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THEMA:   Israelis zerstören gespendete Nahrungsmittel der EU

 34 Antwort(en).

Felix begann die Diskussion am 02.12.02 (22:50) mit folgendem Beitrag:

Was hält ihr von einem Staat der zu solchen Schandtaten fähig ist?

UNO-Organisation kritisiert Zerstörung von Lebensmittellager

ROM/GAZA - Das Welternährungsprogramm der UNO (WFP) hat die
Zerstörung eines Lebensmittellagers im Gazastreifen durch die israelische Armee kritisiert. Bei dem Angriff wurden laut WFP Lebensmittel für über 41 000 Menschen vernichtet. Das Gebäude im palästinensischen Flüchtlingslager von Dschabalia sei am Freitagabend von israelischen Soldaten durchsucht und anschliessend gesprengt worden. Dabei seien
537 Tonnen Lebensmittel, die hauptsächlich von der EU-Kommission und Schweden gespendet wurden, vernichtet worden, teilte das WFP in Rom mit.
Die Lebensmittel im Wert von 271 000 Dollar hätten vom
palästinensischen Sozialministerium an über 41 000 Hilfsbedürftige verteilt werden sollen. Dem WFP hätte erlaubt werden sollen, die Lebensmittel vor der Zerstörung des Gebäudes abzutransportieren.
Dieses Vorgehen der israelischen Armee widerspriche den grundlegenden humanitären Prinzipien, kritisierte der für die Palästinensergebiete zuständige WFP-Direktor Jean-Luc Siblot. Er forderte von Israel, den Vorfall zu untersuchen und die volle Verantwortung für den entstandenen Schaden zu
übernehmen.
-
2002-12-02 22:30:00 [Quelle: SDA]

Was meinen unsere Freunde Israels dazu?


Nuxel antwortete am 02.12.02 (23:01):


Ob Freund oder nicht Freund:

das ist einfach ungeheuerlich und mit gar nichts zu entschuldigen!

Nuxel


E-l-e-n-a antwortete am 02.12.02 (23:20):

... denn sie wissen nicht, was sie tun ...


Doris R. antwortete am 03.12.02 (01:51):

Oh, nein, Elena, die wissen genau was sie tun! Verhungern lassen spart sogar Munition!


WANDA antwortete am 03.12.02 (08:10):

Das ist eine Schande für Israel, für den Staat, hinter dem nicht die ganze Bevölkerung steht.


Johannes Michalowsky antwortete am 03.12.02 (12:13):

Sie sollten nicht die volle Verantwortung für den Schaden übernehmen, sondern den Schaden ersetzen - in Geld für Neubeschaffung oder in Naturalien. Der Staat Israel hat ja sicher noch Nahrungsmittel für 41.000 Menschen auf Lager.


Hans Dieter Claus antwortete am 03.12.02 (12:16):

Lebensmittel zerstören ist wahrlich eine verwerfliche Tat der Israelis.Aber.....wer von Euch Diskusionsteilnehmern entrüstet sich so wie hier,wenn unschuldige Menschen von Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt werden?


Nuxel antwortete am 03.12.02 (12:42):

Du wirst es kaum glauben

Hans Dieter Claus

wir alle ! Und sind immer wieder aufs Neue entsetzt, bringen das auch oft genug zum Ausdruck!

Unser Entsetzen über morden in JEDER Form kommt immer wieder zum Ausdruck.Und nicht nur das!
Unser Mitleid ist gar nicht in Worte zu fassen!

Dein Sarkasmus ist wohl absolut unangebracht!

Nuxel


Nick antwortete am 03.12.02 (15:27):

Und wie ist es bei uns? Die Erzeuger vernichten in großen Mengen ihre Produkte damit der Preis hoch gehalten werden kann.
Wir sind im Prinzip im gleichen Boot. Wir vernichten Lebensmittel wie die anderen auch.
Ist das etwa besser? Nein.


Ruth antwortete am 03.12.02 (15:36):

Möglicherweise habe ich da was übersehen - ich konnte bisher nämlich noch kein einziges Wort des Bedauerns, Entsetzens oder der Teilnahme entdecken, als es um die letzten grausamen Terrorattacken gegen Israel ging.

