Eddie
begann die Diskussion am 26.09.02 (10:12) mit folgendem Beitrag:
Ich lese in diesen Foren immer wieder von „DEN“ Wahlverlierern.
Wer sind denn nun die Wahlverlierer? Sind es die, die im Vergleich zur vorherigen Wahl an Stimmen zugelegt haben und nicht regieren?
Oder sind des die, die im Vergleich zur vorherigen Wahl an Stimmen verloren haben und regieren?
Meiner Meinung nach sind die Wahlgewinner die, die im Vergleich an Stimmen zugelegt haben. Das sind die CDU/CSU, die Grünen, und die FDP. Alle anderen sind meiner Meinung nach Wahlverlierer. Eddie
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bernhard
antwortete am 26.09.02 (10:25):
Es ist doch gut, wenn sich jeder etwas Positives aussuchen kann ;-))
Da es in der Politik vor allem um die Macht (die Mehrheit) geht, können diejenigen, die an dieser Macht geblieben sind, sich natürlich auch mit gutem Recht freuen.
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bavaria
antwortete am 26.09.02 (10:39):
Hier wird der untaugliche Versuch gemacht, nachträglich Edmund Stoiber zum Sieger zu erklären.
Es darf herzhaft gelacht werden!
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Wolfgang
antwortete am 26.09.02 (10:49):
Die CSU/CDU sollen 'Wahlgewinner' sein? - Wenn das so ist, dann wünsche ich der Union und ihren AnhängerInnen noch viele von den so 'gewonnenen' Wahlen. *lach* + *frechgrins*
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mechtild
antwortete am 26.09.02 (12:56):
Wahlverlierer ist die PDS. Sie hat den Fraktionsstatus verloren. Ein Wahlgewinner ist der Herr Ströubele. Manche wären ihn gerne los geworden, doch er hat das Direktmandat gewonnen. Herzlichen Glückwunsch. Wir hier in Köln haben auch gewonnen, alle 4 Wahlkreise
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Eddie
antwortete am 26.09.02 (13:32):
@bavaria @Wolfgang
Entschuldigt bitte, aber könnt Ihr 1 + 1 nicht mehr zusammenzählen? Zur Erinnerung: CDU/CSU 3,9 Prozentpunkte plus SPD 2,7 Prozentpunkte minus Grüne 1,8 Prozentpunkte plus
Demnach Gewinner CDU/CSU und die Grünen. Verlierer SPD!!
Falls Ihr das noch nicht begriffen habt, noch ein Beispiel aus dem Fußball, zum besseren Verständnis:
Die Mannschaft, die 4 Tore geschossen hat, ist der Sieger! Die Mannschaft, die 4 Tore kassiert hat, ist der Verlierer!
Es könnte sein, dass Ihr dieses Beispiel verstanden habt. Aber bei den roten Genossen bin ich mir da nicht so sicher!
Es darf herzhaft gelacht werden + frech grins. (;-)
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Barbara
antwortete am 26.09.02 (13:56):
Hallo Eddie,
Dein Beispiel passt wohl nicht so ganz. Ich versteh zwar nicht so sehr viel vom Fussball, jedoch sehe ich einen nicht ganz unbedeutenden Unterschied zur Bundestagswahl:
Bei der Regierungsbildung kann man sich einen Partner an die Seite nehmen und gemeinsam mit ihm als Sieger durchs Ziel laufen. Tja, dumm gelaufen.......
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Karl
antwortete am 26.09.02 (14:21):
Die Logik schlägt wirklich Purzelbäume:
Der eigentliche Gewinner ist demnach die Schillpartei, denn die hat 100% zugelegt, von 0 auf 0,9 Prozent aller Wähler. Warum nur ist Herr Schill jetzt nicht bei der Regierungsbildung?
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bavaria
antwortete am 26.09.02 (14:30):
Sitzverteilung des Bundestages nach der Wahl 2002:
SPD 251 CDU 190 CSU 58 Grüne 55 FDP 47 PDS 2
Rechnen sollte man können. Rechnen + Denken wäre noch besser.
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DorisW
antwortete am 26.09.02 (14:39):
Karl, das hätte ich von dir als Wissenschaftler aber nicht erwartet: Von 0 auf 0,9 sind es 100%? Wie geht das? ;-)
Gewinner sind für mich diejenigen, die ihr Ziel erreicht haben: das sind Rot und Grün, denn sie konnten ihr Ziel, auch die nächste Regierung zu stellen, verwirklichen. Verlierer sind diejenigen, die ihre selbstgesteckten Ziele verfehlt haben (ob Regierungsbeteiligung, Einzug ins Parlament, Fraktionsstatus oder was auch immer). Da können die prozentualen Hinzugewinne nur ein schwacher Trost sein.
