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THEMA:   Zweierlei Maß - Däubler und Möllemann

 20 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 20.09.02 (23:21) mit folgendem Beitrag:

Was einen Möllemann in den Orkus der politischen Verachtung treibt, ist einer amtierenden Bundesministerin durchaus erlaubt - so scheint es wenigstens.

Der Journalist der Provinzpostille Schwäbisches Tagblatt - vielleicht hatte die Dame auf die Provinzialität vertraut - bestätigte im Deutschlandfunk heute die Äußerungen von Frau Ministerin und auch, daß sie ihm gesagt habe, im Falle einer Veröffentlichung werde sie alles dementieren - wie es ja nun auch geschieht.

Wo bleibt nun die Empörung, die Möllemann überreichlich zuteil wurde?

Eine gute und ausführliche Darstellung des Vorfalles kann man unter unten angegebener URL finden (Süddeutsche Zeitung).

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=/deutschland/politik/53048&datei=index.php


bavaria antwortete am 21.09.02 (09:42):

Der Unterschied besteht darin, daß der Antisemitismus innerhalb der FDP nachgewiesen ist. Das neueste Flugblatt von Möllemann ist ja eindeutig!

Im Gegensatz dazu hat man Däubler-Gmelin bis jetzt noch nichts nachgewiesen. Aussage gegen Aussage ist kein Beweis.

Sollten sich die Aussagen von Däubler-Gmelin aber bestätigen, dann ist sie als Justizministerin nicht mehr tragbar. Bis dahin sollten wir jedoch bei Tatsachen bleiben. Und da hat die FDP leider schlechtere Karten.

Die Schuld anderer Personen, würde die FDP übrigens um kein Haar besser machen, als wie sie nun mal ist. Davon sollte man auch jetzt nicht ablenken.


Margret antwortete am 21.09.02 (11:20):

Obwohl oder weil die SPD für mich fast immer die "richtige " Partei war, ging ich bei der Ankündigung der Pressekonferenz davon aus, das Frau Däubler - Gmelin ihren Rücktritt ankündigt.
Ich erwarte ganz einfach das Politiker vor dem Reden erst mal nachdenken.Auch wenn sie es nicht so gemeint hat (was ich glaube) hat sie einen großen Fehler gemacht, und dafür muss sie die Veantwortung übernehmen.
Über Möllemann zu reden lohnt nicht, er hat sich selbst unmöglich gemacht. Er wird immer ein Fettnäpfchen finden in das er reintreten muss.
Aber wie weit die Fehler einzelner die Wahl beeinflussen - nun ich lass mich überraschen, Sonntag wissen wir mehr.
Gruß Margret


mulde antwortete am 21.09.02 (12:31):

Bleiben wir doch auf den Boden der Relitäten.
Ob sie das gesagt hat oder nicht ist doch sekundär
Primär ist doch : wann, wem, wo, wie nützt es und schadet jemanden.
Am Montag nach der Wahl hätte sich der Schreiberling
damit noch nicht mal bis zur Tür seins Chefredakteurs
gewagt.
Da wäre doch ausser Spesen nichts gewesen!!!
Dann ist es doch mehr als eigenartig auf einmal meldet sich sogar das Weisse Haus!!!!
Wochenlang hört die Bush Admistration aus Deutschland nur
negatives.Nun regen die sich , über eine nicht bewiesene Äusserung auf?
das 3 Tage vor der Wahl? - ist doch sehr merkwürdig.
wer hat denn das in With Hous bestellt?
Meine Meinung zu dem Reporter - Wessen Brot ich ess- dessen
Lied ich sing!


Johannes Michalowsky antwortete am 21.09.02 (12:50):

Auch wenn es ein Journalist aus einem hinteren schwäbischen Winkel ist, er wird wohl auch hier Ohren zum Hören haben und seine journalistischen Pflichten ernst nehmen. Ich habe das Interview mit ihm selber gehört und habe keinen Zweifel an seinen Aussagen. Um beruflichen und Karriere-Opportunismus zu unterstellen müßte man sich schon erst einmal genauer informieren.

