen, aber mir ist ein Hacker-System zu Kauf angeboten worden, mit dem man z.B. auch solche anonymen Typen ausfindig machen kann. Ich lasse das prüfen und wenn es rechtlich zulässig ist, setze ich es ein. Dann wollen wir doch gegebenenfalls einmal sehen, wer sich zum Beispielt hinter Rummotzer "Eberhard", verbirgt.
Bis später!
Mit vielen Grüßen
Wolfgang Mücke


Erna antwortete am 26.05.01 (18:02):

So ein kindergarten!! habts ihr echt nichts gscheiteres zu tun?
Der einzige intelligente Beitrag, den ich hier fand, ist der von Eberhard Killi-König, ich kann mich dem was er sagt, wortwörtich anschliessen.


Wolfgang antwortete am 26.05.01 (18:52):

Was man so alles findet... Ein wirklich guter Spruch, der über allen Foren stehen sollte:

Es ist wichtig,
dass wir auf den anderen Menschen
Rücksicht nehmen.
Das heißt: den anderen zu verstehen suchen.
Wir müssen begreifen lernen,
dass jedes Paar Augen
seine eigene Art hat,
die Dinge zu sehen.
Rücksicht nehmen heißt,
den anderen in seiner Eigenart
achten und gelten lassen.

Hans Herlein

Wo ich den Spruch gefunden habe? - Auf einer Homepage, nämlich der von Eberhard Killi-König: :-)))

/seniorentreff/de/hp/eko/Version2Gedanken.html

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/eko/Version2Gedanken.html)


Wolfgang Mücke antwortete am 26.05.01 (22:28):

Hallo Wolfgang, daß, was Sie da in Prosa auf den Homepage von Eberhard Killi-König gefunden haben - und was absolut richtig ist - finden Sie bei mir unter dem 14.05., nur profan formuliert.
Ich habe diesen Satz nicht erfunden, fand ihn einmal vor vielen Jahren, er lautete wörtlich etwa so:
"Ich bin nicht Ihrer Meinung, werde aber dafür kämpfen, daß Sie Ihre Meinung jederzeit und überall sagen können"
Und damit sind wir bei einer sachlichen Diskussion, die - wir werden es auch in Zukunft nicht verhindern können - stets und ständig von irgendwelchen frustierten Spinnern, die anonym bleiben wollen, "kommentiert" werden können.
"Unser Eberhard" ist sicherlich nicht Eberhard Killi-König, meine ich sagen zu sollen.
Und dann ist da noch der Einwand von Erna - ja, liebe Erna, wen und was meinen Sie? "Gescheiteres" - bitte was??
Für jedes interessante Thema sind wir, oder bin ich jedenfalls, dankbar!
Wir erleben gegenwärtig wieder in Berlin, wozu unsere Politiker - höchstwahrscheinlich ungestraft -fähig sind und was sie anrichten, sich ungestraft die Taschen füllen können. In Berlin, in Preußen (!!!), ich fasse es nicht.
Der alte Fritz wird in seinem Grab zum Propeller.
Die Idee "Preußen" ist damit nicht kaputt, es gibt noch genug Preußen - und echte Bayern selbstverständlich auch.
Bayern und Preußen als neue Staatsidee - das wäre etwas (jedoch die Annahme, ich würde Euren spitznasigen Schreihals Stoiber als Kanzlerkandidaten akzeptieren, wäre für mich absolut absurd - dann lieber Donald Duck oder Onkel Dagobert, Goofy etc.als Kanzlerkandidanten, sonst wäre dort "schwarz-rechts" ja wohl nichts???)
Laßt uns bitte weiter diskutieren - vielleicht schaffen wir es noch unseren Kindern und Enkeln ein einheitliches Deutschland zu hinterlassen, daß frei und anständig konstruiert ist - auch wenn nur in gedanklicher Form.
Hallo Wolfgang in Bayern, habt Ihr vielleicht noch einen passablen Wittelsbacher auf Lager? Bei unseren Hohenzollern glaube ich - Fehlanzeige!
Wie sagte doch Goethe (das ist der, der in Stuttgart Schiller heißt) - "ich bin des trockenen Tons nun satt"!!
Na denn, gute Nacht!
Der Preuße in der Pfalz!!
(übrigens: Eine Ur-Ur-Großmutter Friedrichs des Großen war eine Pfälzer Prinzessin - na, ja, nobody is perfect...)


eberhard antwortete am 27.05.01 (17:31):

Ach ja, es ist schon ein Trauerspiel, was da abläuft. Die Erna hat schon recht, wie im Kindergarten!!