Ehrlich gesagt, ich wusste ganz genau, dass dieses Schweigen in dem Moment gebrochen wird, wo man Israel wieder etwas anhängen kann. Schade, dass ich nicht gewettet habe, aber wetten, wenn man genau weiss, dass man gewinnt, wäre ja nicht fair. Würde damit aber auch wieder hierher passen.

Das wärs.Weitere Kommentare folgen nicht. Keine Sorge!
Ruth, Freundin Israels


Felix antwortete am 03.12.02 (15:41):

@ Hans Dieter Claus
lies bitte zuerst einmal unsere vielen bereits gemachten Aussagen ... bevor du dir solche Unterstellungen erlaubst!
Bis jetzt hat noch keiner in diesem Forum die Selbstmordattentate gutgeheissen!

@ Nick

auch dein Vergleich mit dem verwerflichen Vernichten von Nahrungsmitteln zu Gunsten eines höheren Verkaufspreises ist völlig daneben.
Ich hoffe, du ersparst mir die Mühe, dir das auch noch klar zu machen!


Felix antwortete am 03.12.02 (16:01):

Ach Ruth ...
es ist nun eben so, dass die Israelis die Mächtigsten auf dieser Erde auf ihrer Seite wissen. Sonst würden sie sich kaum so verhalten.
Die Untaten der arabischen moslemischen und sonst wie zu den Bösen gezählten Gruppen und Völker werden in den Medien täglich angeprangert. Auch wenn ich persönlich deren Taten verabscheue .. muss ich nicht unbedingt in die gleiche Kerbe wie die selbstgerechten dieser Welt hauen.
Mich interessieren mehr die Hintergründe, die zu diesem gegenseitigen Morden und Schuldzuweisen geführt haben.
Ja Ruth ... und da sieht es für deine Freunde ... wenn man ehrlich sein will ... nicht besonders gut aus!


Wolfgang antwortete am 03.12.02 (23:09):

Insgesamt hat der seit mehr als zwei Jahren andauernde blutige Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern inzwischen nahezu 2.600 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 26.000 Personen wurden bei den bewaffneten Auseinandersetzungen zum Teil schwer verletzt.

Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds starben seit dem 29. September 2000 [dem Beginn der sogenannten 2. Intifada, W.M.] insgesamt 1.911 Palästinenser. 21.200 Palästinenser wurden verletzt. Unter den Getöteten sind nach offiziellen Angaben auch mehr als 100 Selbstmordattentäter.

Auf israelischer Seite starben im gleichen Zeitraum 687 Menschen, darunter 478 Zivilisten, teilte die Armee am Dienstag mit. 4.878 Israelis erlitten Verletzungen.

Quelle: DIE WELT v. 04.12.2002


Wolfgang antwortete am 03.12.02 (23:22):

@Ruth... Du darfst nicht vergessen, dass die Israelis die Aggressoren sind. Sie haben palästinensisches Land besetzt, die sogenannten 'besetzten Gebiete', die nicht zu Israel gehören. Werden bewaffnete israelische Militärs und Paramilitärs von den Palästinensern dort angegriffen, ist das das Recht der Palästinenser, denn kein Israeli hat dort etwas zu suchen.

Fast alle Kämpfe spielen sich in diesen 'besetzten Gebieten' ab. Die UNO hat Israel zig mal aufgefordert, die Gebiete unverzüglich zu räumen, und die illegalen israelischen Siedlungen dort aufzugeben. Vergeblich... Israel hat bisher sämtliche einschlägigen UNO-Resolutionen missachtet.

für dasselbe Delikt - Missachtung von UNO-Resolutionen - soll demnächst ein Krieg gegen Irak geführt werden.


Heidi antwortete am 03.12.02 (23:24):

Das sind 2.598 (zweitausendfünfhundertachtundneunzig) tote Menschen zu viel!

Wofür sind diese Menschen gestorben? Und wieviele werden noch sterben?


Ruth antwortete am 04.12.02 (09:14):

Eigentlich wollte und will ich hier nicht mehr diskutieren, möchte aber nur ganz kurz in Erinnerung rufen:

Israel wurde einen Tag nach seiner Staatsgründung an einem seiner höchsten Feiertage von fünf arabischen Staaten überfallen (die zu diesem Zeitpunkt ohne Probleme gleich wie Israel ihren Palästinenserstaat hätten ausrufen können).