Ich denke, die Aussagen unserer Justizministerin müssen bis zum Montag möglichst weit unter den Teppich gekehrt werden, denn ich verstehe schon, daß sie nicht in die gewünschte Optik der hier so überproportional vertretenen Rot-Grün-Apologeten passen.

Danach braucht mnan keine Rücktrittsforderungen mehr zu erheben, ihre Amtszeit ist, egal wie das Wahlergebnis ausgeht, dann ohnehin beendet.


bavaria antwortete am 21.09.02 (13:03):

Das alles sehen wir morgen. Aber eine Partei hochzujubeln, die nach der Wahl den Außenminister stellen will, das halte ich für nicht nur für falsch, sondern für gefährlich.

Möllemann hat nicht für Möllemann Wahlkampf gemacht, sondern für die FDP. Und zwar nicht als Privatperson, sondern als stellvertretender Vorsitzender dieser Partei.

Eine unbewiesene Zeitungsmeldung, mit dem Antisemitismus in der Parteispitze der FDP zu vergleichen, dazu gehört schon eine ganze Menge Unverfrorenheit.


Johannes Michalowsky antwortete am 21.09.02 (13:42):

Na, also Unverfrorenheit ist wieder mal eine feine Vokabel - passt zum tolerierten Umgangston im Seniorentreff -, um Argumentationsnöte zu überspielen. Ein Journalist hat eine Aussage gemacht und etwas veröffentlicht, weil er richtig hingehört hat, und es wäre an der Gegenseite zu beweisen, daß das nicht stimmt. Frau Däubler aber dreht und windet sich, relativiert, beschönigt, dementiert, wie das bei Politikern üblich ist.

Ich bin zwar Stammwähler einer Partei, bin aber allen gegenüber kritisch, die Fähigkeit dazu geht offensichtlich einigen Diskutanten hier ab.


bavaria antwortete am 21.09.02 (13:58):

@ Johannes Michalowsky:

In welchem Land lebst Du eigentlich? In unserem Staat muß man jemand die Schuld nachweisen, nicht umgekehrt. Beweist mal wieder, wie kritisch Du bist. Du redest und redest und redest.... und immer kommt am Ende etwas heraus, was entweder falsch ist, oder frei erfunden wurde.

Deswegen unternimmst Du hier den Versuch, die Unschuldsvermutung, die geltendes Recht ist, einfach auf den Kopf zu stellen. Daran kann jeder erkennen, wie kritisch Du wirklich bist.


Utelo antwortete am 21.09.02 (14:29):

Wenn Frau Däubler das wirklich so gesagt hat, war das nicht in Ordnung. Es kann aber auch sei n, dass ihr die Worte im Mund herumgedreht wurden, wie das so häufig geschieht. Aber vielleicht hätte sie Mr. Bush besser mit Napoleon oder König Ludwig von Bayern vergleichen sollen. Die waren ja auch beide größenwahnsinnig, aber eben anscheinend noch liebenswert.
Aber wie dem auch sei, vor Wahlen sind Dreckschleuder-Spiele immer schon gewesen -überall auf der Welt. Nur dieses Mal ist bei uns besonders schlimm und man sollte sich mal seine Gedanken machen, von welcher Seite dies gesteuert wird. Wer will unseren Staat zerstören,denn dies ist der Sinn der ganzen Anschuldigungen und Schmierereien. Je mehr Uneinigkeit zwischen den Parteien und schon gar zwischen den Abgordneten ist, desto mehr können andere Elemente eindringen.
Zu Möllemann solltl man besser gar nichts mehr sagen Die erste Bemerkung bezüglich Friedmann war für mich in Ordnung Die weitere Vorgehensweise allerdings nicht mehr
So und jetzt warte ich auf die Donnerwetter,d ie da kommen werden. Schönes Wochenende


Rainer (Klr) antwortete am 21.09.02 (14:46):

Wenn Frau Däubler-Gmelin das gesagt haben sollte, sie hätte recht gehabt.
Erfahrung mit der Presse hab ich leider genug, alles wird dann auf die "journalistische Freiheit" geschoben...


