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THEMA:   Naziskins stoppen Konzert in Cottbus und niemand greift ein.........

 3 Antwort(en).

Barbara begann die Diskussion am 14.09.02 (18:57) mit folgendem Beitrag:

Die seit 1977 in Hamburg lebende Jazzsängerin Audrey Motaung musste ihr Konzert in Cottbus abbrechen, weil Naziskins sie niederbrüllten. Weder Zuschauer, noch Polizisten bzw. Ordnungshüter des Veranstalters kamen ihr zu Hilfe.

Ich bin entsetzt und schäme mich, dass so etwas in unserem Land möglich ist. Müsste man die noch vor dem Konzert anwesenden Polizisten nicht zur Rechenschaft ziehen?

Spiegel-online schreibt:

>>Audrey Motaung brach den Song ab. "Deutschland, Deutschland" - Gejohle machte es ihr unmöglich, das gerade begonnene Konzert vor der Cottbuser Stadthalle weiter zu spielen. Die aus Südafrika stammende Hamburgerin war geschockt. Als Schwarze ist sie zwar immer wieder mit einem, wie sie es nennt, "normalen Rassismus" konfrontiert, der sich etwa in unverhohlenem Gaffen oder einem getuschelten "Kuck mal, Neger" äußert. Doch die massiven Störungen seitens einer Gruppe Naziskins waren für die Sängerin, die seit über 20 Jahren hier zu Lande Konzerte gibt, von bisher nicht erlebter Qualität. "Neger raus" skandierten die Glatzen, schwenkten eine Reichskriegsflagge und hoben zum Hitler- und Kühnengruß an. Konnte das sein? An einem Sommernachmittag im Zentrum einer bundesrepublikanischen Stadt? Vor den Augen Hunderter Zuschauer? In Anwesenheit der Veranstalter und von Streifenpolizisten, die Motaungs Schlagzeuger beim Betreten der Bühne noch gesehen hatte?<<

Der gesamte Artikel ist über den untenstehenden Link zu lesen.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,213679,00.html


Karl antwortete am 14.09.02 (20:40):

Es gibt wohl große regionale Unterschiede in Deutschland. In Freiburg wollte die NPD heute demonstrieren, aber 100 NPDler wurden von 10000 Gegendemonstranten daran gehindert durch die Stadt zu ziehen:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,214046,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,214046,00.html


Nuxel antwortete am 16.09.02 (12:37):

Hallo,Barbara

ich hatte geantwortet,habe scheinbar nach der Vorschau nicht "aufs richtige Knöpfle" gedrückt.
Ich war und bin genauso empört über diesen und ähnliche Vorfälle wie Du!
Vor längerer Zeit äußerte ich meine Meinung schon wegen der immer noch möglichen Diskriminierung von Menschen mit anderer Hautfarbe!
Die "Weissen" sind häufig nur "äusserlich weiss",in ihrem Inneren herrscht völlig unberechtigter Dünkel.Schliesslich ist Hautfarbe etwas,das überhaupt nichts mit "Wert" oder Können eines Menschen zu tun hat!
In diesem von Dir geschilderten Fall-ich habe es auch mit Entsetzen in der Zeitung gelesen-ist unverständlich,dass anwesende Polizeibeamte einen derartigen Affront tatenlos zuliessen.
Man muss sich wirklich manchmal schämen,ein hellhäutiger Mensch zu sein!


schorsch antwortete am 16.09.02 (19:19):

Wer sich nicht gegen Rassenhass einsetzt, sondern ihn - schweigend - toleriert, hilft mit, dass sich die Geschichte wiederholt.