Zum anderen: Die arabischen Terroranschläge fanden lange vor den "Eroberungsfeldzügen" der Israeli statt.

Im Golfkrieg war es das erklärte (nicht erreichte) Ziel Iraks die Israeli zu hundert Prozent zu vernichten - ein *Befehl* von Sadam - aber die Israelis wehrten sich auf Anordnung der USA nicht.

Und ganz nebenbei
ach, Felix,
was hat Deine Entgegnung mit meiner Feststellung zu tun, dass hier, in diesem mit seiner Einstellung sattsam bekannten Forum, nicht eine einzige Wortmeldung zu finden war, die in Zusammenhang mit den jüngsten Terrorangriffen auf Israel steht.? Und nicht unter den Teppich zu kehren ist wohl dabei, dass es sich bei den zivilen Opfern auch um Kinder handelte (ebenso wie bei dem Überfall auf das nicht in besetztem Gebiet liegende Kibbuz, wo eine Mutter und ihre beiden kleinen Kinder bestialisch ermordet wurden). Was war das hier für ein Aufschrei, als vor einiger Zeit ein kleiner arabischer Junge im Zuge militärischer Auseinandersetzung getötet wurde?
Die Hintergründe zu der weltweiten Verurteilung Israels einschliesslich der Haltung der UNO stehen wohl auf einem anderen Blatt. Wenn aber hierüber diskutiert werden sollte, werde ich als religiöser Spinner ins Aus geschossen.
Was mir an sich nicht weh täte, aber ändern würde sich hierdurch ja nichts.
Jetzt werde ich ganz bestimmt schweigen - auch auf persönliche Angriffe, habe aber eine Bitte: schreibt diese ins Forum, nicht mehr an meine Mailadresse. Da hat ja keiner was davon und die meisten Diskutanten wollen doch unterhalten werden!


Philanthrop antwortete am 04.12.02 (11:48):

Soeben lese ich in der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung, daß am Dienstag israelische Soldaten eine 95jährige Palästinenserin erschossen haben, weil diese eine Straße beging, die für Palästinenser gesperrt war!
Vor wenigen Tagen mußte ich in derselben Zeitung lesen, daß ein 13jähriger palästinensischer Junge von der Israel-Soldateska erschossen wurde, weil er Steine auf einen Panzer der Israelis warf.
Diese ungeheuerlichen Verbrechen des israelischen Militärs unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Brutalität in nichts mehr von den Naziverbrechen unseliger Zeiten - wohl nur noch quantitativ.
Man muß sich da emotional sehr unter Kontrolle halten, um beim Lesen dieser Völkerrechtsverbrechen auch weiterhin kein unentschuldbares Verständnis für die Terrorakte dieses gequälten palästinensischen Volkes gegenüber den Israelis aufzubringen. Das Verwerfliche an der westlichen Berichterstattung ist der Umstand, daß die Terrorakte der Israelis regelmäßig mit dem Begriff der "Militäraktion" verharmlost, ja gewissermassen legitimiert werden - das macht wütend!


schorsch antwortete am 04.12.02 (12:09):

Frage an Ruth: Erinnerst Du Dich noch, wie der Staat Israel entstand? Erinnerst Du Dich noch daran, dass eine hilflose Staatengemeinschaft ein Thema endlich vom Tische haben wollte, indem sie Alteingesessenen Land wegnahm und daraus den Staat Israel künstlich formte?


Felix antwortete am 04.12.02 (12:10):

Hallo Ruth ....
ich respektiere deine Parteilichkeit, die du auch offen bekennst. Du hast auch die schwierigere Ausgangslage von uns beiden. Ich bin weder ein Freund der Palästinenser noch der Israeli. Auch religiös bin ich völlig ungebunden.
Gerade dadurch bin ich in der Lage das Verhalten dieser beiden Völker ohne färbende Brille zu betrachten.
Schon über die geschichtlichen Hintergründe dieses Konfliktes können wir nicht gleicher Meinung sein. Vor der von den Siegermächten diktierten Staatengründung waren die jüdischen Kampfgruppen die Terroristen. Oder hat man das verdrängt!
Bist du nicht auch der Meinung, dass das gegenseitige Zufügen von Leid mit dieser gegenseitigen Vergeltungsstrategie zu tun haben könnte. Die Möglichkeiten politischen Einfluss auf die Machtausübung zu haben, liegt eindeutig auf der Seite der Israeli. Die Palästinenser verfügen über keine genügende Infrastruktur dafür. Und das wenige, was sie noch hatten, wurde weitgehend zerstört oder lahmgelegt.
Also musst du doch einsehen, welche Seite die Hauptverantwortung für die Eskalation der Gewalt in diesem tragischen Konflikt trägt.
Persönlich würde ich es schade finden, wenn du dich in den Schmollwinkel zurückziehst. Falls du es vorziehst ... nicht hier im Forum ... sondern lieber persönlich zu antworten, steht dir meine e-Mail-Adresse zur Verfügung.