Mechtild antwortete am 21.09.02 (16:15):

Ich denke nicht, dass man Frau Däubler-Gemelin und Herrn Möllemann vergleichen sollte. Die beiden Politiker haben schon ein anderes Kaliber und die Themen kann man auch nicht vergleichen. Ich würde gerne mal die Rede von der Ministerin im Zusammenhang lesen um mir ein klares Urteil zu bilden. Frau Däubler-Gemelin ist eine Politikerin, die bisher gewissenhaft und gut ihre Arbeit gemacht hat. Sie hat nie populistische Äußerungen von sich gegeben. Ich hoffe, sie bleibt uns erhalten.
Dieses Theater über Empfindlichkeiten von hohen Herren kurz vor Ende der Bundestagswahl nehme ich nicht so ernst. Es ist nötig, dass dem Herrn Bush der Kopf gewaschen wird. Er muss wissen, dass seine Verbündesten nicht alles mitmachen, was Herr Bush möchte. Ich mag keine Cowboyspiele.


Wolfgang antwortete am 21.09.02 (18:20):

@Johannes... Man selbst ist 'kritisch', andere sind 'Rot-Grün-Apologeten'... Ist das guter Diskussionston?

Was Deine 'kritische' Grundeinstellung betrifft, bin ich jetzt auch erst mal kritisch: Hast Du nicht bemerkt dass Jürgen Möllemann zu seinen Äusserungen (die einige, selbst eigene führende Parteimitglieder, für antisemitisch halten) steht und sie in immer neuen Versionen neu auflegt?

Im Gegensatz dazzu Herta Däubler-Gmelin: Die wies auf die Tatsache hin, dass die ausenpolitischen Abenteuer von Imperatoren, die die Welt beherrschen wollen, oft innenpolitisch induziert sind und erwähnte dabei beispielhaft Adolf Hitler - einen Imperator, der das (Völker-)Recht schmähte und den Angriffskrieg zu seinem Programm erhob. Die Methoden von Imperatoren seien immer die gleichen, soll sie gesagt haben (wobei ihr jeder vernünftige Mensch wohl recht geben muss und dieses gerade von deutschen PolitikerInnen schon längst hätte ausgesprochen werden müssen).

Was wird daraus gemacht? Herta Däubler-Gmelin habe Bush und Hitler gleichgesetzt... Dieses so gesagt zu haben bestreitet sie.


Heinz-Dieter antwortete am 21.09.02 (19:39):

Ist Euch allen Diskutierenden die Wahlveröffentlichung von H. Möllemann bekannt ??
Ich glaube nicht.
Erstlesen dann dikutieren.
Siehe Stuttgarter Zeitung v. 19.9.02 Seite 2
Ist Euch die Aussage von unserer Justizministerin bekannt??
Ich hoffe,daß diese alle gelesen haben
Würde sich H. Möllemann in seiner Wahlveröffentlichung entsprechend wie Frau JM geäussert haben, was wäre dann geschehen;nicht auszudenken die ROT-GRÜNEBN-Reaktionen


bavaria antwortete am 21.09.02 (20:25):

Billigste Polemik. Die Aussage von Frau Däubler Gmelin kannst auch Du nirgends gelesen haben, weil genau diese Aussage bestritten wird.

Was Du gelesen haben kannst, das ist ein Zeitungsartikel, in welchem der Justizministerin etwas unterstellt wird. Es fehlt jedoch der Beweis dafür.


