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THEMA:   Etappensieg für die Bush-Administration

 11 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 18.11.02 (09:21) mit folgendem Beitrag:

Heute reisen die ersten Kontingente der UN-Waffeninspektoren in den Irak. Daß dies Ereignis stattfinden kann, sollte man als Erfolg für die amerikanische Diplomatie bewerten. Die nachhaltige und äußerst glaubwürdige Drohkulisse, die die USA aufgebaut haben, hat das Einlenken des Diktators erzwungen.

Unserem Land, Europa und der Welt wäre unendliches Leid erspart geblieben, wenn in den 30er Jahren die Westmächte gegenüber der hitlerischen Revisions- und Expansionspolitik eine ähnliche harte und kompromisslose Entschlossenheit an den Tag gelegt hätten.

Hitler hat noch am 22. August 1939, angesichts seines Entschlusses, in Polen einzumarschieren, gesagt: "Ich habe nur Angst, daß mir noch im letzten Moment irgendein Schweinehund einen Vermittlungsplan vorlegt." Das zeigt, wie man mit Dikatoren umzugehen hat. Mit Kopf-in-den-Sand und Abseitsstehen ist da nichts zu erreichen.

Ein bekanntes lateinisches Wort sagt:

Si vis pacem, para bellum - wenn Du den Frieden willst, dann bereite den Krieg vor.

Wohlgemerkt: ich sehe das als Etappensieg, das letzte Wort in diesem Konflikt ist möglicherweise noch nicht geprochen.


bello antwortete am 18.11.02 (13:03):

Ich glaube kaum, daß die Inspektoren etwas finden. So blöd ist Saddam nicht.
Und dann?


schorsch antwortete am 18.11.02 (13:19):

....denn sobald Gefahr besteht, dass sie etwas finden könnten, sperrt Saddam, indem er diesen oder jenen Spürhund zum Spion erklärt. Dann werden die anderen Aufklärer protestieren - und dann wird Saddam wieder alle ausweisen!


Wolfgang antwortete am 18.11.02 (13:35):

Der Iran soll Massenvernichtungswaffen produzieren (dort wäre, wie im Irak, auch noch Öl/Gas zu holen)... Nordkorea bastelt an der Atombombe... Pakistan und Indien haben sie schon... Andere auch, Israel soll gut ausgerüstet sein, um den Nahen Osten x-fach zu verdampfen.

Biowaffen sind ebenfalls der letzte Schrei... Dank Amerikanern und Russen werden derzeit Know How und Equipment in alle Welt exportiert.

Jede Menge Gelegenheiten, zu Heiligen Kriegen zu blasen, jedenfalls, wenn es gegen Länder geht, die zu den 'Bösen' gehören. Alles für 'Enduring Freedom' und 'Noble Eagle', selbstverständlich... Der Propaganda der Bush-Krieger scheinen immer noch viele auf den Leim zu gehen. :-(

P.S.: Vielleicht wird - wenn die feindlichen Indianerstämme ausgerottet sind - der Häuptling der Bush-Krieger doch noch den Friedensnobelpreis bekommen? *fg*

Wem 's vor gar nichts graust, dem empfehle ich eine Website der US Air Force. Etwas für Propaganda-Freaks... Motto: Unsere Jungs im weltweiten Friedenseinsatz... Oder: Wer das G'schmarre lange genug glaubt, wird wenigstens selig in die ewigen Jagdgründe eingehen... :-)))

Operations 'Enduring Freedom' and 'Noble Eagle'
https://www.af.mil/news/efreedom/index.shtml

Internet-Tipp: https://www.af.mil/news/efreedom/index.shtml


mechtild antwortete am 18.11.02 (13:41):

Ich bin gespannt darauf, ob die USA mit der Situation so umgehen können, dass sie ohne das Gesicht zu verlieren auf einen bewaffneten Angriff verzichten können.
Ich sehe die Arbeit der Inspektoren auch als Etappensieg und hoffe weiter, dass ein Krieg verhindert wird.


bello antwortete am 18.11.02 (17:01):

Wenn die Inspektoren nichts finden würden, verlören die USA nicht "das Gesicht".
Aber ich möchte das leuchtende Gesicht von Saddam sehen, wenn er nach Abzug dieser Leute seine unterirdischen Verliese besucht.


hl antwortete am 18.11.02 (17:25):

vermutlich wird es nicht mehr und nicht weniger leuchten als die Gesichter von Bush, Putin und anderen "Mächtigen" wenn sie ihre heimlichen Waffenarsenale besichtigten.

Die UN-Inspektoren hätten auf der ganzen Welt ein reichliches Betätigungsfeld..


juttam antwortete am 19.11.02 (03:36):

Ich muss im falschen Forum sein.....
entschuldigung :)

Johannes:
"Heute reisen die ersten Kontingente der UN-Waffeninspektoren in den Irak. Daß dies Ereignis stattfinden kann, sollte man als Erfolg für die amerikanische Diplomatie bewerten. Die nachhaltige und äußerst glaubwürdige Drohkulisse, die die USA aufgebaut haben, hat das Einlenken des Diktators erzwungen."

