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THEMA: Wie könnten schnell Arbeitsplätze geschaffen werden?
17 Antwort(en).
Kolbatz
begann die Diskussion am 11.10.02 (13:12) mit folgendem Beitrag:
Wie könnten schnell Arbeitsplätze geschaffen werden?
1.) Abschaffung der wirtschaftsfeindlichen Handwerkerverordnung.
Viele Nachbarländer haben bereits erfolgreich das amerikanische Model übernommen und wer sich berufen fühlt, kann ohne einen Meisterbrief ein Handwerksbetrieb eröffnen. Erfahrungen haben gezeigt, dass der Markt sich selbst bereinigt und schwarze Schafe sehr schnell wieder vom Markt sind.
Ich gebe zu bedenken, dass unser Markt offen ist und wir, (als ein Beispiel), hervorragende Import Armbanduhren für EURO 5,-- kaufen können, selbst aber erst für mindestens EURO 40.000,- einen Meistertitel erwerben müssen, um handwerklich tätig werden zu dürfen. Oder noch deutlichen. Ein Nachbarland von nur wenige KM Entfernung, bei uns ohne Meistertitel handwerkliche Arbeiten ausführen darf.
2.) Realistische Förderung der innovativen Produkte mit erteilten Patente.
Bis vor 15 Jahren waren wir (BRD) noch, international an 3. Stelle aller erteilten Patente. Heute ist das Ergebnis nicht weit von der Pisa-Studie entfernt. (nicht Anmeldungen oder Gebrauchsmuster)
Warum wohl ?. Fördermittel werden über Hausbanken abgewickelt. für die Bearbeitung erhalten die Banken geringe Kosten erstattet. Ist der Förderbetrag zu gering, z.B. nur EURO 1 Million, lohnt sich das für die Banken nicht und sie lehnen mit der offiziellen Begründung KEINE ERFOLGSAUSSICHTEN, ab.
Selbst wenn der Finanzierungsbetrag für die Bank in verlockender Höhe beantragt wird, ist der Erfinder auf die Fachkompetenz des Sachbearbeiters angewiesen und ob dieser die Erfindung zu würdigen weis. Hier fallen noch einmal viele, insbesondere sogar „Sprungpatente“ unter die Roste. Dem Erfinder und somit auch unserer Wirtschaft werden damit bereits im Vorfeld alle Chancen verbaut.
Zuvor musste er eine Marktstudie Erstellen lassen (Kosten, teilweise EURO 10.000,- und höher) und einen unüberschaubaren Formularkrieg überstehen, so dass hier bereits die meisten aufgeben.
Vor ca. 4 Jahren hatte ich mich mit diesem Thema intensiv befasst und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass alleine hierdurch mindestens 1 Million Arbeitsplätze nicht entstehen können.
Internet-Tipp: https://www.poolalarm.de/Presseinformation/index.htm
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info@baimpex.com
antwortete am 11.10.02 (17:18):
Dieses Kapitel wurde bereits am 07.05.2002 unter dem Titel " Meisterleistungen in Deutschland " leider nur kurz diskutiert. Im Archiv Politik und Gesellschaft nachzulesen. Gruss Fred Reinhardt
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Kolbatz
antwortete am 11.10.02 (17:55):
2. NACHTRAG ZU : Wie könnten schnell Arbeitsplätze geschaffen werden?
5. Abbau der Staatskosten und Überprüfung der dem Bund gehörenden Immobilien und ihrem Wohnungslehrstand.
Der Bund ist im Besitz von Zehntausenden von Immobilien, insbesondere aus Alliierten Beständen, die z. T. seit über 7 Jahren leer stehen, verrotten und dem Steuerzahler Unsummen kosten.
Sie liegen durchweg in bester Wohnlage und werden entsprechend in den Bilanzen geführt.
Einige der Wohnungen sind zwar mit Schadstoffe wie z.B. PCP, Schimmel usw. kornterminiert, jedoch entspricht es jeglicher kaufmännischer Logik, diese Immobilien weiter ungenutzt liegen zu lassen.
Wenn der Bund hier nicht in der Lage ist, diese Kostendeckend zu bewirtschaften, muss er sie eben veräußern und darf sie nicht weiterhin auf Staatskosten unterhalten.
Ich rege an: Ist hierfür kein Ortsüblicher Preis zu erzielen, muss so verfahren werden, wie die Treuhand die ehemaligen DDR- Betrieben veräußert hat, also für EURO 1,-
3. NACHTRAG ZU : Wie könnten schnell Arbeitsplätze geschaffen werden?
6. Top-Manager für unser Land wieder interessant machen.
Unser Land lebt vom Export. Hierzu gehören nicht nur konkurrenzfähige innovative Produkte auf dem hart umkämpften internationalem Markt, sondern auch Top-Manager die es verstehen marktsichernd zu agieren. Gerade diese haben aber unser Land verlassen (mit wenige Ausnahmen) und werden in der heutigen Zeit wieder dringend benötigt. Zurückgeblieben sind die Altherren, die spätestens mit 40 Jahren auf dem internationalem Markt nicht mehr gefragt sind.
