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THEMA:   "Flintenweiber" o.k. ?

 21 Antwort(en).

Anita Gentgen begann die Diskussion am 03.01.01 (07:56) mit folgendem Beitrag:

Mit der Diskussion um die Ausstattung deutscher Frauen bei der Bundeswehr mit Waffen und ihren Einsatz bei Kampfhandlungen taucht auch der Begriff der "Flintenweiber" wieder auf, mit dem man die dienstverpflichteten Frauen im vorletzten Krieg belegt hat.
Bei einer Diskussion mit diesem Thema konfrontiert, mußte ich passen. Was meinen Sie?


Klaus D antwortete am 03.01.01 (19:32):

Der Begriff "Flintenweib" war in der Nachkiegszeit wohl eher negativ belegt.
Oder habe ich das in meiner Jugend verkannt?


ricardo antwortete am 05.01.01 (16:43):

An diese Bezeichnung kann ich mich aus der Kriegszeit noch erinnern.
Hitler hatte den Frauen den Dienst mit der Waffe verboten.
Als 1945 die sowjetischen Truppen in Dresden einmarschierten, gab es da eine Anzahl bewaffneter Frauen, manche im Offiziersrang, die MP umgehängt, die u.a. den Verkehr regelten. Sie wurden so bezeichnet, natürlich in verächtlichem Sinn, sie benahmen sich aber weit besser als die männlichen Armisten.
Man sollte die Frauen bei ihrem Dienst mit der Waffe respektieren, wie dies in den demokratischen Ländern auch üblich ist.
Historisch gibt es eine Reihe von Frauen, die sich im Krieg tapfer verhalten haben, die Franzosen denken da natürlich besonders an Jeanne d´Arc, die Jungfrau von Orleans.


Klaus D antwortete am 05.01.01 (21:37):

Die Rollenverteilung in der Gesellschaft hat sich grundlegend verändert.
Auch eine Kriegsführung-Mann gegen Mann- würde heute nicht mehr vorkommen.
Krieg ist heute zum großen Teil Elektronik.
Wer nun am Computer die Befehle ausführt, ist unwichtig.

Eine tödliche Kugel aus dem Gewehr einer Frau ist aber schonender!


Trudi antwortete am 05.01.01 (22:44):

Tötet diese Kugel nicht? Gibt es wirklich einen "schonenderen" Tod? Für mich ist jede Kugel eine zu viel!


H. Jürgen Grebin antwortete am 15.01.01 (17:22):

Will "man" nicht eher das Problem Arbeitslosigkeit durch diese Freizügigkeit (Gleichberechtigung) verändern????????
Statt sich auf eine friedenserhaltende Politik zu orientieren und den Krieg für Mann und Frau unmöglich/unnötig zu machen, holt "man" nun auch noch die Frauen aus angeblichen Gründen der "Wehrgleichberechtigung" zur Tötungsmaschinerie des Staates. Eine Farce! Wo bleibt der Aufschrei der Kämpfer "Schwerter zu Pflugscharen" aus der DDR-Zeit.


Gerhard Nickel antwortete am 15.01.01 (20:28):

Für wen sollen die Frauen eigentlich den Kopf Hinhalten
die welche etwas zu verlieren hätten Großverdiener
schicken ihre TÖchter garantiert nicht zum Bund
dort herrscht die nämlich die alte Landsermentalität:
Kamerad schieß du -ich hole verpflegung.
bei den Einberufenen ist sogar eine Mutter welcher
Kranke Mitarbeiter der Wehrämterläßt solch eine Perversität
zu. ob der seine Frau auch zum Wehrdienst schicken würde.


von Selasinsky ,York antwortete am 17.01.01 (17:19):

Nachdem nun auch die Frauen zur Bundeswehr gehen dürfen,hat das Sprichwort"Flinke Jäger sind die Weiber,jagen ohne Schuss und Treiber"wohl ausgedient.Nietzsche meinte ebenso mit loser Zunge:"Die Frau ist ein menschliches Wesen,das sich anzieht,schwatzt und sich auszieht.Die wahre Gewalt der Frau liegt nicht am Gewehr sondern in der Verführung.


Heidi Lachnitt antwortete am 18.01.01 (00:46):

In welcher Zeit leben Sie eigentlich, Herr von Selasinsky?


Wolfgang antwortete am 18.01.01 (09:42):

Ja, was ist das für eine Zeit, liebe Heidi... 19. Jahrhundert, DEUTSCHES 19. Jahrhundert muss man dazu sagen, und sie ist längst untergegangen, diese Zeit, als der Mann sich noch als MANN fühlte. Relikte aus dieser Zeit halten sich aber lange. Das kann dauern...

