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THEMA:   Tag der Einheit

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Richard Dammann begann die Diskussion am 03.10.00 (18:39) mit folgendem Beitrag:

Heute, am Tag der Einheit unseres Landes sind mir Gedanken gekommen an früher.
Als ich 18 Jahre alt war, ging das dritte Reich mit Getöse zu Ende, und die Nationalsozialisten hinterließen Tod und Vernichtung in einem zuletzt sinnlos gewordenen Kampf.
1945 starben mehr Menschen als in den 4 Jahren zuvor, weil niemand den Mut fand, den sinnlosen Kampf zu beenden.
Beim Ende des kommunistischen Staates der DDR 1989 gab es keinen Kampf und keine Opfer.
Die Führung der DDR hätte die Macht gehabt, den Aufstand des Volkes mit Waffengewalt blutig niederzuwerfen, um sich einen großen Abgang zu verschaffen. Sie hat nichts derartiges getan.

Man vergleicht oft die beiden Systeme und behauptet, sie seien gleich unmenschlich gewesen.
Ich glaube das nicht


Mechtild Threin antwortete am 03.10.00 (21:59):

Lieber Richard,
ich halte Deinen Beitrag zur „Deutschen Einheit" für sehr wichtig. Bei allen persönlichen Erinnerungen an diesen Tag sollte man nie vergessen, dass es nicht selbstverständlich war, dass diese Revolution friedlich verlaufen ist. Das Verdienst, dass es eine friedliche Revolution wurde ist sicher nicht das eines Politikers oder einer Partei. Es ist das Verdienst vieler. Erst einmal ist da das Volk zu nennen. Dann haben viele Politiker im Osten und im Westen gemeinsam daran gearbeitet, dass weder Militär noch Polizei aufmarschiert sind. Es sind sicher viele Dinge falsch gemacht worden bei der Vereinigung und manche Ungerechtigkeiten und Verletzungen geschehen. Doch dass diese Revolution friedlich verlaufen ist, ist ein Verdienst, auf das die Menschen stolz sein können und warum es sich lohnt den Tag der deutschen Einheit zu feiern.
Mechtild Threin