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THEMA: Fabel-hafte Wahl
6 Antwort(en).
juergen_schmidbauer
begann die Diskussion am 24.09.02 (19:42) mit folgendem Beitrag:
Es war schon im 200 Millionsten Jahr nach dem Aussterben der Dinosaurier, als die gesitteten Tiere beschlossen, nach vier Jahren ein neues regionales Parlament zu wählen, in der Mitte einer grossen Region, die die Menschen dort Europa nannten.
Esrtmalig verzichteten die Tiere darauf, die Wähler, etwa 60 Millionen, mit Begriffen wie Partei, links, rechts, Mitte, rot, grün, orange etc. zu verwirren, sondern stellten nur noch Leitkandidaten auf, die sich ohne grosse Rücksichten auf deren Vereine herausnehmen konnten was sie wollten, nur der Sieg war wichtig.
Da war zuerst das Flusspferd mit dem ruhigen Huf, welches sehr variabel, oft unberechenbar, vier Jahre lang die Regierung geleitet hatte mit einem pfiffigen Partner, dem grünen Eichörnchen, das es sogerne herzte, weil es gerne Haschmich spielte, aber natürlich nicht ernshaft Gefahr lief, erwischt zu werden.
Auf der anderen Seite war die stolze Giraffe, die wegen ihrer Halsformation stets den besseren Überblick zu haben glaubte, grundsätzlich alles besser wusste, oder so. Sie hatte zwar ein kleines Reich, wollte aber mehr haben, aber auch nicht zu viel. An ihrer Seite war eine Unke, die eben eher durch eine Froschperspektive benachteiligt war, obwohl es 10 mal so viele Unken als Giraffen gab.
Auf keiner Seite sein wollten die Amseltiere, die je nach Wahlausgang sich auf jeden Fall mit dem Regierenden verbünden wollten, egal mit wem. Allerdings pinkelte ein Maulwurf dem Leitvogel ständig unangekündigt ans Bein, na ja.
Weit abgeschlagen versuchte der Nachfolger eines Chamäleons, ein süsser Pavian, auch mitzumischen, er wollte auf jeden Fall im Parlament sitzen.
weiter siehe 2.Teil
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juergen_schmidbauer
antwortete am 24.09.02 (19:45):
2. Teil
Zunächst bewarf im sog. Wahlkampf jeder jeden, um seine Kraft zu demonstrieren, die Wähler auf seine Seite zu ziehen. Als letztere jedoch so verwirrt waren, dass sie das Wählen zu verweigern drohten, was einer Abschaffung der Regierung zu Folge gehabt hätte, liessen die Kandidaten sich durch Medien und persönliche Berater und durch starken Konsum von Kreide so verändern, dass die Wähler es so empfinden mussten, dass die Kandidaten ohnehin alle dassselbe wollten.
Dadurch war es egal geworden, wer gewählt wurde.
AM Wahltagabend erklärten dann ohnehin alle, egal wieviele Stimmen sie bekamen, dass sie gesiegt hätten, was die wählenden Tiere sehr beruhigte.
Allerdings elemenierte sich die kleinste Gruppe wegen der 5% Klausel, sah aber nur Vorteile darin, denn nun könne man an einem neuen Anfang arbeiten.
Giraffe und Flusspferd hatten gleich viel Prozente. Durch einen Rechentrick war aber einer dann doch der Unglücklichere, weil er weniger Sitzplätze im Parlament bekam. Die Giraffe sagte, dass sie sich ohnehin wundere, dass man soviel Stimmen bekommen hatte, nachdem das frühere Oberflusspferd soviel Mist hinterlassen hatte, was merkwürdigerweise immer der Giraffengruppe angerechnet wurde; na ja, das kommt davon, wenn man sich zu nah an einer Farbe, in diesem Falle schwarz befindet.
Das Nilpferd aber, das eigentlich gar nicht gewonnen hatte, wurde durch die Eichhörnchen-Gruppe gerettet, die ganz erstaunt waren, dass sie mehr Stimmen bekamen, als ihr zusteht.
Kurzum, alle waren eigentlich irgendwie zufrieden, sogar die Verlierer, weil sie nun nicht in der Pflicht waren, es besser machen zu müssen. Nur die Giraffe erklärte, sie sei für die Regierung von grossem Nutzen, weil sie, ganz oben im Gehölz, einen von anderen unerreichbaren Überblick hätte, den sie auch für die gesamte Region nutzen könne(wenn sie wolle). Das Flusspferd jedoch meinte, dafür hätte es seine Vögel. Allerdings waren admit nicht die Amseltiere gemeint, die sich nun wunderten, dass sie mit einer Zahl mit der Quersumme 9 gespielt hatten. Allerdings dachten sie auch mit Grauen an das frühere Zahlenspiel FDP=fast drei prozent.
Dem grössten Tier der Welt, mit dem Hauptspruch, wer nicht für mich ist, ist gegen mich, trauten sich die Tiere dieser Region noch gar nicht vermelden, dass das bisherige Flusspferd, das eigene Gedanken hatte, wieder gewonnen hatte.
Aber dieses Obertier wird sicher wieder besänftigt. Als erster versucht es die Giraffe. Sie wird ihm sagen, dass das Flusspferd nur versehentlich gewählt wurde, nur für lächerliche 4 Jahre.
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hl
antwortete am 24.09.02 (19:46):
schöööne Fabel :-), bitte mehr davon
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juergen_schmidbauer
antwortete am 25.09.02 (08:10):
danke webmaster!
Juergen
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schorsch
antwortete am 25.09.02 (09:26):
Schmunzel!
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juergen_schmidbauer
antwortete am 12.10.02 (15:56):
bin eigentlich ein wenig enttäuscht auf die schmalen Reaktionen, wenigstens hat ein "hl" mehr davon gefordert. Soll ich?
Ist vielleicht Humor nur gut, wenn gut er tut?
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schorsch
antwortete am 13.10.02 (13:33):
@Jürgen: "...wenigstens hat ein "hl" mehr davon gefordert....."
Irrtum, Jürgen; "hl" ist weiblichen Geschlechtes (;--)))
Das oben Geschriebene solltest Du eigentlich als Leserbrief(e) veröffentlichen.
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