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THEMA:   Aug um Aug ... Terror um Terror!

 14 Antwort(en).

Felix begann die Diskussion am 17.11.02 (20:33) mit folgendem Beitrag:

Nach diesem Grundsatz aus dem alten Testament scheinen die Israeli und Palästinenser immer noch zu handeln.
Auf einen Terroranschlag der einen Seite erfolgt prompt der Vergeltungsschlag von der andern Seite ... und dies nur mit kurzen Pausen über Jahre!
Diese Sturheit ... wohlverstanden von beiden Seiten ... bringt Tag für Tag Tod und Verderben ins Land. Was die Israelis mit weitreichenden Waffen anrichten, müssen die Palästinenser mit Aufopferung ihres eigenen Lebens verrichten.
Gibt es keine Aussicht auf Lernprozesse? Wie lange will man diesen schrecklichen Unsinn noch weiter betreiben?
Weshalb weigert sich die selbsternannte Weltpolizei eigentlich nicht ... diese ausweglose Politik zu unterstützen?


Irmgard Dupke antwortete am 18.11.02 (01:22):

Das ist ja unglaublich, was Felix mal wieder (und das zum 100stenmal) von sich gibt! Richtig ist doch wohl:
Was die Palästinenser mit ihren Bombengürteln und terroristischen Anschlägen anrichten, müssen die Israelis mit ihrem Leben bezahlen! (grade jetzt eine Mutter und 2 Kinder in einem Kibbuz).


Felix antwortete am 18.11.02 (01:32):

@ Irmgard,

deine Reaktion kann ich mir nur erklären, wenn ich annehme, dass du Partei bist!
Ich verurteile die fatale Gesinnung beider Seiten ... das eben unterscheidet uns!


Philanthrop antwortete am 18.11.02 (12:02):

Der völlig kritiklose Philosemitismus der Irmgard Dupke, der in ihren Beiträgen immer wieder nervt, ist genau so abstoßend, wie ein fanatischer Antisemitismus, der in diesem Forum bisweilen auch zu erkennen ist.
Es muß immer wieder deutlich gemacht werden, daß die von Irmgard Dupke (zu Recht) beklagten jüdischen Opfer es in diesem Ausmaß nicht gäbe, wenn der Staat Israel sich an die Regeln des Völkerrechts halten würde. Stattdessen mißachtet er in beispielloser Unverfrorenheit die ihn verurteilenden Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Ausdrücklich mißbilligt die Völkergemeinschaft "die Errichtung neuer jüdischer Siedlungen und den Ausbau der schon bestehenden Siedlungen auf arabischem Land", was Israels Premier Ariel Scharon einfach ignoriert.
Es ist von daher überwiegend Israels völkerrechtswidrige Politik, die für den palästinensischen Terror verantwortlich zeichnet. Daran geht nun mal kein Weg vorbei, verehrte Frau Dupke.


Ruth antwortete am 18.11.02 (13:14):

Liebe Irmgard

warum lässt Du Dich nur immer wieder zu Entgegnungen bei diesem Thema hinreissen und angreifen?
Man will doch ganz einfach alles nur aus der persönlichen Sicht sehen. Es gäbe und gibt unendlich viel zu dem Thema Israel zu sagen - aber ganz bestimmt nicht hier.

Lass es gut sein!
Gruss Ruth


Johannes Michalowsky antwortete am 18.11.02 (13:25):

Mir scheint, daß Israel im Augenblick nur am Reagieren und nicht am Agieren ist. Bei aller Komplexität und Diskutierbarkeit dessen, was im Nahen Osten läuft, würde ich denn doch gerade jetzt den Palästinensern den Vorwurf machen, eine positive Weiterentwicklung in der Region zu verhindern.

Unter dieser Prämisse würde ich auch der "verehrten Frau Dupke" - lt. Herrn oder Frau Philantrop - beipflichten.


schorsch antwortete am 18.11.02 (13:26):

Das wird eben so lange noch andauern, als die Weltöffentlickeit immer noch Israel mit den X-Millionen von Juden verwechselt, die von den Deutschen umgebracht wurden. So paradox es kingen wird: Das Weltgewissen wird vom Weltgewissen blockiert!