Meine beiden preußischen Dinosaurier benehmen sich wie kleine Buben, den man das Spielzeug ( die preußische Sandburg hihi) kaputtgemacht hat.

Nun, da sie nicht mehr weiter wissen, werfen sie mit Dreckbatzen ( Dummschwätzer, Rummotzer) und dann meinen sie auch noch, den Spruch meines Namensvetters Eberhard Killi-König gegen mich einsetzen zu müssen. Dazu steht in der Bibel: " Was stört Dich der Splitter in Deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in Deinem eigenen Auge?"

Also, Ihr zwei Streithansel, gebt doch endlich auf mit Eurem Pseudowissen. Es nimmt Euch ja sowieso niemand mehr für voll, wie lange wollt Ihr Euch denn noch blamieren mit Euren hinterwäldlerischen Ansichten über Preussen und seine Vorrangstellung in Deutschland ?

Ich wiederhole mich: Preussen ist Geschichte, nicht die schlechteste, aber auch nicht gerade die allerbeste. Gewiss, Preussen ist ein Stück deutscher Geschichte, ohne jeglichen Zweifel, aber es ist vorbei, kapiert das doch endlich einmal, Ihr ewig Gestrigen ! Und Deutschland besteht nicht nur aus Preußen und vielleicht gerade noch Bayern, merkt Euch das einmal.

Was wollt Ihr denn mit Eurem ewigen nach hinten schauen ? Vorbei ist vorbei. Und nur auf die jetzigen Verhältnisse schimpfen? Ja bitte, dann macht es doch besser! Aber auch das ist ein Stück Demokratie, dass man sich damit abfindet, wenn etwas nicht so läuft, wie man es selbst gerne gehabt hätte. Was soll das Herumgemotze an unserer jetzigen Regierung ?

Glaubt Ihr denn wirklich, dieser preußische Geist, den Ihr nicht müde werdet,als das Höchste zu preisen, hätte Euch, gerade Euch beiden, die Freiheit gelassen, Euch so offen äußern zu können wie Ihr das hier in diesem Forum machen könnt?

Preußen war a u c h Diktatur, vergesst das mal nicht, Ihr verhinderten Preußenrestauratoren, die hätten Euch was auf die Finger gegeben von wegen Rummotzen und so.

Geht lieber in den Garten und pflegt Eure Rosen oder macht Euch sonstwie nützlich, das ist immer noch besser als Eure preußische Traumtänzerei hier auszubreiten.

Das empfiehlt Euch

Euer anonymer eberhard


Wolfgang antwortete am 27.05.01 (19:16):

Der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) bietet anlässlich des 300. Preussenjahres* eine schön gestaltete und informative Website:

Preussen - Chronik eines deutsches Staates
https://www.preussen-chronik.de

*Der Herzog von Preussen und Kurfürst von Brandenburg Friedrich III. ernannte sich selbst zum König am 18. Januar 1701. Fortan nannte er sich Friedrich I., König in Preußen. Eine neuer Staat entstand aus einer Idee...

(Internet-Tipp: https://www.preussen-chronik.de)


Wolfgang antwortete am 27.05.01 (20:03):

"Und Deutschland besteht nicht nur aus Preußen und vielleicht gerade noch Bayern, merkt Euch das einmal." - Das ist ein Zitat vom anonymen Eberhard, wie er sich selbst nennt. Ich möchte kurz darauf eingehen.