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Karl
antwortete am 26.09.02 (14:58):
Liebe Doris,
das ist alles relativ, die bezugsgröße macht's ;-))
0 von 0,9 sind 0%. Aber Du hast recht, der Zugewinn von 0,9 könnte andersherum prozentual auch als unendlich hoher Zugewinn angesehen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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York
antwortete am 26.09.02 (16:59):
Natürlich ist die Partei rechtstaatliche Offensive(Schill)nach nur 3 Monaten Wahlkampfzeit mit fast einer halben Million Stimmen aus dem Stand auch ein großer Sieger dieser Wahl.Die neuen rechts-liberalen können sich freuen,zumal sie nun auch Wahlkampfkosten Rückerstattung bekommen,,mit denen sie Landes-u Kreisverbände aufbauen können. Gruß York
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bavaria
antwortete am 26.09.02 (17:21):
@ York:
Es gibt sogar Leute, die aus einem Furz ein Erdbeben machen wollen.
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DorisW
antwortete am 26.09.02 (17:28):
Stimmt immer noch nicht, Karl, es hat auch nichts mit relativ zu tun; einen Zugewinn von Null auf x *kann* man einfach nicht prozentual ausdrücken. Er ist auch nicht unendlich hoch.
Wenn man x% von Null zu Null hinzuzählt, wie groß x auch sein mag, so bleibt es doch immer Null!
So, und wer fegt jetzt die Korinthen zusammen? ;-)
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DieterH
antwortete am 26.09.02 (21:58):
Ob die CDU/CSU nun dazu gewonnen hat oder nicht, sie bleibt in der Oposition. Die Wahlen haben aber vieles gezeigt; unter anderem, daß erstaunlich viele Menschen Vorbehalte gegen Schröder haben und das Wahlverhalten auf der rechten Seite ( Stoiber und Westerwelle) sehr verfestigt ist. Das hat nichts mit Argumente zu tun sondern mit dem Beharrungsvermögen der Wähler.
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schorsch
antwortete am 26.09.02 (22:08):
Die Verlierer werden wiederum jene sein, die nichts mehr zu verlieren haben.
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Eddie
antwortete am 26.09.02 (22:20):
@bavaria Hast Du meine Fragen nicht verstanden? Es geht nicht um die Sitzverteilung im Bundestag, sondern um Wahlverlierer und Wahlgewinner. Ich will es Dir noch mal im sportlichen Sinne erklären: Hat eine Handballmannschaft 20 Tore geworfen und die gegnerische Mannschaft 19 Tore, so hat die Mannschaft die 20 Tore geworfen hat gewonnen. Wenn du es jetzt begriffen hast, brauchst Du hier nicht mehr zu posten. Wenn nicht, melde Dich halt noch mal, ich werde es Dir an Hand eines anderen Beispiels nochmals erklären. Aber ich glaube schon, dass Du die Sache jetzt verstanden hast. Oder muss ich damit rechnen, dass es doch nicht so ist? mfg Eddie
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Wolfgang
antwortete am 26.09.02 (23:17):
Hallo, Eddie... Du musst uns noch aufklären, wer denn nun die 20 Tore und wer die 19 Tore geworfen hat... Da Schröder und seine Mannschaft auf dem Siegertreppchen stehen und Meister wurden, denke ich mir, die waren das mit den 20 Toren... Was meinst Du? *lächel*
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Titus (WolfgangM.)
antwortete am 26.09.02 (23:20):
Habt doch Verständnis für Enttäuschungen - Wundenlecken dauert und weil man dabei auch noch so nebenbei etwas Gift verspritzt, tut das auch noch weh - in der Wunde.
Da gab es einmal vor vielen Jahren ein kleines Autorennen im damaligen Osten, nur zwei Teilnehmner, einer aus der DDR einer aus Westdeutschland. Der Westdeutsche Fahrer gewann.
Was stand am nächsten Morgen in der Ostpresse.
"Bei diesem historischen Rennen wurde unser volkseigene Sportwagen zweiter, während der Westdeutsche nur vorletzter wurde."
So viel zu Gewinnern und Verlierern. Es liegt im Auge des Betrachters.
Also, warum die Aufregung. Die wird sich legen, bestimmt.