Wer sich sonst vor nichts gruselt, dem empfehle ich Nietzsches Traktat "Von alten und jungen Weiblein" aus "Also sprach Zarathustra - Ein Buch für Alle und Keinen".

https://gutenberg.aol.de//nietzsch/zara/als3018.htm#weiblein

Immerhin - er schrieb ja auch anderes, der Nietzsche, der heutzutage ohne Erbarmen herhalten muss, wenn jemand vergangenen Zeiten nachtrauert. "Vernunft? - das ist ein bös Geschäfte: Vernunft und Zunge stolpern viel!" - Das ist auch von ihm. :-)

(Internet-Tipp: https://gutenberg.aol.de//nietzsch/zara/als3018.htm#weiblein)


Marliese Echner antwortete am 22.01.01 (08:27):

Da muß ich was verpaßt haben, denn mir ist nicht bekannt, daß diese Damen zur Bundeswehr geschickt wurden. Soviel ich weiß, taten sie dies freiwillig. Und dies ist es, was mich besonders stört. Was geht wohl im Kopf einer jungen Frau vor, die sich nichts sehnlicher wünscht, als zum Militärr zu gehen? Sind es unausgelebte Kindheitsträume beim Räuber und Gendarm Spiel?
Für mich ist dies ein Ausdruck von Unreife. Ich wüßte mit meiner Zeit Besseres anzufangen, als einen imaginären Feind zu bekämpfen. Aber jeder das Ihrige.


Lia Baumkreis antwortete am 22.01.01 (13:35):

Ich denke für die einen ist es ein Ausbruch aus dem Schema. Hätte ich zu der Zeit die Möglichkeit gehabt, ich hätte es auch versucht. Nicht nur Mann kann viel lernen bei der Bundeswehr. Dass es tödlich enden kann, daran denkt in unserem Land kaum jemand. Dann kann es auch noch die geben, die genau wie die Männer einen "sicheren" Arbeitsplatz suchen. Weg von der Straße. Und es gibt mit Sicherheit auch die, die eigentlich hätten ein Junge werden wollen (ich auch). Für die ist es eine Form der Selbstdarstellung. Dass jemand zum Bund geht um sein Vaterland zu verteidigen ist glaube ICH ein Aspekt der nicht sehr zum tragen kommt.

Lia


von Selasinsky York antwortete am 26.01.01 (09:43):

War doch nur ein Spässle,Heidi
Nicht alles so erst nehmen.Natürlich sollen sich die Frauen in der Bundeswehr verwirklichen,wenn sie es denn können.


H. Jürgen Grebin antwortete am 02.02.01 (13:14):

Das Wort "Flintenweiber" ist nach meiner Erinnerung von den Nazis geprägt worden, als sie sich der Partisanenbewegung in der Sowjetunion gegenübersahen. Ja, in dieser Volksbewegung kämpften auch Frauen für die Freiheit ihres Landes. Das mußte verteufelt werden und man sieht, das Wort ist bis heute erhalten geblieben. Nur würde ich die "dummen Frauen", die sich ihre Bestätigung im Kampf holen wollen nicht mit dieser Bezeichnung belegen.
Sollen sie etwas für die ärmsten der Armen tun und sich dabei einer "Gefahr" aussetzen. Deutschland muß auch ohne sie auskommen, wenn es eine friedliche Politik gegenüber anderen Völkern betreibt und Konflikte mit friedlichen Mitteln löst.
Wann kämpfen die Männer um die Gleichberechtigung, in der Armee dienen zu können, nicht zu müssen?


schmusebärlioma antwortete am 13.02.01 (08:07):

Nun, ob frau auch in diese staatlich legalisierte tötungsorganisation aufgenommen werden soll, ist nicht die frage, die möglichkeit sich auch für etwas lebensvernichtendes statt lebenserhaltendes entscheiden zu dürfen ist es, das denken wurde uns ja nicht verboten - nur das handeln....nun wurde dieses verbot ja auch aufgelöst jetzt wird das denken zu verantwortlichen handeln und hat somit konequenzen auch für uns frauen...


Schmusebärlioma


H. Jürgen Grebin antwortete am 13.02.01 (18:03):

Oh weh, welche Logik, "liebes Schmusebärchen".
Wäre es nicht besser, wir würden unsere Gedanken der friedlichen Konfliktlösung zuwenden, darin sollen doch eigentlich die Frauen auch gute Potenzen haben. Zerstören ist schnell getan. Aber das Leid und die Zerrüttung kann keiner vorhersehen. Sollen doch die Großen die Kleinen in Ruhe lassen und diese ihre Konflikte allein austragen. Am besten alles diesen Menschen überlassen und nicht noch den großen Richter spielen.
Wer gibt uns eigentlich das Recht kriegerisch einzugreifen und dann warum nicht überall?
SELBSTBESTIMMUNG wurde uns im OSTEN als das große und erhabene Ziel "vorgegaukelt". Und nun der große Katzenjammer, was haben die Großen nur in
Jugoslawien angerichtet!!!!!! Nun stehen die Aliierten vor dem großen Desaster und menschlichen Elend und die Menschen sind zerstrittener als vorher.