Gila antwortete am 18.11.02 (14:41):

Vielleicht hat jemand gestern Abend im ZDF "Ein Orchester für den Frieden" gesehen!?! Hier wurde ein beeindruckender Weg zum Frieden aufgezeigt.

Im Sommer 1999 gründete der weltbekannte Musiker Daniel Barenboim zusammen mit dem palästinensischen Kulturwissenschaftler Edward Said in Weimar das "West-Östliche-Diwan-Orchester", in dem junge Leute aus Israel, Palästina, Syrien, Ägypten, Libanon, Jordanien und Tunesien zusammen musizieren. Das war eine Sensation und ein politisches Signal.

In diesem Jahr trafen sich die jungen Musiker zu einem Workshop in Sevilla. Sie leisteten damit ihren Beitrag zur Lösung der Probleme im Nahen Osten. Eine der Bedingungen zur Aufnahme in das Orchester: Man muss der Meinung sein, dass Krieg keine Lösung für einen Konflikt darstellt.

"Es gibt keine militärische Lösung für den Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern. Weil die starke Armee nicht in der Lage ist, gegen einen Feind von innen zu gewinnen. Es gibt leider auch keine moralische Lösung. Vielleicht gibt es aber doch mal einen Friedensvertrag. Deshalb müssen wir jetzt versuchen, uns im Kleinen anzunähern. Der Hass muss abgebaut werden, es muss alltäglichen Umgang zwischen den Völkern geben. Ich wollte nicht warten, bis die Politiker so weit sind. Deshalb haben Edward Said und ich dieses Orchester gegründet", sagte Barenboim.

Wie Recht er hat. Vor dem Hintergrund der eskalierenden Gewalt im Nahen Osten gewinnt sein Projekt eine ganz besondere Aktualität. Nur durch visionäre Menschen wie Barenboim und Said wird sich etwas ändern. Ihnen gebührt in meinen Augen der Friedensnobelpreis!


Philanthrop antwortete am 18.11.02 (18:28):

Lieber Johannes Michalowsky,
sicherlich gibt es unter den Palästinensern auch Menschen, die versuchen, "eine positive Weiterentwicklung in der Region zu verhindern." Aber auch unter den Israelis sind genügend Leute, die jede Gelegenheit wahrnehmen, Fortschritte im Friedenprozeß zu konterkarieren.
Ich sehe nach wie vor den Hauptgrund des Konflikts in der pogromartigen Vorgehensweise der Regierung Scharons gegen die Palästinenser. Ca. 800-mal ist Israel von der UNO verurteilt worden: Wegen Verletzung der Menschenrechte, wegen brutaler Besatzungspolitik, wegen Angriffshandlungen gegen Nachbarstaaten ...
Wenn die Supermacht USA und die UNO glaubhaft sein wollen, ist es höchste Zeit, endlich einzugreifen und Herrn Scharon in die Schranken zu weisen.

Und ein letztes zu meiner Person: Wäre ich weiblichen Geschlechts, würde ich mich natürlich, grammatikalisch korrekt, als "Philanthropin" bezeichnen. Insoweit dürfte klargestellt sein, daß ich zu den menschlichen Geschöpfen zähle, die über das Y-Chromosom verfügen.


Karl antwortete am 18.11.02 (18:47):

Die Mechanismen, die Terror und Gegenterror im Nahen Osten am Leben erhalten sind:

1. Nur die Toten der eigenen Seite werden beweint.

2. Jede Seite behauptet, nur zu reagieren, die andere sei der Angreifer.


Wir sollten zu dem Feuer nicht beitragen, indem wir in dasselbe Horn blasen.


Johannes Michalowsky antwortete am 18.11.02 (19:38):

@Herrn (!) Philanthrop,

ich habe ja auch nur gesagt "im Augenblick". Damit wollte ich meine Meinung dahingehend zum Ausdruck bringen, daß seitens der Palästinenser derzeit Friedenschancen blockiert werden, wenn es welche gibt.

Insbesondere werden natürlich palästinensische Aktionen den Radikalen in Israel bei den anstehenden Wahlen Auftrieb geben - das zeugt nicht von politischer Klugheit, es sei denn, man sucht den Konflikt um seiner selbst willen.