Mit "Deutschland" meint Eberhard also ganz offensichtlich die BRD. Dort ist Preussen nicht vertreten, denn Preussen als Staat hat aufgehört zu existieren 1947 (de jure), de facto aber - wie alle anderen Teilstaaten - schon 1933. Den Freistaat Bayern gibt es noch; er ist damals der BRD beigetreten und exitiert weitgehend in den Grenzen des alten Königreichs. Ja, und dann gibt es noch ein paar kleinerer Flächen- und Stadtstaaten. Die meisten wurden zur Gründung der BRD bzw. der DDR per Verordnungen der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen und räumlich festgelegt.

Reden wir also über Preussen, der einzig bisher erfolgreichen deutschen politischen Macht mit der Idee, die Wirtschaft und die Verwaltung und andere lebenswichtige Bereiche in den Dienst eines Staates zu stellen, zum Wohle des Staates UND der Menschen. Preussen ist heute nur noch eine Macht aufgrund dieser Staatsidee. Diese hat freilich im offiziellen politischen Geschehen der BRD keinen Platz. In einem von der Wirtschaft dominierten Staat - der BRD -, deren einst führender Repräsentant sich einmal als der Vorstandsvorsitzende der Deutschland AG bezeichnete, ist die preussische Staatsidee ein Fremdkörper, ein ärgernis, für tot erklärte Geschichte... Totgesagte führen aber unter Umständen ein erstaunlich langes und reges Leben... :-)


Wolfgang Mücke antwortete am 28.05.01 (22:57):

Hallo Wolfgang, vielen Dank für den Hinweis auf die ORB-Seiten "www.preussen-chronik.de" - zwar mediengerecht aufgemacht, aber sehr informativ.
Es gibt noch die Seiten" www.koenigreich-preussen.de", natürlich polemisch, weil von Preußen gemacht, sollte man offen zugeben. Deswegen aber nicht weniger informativ.
Und wenn man dann noch wissen will, warum es unseren Ostdeutschen Mitbürgern und - rinnen (wie sagte einst Erich Mende" Unsere Brüder und Schwestern jenseits von Mauer und Stacheldraht") immernoch nicht so gut geht wie lauthals einstens versprochen, dann empfehle ich die Seiten: "www.chronik-der-wende.de" und hier besonders die Tage 13.Januar 1990 und 13.Februar 1990 zu lesen.
Ich diskutiere gerne und bedauere nur, daß außer "Wolfgang aus Bayern" sich niemand mehr ernsthaft beteiligt!
Ich bedauere nur im Zusammenhang mit der Zeit, die einem durch die Fingern rinnt, daß ich bereits 70 bin!
Was hat man noch alles vor und was wird man noch schaffen??
Gut,ein Problem hat sich erledigt:
Man schaut einem hübschen Mädchen hinterher - und man weiß nicht mehr, warum (!!?) Also hat man mehr Zeit für wichtige Dinge - altersgerechte meine ich ich natürlich nur!!
Was mich gegenwärtig noch besonders interessiert: Hat Friedrich der Große eventuell Macchiavelli "Der Fürst" gelesen?
Ob das wichtig ist? Für mich schon, kann auch begründet werden.
So, Grüße an alle.
Wolfgang, habt Ihr denn eventuell doch noch einen passablen Wittelsbacher auf Lager? Eventuell in Neuschwanstein versteckt??


Wolfgang antwortete am 30.05.01 (04:39):

Hallo, Wolfgang... nein, von einem passablen Wittelsbacher kann ich nicht berichten. Dabei hätten wir einen würdigen Monarchen, aber den lehnst Du ja strikt ab. Zu Unrecht, wie ich meine. Ich will es Dir erklären:

Jeder Monarch lebt von seiner Erscheinung und von seinem Eindruck, den er beim gewöhnlichen Volk hinterlässt. Du hättest den Stoiber Edmund erleben sollen, als letztens bei uns der Grosse Brombachsee eröffnet wurde... In einem offenen Nachen mit aufgespanntem blau-weissen Baldachin hat man ihn über den See gesetzt. Schon von weitem war seine im Wind wehende schlohweisse Mähne zu erkennen... Wenn er jetzt noch einen purpurroten Umhang umgehabt hätte... Um mich herum raunte das Volk: Der Keni... Und Brezen und Weissbier hatte er auch dabei... - Kurzum: Ich kann nichts Nachteiliges über ihn sagen. Er ist zwar nicht von Adel, aber was will man machen, wenn Wittelsbacher und Hohenzollern so schmählich versagen? :-)))


