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THEMA:   Kanzler-Parodie

 16 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 11.11.02 (18:58) mit folgendem Beitrag:

Gestern im Fernsehen habe ich Ausschnitte aus dem Video zum "Steuer-Song" des Parodisten Elmar Brandt gesehen. In diesem wird Kanzler Schröder als Gummipuppe, die ihren Wählern in die Tasche greift, veralbert.

Ich hatte den Eindruck, daß die Moderatorin des RTL das leicht betreten kommentiert hat.

Ich bin ein entschiedener Gegner dieser Regierung, und das schon vor der Wahl und nicht erst wegen dessen, was sie jetzt in und mit unserem Land vollführt. Diesen öffentlichen Angriff aber empfinde ich als empörend geschmacklos und im übrigen auch alles andere als witzig. Ich kann nur wünschen, daß das kein Verkaufserfolg wird.


Fred Reinhardt antwortete am 11.11.02 (20:47):

@Johannes Michalowsky
Vielleicht kannst du mir, als Nichtfreund der jetzigen Regierung erklären, warum der heutige Parteitag der CDU sich nur mit SPD und den Grünen beschäftigt hat ? Die Hauptsache ( Wahl ) wurde doch zur Pflichtnebensache.
Ist es ein Wunder, wenn bei Parteibeschimpfungen wie heute in diesem Aussmass geschehen, solche geschmacklosen Zotten aufgeführt werden ?

Da gibt es für die nächste Zeit überhaupt kein Miteinander, obwohl dies in manchen Fällen mehr als angebracht wäre. Einige Reden klangen wie Kriegserklärungen die uns nur Schaden bringen. Wohin treibt uns diese übertriebene, immer härter werdende Gegenerschaft ?
Gruss Fred Reinhardt


Johannes Michalowsky antwortete am 12.11.02 (00:09):

Lieber Fred,

ich kann zum CDU-Parteitag nicht viel sagen, ich war weder dort noch hatte ich die Zeit, dem viel Aufmerksamkeit zu widmen.

Ich vermute aber doch, daß sich die Parteioberen aller Seiten untereinander besser verstehen als wir vermuten und besser miteinander umgehen, als wir das hier miteinander oftmals tun. Es sind schließlich Berufskollegen und kennen ihren Job, damit auch den des anderen und vollführen Terz für die Öffentlichkeit.


Rainer (Klr) antwortete am 12.11.02 (12:51):

Hallo zusammen

wie sich Frau Merkel bei der sixt-Werbung (Sturmfrisur) verhalten hat, fand ich schon super.

Würde "meinem" Gerhard das Gleiche empfehlen.
(Muss aber gestehen, hab schon geschmunzelt).

Man sollte dies nicht zu ernst nehmen, es verläuft sich wieder...


Fred Reinhardt antwortete am 12.11.02 (13:11):

Hallo Rainer! Dein Wort in Gottes Ohr !!!!
Servus Fred


schorsch antwortete am 12.11.02 (16:51):

Leider kümmern sich die deutschen Politiker statt um die Sorgen des Volkes viel mehr darum, dem "Feind" eins auszuwischen. So geht also die meiste Politikerzeit drauf, im Sattel bleiben zu können, resp. den "Feind" aus dem Sattel zu heben!


Johannes Michalowsky antwortete am 12.11.02 (17:14):

@schorsch

Was ist da so spezifisch Deutsches dran? Die Schweiz ist sicher eine Ausnahme, aber wenn ich mir den Politik-Alltag in Italien, Frankreich, Österreich, den USA oder sonstwo anschaue, geht es nach meinem Eindruck im Prinzip genauso zu. Ausnahmen mag es dort geben, wo eine Richtung fest im Sattel sitzt, wie z.B. derzeit in Großbritannien.


henner antwortete am 12.11.02 (19:30):

na schorsch ""dem "Feind" eins auszuwischen""wie Du es interpredierst ist doch in der Politik der leichteste-wenn auch nicht der eleganteste und ehrlichste-Wahl bzw Nachwahlkampf.Es ist doch allemal einfacher einen Kampf zu gewinnen dadurch daß der "Gegner miesgeredet wird ,oder und geschwächt oder und ge-und behindert wird usw ,als selber großartige überzeugende praktische
Leistungen zu vollbringen. (trifft wohl auf fast alle politischen Richtungen und Parteien zu)


henner antwortete am 12.11.02 (19:41):

,,,,zum Thema "Steuersong" ob mies,fies,humoristisches Kleinod,lustig,erheiternd ,schockierend usw ,ganz gleich wie auch immer ,,,mit einer Riesenportion echter oder geheuchelter Empörung könnte unser Bundeskanzler dem Ganzen noch einen tüchtigen Impuls verleihen,und zu Riesenumsätzen und Nachfolgeeffekten führen.
Vielleicht hilfts schon,die Anwälte prüfen zu lassen ob dem Herrn Schröder "als Namensgeber und Inspirator diese Songs"nicht eine Teilsumme an den Verkaufserlösen zusteht,und diese dann medienwirksam spendieren


juttam antwortete am 13.11.02 (03:07):

Na da ist ne Idee, henner :))

die "Royalties" fuer die Vermarktung des Liedes kann
er dann frohen Herzens in die naechste Wahl -
sprich: Miesmach Aktion - stecken.