Ich hoffe du spürst, was ich empfinde.

Gruss aus Basel
Felix


Wolfgang antwortete am 04.12.02 (12:26):

@Ruth... Die Gründung des Staates Israel selbst war ja schon ein Gewaltakt gegen die dort ansässige arabische Bevölkerung und gegen das Völkerrecht... Nachdem die Araber einen Teilungsplan der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1947 abgelehnt hatten, rief David Ben-Gurion - der Vertreter der jüdischen Zionisten - am 14. Mai 1948 - am letzten Tag des britischen Palästinamandats - in Tel Aviv einseitig den Staat Israel aus.

Die umliegenden arabischen Staaten antworteten auf diesen Bruch des Völkerrechts mit einem militärischen Angriff. Der erste Nahostkrieg begann.

Etwa 700.000 Palästinenser flüchten oder werden vertrieben.

" 'Wir sind als Befreier nach Palästina gekommen. Wir blieben dort als Treuhänder der Rechte eines Bevökerungsteils und der politischen Wunschträume des anderen. Jetzt [gemeint ist der einseitige Gründungsakt und seine Folgen, W. M.] hat unsere Mission mit einem Fehlschlag geendet', resignierte in London der konservative 'Daily Graphic'." (Zitat aus DER SPIEGEL 21/1948 v. 22. Mai 1948)

DER SPIEGEL 21/1948 - 22.05.1948
PALÄSTINENSISCHES FEUERWERK: Eine Mission schlug fehl
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,111276,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,111276,00.html


Wolfgang antwortete am 04.12.02 (12:48):

@Philantrop... Es gibt einen gewaltigen Unterschied zu den 'Naziverbrechen unseliger Zeiten'; es gibt nicht nur einen quantitativen, sondern vor allem einen qualitativen Unterschied.

Die Maßstäbe müssen erhalten bleiben, auch, wenn man, wie ich auch, den wechselseitigen israelisch-palästinensischen Terror verurteilt. Dieser Terror, das sei hier einmal klargestellt, begann mit dem Auftauchen der jüdischen zionistischen SiedlerInnen in dieser Region. An ihren Händen klebte Blut, als sie ein weiteres Unrecht begingen: Die einseitige Gründung des Staates Israel.

Den Palästinensern wurde ihre Heimat und ihr Eigentum geraubt... Sie wurden in grosser Zahl vertrieben oder flüchteten vor der israelischen Gewaltherrschaft.

Der Staat Israel entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu der nunmehr ernstesten Bedrohung des Weltfriedens.

Ich habe keine Hoffnung mehr, dass dieser Staat im Frieden mit seinen Nachbarn leben kann. Ich fürchte, das Schicksal wird seinen Lauf nehmen und beide - Palästinenser und Israelis - in den Abgrund reissen. Wir können vom Glück sagen, wenn der Rest der Region oder sogar der Rest der Welt dann nicht auch noch mit gerissen wird.

Israel : Palästina - Krieg oder Frieden in Nahost?
https://www.social-science-gesis.de/Information/Themen/FOKUSplus/Israel/index.htm

Internet-Tipp: https://www.social-science-gesis.de/Information/Themen/FOKUSplus/Israel/index.htm


Ruth antwortete am 04.12.02 (17:40):

Felix, Schorsch, und alle anderen, die so einer Meinung sind.

Weder Schmollwinkel, noch Privatgespräch treffen auf mich zu oder entsprächen meinem Wunsch.
Wollen wir es einfach so halten: Jeder bleibe bei seinem Standpunkt, bei seiner Überzeugung und seinen Geschichtskenntnissen.

