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THEMA:   Was ist die Aufgabe von Fuchspanzern?

 14 Antwort(en).

Jo begann die Diskussion am 24.11.02 (20:46) mit folgendem Beitrag:

Ich hörte vorhin in den Hörfunknachrichten (Deutschlandfunk), Verteidigungsminister Struck habe gesagt, daß die in Kuwait stationierten deutschen Fuchs-Panzer nur zum Kampf gegen Terroristen zum Einsatz kommen sollen.

Kuwait grenzt an den Irak, dort droht Krieg, die Terroristenjagd hingegen findet, wie man uns seit über einem Jahr erzählt, weit weg in Afghanistan statt.

Wie passt das zusammen? Welche Aufgabe haben diese Panzer tatsächlich? Könnten sie unter diesen Umständen nicht nach Hause kommen?


Wolfgang antwortete am 24.11.02 (21:18):

Du darfst halt nicht so blauäugig sein, Jo, und musst nicht jedes Märchen jedes Kriegsministers glauben... Weder findet der sogenannte 'Kampf gegen den Terrorismus' in Afghanistan noch im Irak statt...

In Mittelasien und im Nahen Osten gibt es Öl/Gas. Das versuchen die USA sich gerade unter den Nagel zu reissen. Um von diesem Faktum abzulenken gibt es ein beliebtes Propagandamittel: Die Phrase vom "Kampf gegen den Terrorismus".

Die deutschen Panzer-Besatzungen und ihre Panzer müssen im Falle eines Angriffskrieges nach Hause kommen. für einen Angriffskrieg haben sie kein Mandat. Wer deutschen SoldatenInnen den Befehl gibt, einen Angriffskrieg der USA gegen Irak direkt oder indirekt zu unterstützen, macht sich strafbar. Denn immer noch gilt:

Die Vorbereitung eines Angriffskrieges ist ein schweres Verbrechen nach StGB und verfassungswidrig nach GG
https://www.ulrich-online.org/angriffskrieg/seite3.htm

Internet-Tipp: https://www.ulrich-online.org/angriffskrieg/seite3.htm


Johannes Michalowsky antwortete am 24.11.02 (22:25):

Ach, das klingt alles so vollgepackt mit Ressentiments und Vorurteilen, das gefällt mir nicht, so kann man nicht diskutieren. Immerhin vermerke ich mit Erstaunen, daß Du unseren Verteidigungsminister auf einmal Kriegsminister nennst, der Märchen erzählt. Das ist ein beachtliches Eingeständnis von unerwarteter Seite.

Ich bin ganz gewiss nicht blauäugig, das kann man aus meinen Beiträgen sicher ersehen, umgekehrt, ich gehe ständig gegen Blauäugigkeiten hier und anderswo an. Die Ironie meiner Fragestellung hier ist vielleicht etwas zu kryptisch, tut mir leid.


Wolfgang antwortete am 24.11.02 (22:54):

Kriegsminister habe ich schon immer Kriegsminister genannt und nicht 'Verteidigungsminister' (denn uns hat weder Afghanistan noch Irak angegriffen, also gibt es auch nichts zu verteidigen). Und die US-Junta nenne ich den Tatsachen entsprechend eben 'Öl-Gas-Bush-Cheney-Junta'...

Euphemismen mochte ich nie und vermeide sie, wo es irgend geht. Warst Du es nicht, der mich dafür oft gescholten hat? ;-)

'Krieg ist Frieden' - beklagt ARUNDHATI ROY in einem ihrer Essays die Umkehrung der Sprache... Blauäugigkeit beginnt bei den Begriffen, Johannes. Prüfe einmal Deine Beiträge darauf hin. Du wirst eine Menge davon finden. :-)

Krieg ist Frieden (von ARUNDHATI ROY)
https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Art-Zukunft/kriegistfrieden.shtml

Internet-Tipp: https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Art-Zukunft/kriegistfrieden.shtml


Nuxel antwortete am 25.11.02 (03:13):

Jetzt könnt Ihr klugen Männer ruhig alles sagen,was Euch auf der Zunge brennt,-))
: Krieg ist nicht Frieden!
: Krieg ist grausamer Mord
: Krieg ist inhuman--auch,wenn er seit Ewigkeiten praktiziert wird,aus welchen Gründen auch immer!

Nuxel


schorsch antwortete am 25.11.02 (09:48):

Es begann mit der Keule und endete mit der Neutronenbombe....


Nuxel antwortete am 25.11.02 (11:35):

DAS will ich nicht denken-auch wenns zu befürchten ist!


Johannes Michalowsky antwortete am 25.11.02 (13:49):

"Die Bundesregierung will den USA bei einem Irak- Krieg nun doch notfalls militärisch zur Seite stehen. ... Bisher hatte Rot-Grün betont, Deutschland werde sich militärisch an einem Irak-Krieg nicht beteiligen. "

(Süddeutsche Zeitung vom 25.11.2002)

Da ist nun auch noch die letzte Wahllüge auf dem Tisch - wer hat Anderes erwartet?


