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THEMA: Stoiber spielt das Spiel der Amerikaner
7 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 13.09.02 (14:51) mit folgendem Beitrag:
Es wird immer deutlicher: Edmund Stoiber - der Kandidat der Union - ist zusammen mit den Bush-Kriegern auf Kriegskurs... Damit verstösst Stoiber eklatant gegen die deutsche Verfassung... Kein Deutscher darf einen Angriffskrieg planen oder führen, so steht es im Grundgesetz.
Kanzler Schröder vertritt eine glasklare Position: So lange er Kanzler sein wird, werde sich kein deutscher Soldat an einem Angriffskrieg gegen den Irak beteiligen.
Ein deutscher Kanzler hat deutsche und gemeinsame europäische Interessen zu vertreten. Dass amerikanische Interessen vor gehen und deutsche Soldaten für amerikanische Ölkonzerne geopfert werden müssten, dafür steht der Kandidat Stoiber... Im Grundgesetz steht nichts davon.
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Werner
antwortete am 13.09.02 (18:39):
Das sehe ich auch nicht anders. Deswegen darf man sich nicht bequem in seinen Sessel setzen und den Zustand der Welt beklagen. Wer das so macht, der ist in meinen Augen kein mündiger Bürger.
Ich hielte es für legitim, aktiv Widerstand zu leisten, wenn uns von den USA eine Kriegsbeteiligung aufgezwungen wird. Straßenblockaden, Massendemonstrationen, Blockade der Zufahrtswege zu amerikanischen Flugplätzen usw. hielte ich für durchaus angebracht.
Deutschland ist ein souveräner Staat. Wir haben es nicht nötig, uns zum Vasallen der amerikanischen Regierung machen zu lassen. Das sage ich klar und deutlich. Ebenso deutlich sage ich aber auch, daß ich kein Feind Amerikas bin. Das Wohlergehen Deutschlands ist mir dennoch wichtiger, als das Machtstreben von George W. Bush und seinen Strategen.
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bernhard
antwortete am 13.09.02 (21:21):
Ihr solltet Schröder auf die Finger schauen, dass er diesmal hält, was er verspricht.
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klaus d.
antwortete am 14.09.02 (10:17):
@ Wolfgang, @Werner
Hallo, ihr Blauäugigen! Nach eurer Logik dürfte heute auch kein Krieg gegen einen Adolf Hitler geführt werden.
Und was heißt hier, deutsche Soldaten würden für die Interessen amerikanischer Ölfirmen geopfert. Wird euer Auto etwa durch Wasser angetrieben? Nein? Na also, tut doch nicht so, als seien einzig die Amerikaner an einer reibungslosen Ölförderung interessiert. Würde diese nicht mehr reibungslos funktionieren, würde die gesamte Weltwirtschat zusammenbrechen, das totale Chaos wäre die Folge. Also, nicht nur populistische Schlagworte zu benutzen.
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Eddie
antwortete am 14.09.02 (11:09):
Hallo klaus.d
Ich kann dir nur voll zustimmen. mfg Eddie
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juergen_schmidbauer
antwortete am 14.09.02 (12:35):
und ich denke, dass es nur um Wahlkampf und stimmen geht, weil das Thema noch gar nicht spruchreif ist.
Beide S, wer auch immer Kanzler wird, wird die Karten erst mischen, wenn es losgeht.
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Wolfgang
antwortete am 16.09.02 (11:07):
Die USA - das neue 'Rom' - rüstet zum Krieg gegen den Irak. Mit allem propagandistischen Aufwand dämonisiert George W. Bush seinen Gegenspieler Saddam Hussein. Edmund Stoiber - der Kandidat der Union - macht mit... Ein Spiel, allzu durchsichtig für die WählerInnen.
Jetzt sieht er ziemlich alt aus, der Kandidat der Union, und schäumt und beschimpft die WählerInnen, die aus lauter "Kriegsangst" für Schröder stimmen würden. Sprach's und zieht die nationalistische Karte aus dem Ärmel und spielt ein weiteres unwürdiges Spiel und schürt die Angst vor den Fremden.
Stoiber, kriegstreiberisch und nationalistisch, eine üble Mischung...
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Titus (WolfgangM.)
antwortete am 17.09.02 (21:35):
Hallo KlausD,
es war Hitler, der den USA den Krieg erklärt hat und nicht umgekehrt- nur zur Klarstellung.
Und es waren wir, die Deutschen, die einen Angriffskrieg begonnen haben - dafür wurde Generalfeldmarschall Keitel und auch Generaloberst Jodl in Nürnberg gehängt. Die Sieger hatten die Macht hierzu - die UdSSR wurde wegen der Massenmorde an polnischen Offizieren in Katyn nicht belangt, sie waren ja auch Sieger.
Nun, aber, nach den jüngsten Informationen sitzt Bush in der Klemme - auf Druck der arabischen Liga (nicht der westlichen Staaten !!), hat Hussein nachgegeben.
Und nun? Bush will trotzdem einen Krieg anfangen - hat er gesagt und muß er auch, wenn er sich nicht lächerlich machen will. Die UN kann nicht das Kriegsziel der USA unterstützen, meine ich.
Wiegt es jetzt nicht besonders schwer und beruhigend, daß unser Kanzler Schröder die Führung in Europa unternommen hat und klar und deutlich gesagt hat "Deutschland wird sich nicht an einem Angriffskrieg beteiligen". Auch ein entsprechendes UN-Mandat würde daran nichts ändern - oder hat der Irak die UN angegriffen oder will er es?
Ja, und Herr Stoiber? Keine klare Aussage außer seiner Hetze gegen Schröder - und das merkt das Volk, meine ich.
Ob uns Saddam Hussein gefällt oder nicht - man kommt ihm nur legal "rechtsstattlich" "völkerrechtlich einwandfrei" bei, niemals aber durch einen Krieg.
Und unser Öl, das wir brauchen, sichern wir uns bestimmt nicht durch Krieg, sondern durch friedlichen Ausgleich. Man kann ja - so man noch hat - mit den Zähnen knirschen und diesen Saddam Hussein verfluchen. Nur - nützt das was oder beugen wir uns den Tatsachen?
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