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THEMA:   Flüchtlingselend im Urlauberparadies

 13 Antwort(en).

Angelika begann die Diskussion am 14.09.02 (19:14) mit folgendem Beitrag:

Durch die anstehenden Wahlen und die Irak-Kriese kommen leider, leider andere Meldungen entweder zu kurz oder (mit Absicht?) gar nicht in die deutschen Medien. Erst vor wenigen Stunden wurde wieder ein sterbender junger Mann zwischen den Dünen von Maspalomas auf Gran CAnaria gefunden, der - wie so viele andere- mit einem kleinen Holzboot aus Afrika herübergekommen war - in eine scheinbar bessere Welt. Auch an der südlichen Küste Andalusiens, speziell an der Costa de la Luz, werden fast täglich leichen angeschwemmt und keiner weiss, wie viele Flüchtlinge das Ufer nie erreichen -

Besonders gravierend ist das problem aber auf Gran Canaria und Fuerteventure. Auf beiden Inseln gibt es Internierungslager, in denen in Las Palsmas an die 900, in Fuerteventura am Flughafen fast 1400 Flüchtlinge unter absolut menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt sind - und täglich kommen neue dazu. Zum Teil tagelang ohne Tageslicht, keine Möglichkeit der Verständigung - und viele sind froh, dass es wenigstens 3 Mahlzeiten am Tag gibt.
2001 kamen doppelt so viele Bootsflüchtlinge auf die Insel wie noch im Jahr 2000 und heute, im September, ist die Zahl von 2001 schon überrundet. Die Spanier selbst zeigen viel Verständnis für die Ärmsten der Armen, schliesslich standen sie vor nicht all zu langer Zeit vor dem selben Problem und viele mussten das Land aus pol. Gründen verlassen. Die spanische Regierung lässt sichallerdingst viel Zeit - zu viel zeit.

Ich schreibe das hier um Euch zu fragen, ob Ihr Euch an einer Protestbriefaktion an die führenden Köpfe der spanischen Regierung beteiligen würdet? Der vertige Text wurde von der Gesellschaft für menschenrechte (Human Rights Watch) mit Sitz in New York, Washington, London und Brüssel erstellt. Wenn karl mir das ok gibt, würde ich das zusammen mit den Adressen hier gerne posten. Vielen Dank
Angelika


angelika antwortete am 14.09.02 (19:53):

sorry für die flüchtigkeitsfehler - es soll natürlich KRISE heissen und "fertige Text" ... das kommt davon, wenn man so schnell tippt - tschuldigung :-)


hl antwortete am 14.09.02 (20:24):

gegen wen oder was soll protestiert werden?
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"Neue Immigrations-Welle sprengt Aufnahmemöglichkeiten

Die völlig erschöpften Menschen drängten sich auf engstem Raum in dem provisorischen Lager, das freiwillige Helfer des Roten Kreuz eingerichtet hatten.
Eine erneute Welle illegaler Immigration droht die Unterbringungsmöglichkeiten auf der Insel Fuerteventura endgültig zu sprengen. Innerhalb von nur einem Tag sind am
27. August in drei Booten, alle marokkansicher Herkunft, insgesamt 78 Illegale auf die Insel gekommen. Unter den Flüchtenden befanden sich auch elf schwangere Frauen und ein zweijähriges Kind.
Damit drängen sich inzwischen 789 illegale Einwanderer in den zwei Immigrantenzentren auf Fuerteventura. Die Probleme und auch Gefahren, die diese große Anzahl an Menschen in viel zu kleinen und nur gering ausgestatteten Räumlichkeiten mit sich bringt, sind vielfältig. Vor wenigen Tagen hatten die Betreuer mit dem Ausbruch einer Windpocken-Epidemie in einem der Zentren zu kämpfen. Vier Menschen hatten sich bei einer Frau angesteckt, die wenige Tage zuvor in das Zentrum gebracht worden war.
Nicht nur die Verantwortlichen in den Zentren fordern jetzt eindringlich bessere und vor allem größere Unterbringungsmöglichkeiten. Auch von seiten der Guardia Civil wird eine verbesserte Infrastruktur gefordert, um Situationen
gerecht zu werden, wie sie am 27. August mit der Ankunft der drei Boote auftrat. Es war in den ersten Momenten schier unmöglich, die 78 Einwanderer, die an Unterkühlung und Erschöpfung litten, eingermaßen gut zu versorgen. Die ganze Nacht über waren Beamte der Guardia Civil und Freiwillige damit beschäftigt, den Menschen als Erste-Hilfe-Maßnahme trockene Kleidung, Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung zukommen zu lassen.
...
Es herrscht die Meinung, daß die Immigranten-Schlepper, die fast täglich illegale Einwanderer von der afrikanischen Küste auf die Kanaren bringen, aus gerade diesen afrikanischen Ländern stammen, aus denen auch die Immigranten kommen. Zu abwegig erscheint die Vorstellung, daß die eigenen Landsleute mitverantwortlich für den Menschenhandel sein sollen, der den Kanaren so große Sorgen bereitet. Doch die Untersuchungen der Polizei deuten immer mehr darauf hin, daß auch kanarische Bootsführer und Reeder in das dunkle Geschäft verwickelt sind. .."
https://www.wochenspiegel-kanaren.com/html/insel_nachrichten_03.html#top_Nachrichten_3