Johannes:
"Mit Kopf-in-den-Sand und Abseitsstehen ist da nichts zu erreichen. "

Schorsch:
"....denn sobald Gefahr besteht, dass sie etwas finden könnten, sperrt Saddam, indem er diesen oder jenen Spürhund zum Spion erklärt. Dann werden die anderen Aufklärer protestieren - und dann wird Saddam wieder alle ausweisen!"

Donnerwetter, hat sich der Wind gedreht????
Wer seid Ihr?????

Nur Wolfgang erkenne ich hier wieder:
"Biowaffen sind ebenfalls der letzte Schrei... Dank Amerikanern und Russen werden derzeit Know How und Equipment in alle Welt exportiert."

Ja Wolfgang, Nukleare und Bio-Waffen sind der letzte
Schrei (oder koennten sehr wohl der letzte Schrei der
Menscheit werden).....
Leider ist auch deutsches "Know-How" nicht gaaaanz
unbeteiligt.
Hatte man vor ein paar Monaten nicht ein paar Leute
in der Tuerkei festgenommen, die nukleares Material
zu schmuggeln suchten?
Auf dem Strahlensicheren Kanister stand in weisser
Farbe und sehr deutlich lesbar: MADE IN GERMANY!


Wolfgang antwortete am 19.11.02 (11:08):

Der Wind hat sich nicht gedreht... Die, die schon vorher für den Angriffskrieg der USA waren, kaschieren jetzt die politische Niederlage der Bush-Krieger als 'Etappensieg'. Bei anderen erzeugt die Freude, dass es (noch) nicht zum Krieg gekommen ist, viel ideologischer Nebel. Gerne und schnell vergessen sie die grosse kriminelle Energie der Öl-Gas-Bush-Cheney-Junta und ihrer Hintermänner bei Halliburton et al.

Damit die Sicht etwas klarer wird: Deutschland hat bereits am 23.10.1954 in den sogenannten 'Pariser Verträgen' einseitig und freiwillig auf die Herstellung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen verzichtet. Verstösse dagegen sind bisher nicht bekannt geworden.

Auf solch einen radikalen Verzicht der USA wartet die Welt bis heute vergeblich.

Fakt ist, dass die USA, wenn es in ihrem Interesse lag, jedem Potentaten entsprechendes Know How und Equipment zur Verfügung stellten... Vor Jahren auch dem SADDAM HUSSEIN bei seinen Giftgasangriffen. Da mischten CIA und US-Army mit und sorgten tatkräftig für den Erfolg und sahen tatenlos zu, wie irakische Kurden vergast wurden.

Heute benutzt die Öl-Gas-Bush-Cheney-Junta die Formel vom 'Verzicht auf Massenvernichtungswaffen' heuchlerisch als Vorwand, um sich die Öl- und Gas-Vorräte im Irak und anderswo unter den Nagel zu reissen. Die Junta denkt aber selber nicht im Traum daran, auf diese praktischen Mordwerkzeuge zu verzichten.


Johannes Michalowsky antwortete am 19.11.02 (13:44):

Öl-Gas-Bush-Cheney-Junta

Wäre das nicht ein guter Vorschlag für das Unwort des Jahres (siehe meine Homepage unten)? Die Jura möchte allerdings auch eine Quelle haben, Wolfgang, einverstanden?

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/


Wolfgang antwortete am 19.11.02 (14:00):

Klar, Johannes, bin ich einverstanden... Vielleicht wird er ja auch von der Jury gewählt... Dann würde der Begriff 'Öl-Gas-Bush-Cheney-Junta' richtig bekannt werden. *freu' - Die Quelle nannte ich schon. Der Begriff stammt aus einem Essay des amerikanischen Schriftstellers GORE VIDAL:

The Enemy Within (by GORE VIDAL)
The Observer - Sunday, October 27, 2002
https://www.scoop.co.nz/mason/stories/HL0210/S00205.htm

Kein Blut für Öl! :-)

Internet-Tipp: https://www.scoop.co.nz/mason/stories/HL0210/S00205.htm


juttam antwortete am 20.11.02 (02:11):

Echter Zungenbrecher, Jo, aber ja, warum nicht?

Wolfgang:
"Damit die Sicht etwas klarer wird: Deutschland hat bereits am 23.10.1954 in den sogenannten 'Pariser Verträgen' einseitig und freiwillig auf die Herstellung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen verzichtet. Verstösse dagegen sind bisher nicht bekannt geworden."

Es bestreitet niemand, dass sich Deutschland nicht an die
Abmachung gehalten hat, derlei Waffen zu entwickeln
und/oder Herzustellen, aber die Aufschrift MADE IN GERMANY weisst eindeutig darauf hin, dass zumindest
Hilfs und/oder Transport mittel fuer derlei Material
in Deutschland hergestellt wird.
Wer genau uebersieht da in wessen Haende diese
Sachen verkauft werden?

Bloss mal so dahingefragt - ich will damit keine
grosse Diskussion ausloesen, sondern lediglich
darauf hinweisen, dass auch Deutschland an
Weltgeschehnissen Materiell teilnimmt...

Deutsche Firmen, die solche Container herstellen, werden dies
wohl kaum tun um sie an Deutschland zu verkaufen,
wo man sie, per Abkommen vom 23.10.1954, NICHT
braucht!