Wolfgang Mücke antwortete am 01.06.01 (00:16):

Lieber Wolfgang, also, in dieser Form mit Eurem Sonnenkönig-Verschnitt umzugehen, also, ich weiß nicht. Fürchtest Du nicht eine Verurteilung zu mindestens 2 Jahren Verbot von Weißwurstessen wegen unbayerischen Verhaltens?
Ich versuche das zu heilen:
Also der "Kinni" hat einen Löwen unter dem Arm und schwenkt eine weiß-blaue Fahne, majestetisch steht eine Fuß auf dem Rand des Nachens, der natürlich von einem BMW-Motor angetrieben wird, der Blick des "Kinni" strahlt blauäugig auf die Wand des (und jetzt komme ich ins Schleudern) Watzmanns, der Eiger-Nordwand, des Groß-Glockners, oder des Mount Everest (??), wo auf der Spitze Louis Trencker herumturnt, während diese erschütternde Scene von Leni Riefenstahl gedreht wird. Oder so ähnlich. Gerettet?
Ernsthaft:
Ich könnte mir als hervorragende Persönlichkeit an der Spitze eines deutschen Staates Lothar Späth vorstellen, natürlich eines einheitlichen deutschen Staates mit einer Verfassung durch das ganze deutsche Volk (d.h.alle in Deutschland legal lebenden Bürger) beschlossen, wie in Art. 146 des (provisorischen !!) Grundgesetzes festgelegt.
Lothar Spaeth steht ferner einer Kommission vor, die eine Verfassung ausarbeitet. Diese Kommission besteht aus - z.B.-Hildegard Hamm-Brücher, Rita Süßmuth, Heiner Geissler, Rainer Barzel, Helmuth Schmidt, Renate Schmidt, und noch ein paar liberalen Politikern alter Schule.
Alle anderen Politiker sperren wir ein, jeder bekommt eine unbequeme Einzelzelle und einen Berg Papier und ein paar Bleistifte. Nun kann er seine ganzen Schweinereien aufschreiben, die er/sie und andere verbockt haben. Für je 10 Seiten gibt es eine Scheibe Brot und ein Glas Wasser.
Wer nichts aufschreibt, kriegt nichts!!
Wichtig sind natürlich die Schwarzgeld-Konten, die Annahme, daß es die nur bei den Schwarzen gibt und gegeben hat, halte ich für eine Illusion!! Meine ehemalige Partei (jawohl, ich gestehe es schamhaft, daß ich bis vor einem Jahr Mitglied der SPD war..!!) hat mit Sicherheit nicht weniger Dreck am Stecken, als die drei schwarzen K.!!
Und die Gelder, die bei einer solchen Aktion auftauchen werden!
Danach dürfen die Politiker nach Hause gehen, sie werden zukünftig dann von Sozialhilfe leben, ihre ergaunerten Millionen gehen an den Staat zurück.
(ähnliches geschieht mit den kleinen, kommunalen Politikern, die Jahr für Jahr 60 Milliarden - das 60 Tausend Millionen Mark - sinnlos verballern..)
Mit den geklauten Millionen der Großkopferten - finanzieren wir einen echten Deutschen Nationalen Staat, in welchem jeder leben, wohnen und arbeiten kann, der andere auch leben läßt.
Preußen, Bayern?? Ist mir sch.... egal, wenn die Grundeinstellung stimmt und wir wieder Luft zum Atmen haben.
Lothar Späth ist zwar weder Preuße, noch Bayer - aber, er könnte es sein! Er hätte meine Stimme, trotzdem er CDU-Mann ist!!
Für heute langt es - Gruß an alle und besonders nach Bayern
Wolfgang Mücke - zählt´doch mal die Fettnäppchen, in die ich getreten bin!!


