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THEMA: Grosse Koalition - Schröder, Stoiber + Co. gemeinsam für den Krieg
15 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 10.12.02 (09:20) mit folgendem Beitrag:
Wenn's hart auf hart kommt, steht die Kriegsfront der 'demokratischen Volksparteien'... Kaum haben sie versprochen, dass Deutschland sich nicht am Krieg der USA gegen Irak beteiligt, brechen sie ihre Versprechen.
Waffenlieferungen an Israel, Überflugrechte für amerikanische Kampf- und Transportflugzeuge, deutsche Besatzungen in Aufklärungsflugzeugen, deutsche ABC-Spürpanzer in der Kriegsregion...
Wahlbetrug? - Selbstverständlich ist das Wahlbetrug... Die Schröder-Administration betrügt derzeit ihre WählerInnen in grossem Stil. Beruhigen kann es mich da nicht, dass Stoiber + Co. den Betrug beklatschen und ebenfalls wie selbstverständlich heute angekündigt haben, falls an der Macht, ihre WählerInnen genauso zu betrügen.
Wie war das: Wir hatten die Wahl?
Die Wahl zwischen SPD-Krieg und CSU/CDU-Krieg haben wir... Ein Scheiss-Spiel ist das!
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Nienenueteli
antwortete am 10.12.02 (09:32):
Genau so ist es.
Die missliche Lage, die Wahlversprechen, die nicht eingehalten werden - alles egal.
Die Gegenpartei hat dabei nur die Gelegenheit, die Missetäter anzugreifen und zu verunglimpfen oder gar zu vertreiben. Sind sie weg und die anderen an der Macht, geht das Spiel von vorne los. Sie müssen ja nichts beweisen, die Lage ist eben schon so...
Ich glaube, es sind eh alles manipulierte Marionetten - dabei ist es total egal, wer an der Macht ist.
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schorsch
antwortete am 10.12.02 (09:35):
Was ist der Unterschied zwischen "Versprechen" und "ver-sprechen"? Manchmal glauben die WählerInnen, sie hätten ein Versprechen gehört - dabei wars nur ein Versprecher!
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Titus(WolfgangM.)
antwortete am 10.12.02 (11:18):
Hallo Wolfgang,
ich bin über Deinen Beitrag etwas verblüfft, meine ich doch, daß sich an Schröders Haltung in der Irak-Kriegs-Frage nichts geändert hat.
Nichtbeteiligung an einem Krieg der Bush-Mafia gegen den Irak ist die eine Sache, eine andere ist ein UN-Beschluß, der zum Krieg gegen den Irak führen würde, an dem sich Deutschland auch NICHT beteiligen würde - außer der Erfüllung der Verpflichtungen aus den NATO-Verträgen.
Bei einem Krieg gegen den Irak ist Israel besonders durch Raketenangriffe des Irak gefährdet, also ist die Lieferung von Raketen-Abwehrsystemen nach meiner Meinung gerechtfertigt. Und alle anderen Optionen, die in der Presse genannt werden - ehrlich, da finde ich mich nicht mehr durch.
Ich denke, Schröders Politik ist in diesem Punkt ehrlich.
By the way: Schätzen wir uns doch glücklich, daß Bush erst im nächsten Jahr den Irak überfallen wird. So können nicht nur wir, sondern hundert Tausende anderer Menschen auch, Amerikanerinnen und Amerikaner, Irak und Irakerinnen und deren Kinder, Israelis etc. etc., die dann tot sein werden, wenigstens noch ein Weihnachtsfest und einen Jahreswechsel friedlich erleben.
Was dann kommt - meine eigene Phantasie reicht nur unzulänglich aus über das, was uns dann blüht!
Wenn wir überleben und uns die Folgen dieses Wahnsinns ins Jahr 1945 zurück befördern (könnte sein...), nicht verzagen, fragt mich, ich sage Euch dann, was zum Beispiel alles eßbar ist etc. Haben wir mehrere Jahre lang ausprobieren dürfen.....
Da ich ein unverbesserlicher Optimist bin, denke ich, daß wir überleben werden, so oder so.
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Wolfgang
antwortete am 10.12.02 (11:39):
Titus... Was, bitte, haben UNO-Beschlüsse mit NATO-Beistandverpflichtungen zu tun? Deutschland ist verpflichtet, den USA beizustehen, wenn diese von einem anderen Staat angegriffen werden. Ist Dir bekannt, dass Irak die USA (oder ein anderes NATO-Land) angegriffen hat?