Deutschland ist ein Volk der Neider und Besserwisser geworden und hier muss dringend Zurückhaltung geübt werden. Dann werden auch Top-Manager wieder gerne zurückkommen und unsere Wirtschaft auf Vordermann bringen.
Internet-Tipp: https://www.poolalarm.de/kinderschutz/vermist/index.htm
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wese
antwortete am 11.10.02 (19:16):
@ Kolbatz:
Ich kriege eine Gänsehaut bei solchen Vorschlägen.
Arbeitsplätze schaffen, wenn man Wohnungen des Bundes verkauft.... Was für welche? Wo ist der Zusammenhang? Wieviel Arbeitsplätze schafft man denn, wenn man für eine verkaufte Wohnung 1 EURO Einnahmen verbuchen kann?
Top-Manager ins Land holen.... Ich denke, wir haben viel zu viel Manager mit Millionengehältern. Leute mit 40 Jahren bezeichnest Du als Altherren, die nicht mehr gefragt sind.... 20-jährige Top-Manager mit möglichst 30-jähriger Berufserfahrung gibt es leider nicht.
Erkläre doch bitte mal in aller Ruhe, von was Du hier eigentlich redest. Ich habe kein einziges Wort verstanden!
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Wolfgang
antwortete am 11.10.02 (21:24):
Wenn ich alles richtig verstanden habe, Kolbatz, willst Du eigentlich nur Dein Produkt zum Schutze im Pool plantschender Kinder und Hunde verkaufen... Ist das so?
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Kolbatz
antwortete am 11.10.02 (23:23):
Hallo Wolfgang,
ZITAT: >"Wenn ich alles richtig verstanden habe, Kolbatz, willst Du eigentlich nur Dein Produkt zum Schutze im Pool plantschender Kinder und Hunde verkaufen... Ist das so?"<
Wie kommst Du darauf? Ich kann keinen Satz erkennen der auch nur annähernd darauf hinweist !
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Kolbatz
antwortete am 11.10.02 (23:31):
Hallo wese,
ZITAT: >"Arbeitsplätze schaffen, wenn man Wohnungen des Bundes verkauft.... Was für welche? Wo ist der Zusammenhang? Wieviel Arbeitsplätze schafft man denn, wenn man für eine verkaufte Wohnung 1 EURO Einnahmen verbuchen kann?"<
Unser Saat hat kein Geld weil er zu viel Unkosten hat oder wie in dem Fall, Immobilien die unterhalten werden müssen aber keine Einnahmen bringen. Spart er derartige laufende Unkosten, kann er z.B. im Strassenbau usw.. diese Geld investieren und es enstehen dadurch Arbeitplätze. OK ?
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Wolfgang
antwortete am 11.10.02 (23:32):
Aber, was ist mit den Links, die auf die Fa. "KOLBATZ & POOLALARM" hinweisen?
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wese
antwortete am 12.10.02 (10:30):
@ Kolbatz:
Nee, leider nicht OK !
Die Methode, die Du andeutungsweise beschreibst, die kennen ich aus der Vergangenheit zur Genüge. Ein Beispiel:
In München wurden 33.000 Wohnungen (ehemalige Neue Heimat) für damals 1 DM an einen Privatmann verkauft. Es handelte sich ausnahmslos um Sozialwohnungen, die Eigentum der Gewerkschaft waren.
Binnen weniger Jahre haben sich die Mieten mehr als verdoppelt. Von Sozialwohnungen kann man längst nicht mehr reden. Aus bezahlbaren Wohnungen für einfache Menschen, wurden Spekulationsobjekte für Makler, Immobilienhaie und reiche Geschäftemacher.
So ist das, wenn Tafelsilber verscherbelt wird. Ob Gewerkschaft oder Staat, das Prinzip ist immer gleich.
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Kolbatz
antwortete am 12.10.02 (13:03):
Hallo wese,
ZITAT: >".........Es handelte sich ausnahmslos um Sozialwohnungen, die Eigentum der Gewerkschaft waren."<
Ich rede von keine Sozialwohnungen oder überhapt von Wohnungen die bewohnt sind.