eberhard antwortete am 01.06.01 (01:01):

H i l f e ! ! ! H i l f e ! ! !
Ist denn niemand da, der diesen beiden Wolfgangs endlich mal die Tastatur aus den Händen schlägt, damit die mal aufhören, uns mit ihrem Schwachsinn und ihrer geistigen Tieffliegerei den Nerv zu töten ? Das hält man ja im Kopf nicht mehr aus. Und man muss alles daransetzen, um die Contenance zu bewahren und nicht ausfällig zu werden.

He, Ihr zwei verwirrten Seelen, schreibt Euch doch Mails, da könnt Ihr weiterhin Euren Scheiß verzapfen, aber verschont uns damit, das ist ja nicht mehr zum Aushalten.

Das Feld des eigentlichen Themas habt Ihr ja schon längst verlassen und mit dieser Suade bringt Ihr jeden soliden Stammtisch zum Wackeln ob soviel geistiger Verwirrtheit.

Es ist zum Kotzen !!!!!!!!!!!!!!

das schreibt Euch euer anonymer eberhard


Heidi (nicht anonym) *fg* antwortete am 01.06.01 (01:10):

*g* aber, aber.. die "Contenance" doch verloren, Eberhard?

Du bist nicht allein hier im Forum. Ich finde diese Beiträge sehr interessant und auch amüsant. :-))

Warum liest Du sie, wenn es Dich so nervt?


Wolfgang Mücke antwortete am 01.06.01 (10:40):

Hallo Heidi, tausend Dank - zwar weiß ich nicht, was die ganzen *fg* und *g* und :-)) etc. bedeuten, aber das macht ja auch nichts. (Gibt es hierzu Literatur????)
Natürlich sollen die Beiträge interessieren und auch amüsieren, kann man doch so ein Thema nur mit Augenzwinkern und teilernst betrachten.
Zu den Persönlichkeiten, die ich nannte, füge ich noch namentlich hinzu: Kurt Biedenkopf (das Beste, was der CDU je passieren konnte! Eine integere Persönlichkeit, die jetzt von einer Meute kläffender Köter demoniert werden soll), dann natürlich Manfred Stolpe und ganz besonderes Gregor Gysi (ja, ja, der böse Ossi - und ich weiß, daß es in Deutschland noch Landstriche geben soll, in welchen ein Fuhrwerk für einen Kosaken-Angriff gehalten wird...).
Apropro Preußen - na ja, Thema könnte man noch von vielen Seiten beleuchten, z.B. wäre der alte Fritz nicht gewesen, würden wir heute wahrscheinlich keine Bratkartoffeln kennen, oder Pommfrites, oder Kartoffelknödel etc. etc.
(immer diese dämlichen Preußen, jetzt langt es aber!)
Wie sagte doch unser Dichterfürst Goethe: "Ich bin des trockenen Tones nun satt!" Recht hatte er! Machen wir es auch so, gelle??
Mit einem unpreußischen "Ciao"
Ich, Wolfgang Mücke, der fröhliche, unfrustrierte Preuße.


Wolfgang antwortete am 02.09.01 (08:24):

Auf eine Ausstellung möchte ich hinweisen, die gerade begonnen hat: Marksteine. Eine Entdeckungsreise durch Brandenburg-Preußen.

Wo? - In Potsdam - der Hauptstadt des Landes Brandenburg - im neu eröffneten Haus der brandenburgisch-preussischen Geschichte. Die Ausstellung ist täglich geöffnet, noch bis zum 11. November.

taz vom 31. 08. 01, S. 19
Ein Land sucht seine Identität
https://www.taz.de/pt/2001/08/31/a0167.nf/text.name,askX52fGE.n,0

(Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2001/08/31/a0167.nf/text.name,askX52fGE.n,0)


hedwig antwortete am 23.09.01 (08:33):

Preußen? Hat und behält meine Hochachtung!
hedwig
(las erst heute davon)