Wolfgang antwortete am 21.09.02 (20:30):

@Heinz-Dieter... Sowohl die einschlägigen Äusserungen des Jürgen Möllemann als auch die angeblichen Äusserungen der Herta Däubler-Gmelin betreffs der Vergleichs der aussenpolitischen Methoden Bushs / Hitlers habe ich gelesen... Dir, keinem von uns, dürfte der Informationsstand der DiskutantInnen hinreichend bekannt sein... Warum unterstellst Du ihnen, dass sie nicht wüssten, wovon sie reden?

Ich meine: Kein guter Diskussionsstil ist es, sich selbst als 'informiert' und 'kritisch' darzustellen, anderen aber diese Attribute abzustreiten. ;-)


bavaria antwortete am 21.09.02 (20:43):

Je mehr Polemik ich von CDU/CSU und FDP zu lesen bekomme, desto klarer wird für mich:

Morgen wähle ich Rot/Grün !!!


Johannes Michalowsky antwortete am 21.09.02 (22:22):

"Ich habe noch nie einen Menschen so lügen sehen wie Herta Däubler-Gmelin." Das sagt der Chefredakteur des Schwäbischen Tagblattes. Gleichzeitig meldet n-tv heute Abend, daß zwei Betriebsräte des Blattes - also politisch doch eher unverdächtig - unter Eid auszusagen bereit sind, daß die inkriminierten Äußerungen gefallen sind.

Das Abwiegeln und Verschleiern wird wohl nicht bis Montag durchzuhalten sein.


bavaria antwortete am 21.09.02 (23:32):

@ Johannes Michalowsky:

Lügen kann niemand GESEHEN, höchstens GEHÖRT haben. Es soll sich nämlich um ein GESPRÄCH gehandelt haben.

Hast Du schon mal das Wort Logik gehört?


Wolfgang antwortete am 22.09.02 (00:12):

Herta Däubler-Gmelin hat etwas gesagt, was schon lange überfällig war: Dass die Methoden des George W. Bush - Krieg und Repression - Methoden sind, die alle Imperatoren bisher anwendeten, um von innenpolitischen Problemen abzulenken... Dazu gehört auch Adolf Hiltler, der der Welt den Krieg erklärt hat und die Länder Europas mit Angriffskriegen überzog. Dazu steht sie, nicht aber dazu, sie hätte Bush und Hitler gleich gesetzt oder sie verglichen.

Wahlkampf übelster Sorte ist es, ihr aus ihren wahren Worten einen Strick drehen zu wollen.

Noch eine historische Wahrheit gibt es: Imperatoren ziehen die willfährigen Helfer an sich, wie das Licht die Motten...


mulde antwortete am 22.09.02 (10:26):

Ach Gottchen, nee aber oooch!
Wo sind wir nur hingeraten? Da sagt jemand etwas , was weltweit die Spatzen von den Dächern pfeiffen!
Schon geht ein kleiner Schreiberling zu seinem Boss
"He Boss ich weiß was!"
"So- was denn?"
Im Sc...........haus brennt Licht!!!!
Was anderes war es doch nicht. Man kann das noch nicht mal
mit Pressefreiheit entschuldigen"
Erhat noch nicht mal politisches oder menschliches Geschick bewiesen.
Gab es die Art der Aufpasserei nicht schon seid zig Tausend
Jahren.
da den mit den Silberlingen
da gab es den Römischen Censor
und und und
dann kam bei Bismark und dem Kaiser der Versammlungsaufpasser mit der Pickelhaube
dann gab es die Prinz-Albrechtstr in Berlin
und zu guter letzt den Mielke
heute möchte das nun die Presse tun.
Wieviel Redakteure gibt es eigentlich, die schon einen
Meineid geschworen haben? Nur unter dem Deckmantel
der Pressefreiheit?
In späteren Jahren lacht man darüber


bavaria antwortete am 22.09.02 (10:59):

@ mulde:

Alles richtig gesagt. Es gilt allerdings nur für jene Menschen, die denken können und denken wollen. Die "Nachplapperer" bevorzugen einfachere Methoden zur Meinungsbildung.