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Wolfgang
antwortete am 27.09.02 (06:43):
Mal ernsthaft diskutiert... Die Bosse der Union sind nicht dumm... Eine Einschätzung aus berufenem Munde zum Thema zeigt, dass sie nüchtern ihre Wahlniederlage zur Kenntnis nehmen und nach Gründen dafür suchen... Friedrich Merz, bis letzte Woche Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Bundestag, in einem Interview in der heutigen Ausgabe der WELT:
"Die großen Fehler werden zu Beginn einer Legislaturperiode gemacht. Das hat Rot-Grün gemerkt, aber ich rechne damit, dass sie den Fehler nicht wiederholen. Die Union darf ihre Fehler aber auch nicht wiederholen. Denn man kann auch in der Opposition Fehler machen. Und der erste Fehler wäre, die Wahl nicht zutreffend zu analysieren. Das war kein strategischer Sieg. Das zu behaupten, war am Tag nach der Wahl taktisch richtig. Nein, die Union hat am Sonntag eine schwere Wahlniederlage erlitten."
"Wir hatten keine Strategie" (DIE WELT, 27.09.2002) https://www.welt.de/daten/2002/09/27/0927de358920.htx
Internet-Tipp: https://www.welt.de/daten/2002/09/27/0927de358920.htx
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bavaria
antwortete am 27.09.02 (10:10):
@ Eddie:
Rot/Grün hat zusammen 306 Tore geworfen CDU/CSU leider nur 248 Bei der FDP waren es 47
Du wirst es nicht ändern können.... egal wie Du rechnest.
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Eddie
antwortete am 27.09.02 (11:55):
@ bavaria
Ich hätte Dir zugetraut, dass Du die Fragen mittlerweile verstanden hättest. Aber dies ist leider immer noch nicht der Fall. Nochmals: Es geht nicht um die Sitzverteilung im Bundestag, sondern um das Wahlverhalten der Wähler und wer was gewählt hat. Wenn Du hier etwas schreibst, musst Du Dir immer zuerst die Fragen gut durchlesen und versuchen sie zu verstehen. Vielleicht hast Du die Sache jetzt geschnallt?
Ein Lehrer belehrte mal seine Schüler: „Eine größere und eine kleinere Hälfte gibt es nicht. Die Hälften sind immer gleich groß. Aber ich sehe schon, die größere Hälfte von euch hat es doch nicht begriffen.“
Gehörst Du zur größeren oder zur kleineren Hälfte? ;-)
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rolf
antwortete am 27.09.02 (12:24):
Eddie, du gehörst sicher zur größeren Hälfte. Es war BUNDESTAGSWAHL, es wurden also die Mitglieder des Bundestags gewählt, die Sitzverteilung ist das Ergebnis, wer die meisten Sitze hat, hat gewonnen.
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bavaria
antwortete am 27.09.02 (12:26):
@ Eddie:
Es ist alles gesagt worden. Die Debatte ist für mich beendet!
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Poldi
antwortete am 28.09.02 (18:24):
Verlierer der Wahl ist meiner Meinung nach Deutschland und das deutsche Volk. Wer vor der Wahl nicht begriffen haben sollte, was es bedeutet, eine rot-grüne Spitze ihr Werk zum Schaden unseres Landes weiter verrichten zu lassen, der möge wenigstens jetzt im Nachhinein genau hinschauen, was alles angerichtet werden wird - mit den Steuererhöhungen mangels anderer Konzepte geht es los, und dabei wird es nicht bleiben.
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Maianz60
antwortete am 28.09.02 (19:24):
Also, es ist doch am Ende so, dass Rot/ Grün mehr Tore erzielt haben, als Schwarz/ Gelb. Damit müssen sich letztere nun mal abfinden. Aber was passiert? Da wird von Stoiber angekündigt, dass Rot/ Grün in einem Jahr abgelöst wird. Wasd ist denn das für ein Demokratieverständnisd? Kann der man sdich nicht damit abfinden, dass die Mehrheit andersd entsdchieden hat, und das für einen Zeitraum von vier Jahren. Oder hat Bayern eine andere Zeitrechnung? Manchmal könnte man es fast glauben!
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bavaria
antwortete am 28.09.02 (20:04):
Herr Stoiber hat auch angekündigt, daß er der nächste Bundeskanzler sein wird.... und noch so einiges.
Man sollte es sich für die Zukunft merken. Schlechte Verlierer machen jetzt eine Wählerbeschimpfung und beschuldigen das deutsche Volk, daß es falsch gewählt hat. Das zeigt die doch ganze Charakterlosigkeit exemplarisch auf.
Ich denke, wir können froh und dankbar sein, daß solche Leute nicht auf der Regierungsbank sitzen.
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