Das nur nebenher, ich kenne weder das Lied, noch
den inspirierenden Herren.

Ich dachte nur ich gebe meinen Senf kurz dazu,
denn gerade hat sich die schlimmste politische
"Miesmach Aktion" (sprich Wahlkampf :) hier in
Texas abgespielt.
Die angetretenen Gegner Perry/Sanchez
haben beide bis ans Geimpfte im Schlamm gestanden,
und auch nicht halt gemacht davor sich des Mordes-
um-Drei-Ecken zu bezichtigen!

Der Eine machte dafuer Millionen in den Doppelzahlen
locker, der andre nochmal fast das Doppelte!

Ergebnis einer diesbezueglichen Umfrage?:

Politische Schlamm-Schmeissereien haben herzlich
wenig, wenn ueberhaupt, Einfluss auf die Waehler!

Man schaut sich diese Negativ-Werbung
and und denkt: naja...nuuuu....ob das allet wohl so stimmt!

Letztendlich sind es Kleinigkeiten die der bestimmende
Faktor sind (und diese auch noch umsonst fuer die
Kandidaten) wie persoenliche Debatten!
- so das Ergebnis der Umfrage!

Mein entscheidenter Faktor, z.B.,
war dass ein Kandidat die Gleiche Frage nicht
weniger als 5X mit einer unzureichenden, ausweichenden, nichts-sagenden Antwort abtun wollte.
Endlich in eine Ecke getrieben sagte er patzig:
Daran kann ich mich nicht erinnern!
(Lach - DAS war neu hihihihi)

Negativ-Werbung mit Hilfe hoch-karaetiger PR Firmen,
das kann jeder der Geld hat.....aber vorzeigen wenn's
drauf ankommt..das ist ne ganz andre Sache!

Interessierte Waehler sind nicht dusslig genug einer
Werbung im Fernseher zu glauben! Weder Negativ noch Positiv!


DieterH antwortete am 17.11.02 (15:08):

Es gibt eine wundervolle Aussage des früheren Bundespräsidenten Heinemann. Er sagte: "wer mit dem ausgestreckten Finger auf andere Leute zeigt sollte bedenken, daß 3 Finger der ausgestreckten Hand auf ihn zurückzeigen".
Diesen Ausspruch kann Frau Merkel nicht kennen. Sie war zu der Zeit noch nicht in der deutschen Politik. Ich habe ihr deshalb per Mail diesen Text geschrieben.
Das gleiche gilt auch für Herrn Westerwelle der in einer Fernsehsendung diesen Song gut fand.
Ist schon ein starkes Stück wenn der Vorsitzende der FDP auf Kosten der Steuerzahler ( Geld kam aus der Fraktionskasse) nach Israel fliegt und dort gutes Wetter machen möchte aufgrund der Entgleisungen des Herrn Möllemann.


Ursua Trautmann antwortete am 18.11.02 (02:07):

Ich kann zu der Sendung nchts sagen, weil ich niemals RTL sehe,das ist mir einfach zu flach!!!! Aber zu unserem politischen Alltag muß ich nun schon sagen, das die Parteien an Niveau verloren haben!!! Eine Demokratie braucht eine tüchtige Opposition !!!Was ich von der CDU bisher gehört habe war wenig konstruktiv!!! Es kommen keine Vorschläge, wie man es besser machen könnte!!! Es kommt auch kein Bekenntnis oder die Spur einer Einsicht, das diese Schuldenlast ja in der CDUZeit aufgebaut wurde . Die Verträge die in der CDUzeit ( 16 Jahre ) geschlossen wurden müssen ja erfüllt werden!!!! Wenn ich mir überlege, welche großen Menschen es in der FDP gegeben hat und mir dagegen Herrn Westerwelle anschaue, na ja, da kann ich Frau Hamm-Brücher schon verstehen! Meine Verehrung, nach so langer Zeit, in dem hohen Alter noch so einen Schritt zu tun!Ich glaube nicht daran, das Herr Möllemann so ganz alleine diese Flugblatt auf den Weg gebracht hat! Ich denke, er ist das Bauernopfer! Ich glaube, wenn unsere Politiker überzeugender wären, dann wäre auch wieder eine vernünftie Wahlbeteiligung zu erreichen! Mit so Geschmacklosen nur Angriffen werden wir nichts verändern!Ich frage mich allerdings auch, was ist da in den Redaktionen los, wie können sich Menschen dafür hergeben,wie können sie es zulassen, ihre Arbeit so herabzuwürdigen! Journalisten sollen doch eigentlich zu den Interlektuellen gehören , vielleicht habe ich mich da geirrt!?


