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THEMA: Diamanten - wozu eigentlich?
13 Antwort(en).
seewolf
begann die Diskussion am 05.11.02 (14:25) mit folgendem Beitrag:
Kampf dem Handel mit "Blutdiamanten"
Interlaken: Erstmals soll verbindliches Abkommen verabschiedet werden
Vertreter von Diamantenminen, Handelsunternehmen und 35 Staaten wollen am Dienstag in schweizerischen Interlaken erstmals ein verbindliches Abkommen zum Verbot des Handels mit so genannten "Blutdiamanten" aus Bürgerkriegsländern verabschieden.
- Meldung in Heute-ZDF-online - voller Artikel siehe Link unten.
Dazu möchte ich hier mal die Frage aufwerfen, wozu diese "Klunkern" eigentlich nützlich sind (industrieelle Nutzung für Werkzeuge ausgenommen)...
Würde auf derartige Utensilien wie Kolliers und dergl. verzichtet werden, bräuchte niemand "Blutdiamanten" zu importieren...
Internet-Tipp: https://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1367,WIRT-0-2021586,00.html
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e k o
antwortete am 05.11.02 (17:42):
@seewolf,
ich bin zwar kein Experte in diesen Dingen, aber ich denke, nicht alle Schmuckdiamanten stammen aus "Blutländern", vielleicht irre ich mich, aber ich denke, wohl nicht.
So ein "Brilli" am Finger oder im Ohrläppchen einer Frau ist doch was wunderschönes. Hast Du schon mal erlebt, wie sie glitzern? Ist schon eine schöne Sache.
Hab ich jetzt was Falsches gesagt ?
Gruß vom e k o
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Johannes Michalowsky
antwortete am 05.11.02 (18:08):
Im von Seewolf zitierten Artikel steht u.a.:
"... beläuft sich der Handel mit "Blutdiamanten" auf rund 100 Millionen Dollar jährlich. Dies entspricht rund zwei Prozent der gesamten weltweiten Produktion."
Das ist wahrhaftig eine geringe, man würde fast sagen verzichtbare Menge, auch ohne sie würde genug für die Ohrläppchen unserer Frauen übrig bleiben!
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WANDA
antwortete am 05.11.02 (21:36):
Schmuck und Pelze lenken vom Gesicht ab :-) wusstest Du das nicht, seewolf?
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seewolf
antwortete am 05.11.02 (21:55):
Liebe Wanda -
nur sehr oberflächliche Menschen lassen sich auf diese Weise ablenken... und wer will DIE schon begeistern :-)
ansonsten: das Glitzern in den Augen einer Frau ist viel betörender als das Funkeln ihrer Klunkern !
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e k o
antwortete am 05.11.02 (22:42):
@ seewolf:
Naja, mein Gutster, wollen wir doch das Glitzern in den Augen einer schönen Frau nicht gegen das Glitzern ihrer Klunker ausspielen, meinst Du nicht auch ?
Denn das eine schließt doch das andere noch lange nicht aus, oder ? Und wenn es keine "Blutdiamanten" sind, umso besser. Was aber nicht heißen soll, dass die Frau ohne Brilli nicht soviel wert wäre, nur wäre es eine schöne Beigabe.
( Hoffentlich werde ich jetzt nicht wieder missverstanden.)
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juttam
antwortete am 06.11.02 (01:46):
Ach, was ist das bisschen Buergerkrieg und Ausbeutung der Minenarbeiter schon... man denke was man dafuer bekommt:
Glitzern am faltigen Hals einer Frau!!!!!!!!! Ist das nix?
Wen jucken denn da noch Minen Bedingungen und Wochenloehne mit denem man in zivilisierten Laendern keine Currywurst mehr erstehen kann?
Schliesslich geht's einem ja gut! Und man kann es sich leisten! - und die Frau glitzert gelegentlich auch mal wieder in den Augen........
...und solange man weiss dass die Diamanten nicht von Laendern mit Buergerkrieg kommen, schlaeft man auf seinem Gewissen ja auch gut! Ausbeutung ist ja nicht sooooooo schlimm!
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schorsch
antwortete am 06.11.02 (09:01):
Würden sich jene Damen (und Herren!), die ihr Selbstwertgefühl mit Diamanten und anderen Edelsteinen an den Fingern heben möchten, einmal ansehen, unter welch menschenunwürdigen Umständen die Minen-Arbeiter nach Steinen graben müssen, würden sie vielleicht darauf verzichten. Ich habe schon mehrere Reports gesehen und auch darüber gelesen, wie diese Arbeiter wie Gefangene gehalten werden, damit ja kein Steinchen unrechtmässig verschwindet. Es gibt Arbeitslager, da sind Dreifachreihen von Stacheldraht ringsum, und dazwischen patrouillieren schwerbewaffnete Wächter mit Bluthunden. Muss jemand das Lager verlassen, wird er geröntget und man untersucht ihm sogar die Darmausgänge mit den Fingern. Und wehe, einer wird erwischt beim versuchten Steineschmuggeln: In den Lagern gelten eigene Gesetze - mit der Todesstrafe!