Und weil ich es doch noch sagen möchte: jede Mail, die mich angreift (bzw. deren Verfasser) wird und wurde gelöscht und der Absender blockiert. Was gibt es hier doch für Feiglinge!


Felix antwortete am 04.12.02 (20:44):

Ja Ruth!

Mit dem Standpunkt und der eigenen Überzeugung magst du ja Recht haben ...... aber mit den Geschichtskenntnissen ist es anderst. Die lassen sich bei einem freien Menschen nicht so einfach unterdrücken oder verfälschen.
Es gibt eine Unzahl von Quellen, die heute für jeden Interessierten frei zugänglich sind.
Daneben gibt es patriotisch gefärbte Schulbücher und Propagandaschriften, die als Quellen nichts taugen!


Irmgard Dupke antwortete am 04.12.02 (23:15):

Da hier von Geschichte gesprochen wird, sage ich
dazu noch einiges:
Das hebräische Wort "jehudi" bezeichnet ursprünglich die Bewohner der Provinz "Judäa". Danach wurde "Jude" zur
allgemeinen Bezeichnung für die Bewohner Israels.
Bereits 926 v. Chr. gab es die Reiche Juda und Israel,
wobei sich Juda entlang der gesamten Länge der westl. Seite des Toten Meeres erstreckte und Israel außer dem jetzigen
Teil , auch den größten Teil des jetzigen Jordaniens beinhaltete.
Erst im Mittelalter eroberten arabisch-islamische Krieger das Land.
Der Name "Palästina" galt zunächst für das Gebiet der Philister und erweiterte sich schließlich auf das Land
ISRAEL. Das entsprach, wie gesagt, dem heutigen Israel
UND dem heutigen Jordanien. Als "Heiliges Land" blieb Palästina Bezugspunkt für das Judentum.
Soviel kurz gefasst zur Geschichte......und, um wessen Land es eigentlich geht.
1979 schlossen Ägypten und Israel Frieden. Warum war das mit den anderen feindlichen und (noch immer), fanatischen
Araberstaaten denn nicht möglich? Das lag jedenfalls nicht an Israel. Und der "kleine König" schenkte ja sogar das Westjordanland den Araber (Palästinensern), weil er sie in seinem Land nicht haben wollte.
Wie hier -nehme mal an aus Unwissenheit- Tatsachen und Geschichte verdreht werden, ist schon sehr subjektiv gedacht.Und wer mit der "Intifada" in den 80er jahren begann,
ist auch unstrittig.


Felix antwortete am 04.12.02 (23:37):

... natürlich Irmgard ... und das römische Reich dehnte sich einmal rings ums Mittelmeer aus. Deshalb haben die heutigen Italiener auch einen geschichtlichen Anspruch auf Ägypten, Palästina, Griechenland, Europa bis zum Limes, Spanien, Nordafrika etc.
Ein solches Geschichtsdenken ist völlig abstrus. Frag lieber die Generation die die Verdrängungspolitik der Israelis am eigenen Leib erlebt hat.
Alte, ja sogar vorchristliche Besitzstände als heute noch geltende Besitzansprüche ins Feld zu führen ... zeugt von einer sagenhaften Naivität.
Ansprüche mit religiösen Motiven finde ich noch gefährlicher. "Gott hat seinem auserwählten Volk dieses gelobte Land auserkoren .... " oder so ähnlich. Es gibt wahrscheinlich heute noch Juden, die das so sehen!


Wolfgang antwortete am 05.12.02 (02:32):

Was mich so fassungslos macht, ist der Versuch, einen unrechtmässig entstandenen Staat, Israel, im Nachhinein als rechtmässig entstandenen Staat erscheinen zu lassen.

Kein Argument ist zu blöde dafür... Sogar in die Moderkisten biblischer und mittelalterlicher Zeiten wird gegriffen, um einen angeblichen Rechtsanspruch jüdischer Zionisten in Palästina zu begründen.

