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THEMA: Entfernungspauschale - die richtige Massnahme?
4 Antwort(en).
Wolfgang Maul
begann die Diskussion am 19.09.00 (13:30) mit folgendem Beitrag:
Seit dem Wochenende gibt es Meldungen, dass angesichts hoher Öl- und Spritpreise die Regierung etwas tun will: Nicht einfach eine Erhöhung der bisherigen KFZ-Pauschale, sondern eine Erhöhung und Ausweitung der Pauschale für alle Berufspendler und Verkehrsmittel sind im Gespräch. "Verkehrsmittelunabhängige Entfernungspauschale" soll dieses Gebilde im Amtsdeutsch heissen.
Ist dies eine richtige Massnahme? Wie hoch soll die Anhebung der Pauschale sein (bisher 70 Pfennig pro Kilometer)? Sollen (wie bisher) nur Berufspendler davon profitieren?
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Mechtild Threin
antwortete am 19.09.00 (21:06):
Lieber Wolfgang, ich habe zwar nicht sehr viel Ahnung von der Steuerpolitik, aber mit Steuern soll geteuert werden und deshalb halte ich es für richtig die sogenannte Öko-Steuer beizubehalten und eine Entfernungspauschale an alle zu zahlen, egal wie sie zur Arbeit gelangen. Es werden sich dann sicher Fahrgemeinschaften udgl. bilden, wenn man/frau trotzdem die Entfernungspauschale erhält, wird er/sie es machen um Geld zu sparen. Erst wenn das Autofahren sehr teuer wird, werden die Menschen auf andere Transportmittel umsteigen. Auch dann wird sich die Autoindustie erst beeilen das 3Liter Auto oder einen PKW mit alternativer Energie auf den Markt zu bringen. Freiwillig verzichten nur wenige Menschen auf ihr geliebtes Auto, auch wenn sie noch so lange im Stau stehen, lieben die meisten es alleine in ihrer Blechkiste zu sitzen. Mit rationellen Argumenten kommt man den meisten Auto-Narren nicht bei. Mechtild Threin
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Manfred Franz
antwortete am 21.09.00 (07:11):
Tatsächlich! In unserer Zeit zählt nur noch das Geld, und das ganz allein. Aus Umweltgründen wird kaum jemand auf das Auto verzichten. Eine solche "Erziehungssteuer" ist an sich schon sinnvoll, wenn, ja wenn die Erträge daraus auch für den gewollten(?) Zweck verwendet würden. Man könnte z.B. den öffentlichen Verkehr von der Umweltsteuer befreien, oder wenigstens den ermäßigten Mehrwertsteuersatz ansetzen, wie bei Lebensmitteln, oder, oder. Nur weil das nicht so ist, bin ich derzeit gegen die sog. "Ökosteuer", die ich deshalb als eine üble Abzocke betrachte. In diesem Sinne wäre eine Entfernungspauschale für alle Pendler schon sinnvoll- nur uns Rentnern würde sie wieder Nichts bringen. Da wäre eine Besserstellung des öffentlichen Verkehrs von Nutzen. Damit wir auch mal etwas von der rot-grünen Steuerreform profitieren und nicht nur zusehen müssen, wie unsere realen Bezüge immer weiter gekürzt werden.
(Internet-Tipp: https://Radefeld.here.de)
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Johannes Michalowsky
antwortete am 26.09.00 (10:34):
Als ich noch berufstätig war, bin ich zu meiner Arbeitsstelle mit dem Auto 35, mit der S-Bahn 70 Minuten unterwegs gewesen, das machte pro Tag eine Fahrzeitverlängerung von 70 Minuten. Da kann man schon einmal eine gewisse Zeit im Stau stehen, ohne daß man deswegen gleich in die Blechkiste verliebt sein muß. Weitere Vorteile kommen hinzu: Man kann Radio hören, hat einen Haus-Haus-Transport und vermindert in einer Grippezeit das Infektionsrisiko - das muß einem schon ein paar Mark mehr Benzinkosten wert sein!
Kommt noch hinzu, daß auch die S-Bahn keineswegs pünktlich und zuverlässig funktioniert und durch das Verpassen von Anschlüssden bei einem 30-Minuten-Takt auch dort erhebliche Verzögerungen entstehen können.
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Heinz-Dieter Kley
antwortete am 17.12.00 (14:56):
Wohl kaum die richtige Maßnahme für alle. Denn von der sogenannten Ökosteuer sind alle betroffen, nicht nur die Berufspendler. Wo bleiben die Erleichterungen für Studenten, Schüler, Rentner usw. Dies große Gruppe von Menschen wird einfach vergessen, obwohl deren Einkommen kaum steigen, werden diese angesichts der hohen Energiekosten - und das ist nicht nur das Benzin - außen vor gelassen. Das ist sozial ungerecht. Also weg mit der Ökosteuer!
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