Eine Beistandsverpflichtung gegenüber Israel hat Deutschland schon gar nicht. Im Gegenteil: Jeder deutschen Regierung ist es per Gesetz verboten, Waffen zu liefern (egal welcher Art) in Spannungs- oder gar Kriegsgebiete.
Schröders Kriegspolitik ist nicht nur nicht ehrlich, sondern auch verlogen, wie wir jetzt wissen. Sein Versprechen war: Keine deutsche Beteiligung irgendeiner Art an einem Krieg gegen Irak... mit oder ohne UNO-Mandat. An diesem Versprechen wird er jetzt zu Recht gemessen.
Wir, so wir Schröder und seine Regierung gewählt oder ihr zumindest vertraut haben, sollten es uns endlich selbst eingestehen:
Wir sind Schröder auf den Leim gegangen! Wir haben uns täuschen lassen! Die Wahl war gar keine!
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Felix
antwortete am 10.12.02 (11:44):
Hallo Titus .. obwohl ich die Politik in Deutschland von aussen sehe, schätze ich die Sachlage ähnlich wie du ein. Schröder ist in Bezug auf den von den USA mit allen Mitteln angestrebten Krieg gegen den Irak n i c h t wortbrüchig geworden. Da kann Mergel und Co. noch so vergiftet schreien. Als Mitglied der UNO hat man seine Verpflichtungen ... das wird die Schweiz auch noch erfahren müssen. Der Oposition, der ich noch weniger traue, ist jedes Mittel recht, die jetzige Regierung schlecht zu machen. Eigentlich eine sehr unreife Haltung. Bei uns spielt die SVP (Schweizerische Volkspartei) diese miese Rolle. Statt konstruktive Vorschläge zu machen .... kann sie nur alles herunterreissen, was die andern Regierungsparteien durchsetzen. Dabei sind sie mit einem Bundesrat an der jetzigen Regierung beteiligt ... nun fordern sie sogar einen zweiten!
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Titus(WolfgangM.)
antwortete am 10.12.02 (12:36):
Mit Verlaub, Wolfgang, ich kann Dir nicht folgen.
Ich fühle mich von Schröder NICHT betrogen, ich habe ihn (selbstverständlich) gewählt.
Daß er allem Anschein nach gegenwärtig ein Chaos zu regieren hat, ist bekannt. Keiner weiß, was los ist, alle marschieren aber tapfer in den Nebel.(Ich meine die Regierung).
Lassen wir einmal die unverantwortlichen und geschmacklosen Hetztiraden der Opposition gegen unser Land beiseite:
Ein Beschluß des UN-Sicherheitsrates für einen Krieg gegen den Irak würde automatisch bei der NATO einen entsprechenden Beschluß auslösen, der uns zwingen würde den USA Überflugrechte etc. einzuräumen.
Alternative: Raus aus der NATO, und wenn die USA ihre Truppen aus Deutschland abziehen wollen, na prima, sagt Bescheid, ich helfe packen!
Ich bleibe bei meiner Meinung (die kann natürlich auch falsch sein), daß wir uns nicht an einem Krieg gegen den Irak beteiligen werden. Ob wir den Kriegsfolgen ausweichen können, das ist dann ein anderes Thema. Dazu habe ich meine Meinung gesagt.
Gruß nach Bayern!
Titus(WolfgangM)
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Philanthrop
antwortete am 10.12.02 (13:17):
Selbstverständlich ist Schröder bereits an vielen Stellen eingeknickt und auf Stoiber-Kurs eingeschwenkt. Beweise: Die Fuchs-Spürpanzer sollen unter bestimmten Umständen doch im irakischen Grenzgebiet eingesetzt werden, die US-Truppen erhalten Überflugrechte und völlige Bewegungsfreiheit, und auch eine Anfrage der USA-Israel-Connection nach Flugabwehrraketen könne man wohl kaum ablehnen, wenn es um die Verteidigung Israels geht, hörte man aus Kanzlermund. Warum diese Abwehrraketen nicht zum Schutz der von Israel terrorisierten Araber eingesetzt werden dürfen, wurde nicht mitgeteilt. Im übrigen gehen deutsche Militärexperten davon aus, daß die BRD sich nach einem Schlag gegen den Irak am Wiederaufbau wird beteiligen müssen. All dies hat der deutsche Steuerzahler zu tragen, nur damit Schröder dem US-Präsidenten Bush endlich mal wieder die Hand schütteln darf.
Es ist zum Knochenkotzen!