Diesen Rechtsanspruch gibt es aber nicht. Der Staat Israel ist ein Projekt der Moderne. Dieser Staat entstand, indem sämtliche völkerrechtlich gesetzten Rechtsnormen verletzt wurden. Dass gerade der Unrechtsstaat Israel in Deutschland so viele scheinheilige UnterstützerInnen findet, wundert mich nicht: Israel ist das schlechte Gewissen der Deutschen... Den Arabern muten wir heute locker das zu, was zwei Generationen vor uns tatkräftig abgelehnt haben: Mit den Juden zusammen zu leben.


juttam antwortete am 05.12.02 (04:14):

Irmgard sagt, dass Israel (oder der Vorlaeufer davon)
bereits ueber 2000 Jahre bestand...daraufhin sagt
man ihr dieserlei Denken sei abstrus und zeuge
von sagenhafter Naivitaet!
Weiterhin heisst es aber Israel sei ein Unrechtsstaat,
welcher widerrechtlich ausgerufen worden sei....
...welches ebenso abstrus und sagenhaft Naiv ist,
denn, so koenne man wohl argumentieren, dieses
neue Israel wurde ja auf altem Grund und Boden
etabliert.

Welches die tiefgehende Frage aufwirft:
Wer genau war denn nun zuerst da? Das Huhn oder
das Ei!

Aber nicht genug damit, nein, nun werden auch noch
die Roemer mit den Israelis verglichen.
Tut mir leid, aber ich sehe die Roemer, die sich
auszubreiten suchten wo sie nichts verloren hatten,
eigentlich wesentlich naeher
verwandt mit der alten Nazi Devise: Heim in Reich!

Zu sagen dass die Roemer/Italiener heute
ein Anrecht haetten auf einstmals "besetzte" Regionen ist abwegig.
Gegenteilig aber haben heutige Isrealis und Palaestinenser
einmal dieses Land GETEILT und gemeinsam bewohnt, sodass in der
Tat beide ein Recht darauf haben!

Und Nick hat m.E. recht! Egal wie man es dreht und
wendet, Nahrungsmittel vernichten ist ueberall gleich,
denn es gibt genug andre Leute die diese noetig
haetten.
Warum man das "unter uns" totschweigt und als gegeben nimmt,
waehrend man es "anderswo" ungeheuerlich,
verwerflich und wahrlich entsetzlich empfindet.
Man geht sogar soweit zu unterstellen man taete dies
damit man munition spart..................oiii.

Sicherlich ist die ermordung einer alten Frau und
eines kleinen Kindes eine schlimme Sache....aber
auch ich suche immer noch nach einem Wort des
Gefuehls fuer die Kinder und Leute in israelischen
einem Bus,
welcher von einem Attentaeter bestiegen wurde....

Nein, natuerlich heisst es hier nirgendwo: recht so!!!
Sollen den Juden bloss eins auf die Nase kloppen!

Aber :
Schweigen spricht Baende ueber eine solche Sache!

Und dementsprechendes Schweigen gibt es in
diesem Forum zum Ueberfluss!!!

Soll man da annehmen dass
eine "Abwehr-Reaktion gegenueber den Eindringlingen" entschuldbar und weniger unmenschlich und grausam ist?

Es ist absolut nichts scheinheiliges daran Israel
zu verteidigen.
Es ist wesentlich scheinheiliger so zu tun als ob die armen Palaestinenser die reinsten Unschuldslaemmchen seien!


Felix antwortete am 05.12.02 (18:06):

@ juttam

du bringst es jedesmal wieder fertig, das von andern Gesagte entweder gründlich zu missverstehen ... oder so zu verdrehen, dass es lächerlich klingt.
- Der Vergleich mit den alten Römern war natürlich ironisch gemeint. Das nächste Mal mache ich dahinter eine Bemerkung in Klammern (ironisch). Das schweizerische Territorium gehörte auch einmal unserem nördlichen Nachbar. Wir würden ihm aber mächtig auf die Finger klopfen, wenn er es zurückhaben möchte!
- Du unterstellst uns kein Mitgefühl für die unschuldigen Opfer palästinensischer Attentate zu haben. Dann lies meine Beiträge sorgfältiger durch. Ich habe immer wieder betont, dass ich keine Partei für die eine oder andere Seite ergreifen kann, denn ich verurteile alle, die diesem Gemetzel nicht Einhalt gebieten!
- Deine Aussage: Es ist wesentlich scheinheiliger so zu tun als ob die armen Palaestinenser die reinsten Unschuldslaemmchen seien!