Karl antwortete am 14.09.02 (20:47):

@ Angelika

ich habe das nicht zu genehmigen. Es ist die Entscheidung jedes einzelnen, ob er sich an solchen Aktionen beteiligen möchte oder nicht.


angelika antwortete am 14.09.02 (20:53):

..gegen die menschenunwürdige Unterbringung der Flüchtlinge - die zB auf Fuerteventura wie in einem KZ leben! Das geht doch aus meinem text hervor.

Schau Dir mal die Seiten der Menschenrechtsorganisationen an - da findest Du konkrete Zahlen.


angelika antwortete am 14.09.02 (20:57):

du hättest es zu genehmigen, hier den text des briefes zu veröffentlichen - zu mindest wollte ich dafür ein ok haben.

aber vielleicht bin ich mit der aktion im falschen forum oder auf der falschen website - wer trotzdem interesse hat und versteht, worum es geht - der möge mich anmailen. danke
tiramisusi@lycos.es

angelika


hl antwortete am 14.09.02 (21:04):

warum so aggressiv`? Der Text des Protestbriefes und ein entsprechender Link zu der Menschenrechtsorganisation ( Human Rights Watch) wäre hilfreich gewesen, zur weiteren Diskussion.


angelika antwortete am 14.09.02 (21:10):

hoppla - was verstehst du denn als aggressiv? ich war eher níedergeschlagen - die seite der human right organisation und der brief sind nur auf spanisch . die übrige seite in englisch, worüber sich diverse leute wieder kokieren würden . hatte ich schon mal. so what - vergiss es einfach ;-))))


Karl antwortete am 14.09.02 (21:19):

@ Angelika

hast Du meinen Text missverstanden? Ich verstehe sonst deine Reaktion nicht. Ich hatte gemeint, ich muss doch nicht genehmigen, wenn hier ein solcher Text gepostet wird. Steht dieser Text hier im Forum, hat jeder selbst zu entscheiden, ob er mitmachen will oder nicht.

War das jetzt besser :-)

Mit freundlichen Grüßen

Karl


angelika antwortete am 16.09.02 (09:22):

Na das Thema hier scheint völlig deplaciert zu sein - eigentlich ein bisschen enttäuschend, bei dem vehementen Engagement der vielen User gerade in diesem Forumsabschnitt. Aber der Streit um persönliche Eitelkeiten, gute oder schlechte Erziehung oder Recht oder Unrecht haben ist wohl wichtiger wie ein paar blöde Flüchtlinge, die irgendwo am Lieblingsstrand der Deutschen ersaufen ...:-(


Karl antwortete am 16.09.02 (10:25):

Hallo Angelika,


ich verstehe Dich nicht. Du fragst, ob Du einen Brief veröffentlichen darfst. Ich sage, dass dies möglich ist und ich nicht das Gefühl habe, das verbieten zu können (und zu wollen) und warte auf Deine Veröffentlichung. Die kommt nicht, stattdessen wieder einmal eine pauschale Klage über die Diskutanten. Ich warte auf deine Veröffentlichung oder habe ich etwas übersehen?

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Barbara antwortete am 16.09.02 (10:28):

@ angelika

Ähnliches empfinde ich über die Beteiligung an dem von mir eingebrachten Diskussions-Thema:

Naziskins stoppen Konzert in Cottbus und niemand greift ein.....

Viele haben anscheinend mehr Freude am gegenseitigen Gehacke als an Themen, die etwas für Minderheiten bewegen könnten.

Auch ich bin darüber enttäuscht und mache mir so meine Gedanken.....

Trotzdem sollten wir "denen" nicht auf den Leim gehen und weiter unsere Meinung sagen. Ich lese Deine Beiträge mit großem Interesse, da Du viel Lebensweisheit und Engagement einbringst.

Kopf hoch und halt durch....

wünscht sich
Barbara


angelika antwortete am 16.09.02 (11:09):

@Karl - ich habe doch dazu geantwortet .. der Brief ist logischer Weise in spanischer Sprache und es würde sich hier dann sicher wieder jemand aufregen - und ich habe angeboten, dass man sich an mich persönlich wenden kann, das haben auch immerhin 2 freundliche und engagierte Menschen hier getan - ich hätte nur erwartet, dass ein kommentar oder eine Nachfrage zum Thema kommt - und wie es Barbara ganz richtig bemerkt, ist wirkliches Engagement hier eben nicht gefragt. Lieber streitet man sich um Eitelkeiten - so what


hl antwortete am 16.09.02 (11:10):

Das Thema ist kein Thema, solange der angesagte Brief nicht von dir veröffentlicht wird. Was erwartest du, Angelika?