Bisher galt folgender Grundsatz: Bei Tests an Menschen mussten die Risiken minimiert werden und das Ganze musste zum Wohle der Menschen, z. B. für die Heilung von Krankheiten, geschehen... Biologische und chemische Waffen müssen auch am Menschen getestet werden, sollen sie erfolgversprechend eingesetzt werden. Deshalb sei es notwendig, wissenschaftliche Untersuchungen zu akzeptieren, bei denen Menschen Schadstoffen und damit Risiken ausgesetzt werden, die höher sind als üblicherweise in der Forschung.

Das fordern die Wissenschaftler A. L. CAPLAN und P. SANKAR von der University of Pennsylvania im Wissenschaftsmagazin "Science".*

Wird damit nicht ein einst unverrückbarer Grundsatz in Frage gestellt?

*Human Subjects in Weapons Research (by Arthur L. Caplan and Pamela Sankar)
Science, Volume 298, Number 5595, Issue of 1 Nov 2002, p. 923.

Hallo Wolfgang

Dafür haben wir doch die schönen Kriege.

Nie wurde mehr geforscht und herausgefunden als z.B. in den KZs. Der Fortschritt der Wissenschaft basiert in hohem Masse von den Versuchen, die man im zweiten WKrieg an KZ-Häftlingen (die ja keine Menschen, sondern nur Würmer, Ungeziefer oä. waren) durchgeführt hat (Mengele etc).

Da es viele Kriege gibt, gibt es auch viel "Material" zu Testzwecken. Böse, hä?

Hallo Wolfgang,

ich werde das morgen in der Bibliothek nachlesen. Der Autor AL Caplan hat auch folgendes im Amerikanischen Journal für Bioethik veröffentlicht:

Caplan AL. Review of Our Posthuman Future, The Future Is Now: America Confronts the New Genetics, and Redesigning Humans: Our Inevitable Genetic Future. Am J Bioeth. 2002 Summer;2(3):57-61.

Übersetzung des Titels des Artikels:
Übersicht über unsere nachmenschliche Zukunft, die Zukunft findet jetzt statt: Amerika stellt sich der Neuen Genetik - und über das Neudesignen des Menschen: unsere unvermeidbare genetische Zukunft.


Mit freundlichen Grüßen

Karl

"Es ist doch gut, wenn jetzt einmal die Menschen herhalten müssen, nachdem ganze Tier-Generationen verbraucht worden sind. Die Erde leidet sowieso unter der Über-Bevölkerung."

Ich verzichte auf die Quellenangaben für dieses zynisch klingende, aber bitter-ironisch gemeinte Zitat.

Vor einigen Jahren geisterte duch die Presse:
In US amerikanischen Haftanstalten währen Häftlinge,
insbesondere nichtweisser Hautfarbe mit Erregern bestimmter
Krankeiten, Forschungszwecken ohne ihr wissen infiziert worden.
Vielleicht weis jemand näheres darüber.
Man sollte auch die ersten Atomversuche in der Wüste
von Nevada beachten.
Dort wurden Soldaten bewußt der Strahlung ausgesetzt!

Hallo, mulde... Ich denke, man muss vorsichtig sein und gerade bei diesem Thema die Quellen der Informationen und die Intentionen der Sender und die Rezeptionen der Empfänger genau prüfen... Es stimmt, es wurden auch früher schon Tests am Menschen durchgeführt. Aber das waren Geheimprogramme, die auf illegale Art und Weise durchgeführt wurden. Im Ausgangsbeitrag ging es mir um den Versuch, bisher illegale Tests am Menschen zu legalisieren.

Über ein Beispiel illegaler Tests wurde am 12. August 2002 in der ARD berichtet: "Deckname Artischocke. Die geheimen Menschenversuche der CIA" hiess die Sendung. Auf der Webseite des WDR (s. Link) gibt es Informationen zur Sendung und weiterführende Links.

Die seriöse Presse berichtete ausführlich über den Fall und über die Sendung, z. B. die "Tageszeitung" am 12.08.2002:

Morde für die nationale Sicherheit (von ROLAND HOFWILER)
https://www.taz.de/pt/2002/08/12/a0129.nf/text

Oder auch die linke "World Socialist Web Site" am 31.10.2002:

ARD-Film verdächtigt US-Regierung der Entwicklung geheimer biologischer Waffen (von PETER SCHWARZ)
https://www.wsws.org/de/2002/okt2002/olso-o31.shtml

Interessant ist auch die Website von ERIC OLSON, dem Sohn des damals an den Menschenversuchen beteiligten CIA-Wissenschaftlers Dr. FRANK OLSON, der später von den eigenen Leuten angeblich ermordet wurde:

Frank Olson Legacy Project
https://www.frankolsonproject.org/index.html

Viele Grüsse... Wolfgang.