Das ist ganz einfach zynisch und eine tiefe Beleidigung für einen Menschen, der sich redlich bemüht, das Ende dieses sinnlosen Mordens herbeihzusehnen.
Aber dafür fehlt dir das Sensorium ... du fühlst dich im Recht ... und begegnest uns als ob wir deine Feinde wären.

Schade!


Nick antwortete am 05.12.02 (20:47):

@Felix

"auch dein Vergleich mit dem verwerflichen Vernichten von Nahrungsmitteln zu Gunsten eines höheren Verkaufspreises ist völlig daneben"

Es ist unsinnig, Lebensmittel zu vernichten, aus welchen Gründen auch immer. Ob Israel oder die EU das tut, verwerflich ist es in jedem Fall. Das Ergebnis ist, dass noch mehr Menschen auf dieser Welt nicht genug zu essen haben oder gar verhungern.

Und das soll gut sein? Nein.


Felix antwortete am 06.12.02 (01:14):

@ Nick
mir geht es nicht in erster Linie um die Vernichtung von Lebensmitteln ... es geht mir um die Intension, die bei den verantwortlichen Israeli hinter diesem menschenverachtenden Akt stand. Dass es gespendete Hilfsgüter aus der nichtjüdischen Welt und dringend benötigte Lebensmittel waren, macht das das Ganze zur Verhöhnung der nichtjüdischen Welt. Wissen die Israeli, was sie damit erreichen? Beabsichtigen sie das?


schorsch antwortete am 06.12.02 (17:54):

Ja - sie wollen doch wissen, wie weit sich die übrige Welt auf die Nase sch.... lässt!


juttam antwortete am 09.12.02 (06:14):

Felix,
was Du bloss wieder hast.

Ich habe absolut nichts missverstanden. Noch hab
ich was verdreht - und - die Wahrheit klingt oft
laecherlich!

Ist es nicht die Wahrheit dass vor ueber 2 Tausend Jahren Juden und Palaestinenser (per Bibel) nicht
nur das gleiche Land bewohnten, sondern auch vom
gleichen Stamm kamen?
(Muss wohl die schlimmste Familien Fehde der Welt sein).
Wenn dir was halb gehoert und du kommst nach Jahren
wieder dahin zurueck - ploetzlich sollst du Dich schleichen, weil Dein Bruder sich breitgemacht hat?
So wird's wohl sein....

Dagegen hatten die Roemer NICHTS aber NICHTS
ausserhalb von Italien zu suchen!
Sie waren Eroberer waehrend Juden Heimkehrer
waren.

Und nicht mal besonders begeisterte Heimkehrer,
denn suchte man nicht woanders einen Hafen zu finden -
und wurde nicht aufgenommen????

Wenn ich an Isreal und die Probleme dort denke,
dann denke ich immer daran dass man sie
SONST NIRGENDWOANDERS haben wollte!

Jeder tut was er/sie tun muss um zu ueberleben!

Sollte man dann (geschichtlich gesehen)
wirklich so schnell sein Israel als den ausschliesslichen
Eindringling und Agressor zu sehen?

Und was die Lebensmittel betrifft:
als kleines Maedchen kann ich mich erinnern dass
eine Unterhaltung am Mittagstisch um den "Butterberg"
ging, und mein Vater sagte er koenne nicht verstehen
warum man diese ueberfluessige Butter nicht jemandem geben koenne der sie brauche......
..aber das ist wahrscheinlich auch total missverstanden
und laecherlich!


schorsch antwortete am 09.12.02 (13:05):

Richtig, juttam. Der gemeinsame Ursprung soll sogar bis Adam zurück gehen. Möglicherweise war ja Kain ein Palästinenser und Abel ein Jude?


juttam antwortete am 10.12.02 (03:13):

Wie immer, Schorsch,

wenn Dir nichts mehr einfaellt versuchst du andre
laecherlich zu machen.

Glaube nur ja nicht dass ich der/die Einzige bin, die
das sieht.

ps.: Kain (Palaestinenser) - Abel (Jude)? da haste
dich um ein jaehrchen vertan.


Wolfgang antwortete am 10.12.02 (08:40):

Nein, juttam, dazu braucht es den Schorsch nicht... ;-)