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THEMA:   Droht die große Koalition?

 16 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 28.08.02 (12:03) mit folgendem Beitrag:

Zur Zeit hat keine der politischen Blöcke mehr die absolute Mehrheit. Droht die große Koalition?

Ende der 60er Jahre wuchs angesichts der großen Koalition die außerparlamentarische Opposition und deren Radikalisierung brachte auch die RAF hervor. Deshalb würde ich eine große Koalition für eine schlechte Lösung halten.

Aber welche Alternativen gibt es?

Mit freundlichen Grüßen

Karl

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,211247,00.html


leser antwortete am 28.08.02 (12:19):

Vielleicht nicht, wenn sich jetzt die FDP von der CDU/CSU distanziert?


Edith antwortete am 28.08.02 (12:27):

Lieber Karl,
warum "droht"? Es wäre vielleicht nicht das Schlechteste, wenn sich die Kräfte der großen Parteien zusammenfinden würden. Natürlich kann niemand ausschließen, daß sich irgendwann eine neue APO zusammenschließt. Die Globalisierungsgegner sind doch schon so eine Art APO, leider auch mit Auswüchsen.

Ich als CSU-Stammwählerin habe mir mal überlegt, was es für mich bedeuten würde, wenn Schröder mit seiner Art und seinen Argumenten bei der CDUCSU wäre und Stoiber mit seinen Argumenten bei der SPD.
Na klar, ich würde "meine" Partei wählen und beide Kandidaten wären mir in ihrer jeweiligen Argumentation mal näher und mal ferner. So groß kann also der Unterschied nicht sein, wie Eko schon mal schrieb.

Grüße an alle,
Edith


Günter antwortete am 28.08.02 (14:16):

Ist eine große Koalition eigentlich eine Drohung?
Es können doch alle Parteien koalieren, auch die SPD mit der PDS. Man ziert sich bei Rot-Grün zur Zeit noch ein wenig
Ich frage mich haben Rot-Grün nicht schon genug Unsinn angerichtet. Vom 630DM Gesetz über die SchwulenEhe und den nicht eingehaltenen Versprechen. Als CDU-Wähler wünsche ich mir allerdings einen Wechsel. Alle CDU regierten Bundesländer stehen besser da als die SPD regierten. Das gilt sowohl für die alten als auch für die neuen Bundesländer. Das beginnt bei der Zahl der Arbeitlosen über die Schulbildung bis zur öffentlichen Sicherheit. Damit ist bewiesen, das man es auch besser machen kann.
Einen schönen Tag wünsch ich.
Günter


Konrad W. antwortete am 28.08.02 (14:49):

Hallo Günter,


deine Beweise sind bestenfalls Anhaltspunkte und taugen nicht als wissenschaftliche Beweise, weil jedes Land unterschiedlich strukturiert ist und z.B. das Agrarland Bayern kaum mit Nordrhein-Westfalen verglichen werden kann. Zudem haben 16 Jahre CDU-Kohl Deutschland wirtschaftlich und moralisch abgewirtschaftet und hoch verschuldet - schon vergessen?


Horst antwortete am 28.08.02 (14:51):

rot-grün-gelb


Horst Krause antwortete am 28.08.02 (15:39):

ich denke auch, dass eine große Koalition nicht erstrebenswert ist. Wir hatten schon mal eine, allerdings nicht eine ganze Legislatur. Bei einem Notstand, aber den haben wir nicht, wäre eine große Koalition überlegenswert. Eine gesunde Demokratie braucht aber auch eine große Opposition, sonst fehlt die Regierungskontrolle.


KlausD antwortete am 28.08.02 (20:21):

Wer glaubt,daß ein Bundeskanzler den Bund kanzeln kann,
der glaubt auch,daß ein Zitronenfalter eine Zitrone falten kann.


Karl antwortete am 28.08.02 (20:41):

Auch zur Eindämmung der Korruption braucht die BRD eine starke Opposition und eine große Koalition wäre fatal. Seit den Kohlschen Affären ist das Vertrauen in die Korruptionsresistenz der Deutschen weltweit immer weiter gesunken:

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,211317,00.html


Poldi antwortete am 28.08.02 (22:41):

@ Konrad W.

Agrarland Bayern ist ja wohl ein Gerücht - noch nie etwas von Siemens, BMW, MAN, Banken und Versicherungen gehört, die in Bayern angesiedelt sind?