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Nuxel
antwortete am 06.11.02 (09:50):
Hallo,Schorsch
wie Recht Du hast! Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Ich jedenfalls trage nun meinen ererbten Brilli mit schlechtem Gewissen! Wie viele Schönheiten und Annehmlichkeiten geniessen wir,ohne uns Gedanken darüber zu machen,wer sich dafür quälen musste. Nachdenkliche Grüsse! Nuxel
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WANDA
antwortete am 06.11.02 (19:54):
in Anlehnung an Schorschs Beitrag: Februar 95 Dehli Rikschatour durch die Altstadt. Lauf-Rikschas. Die Kuli aller Altersklassen sind nicht nur brandmager, sondern ausgezehrt. Ich lehne es ab einzusteigen und gehe nebenher. Die Altstadt ist total überfüllt - ich konnte noch Tee für den Kuli und meinen Mann nebenbei organisieren. Am Ende der Tour spricht mich ein gut gekleideter Inder an und sagt auf Englisch ungefähr dieses. madame ich spreche normalerweise keine Frauen an, aber ich habe beobachtet, dass sie die ganze Zeit nebenher liefen. Bitte tun sie das nie wieder. Wenn andere Touristen auf diese Idee kommen, können diese Leute hier ihre Familien nicht mehr ernähren, sie leben vom Trinkgeld. Die ernsten bittenden Augen vergesse ich nicht. Nie wieder bin ich neben her gegangen, entweder lOO m dahinter oder ich habe mich abgesetzt. Wenn also diese Diamantenschürfer diese Arbeit nicht gehabt hätten, wären ihre Familien vielleicht auch verhungert, was ich natürlich nicht beurteilen kann.
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WANDA
antwortete am 06.11.02 (20:01):
Delhi, natürlich.
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Utelo
antwortete am 06.11.02 (20:23):
Ich muss hier beden Seiten Recht geben. Sicher gab und gibt es immer Ausbeutung, dafür muss man nicht nach Indien, Afrika oder sonstwo hinfahren. Gibt´s hier auch genug. Aber wie Wanda schreibt: ohne diese Arbeit würden die Menschen verhungern mitsamt ihren Familien. Dass die Diamantminenarbeiter kontrolliert werden, ist auch verständlich. In großen Firmen -hauptsächlich Autofirmen- werden auch hier bei uns und im europäischen Ausland Kontrollen durchgeführt, natürlich nicht so wie dort. Man kann natürlich alle Unannehmlichkeiten auf sich nehmen und komplett ohne jeden noch so kleinen Luxus leben, d.h. ohne nette Wohnung mit Heizung, ohne entsprechend den Jahreszeiten Kleidung, keine Lederschuhe, keine Ledertaschen, keine Pelzmäntel (die ich sowieso nicht mag), kein Fleisch wegen den armen Tieren, usw. Aber warum? Ich denke, dass jeder von uns mehr oder weniger schwer gearbeitet hat, um sich einen gewissen Lebensstandard zu erwerben und das war mit Sicherheit auch nicht immer leicht. Ich werde die paar Schmuckstücke, die ich von meiner Mutter geerbt habe ohne schlechtes Gewissen tragen genau wie ich weiter Lederschuhe usw. tragen werde. Und müssen wir uns denn wirklich alle Sünden dieser Welt auf unsere Schultern laden? Heute bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich mir etwas Gutes angedeihen lasse ohne denken zu müssen, wie schwer andere dafür arbeiten müssen. Ich habe schwer gearbeitet und oft auch mit vielen Unannehmlichkeiten -z.B. wegen alleinerziehend mit 3 Kindern- und bin nicht verantwortlich für alles Schlechte auf dieser Welt.
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WANDA
antwortete am 07.11.02 (08:56):
@utelo, so sehe ich das auch. Wir können nicht alle Missstände in der Welt beseitigen. Wichtig ist, dass man denkend lebt, dann kann man auch die Brillis tragen, die sowieso schon im Umlauf sind.
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e k o
antwortete am 07.11.02 (17:58):
"Wir können nicht alle Missstände in dieser Welt beseitigen"
Wie wahr!
Aber hilft es einem Minenarbeiter, der unter ( aus unserer satten mitteleuropäischen Ecke aus gesehen) für uns menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten muss, wenn wir nun gar keine Brillis mehr kaufen, nur weil diese Mernschen dafür nach unserer Auffassung haben schuften müssen ?
Und was wird aus den Arbeitern, wenn wir den Kauf von Brillis ( sofern wir das nötige Kleingeld überhaupt haben ! ich nicht! ) boykottieren und diese Menschen das bisschen Verdienst, das sie bekommen, dann auch nicht mehr haben ?
Geht dann einer von uns hin und bringt ihm Geld, damit er seine Familie ernähren kann? Nöö, da sagt doch jeder: Das ist nicht meine Sache.
Also, da wir nicht alle Missstände dieser Welt beseitigen können - da täten wir uns sowieso glatt verheben - belassen wir es doch beim jetzigen Zustand, dann verhungern die Leute wenigstens nicht.
Um es aber gleich klarzustellen: Befriedigend ist dieser Zustand von uns aus gesehen natürlich nicht, das muss man schon so sehen.
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