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wese
antwortete am 10.12.02 (14:20):
Das halte ich für eine Überschätzung von Herrn Stoiber. Die Wahl im vergangenen September hat die CDU/CSU nicht zuletzt deswegen verloren, weil Herr Stoiber keinen Kurs hatte, sondern lediglich an die Macht kommen wollte.
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seewolf
antwortete am 10.12.02 (22:26):
Warum wohl gibt es die schöne Mär vom Rattenfänger von Hameln?
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Johannes Michalowsky
antwortete am 10.12.02 (22:34):
@wese
Toll hast Du das gesagt - Schröder hatte einen Kurs, wollte aber nicht an die Macht kommen - meintest Du das so?
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wese
antwortete am 11.12.02 (00:57):
@ Johannes:
Oh nein, das meinte ich nicht so. Es ergäbe schon deswegen keinen Sinn, weil Schröder es nicht notwendig hatte, im vergangenen September an die Macht zu kommen. Er war schon dort! Er ist bereits seit 1998 Bundeskanzler. Und das unterscheidet ihn von Stoiber ganz erheblich.
Und noch etwas. Ich persönlich habe auch keinen Schröder gewählt, weil ich (trotz allen gegenteiligen Unterstellungen) immer noch ein bekennender und aktiver GRÜNER bin. Das hindert mich allerdings nicht daran, einen Wahlsieger von einem Wahlverlierer zu unterscheiden.
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hugo
antwortete am 11.12.02 (17:37):
was haltet Ihr von dieser meiner Variante(einer von vielen) Bush und Schröder sind sich völlig einig in Sachen Irakpolitik.Da sie aber auch an die Zeit nach einem eventuellem Krieg denken,wird natürlich ein Verhandlungsführer benötigt,welcher zumindest mit dem Anschein einer gewissen Neutralität und Lojalität gegenüber den arabischen Staaten aufwarten kann.Dafür lohnt es sich gegenwärtig ein wenig zu schauspielern,sich dem Willen der USA medienwirksam etwas zu widersetzen (passt ja auch ganz gut in die Grünenphilosophie) ....also eine Strategie und Taktik die vielleicht erst in Monaten oder Jahren Früchte tragen wird
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Wolfgang
antwortete am 11.12.02 (18:42):
*lach* - Hugo, bei Deiner Variante der Erklärung des Schröderschen Zick-Zack-Kurses ist wohl der Wunsch der Vater Deines Gedankens. Ich denke, Gerhart Schröder und seine SPD haben bei den Bush-Kriegern endgültig verspielt, spätestens, seit damals Herta Däubler-Gmelin George W. Bush richtigerweise mit einem anderen Angriffskrieger in Zusammenhang brachte... mit Adolf Hitler.
Die USA unter der 'oil and gas Bush-Cheney junta' (G. Vidal) haben sich von allen 'Verhandlungen' verabschiedet. Also brauchen sie auch keinen 'Verhandlungsführer'. 'Erst schiessen und später noch lange nicht reden' ist das Motto der Junta.
Übrigens... Das Ansehen der USA in den arabischen, aber auch in anderen Ländern, geht gegen Null. Die meisten Menschen in der 3. Welt haben verstanden: Mr. Bush ist die 'Sprechblase' seiner Hintermänner... Die aber sind, wie in Gangsterkreisen üblich, skrupellos und wollen ihr Bestes - ihr Öl und ihr Gas - als Beute umsonst oder wenigstens fast umsonst.
The Observer - October 27, 2002 Gore Vidal claims 'Bush junta' complicit in 9/11 https://www.observer.co.uk/international/story/0,6903,819931,00.html
Internet-Tipp: https://www.observer.co.uk/international/story/0,6903,819931,00.html
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Johannes Michalowsky
antwortete am 12.12.02 (11:54):
@wese
weil Schröder es nicht notwendig hatte, im vergangenen September an die Macht zu kommen. Er war schon dort! Er ist bereits seit 1998 Bundeskanzler.
Na schön, dann ist es um den Machterhalt gegangen, da ist er ja mit einem blauen Auge davongekommen, da sehe ich keinen Unterschied. Und Stoiber ist Euch noch lange nicht erspart geblieben, wenn die augenblicklichen Machthaber so weiter machen.
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Wolfgang
antwortete am 12.12.02 (12:13):
Viel Unterschied wird dann nicht sein, Johannes... Vielleicht, dass der Stoiber etwas Begeisterung mitbringt, was das Kriegspielen betrifft. Und, dass er den Bushkriegern noch etwas tiefer in den Arsch kriechen wird. :-(
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