Titus(WolfgangM.) antwortete am 18.11.02 (23:06):

Es ist doch merkwürdig, daß immer dann palästinensische Terroristen zuschlagen, wenn wieder einmal irgendwelche Delegationen zu Friedensverhandlungen anreisen (wollen).

Merkwürdig ist es dann nicht, wenn man berücksichtigt, daß die Palästinenser keinen Frieden wollen, sondern von Anfang an - entweder freiwillig oder durch islamistische Fanatiker gezwungen - alle (alle!) Israelis töten und den Staat Israel vernichten wollen. So wird das ständig verkündet.

Auch nicht merkwürdig ist es unter diesem Aspekt, daß Israel keine der UN-Beschlüsse akzeptieren kann, weil dies den Selbstmord Israels bedeuten würde.

Dieses Problem ist lokal unlösbar und wird zur Katastrophe, sobald Bush den Irak überfällt (wovon ich überzeugt bin). Der Terror - nicht nur im nahen Osten - wird sich explosionsartig ausbreiten.

Schöne Aussichten.....und wir können nur hilflos zusehen.


juttam antwortete am 19.11.02 (03:57):

Ich stimme Titus vollkommen bei!

Wer ein bisschen aufgepasst hat der/die hat, auch ohne
diesbezuegliche Presse, verstanden, dass
Terroranschlaege VON palaestinensischer seite
GEGEN Isreaelische Seite immer dann eskalieren,
wenn irgendwo in der Welt ueber eine Loesung
gesprochen werden soll!

Mir persoenlich signalisiert das, dass palaestinensische
Fakten NICHT an Frieden, oder einem Abkommen
irgendeiner Art interessiert sind.
Es ist nun wirklich nicht als ob erhoehte Anzahl der
Anschlaege nun lediglich nur ein oder zweimal
Zufaellig stattgefunden haben waehrend Verhandlungen
gefuehrt wurden!

Golda Meir's Worte werden wohl noch lange Gueltigkeit
haben: Solange Palaestinenschen Eltern das Leben ihrer
Kinder NICHT wichtiger ist als ihr Hass auf Israel,
solange wird es keine Loesung geben!
(ich sage hier Eltern...Golda Meir hat gesagt "Muetter",
aber ich denke es kommt wohl auf's Gleiche raus"!


Karl antwortete am 19.11.02 (08:25):

Ich wiederhole mich.

Die Mechanismen, die Terror und Gegenterror im Nahen Osten am Leben erhalten sind:

1. Nur die Toten der eigenen Seite werden beweint.

2. Jede Seite behauptet, nur zu reagieren, die andere sei der Angreifer.


Wir sollten zu dem Feuer nicht beitragen, indem wir in dasselbe Horn blasen.


Wolfgang antwortete am 19.11.02 (12:08):

Von 'Frieden' und von 'Friedensverhandlungen' sprichts Du... Da sind schöne Worte, Titus, Worte, hinter denen bis zum heutigen Tag nichts steht, was diese Begriffe rechtfertigen würde.

Seit mehr als 50 Jahren machen die Palästinenser die Erfahrung, dass das von der Weltvölkergemeinschaft garantierte Recht auf Selbstbestimmung eines Volkes für ihr Volk nicht gilt. Erst raubten jüdische Menschen aus Europa ihr Land und errichteten auf dem Geraubten einen jüdischen Gottesstaat. Danach folgte Raubzug auf Raubzug. Das Resultat: Millionen Palästinenser wurden aus ihrer Heimat vertrieben oder leben in Israel und in den von Israel besetzten Gebieten als Menschen zweiter Klasse.

Nur so kann können die Bedingungen für eine friedliche Entwicklung geschaffen werden:

Israel muss die UN-Resolutionen anerkennen und in die Tat umsetzen. Israel - der Aggressor - muss sich bedingungslos zurückziehen aus den besetzten Gebieten. Die illegalen israelischen Siedlungen auf palästinensischem Gebiet müssen unverzüglich geräumt werden. Jerusalem muss Hauptstadt beider Staaten - Israel und Palästina - werden.

Geschieht dies nicht, werden Palästinenser und Israelis gleichermassen weiter einen entsetzlichen Blutzoll bezahlen. Am Ende wird eine ganze Region vernichtet sein... Dazu gehört auch Israel... Vergesst das nicht, 'Freunde' Israels.