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THEMA: Vor dem Krieg ist NACH dem Krieg...
9 Antwort(en).
seewolf
begann die Diskussion am 14.10.02 (20:14) mit folgendem Beitrag:
... lest mal bitte, was die deutsche Wirtschaft befürchtet - nämlich in's Hintertreffen zu geraten im Wettbewerb mit anderen Liefer-Ländern, wenn ein Krieg im Irak vorbei wäre...
https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,218140,00.html
Kommentar überflüssig?
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,218140,00.html
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juttam
antwortete am 14.10.02 (20:23):
allerdings
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Johannes Michalowsky
antwortete am 14.10.02 (20:34):
Lieber Wolfi,
da gibt es aber eine Menge zu zu sagen. Darf ich:
1. Mich stört - bin aber an so etwas nicht ganz unbeteiligt, auch wenn es eben nicht gerade der Spiegel ist -, daß man hier zum Spiegellesen verdonnert wird, wenn man mitdiskutieren möchte. Warum nicht gleich eine kurze Zusammenfassung, worum es da geht. Hier hole ich das mal nach:
"Kaum ist ein Krieg der USA gegen den Irak praktisch ausgemachte Sache, positioniert sich die europäische Wirtschaft bereits für die Zeit danach. Hunderte Firmen nehmen Anfang November an einer Industrie- und Handelsmesse des Iraks teil, darunter Dutzende deutsche Unternehmen: von DaimlerChrysler bis Siemens."
Es geht also nicht um die deutsche, sondern um die europäische Wirtschaft, das belegt auch die weitere Spiegellektüre :-(. Unter hunderten europäischen sind nur Dutzende deutsche, wobei in sehr vielen amerikanisches Kapital steckt und/oder es auch um amerikanische Arbeitsplätze geht. Deutschland galt vor der Wende als politischer Zwerg und wirtschaftlicher Riese. Nachdem Schröder unser Land weltpolitisch ins Abseits manövriert hat und die deutsche Wirtschaft ziemlich am Boden liegt, sind wir nun ein politischer u n d wirtschaftlicher Zwerg. Da muß jeder Strohhalm ergriffen werden, und mir scheint, es geht nicht um deutsche Geschäfte, sondern um Geschäfte, die alle machen wollen. So gesehen ist unterschwellig womöglich ein Irakkrieg willkommen.
Arbeitsplätze heiligen alles.
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seewolf
antwortete am 14.10.02 (21:09):
Jo -
ich habe das Thema nicht aufgeworfen, um der deutschen Wirtschaft etwas vorzuwerfen.
Es ist völlig selbstverständlich, daß verantwortungsbewußte Führungskräfte von Unternehmen Aufträge für ihre Unternehmen aquirieren. Dies gilt für ALLE Unternehmen - weltweit.
Was mir mehr am Herzen liegt, ist der Hinweis darauf, daß eben auch diese Bundesrepublik Deutschland (nichts Neues, übrigens) nicht eine Insel der "Guten Seelen" sein kann, die alles gewissermaßen aus der Distanz betrachten und bewerten könnten, sondern mittendrin ist im weltweiten Ringen um das tägliche Brot ihrer Arbeitnehmer, Rentner und sonstigen Bürger.
Und da muß man eben weiter denken.
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Karl
antwortete am 15.10.02 (08:25):
Lieber Seewolf,
?? sollen wirtschaftliche Interessen als hinreichende Gründe für Krieg wieder salonfähig werden?
Wir brauchen keinen Krieg. Es gibt genug reale Probleme, die zu lösen nationale und internationale Kraftanstrengungen und Kreativität benötigen würden.
Die Wirtschaft braucht Planungssicherheit. Durch die Politik von Bush trudelt die Welt in ein Chaos. Dieser Mann zerschlägt all das, was die westliche Zivilisation an internationalen Spielregeln erarbeitet hat. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass er die Werte der westlichen Welt schützt.
Wir schauen wieder einmal zu und werden böse erwachen.
Davon bin ich (leider) überzeugt.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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Nienenueteli
antwortete am 15.10.02 (08:32):
Die Messe im Irak findet nicht zum ersten Mal statt. Warum sollen die Firmen, die immer schon dort vertreten waren, nur wegen Busch nicht mehr hingehen?
Das hat jetzt mit dem kommenden Krieg nun wirklich nichts zu tun.
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seewolf
antwortete am 15.10.02 (16:30):
Lieber Jo -
wegen der Frage, warum SPIEGEL-online, folgendes:
ich habe - gesegnet mit DSL und Flatrate - ständig 3 Nachrichten-Fenster offen mit Diensten, die im Minutentakt quasi weltweit neue Meldungen der Agenturen wiedergeben:
- SPIEGEL-online Schlagzeilen https://www.spiegel.de/schlagzeilen/
- abcNEWS.com https://abcnews.go.com/wire/world/
-REUTERS.com https://www.reuters.com/news.jhtml
Dort kann ich zwischendurch immer wieder nachsehen, ob es eine Meldung gibt, die mich interessiert und diese dann ganz aufrufen.
Im Falle des Themas hier in diesem Thread war es eben SPIEGEL-online, deren Schlagzeile zu dem genannten Artikel führte. Und - schnell auf den Link geklickt (wenn es jemanden interessiert) ist sicher einfacher als durch ein längeres Zitat zu pflügen :-)
Die Meldungen englisch-sprachiger Dienste zu zitieren wage ich höchstens mal im "Notfall", um nicht anzuecken...
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schorsch
antwortete am 15.10.02 (16:52):
Jeder Kontakt ist wünschenswert - ausser der Kontakt mit Waffen! Schon seit tausenden von Jahren waren Händler die Verbindungsleute und Wegbereiter zu fremden Völkern und Kulturen. Es wäre also wünschenswert, wenn der Welthandel als Vermittler zwischen den erstarrten Beziehungen zwischen dem Irak und der übrigen Welt fungieren könnte. Denn nur mit Kontakten kann das irakische Volk (und andere) erkennen, dass nicht alle Menschen dieser Erde - mit Ausnahme Husseins! - Teufel sind, wie es Hussein seinem Volk glaubhaft machen will.
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Johannes Michalowsky
antwortete am 15.10.02 (23:28):
Grüß Gott, lieber Seewolf,
danke Dir, tut mir leid, daß ich das gerade an Deine Adresse gerichtet hatte, es gibt aber halt noch viele Spiegelleser hier, wie war das: Spiegelleser wissen mehr - oder so ähnlich?
Pass auf, daß Du Dir an so viel Nachrichten nicht den Magen verdirbst!
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Karl
antwortete am 15.10.02 (23:38):
Hallo Jo und Seewolf,
die Qualität der Informationen ist wichtig. Vergleiche ich Bild-Online mit Spiegel-Online geht es mir wie mit den Printmedien. Der Spiegel ist einfach spitze, er hat sachliche Informationen und intellektuell befriedigende Analysen. Seit es Spiegel-Online gibt, lese ich in meiner Tageszeitung (der Badischen Zeitung) fast nur noch den Lokalteil, da der weltpolitische Teil mir völlig veraltet vorkommt (von gestern eben).
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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