schmusebärlioma antwortete am 14.02.01 (08:13):

Sie haben ja so recht, lieber Jürgen Grebin!
Darauf ziele ich ja ab! Das handeln setzt ja das richtige - zielgerichtete - friedliche denken voraus - also haben wir frauen ja die chance ein signal zu setzen, welches in der "tatkräftigen ablehnung" solcher tötungs- und vernichtungsorganisationen zur wirkung kommen soll, vor dieser freigabe frauen zum heer - ist unser protest ja doch "nur" im - von vielen (männern) behaupteten - theoretischen stecken geblieben und mit den worten: " Wer nicht darf, kann leicht pazifistich sein... abgetan
Vielleicht wieder ein kleiner denkanstoß......
Schmusebärlioma


Gerhard Nickel antwortete am 14.02.01 (13:28):

Das was zu erwarten war, ist nun eingetreten - aus der Euphorie ist Nüchternheit geworden laut Presse v.14.02.01
hat die 1. Frau "die Flinte ins Korn geschmissen" Begündung:
Der seelische und Körperliche Druck und Befehlsunterordnung
habe sie nicht mehr aushalten Können!
Das war dochwohl voruszusehen.Gleichberechtigung wird auch beim Militär nicht durch Kosmetische Politik erreicht.
wollen Frauen wegen einem Arbeitsplatz zum Bund gibt es doch
viele andere Möglichkeiten vom Verwaltungsdienst über Nachrichten bis Sanitätsdienst denn dort ist die Anpassungsfähigkeit und Intelligens viel mehr von Nöten
als im direkten Waffendienst.
Frauen sollen Frauen Bleiben und nicht Befehls empfangende
irgendwas Wesen
Eine nicht denken dürfend Frau ist für mich Kaum Vorstellbar
Dieser jungen Frau verdient Anerkennung


H. Jürgen Grebin antwortete am 14.02.01 (13:38):

Das ist aber noch keine Lösung, denn damit muß man selbst bei Männern rechnen- aber immerhin. Es werden hoffentlich noch mehr, die den Irrsinn einsehen, spätestens bei einem "Einsatz" , den ich "uns" aber trotzdem nicht wünsche.


Wolfgang antwortete am 14.02.01 (14:41):

Lieber Gerhard... wenn Sie gesagt hätten "MENSCHEN sollen MENSCHEN bleiben und nicht befehlsempfangende Wesen", dann hätte ich das auch unterschrieben. Aber so... - Warum immer dieses Unterschiede Machen? Der eine Unterschied bleibt sowieso... :-) - Und alles andere: Weg damit! - Frauen sollen Soldatinnen sein dürfen, wenn sie es wollen! Wer sind wir Männer denn, dass wir wüssten, was für Frauen gut ist oder nicht...


Gerhard Nickel antwortete am 14.02.01 (17:10):

an Wofgang und andere!
Richtig ich lasse mich zu diesem Thema gern Korigieren!
Menschen sollen Menschen bleiben!!!!
Ein guter Satz der den "Befehlenden immer vor Augen sein
sollte. Leider wollen die Befehlsgeber immer noch
beweisen was ihnen mal Beigebracht worden ist.
Wieviel menschliches Leid ist durch "Befehl" schon
geschaffen worden?
Nur weil die Befehlsgewalt dieses ermöglichte
Der "Befehle" gebende bedenkt nicht wie erniedrigend
der "Befehl" in Wirklichkeit ist


Friedrich antwortete am 14.02.01 (22:28):

Diese Euro-Richter --und Politiker-- scheinen geistig verwirrt geworden zu sein, und nicht mehr zu wissen, was richtig und was falsch ist. Haben die denn keine Mütter, Töchter und Firstladies ?? Krieg ist ein blutiges Handwerk, bei dem keine Frau gewinnen kann, sondern nur verlieren. Wer Kriegsdienst für Frauen gutheißt, meint es nicht gut mit beiden, weder für die Männer, noch für die Frauen. Wenn in Zukunft Soldaten auch auf Frauen schießen müssen sollen, um sie zu töten wie einen feindlichen ( = geistig irrenden ) Gegner, dann geht dadurch auch in der Seele der gesamten rechtdenkenden Armee (( und Gesellschaft ! )) die grundsätzliche Achtung vor der Frau zugrunde. "Wehret den Anfängen !" Wer Kriegsdienst für Frauen zuläßt und befürwortet, verändert für alle Zukunft die Realität zu Ungunsten der weltweiten Würde der Frauen !