Johannes Michalowsky antwortete am 28.08.02 (22:46):

Die große Koalition würde ich auch als durchaus ungeeignet empfinden, die Probleme des Landes zu lösen. Man erinnere sich an den Ausspruch Adenauers: Noch nie war die Lage so ernst... Eine Große Koalition hatte es aber auch da nicht gegeben, und das Land ist gut damit gefahren.

Die 68er als Folge der großen Koalition zu bezeichnen ist mir neu. Ich denke, das lag damals eher im Zuge der Zeit, denn nicht nur in Deutschland hat es solche Erscheinungen gegeben.

Im Übrigen führt das eventuelle Pat zwischen den großen Parteien bestimmt nicht zwangsweise zur Großen Koalition. Kleine Koalitionen werden sicher möglich sein, und es wäre daher wünschenswert, wenn die kleinen Parteien, allen voran die FDP, nicht ganz aus den Augen verloren würden.


Ursula Schamarek antwortete am 29.08.02 (00:11):

LieberJoannes M. , als Antwot auf Deine Einstellung zur FDP!!!Die Berliner haben ohne viel Worte die Sache auf den Punkt gebracht! Am Ludwig- Kirch Platz wirbt ein großes Plakat "Volbild Guido Westerwelle" für die FDP . Ein gewitzter Berliner ist hingegangen und hat ihm eine Clownsnase ( knallrot) gemalt. So schaut er uns nun an, als das was er ist, ein Politclown! U. Schamarek


Johannes Michalowsky antwortete am 29.08.02 (07:56):

Tja, und bei uns in Tübingen haben Stoiber und sogar Frau Merkel auf Wahlplakaten ein Hitlerbärtchen verpasst bekommen - so führt man u.a. Wahlkampf, hier wie in Berlin.

Nur SPD-Plakate bleiben anscheinend verschont, ein Schelm, der etwas Böses dabei denkt.


rolf antwortete am 29.08.02 (10:03):

Hallo Jo,

mit veränderten Wahlplakaten haben alle Parteien zu kämpfen, und das schon seit Jahrzehnten.
Es liegt an den Ortsverbänden, wie stark es auffällt, einige reagieren schnell mit überkleben, andere warten halt ab, wie die Reaktion ist oder kontrollieren ihre Plakate nur selten.


eko antwortete am 29.08.02 (12:12):

Eine große Koalition ist nicht erstrebenswert, und wer denkt, dass dabei "Kräfte gebündelt" würden, um die Probleme des Landes zu lösen, irrt sich gewaltig. Es wäre zwar schön, aber es ist naiv, so etwas anzunehemn.

In einer großen Koalition wird sich nichts, aber auch gar nichts verändern. Die beiden "Großen" würden mit Argusaugen darüber wachen, jedes Quäntchen Macht zu behalten, um das nächste mal Sieger zu bleiben. Das würde nichts anderes als totale Blockade bedeuten.

Ich denke auch, dass sich dafür niemand finden wird, es zu tun. Eher wird es , wie Jo sagt, dazu kommen, dass eine Konstellation zustande kommt, bei der sich die beiden "Machtblöcke" fast gleichstark gegenüber stehen. Das ist natürlich auch keine sehr glückliche Lösung, aber immer noch besser als eine große Koalition. Die "droht" ganz bestimmt nicht.

Übrigens: Ich halte das für Kindereien, wenngleich kriminelle, wenn Wahlplakate verunziert werden. Dafür auch noch Beifall zu spenden ( Berlin)..naja, ich behalts lieber für mich!


Wähler antwortete am 29.08.02 (12:46):

EKO SPIELT MAL WIEDER DEN OBERLEHRER !


Poldi antwortete am 29.08.02 (13:01):

Adenauer ist mit einer Stimme Mehrheit zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik gewählt worden und hat mit dieser "Mehrheit" Großes vollbracht. Warum soll das nicht Stoiber auch gelingen?

Natürlich wird man nervös, wenn man sieht, daß die anstehende politische Entscheidung durch die aktuelle Katastrophe dermaßen beeinflußt wird, daß ein sachlich begründetes Wahlergebnis in Frage gestellt wird. So gesehen ist die Flutkatastrophe eine doppelte Tragödie - eine für die Menschen und die Regionen, die andere für unsere politische Zukunft.

Daß man über eine solche Entwicklung nicht glücklich sein kann sollte verständlich sein.