Johannes Michalowsky antwortete am 25.11.02 (21:56):

"Die Bundesrepublik kann selbstverständlich nicht abseits stehen, wenn Israel existenziell gefährdet werden sollte."

Nachrichten des Deutschlandfunk, 25.11.02, 21 Uhr.

Das nennt man Salamitaktik gegenüber dem Wahlvolk auf sozialdemokratisch.


Eddie antwortete am 26.11.02 (18:56):

Verteidigungsminister Struck hat Ende August gesagt:
Im Falle eines Irak-Krieges werden die Spürpanzer sofort abgezogen.
Zwei Monate später hielt Struck einen solchen Schritt bereits für „außenpolitisch fatal“.
Na ja, dazwischen lag ja bekanntlich die Wahl.
Selbst Grünen-Pazifist Ströbele geht davon aus, dass die Amerikaner einen Abzug der Spürpanzer im Konfliktfall als „unfreundlichen Akt“ empfinden würde.
Hat man da noch Worte?


seewolf antwortete am 26.11.02 (19:20):

Diese Regierung ist im wahren Sinne des Wortes unberechenbar - allenfalls wäre ihre Unberechenbarkeit berechenbar, wenn es denn ginge und hülfe.

Schlimmer ist, daß infolge Konzept-Losigkeit und mangels jeglicher Vision für unser Land die ganze Bundesrepublik Gefahr läuft, unberechenbar zu werden.

Es ist nicht im Interesse der deutschen Bevölkerung, wenn die politische "Führung" nur noch von fragwürdigen Demoskopen inspiriert wird.


Wolfgang antwortete am 27.11.02 (17:29):

@Eddie...
@Seewolf...

Ein Link zu SPIEGEL ONLINE:

IRAK-KONFLIKT: Schröder lehnt Bitte der USA nach Spürpanzern ab
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,224583,00.html

Es scheint, dass die Schröder-Administration doch nicht so 'unberechenbar' ist, wie sie von Euch hingestellt wird. ;-)

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,224583,00.html


Johannes Michalowsky antwortete am 27.11.02 (18:32):

Süddeutsche Zeitung von heute:

"Die USA bitten um ein Raketenabwehrsystem und um ABC-Abwehrkräfte. Nach einem Krieg soll Deutschland den Wiederaufbau des Irak mit finanzieren.

Schröder zufolge bitten die USA um regionale Raketenabwehr, allerdings ohne ein genaues System genannt zu haben. Ob Deutschland dieser Anfrage entsprechend wird, gab Schröder nicht bekannt. "

Das liest sich etwas anders, obwohl Herr Schröder offenbar noch ein wenig Auszeit nimmt um zu überlegen, wie er das nun seinem Volk verklickert.


Wolfgang antwortete am 27.11.02 (19:22):

Ist Dir eigentlich nie in den Sinn gekommen, Johannes, dass es sich bei den deutsch-amerikanischen Beziehungen mittlerweile um heikle Missionen handelt. Die Schröder-Administration will Deutschland aus einem unkalkulierbaren Abenteuer heraushalten. Deutsche Interessen zu vertreten ist die Pflicht einer deutschen Regierung.

Auf der anderen Seite sind die USA und die durchgeknallte Bush-Administration - das 'Öltier' mit seinem 'Ölgehirn' an seiner Spitze. Du erinnerst Dich an die Worte von Mr. Bush: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.

Unterschätz' die Bush-Krieger nicht. Diese Leute sind äusserst gefährlich. Sie nützen uns nichts, aber sie können uns schwer schaden. Diplomatie ist angesagt. Wenn durch kluge Politik am Ende kein deutscher Soldat in die prekäre Lage gekommen ist, eventuell für amerikanische Öl-/Gas-Interessen sterben zu müssen, dann haben sich alle Winkelzüge um die Bush-Krieger herum gelohnt.


Barbara antwortete am 27.11.02 (21:24):

Spiegel online schreibt:

>>Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat die Irak-Politik der USA und ihr Verhalten gegenüber den Bündnispartnern scharf angegriffen. Sie verurteilte die Planspiele in Washington, gegen den Irak Krieg führen zu wollen und anderen Staaten die Finanzierung des Wiederaufbaus zu überlassen.

Hamburg - "Das ist blanker Zynismus", sagte die Ministerin in der Sendung "Maischberger" auf n-tv. Die Kriegsdiskussionen widerten sie an, zumal die Kosten eines Krieges vier Mal so hoch seien wie die weltweiten Ausgaben für Entwicklungs-Zusammenarbeit in einem Jahr.<<

Ich finde, das ist bemerkenswert deutlich ausgedrückt......

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,224651,00.html