Johannes Michalowsky antwortete am 18.11.02 (13:32):

@Ursula Trautmann

"diese Schuldenlast ja in der CDU Zeit aufgebaut wurde"

Nein, das stimmt so nicht - die Schuldenmacherei hat unter der Regierung Schmidt (SPD) begonnen, und schon die Regierung Kohl hat eine Erblast von dorther übernommen.


schorsch antwortete am 18.11.02 (13:41):

Nein, sie hat schon bei Adenauer angefangen. Damals begann das Wirtschaftswunder nur zu blühen, weil praktisch alle Bürger auf Pump lebten. So konnten rentable Warenserien gefertigt werden mit Geld, das man noch nicht hatte und die von Leuten gekauft wurden, die das Geld dazu ebenfalls noch nicht hatten. Das führte natürlich zu einer Aufblähung genannt Inflation. Auch der Staat lebte davon. Denn auch er konnte Geld ausgeben, das er gar noch nicht hatte. Weil aber jeder daran glaubte, dass der Schuldner ihm seine Schulden innert nützlicher Frist begleichen würde, funktionierte dieses System bestens zur Ankurbelung der Wirtschaft. Und: Wer ein Haus baute oder kaufte, bezahlte es mit der Geldentwertung. Wenn einer nämlich hunderttausend Mark Schulden auf seinem Heim hatte, war diese Schuld innert zehn Jahren nur noch die Hälfte - weil sich sein Lohn in dieser Zeit verdoppelte.


Johannes Michalowsky antwortete am 18.11.02 (16:39):

Es gab den sogenannten Juliusturm des damaligen Bundesfinanzminister Fritz Schäffer, Minister immerhin von 1949-1956. Nie ist in der Bundesrepublik so solide gewirtschaftet worden wie in der Adenauer-Ära. Noch Finanzminister Strauß hat seinem Nachfolger eine solide Finanzlage übergeben. Die Schuldenmacherei begann mit der Regierung Schmidt (SPD), die höchste Inflationsrate nach dem Krieg hatten wir hier in unserem Lande ebenfalls in dieser Zeit (7%).

Schmidt selbst hatte ja gesagt: "Besser 5% Inflation als 5% Arbeitslose" und hat damit sein Defizit an wirtschaftlicher Seriosität lauthals verkündet. Die Rekordarbeitslosigkeit haben wir unter der Regierung Schröder (SPD), das Maximum steht uns aber wahrscheinlich sogar noch bevor.


Wolfgang antwortete am 18.11.02 (21:21):

Wie recht Du hast, Johannes... Unter der Regierung Kohl wurde dann wieder solide gewirtschaftet, denn nur eine CDU-geführte Regierung wirtschaftet solide. Eine SPD-geführte Regierung ist dafür völlig ausserstande, was Dir jeder Anhänger der FDP bestätigen wird. Die Schulden wurden radikal gesenkt, die Steuern und Sozialbeiträge ebenfalls, die Reichen zahlten kräftig Steuern und den Armen ging es immer besser. Die Arbeitslosigkeit wurde auf den tiefsten Stand gebracht, der jemals zu vermelden war. So hatten wir am Ende der Ära Kohl einen ausgeglichenen Haushalt und die niedrigsten Lohnnebenkosten in der Geschichte der BRD. Weil Kanzler Kohl so erfolgreich war, wählten ihn die undankbaren BürgerInnen einfach ab. :-)))

Das hättest Du unbedingt noch reinschreiben müssen in Deinen Beitrag. So klafft zwischen den Kanzlern Schmidt und Schröder merkwürdigerweise eine grosse Lücke. Was ist's: Absicht oder Nachlässigkeit? ;-)


Fred Reinhardt antwortete am 18.11.02 (21:39):

Also Johannes bleib bitte auf dem Teppich. Was hatten zu Schäffers Zeiten, die Kriegerwitwen und die Rentner für ein Leben. Der Schäffer hat doch die kleinen Leute kaputtgespart. Die waren aber geduldig weil sie die schlimme Zeit des Krieges miterlebten. Das war keinesfalls ein Ruhmesblatt der damaligen, noch sehr autoritären Regierung.

Du als FDP Anhänger solltest es doch wissen, dass an der SPD Regierung Schmidt die FDP beteiligt war. Es war der erste grosse Rückschlag in der jungen Bundesrepublik wegen einer Weltrezession und einer Oelkriese.

Danach hat die CDU / CSU Regierung, wiederum mit Beteiligung der FDP jahrelang nur von ERBLASTEN gesprochen. Geändert, durch fällige Reformen haben sie aber nichts, rein gar nichts. Unser deutsches Dilemma begann 1990, als die damalige Regierung den Anschluss aus der Portokasse bezahlen wollte und der Selbstbedienungsverein in Berlin alle noch vorhandenen Güter der ehemaligen DDR verschleuderte. Milliardenwerte für Pfennigbeträge an Glücksrittern verschenkte.

für all diese Sünden werden wir jetzt zur Kasse gebeten.
Gruss Fred