In meinem Beispiel handelt es sich um Alliierten Wohnungen die in den 50er Jahren für Amerikaner, franzosen und Engländer gebaut wurden. Im Rahmen des Umzuges von Bonn nach Berlin wurde diese Wohnungen für die Bundesbediesteten bereitgestellt. Die Beamten zogen in die Wohnungen nicht ein und ließen sich im Umland nieder. Seit dem Stehen die Wohnungen leer und kosten dem Steuezahler sehr viel Geld. Jetzt OK ?
Internet-Tipp: https://www.poolalarm.de/kinderschutz/vermist/home.htm
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Kolbatz
antwortete am 12.10.02 (13:06):
Hallo Wolfgang,
ZITAT: >"Aber, was ist mit den Links, die auf die Fa. "KOLBATZ & POOLALARM" hinweisen?"<
Soll ergänzend als Hintergrundwissen und besserem Verständniss diehnen.
Internet-Tipp: https://www.poolalarm.de/Klima/index.htm
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klaus d.
antwortete am 12.10.02 (14:36):
@Kolbatz
Mehr Arbeitsplätze durch Änderungen der Handwerksverordnung, durch Erleichterung der Patenterteilung, durch den Verkauf bundeseigener, leerstehender Wohnungen, durch besseres Management!?? Was soll das?
Hier in Deutschland fehlt es schlicht und einfach an Nachfrage. Es muss also nicht die Angebotsseite, sondern zuallererst die Nachfrageseite gestärkt werden. Was nutzt eine andere Handwerksverordnung, wenn die Kunden ausbleiben? Wo sind die Käufer der durch eine erleichterte Patentierung hergestellten Produkte? Wer mietet oder kauft die aus dem Staatsbesitz stammenden und nun verkauften Wohnungen anschließend zu völlig überteuerten Preisen? Und zum Management: Haben wir statt der schlechteren Manager nicht vielleicht die schlechteren Politiker?
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Utelo
antwortete am 12.10.02 (20:58):
So schnell, wie seit einiger Zeit Arbeitsplätze abgebaut und vernichtet werden, aus reiner Profitgier und das alles unter den Augen unserer Regierung, kann niemand neue Arbeitsplätze schaffen. Wie soll irgendeine Regierung es schaffen, von der hohen Arbeitslosenquote herunter zu kommen, wenn immer wieder gestattet wird, dass Firmen fusionieren, einfach Pleite machen und unter anderem Namen wieder öffnen, und die auch noch steuerliche Vorteile haben. Ich habs in der Firma gesehen wo ich gearbeitet habe und sehe es immer noch, ein Arbeitsplatz nach dem anderen geht weg. Ich bin froh, dass ich nicht mehr um meinen Arbeitsplatz kämpfen muss und endlich Rentnerin bin. Aber die Kollegen/innen tun mir echt leid, weil keiner weiß, wer morgen dran ist.
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schorsch
antwortete am 13.10.02 (12:16):
Von zehn neu geschaffenen Arbeitsplätzen bringt höchstens einer einem Arbeitslosen Arbeit - weil neue Arbeitsplätze meist nur alte wegrationalisieren!
Merke: Ein Kuchenstück kann nur einmal gegessen werden!
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Kolbatz
antwortete am 16.10.02 (18:19):
Mit Freude habe ich Heute in den Nachrichten vernommen, dass einer meiner Vorschläge aus „Wie können schnell Arbeitsplätze geschaffen werden“ von unsere Regierung übernommen wurde. Ab sofort kann nun auch ein Handwerksbetrieb ohne Meistertitel betrieben werden.
Internet-Tipp: https://www.poolalarm.de/kinderschutz/news/kriege/index.htm
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rolf
antwortete am 16.10.02 (18:27):
Abwarten, eine Koalitionsvereinbarung ist noch kein Gesetz. Falls es der Zustimmung des Bundesrates bedarf, ist die Abschaffung des Meisterzwanges eh schon gestorben.
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Fred Reinhardt
antwortete am 16.10.02 (20:04):
Niederlassungsfreiheit ist in Europa gewährleistet. Demnach können sich Handwerker aus den EU Staaten auch ohne Meisterbrief in Deutschland niederlassen und handwerkliche Arbeiten ausführen.
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schorsch
antwortete am 17.10.02 (18:00):
Kolbatz antwortete am 16.10.02 (18:19):
Mit Freude habe ich Heute in den Nachrichten vernommen, dass einer meiner Vorschläge aus „Wie können schnell Arbeitsplätze geschaffen werden“ von unsere Regierung übernommen wurde. Ab sofort kann nun auch ein Handwerksbetrieb ohne Meistertitel betrieben werden.
Meine Fragen: Und wer gibt ihm Arbeit? Möglicherweise findet er welche - die er einem anderen wegnimmt, weil billiger. Aber wem dient dies schlussendlich?
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