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THEMA:   Briefwahl

 11 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 31.08.02 (17:59) mit folgendem Beitrag:

Mal eine eher technische Frage:

Ich kenne Leute aus meinem Bekanntenkreis, die bereits per Briefwahl gewählt haben. Ich selbst habe diese Unterlagen auch schon vor mir liegen, und es ist eher Faulheit, nicht aber Unentschlossenheit, die Kreuzchen zu machen.

Wieviel solcher Briefwähler mag es wohl geben? An denen geht doch das ganze Vor-Wahlkampfgetöse vorbei?

Eine weitere Frage: Man kann Briefwahl beantragen u.a. aus wichtigem Grund, zu dem auch Urlaubsreisen gehören (das steht allerdings auf der Wahlbenachrichtigung nicht drauf).

Was alles ist ein wichtiger Grund? Darf man denn am Wahltag nun von Hause abwesend sein oder nicht?


Paula antwortete am 31.08.02 (18:02):

Klar darf man abwesend sein. Man muss auch nicht wählen. Ist alles freiwillig.


Johannes Michalowsky antwortete am 31.08.02 (18:04):

Ok, habe das so nicht gesehen. Es gibt Länder mit Wahlpflicht, bei uns ist das nicht so, aber eine moralische Pflicht oder ein persönliches Anliegen ist es schon - da würde ich es mir nicht so bequem machen wollen.


Fred Reinhardt antwortete am 31.08.02 (18:31):

@Johannes, sicher darf man abwesend sein, dafür gibt es ja die Briefwahl. Nach dem Grund wird aber gefragt. Wir haben bereits gewählt .
Fred


angelika antwortete am 31.08.02 (20:32):

Hallo Johannes, ich hoffe, das hier beantwortet Deine Frage:

Briefwähler bei Bundestagwahlen seit 1957

1. Zeile: Wahljahr
2. Zeile: Anzahl absolut
3. Zeile: % der Wahlberechtigten


1957
1.537.094
4,9



1961
1.891.604
5,8



1965
2.443.935
7,3



1969
2.381.880
7,1



1972
2.722.424
7,2



1976
4.099.212
10,7



1980
4.991.942
13,0



1983
4.135.816
10,5



1987
4.247.949
11,1



1990
4.435.770
9,4



1994
6.389.047
13,4



1998
8.016.122
16,0




Quelle: Bundeswahlleiter


Johannes Michalowsky antwortete am 31.08.02 (21:29):

Prima, vielen Dank, darauf hätte ich auch selber komnmen können. Die steigende Tendenz aber ist offensichtlich, 16% ist eigentlich doch ein stolzer Anteil.


Rainer (Klr) antwortete am 31.08.02 (21:51):

Hallo Jo,
Wählen ist eine Bürgerpflicht. Man kann sein Wahlrecht ohne weiteres per Briefwahl ausüben und muss nichts nachweisen. Man kann auch jemand mit Vollmacht zur Gemeinde hinschicken oder bei der Wahlbenachrichtigungskarte die Rückseite ausfüllen und es per Post zustellen lassen.

Aber bedenke trotzdem:
Die vielen ehrenamtlichen Helfer in den Wahllokalen machen auch gerne mal ein "Schwätzchen". Sie freuen sich auf Abwechslung während der langen Zeit :-))
So habe ich viele in dem Wahlbezirk kennengelernt...


Ursula Trautmann antwortete am 01.09.02 (23:02):

Natürlich ist es viel aufregender, an so einem politischen Tag in seinem Wahllokal zu sein, oder in der Parteigruppe und kräftig zittern , wie geht es aus! Natürlich! Aber wenn man andere Dinge zu erledigen hat ist es doch gut so eine Briefwahl zu machen!!!! Ich habe auch schon gewählt und werde am Wahltag nur aus der Ferne mitzittern! Die anschließende Zeitungsschlacht interessiert mich nicht mehr so. Alle hatten die Möglichkeit zu wählen! Jeder sollte davon gebrauch machen!!! Tja, wenn die Gegenpartei gewonnen hat dann ist das eben so , da sollte man auch nicht lamentieren! Die Mehrheit siegt nun einmal! Schade ist es nur, wenn die Mehrheiit durch die FDP zustande kommt. Sie drehen sich so sehr nach dem Wind finde ich!


8 antwortete am 02.09.02 (08:14):

Da hast Du recht, Ursula T.
Ich nannte sie schon ganz früher die "Umfall-Partei".


Poldi antwortete am 02.09.02 (19:41):

Der Umfall von Erich Mende erfolgte nach der Bundestagswahl 1961. Interessant, daß es Leute gibt, die mangels Anderem dies noch heute als Diskussionsargument verwenden müssen.

Der Verrat der Grünen an ihrer Ideologie ist wesentlich jüngeren Datums, die Quittung dafür bekommen sie allerdings in den letzten Jahren laufend.


Wedekind antwortete am 02.09.02 (20:12):

Die Geschichte vergisst nichts. Warum soll ausgerechnet bei der Umfallerpartei FDP eine Ausnahme gemacht werden?

Aber wirklich nicht!


Poldi antwortete am 02.09.02 (23:39):

@Wedekind

Ok, dann lasst uns von mehr sprechen, z.B. vom "Bundeskanzler der Aliierten" von SPD-Chef Kurt Schumacher - wie wäre es denn damit?

Warum immer so einseitig, Geschichte gilt für alle.