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THEMA:   Der Angriffskrieg rückt näher

 13 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 27.08.02 (12:15) mit folgendem Beitrag:

Es sieht so aus, dass viele bei uns den Kopf in den Sand stecken und es nicht wahr haben wollen. Aber die USA planen unter der eklantanten Missachtung des Völkerrechts einen Krieg gegen den Irak zum Zwecke des Regierungswechsels dort. Die mögliche Rückkehr der Waffeninspekteure soll diesen Krieg nicht verhindern können:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,211120,00.html

Ich hatte und habe immer noch Verständnis für die Bekämpfung des Terrorismus, der die USA auf fürchterliche Weise heimgesucht hat. Aber ich habe kein Verständnis für einen hiermit nicht im Zusammenhang stehenden Überfall auf den Irak. Dessen Regime ist eine schlimme Diktatur, aber ein Krieg wird wie immer vor allem die Zivilbevölkerung treffen und wo kämen wir hin, wenn Länder sich wieder anmaßen würden, prophylaktisch andere zu überfallen, weil sie sich davon eigene Vorteile versprechen?

Ein Angriffskrieg ist und bleibt das schlimmste Verbrechen. Die USA stellen sich selbst in die "Achse des Bösen", wenn sie jegliches Völkerrecht missachten.

Noch ist es nicht zu spät zu protestieren und auf die Aufweckung der inneramerikanischen Opposition zu hoffen, denn nicht alle dort haben den Verstand abgeschaltet.

In großer Sorge, Karl

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,211120,00.html


Titus (WolfgangM.) antwortete am 27.08.02 (16:53):

Diesem Beitrag von Karl kann man, muß man vollinhaltlich zustimmen.

Aus einem Angriffskrieg der USA gegen den Irak kann schnell ein Weltbrand, ein dritter Weltkrieg entstehen - bleibt zu hoffen, daß die Vernunft und der Durchsetzungswille der noch kleinen Gruppe amerikanischer Bürgerinnen und Bürger, die diesen Wahnsinn ablehnen, Erfolg hat.

Und wir in Europa? Wir müssen ganz klar sagen, daß sich kein europäisches Land an diesem Krieg in keiner Form beteiligen wird - egal, welche Aussagen Politiker bei uns in Deutschland offen oder versteckt aussprechen.

Titus (WolfgangM)


Mulde antwortete am 27.08.02 (20:35):

WolfgangM
Warum wollen das manche nur nicht begreifen?
mulde


Mary antwortete am 27.08.02 (22:06):

Ich habe auch große Angst vor einem Krieg gegen den Irak und was sich daraus entwickeln wird.

Viele Menschen sind jetzt abgelenkt durch Hochwasser ,Wahlkampf der Politiker lenkt auch davon ab.

Die Gleichgültigkeit der Leute ist auch sehr erschreckend.


Johannes Michalowsky antwortete am 27.08.02 (23:01):

Die "uneingeschränkte Solidarität" hat einer Einbeziehung unseres Landes den Boden bereitet. Diejenigen, die vor noch nicht einmal einem Jahr eilfertig und unüberlegt den US ihren Kotau gemacht haben, sollten sich nicht wundern über das, was möglicherweise geerntet werden wird.


Felix antwortete am 28.08.02 (00:48):

Ich erinnere mich noch genau ... und ihr könnt die verharmlosenden Beiträge im Archiv nachlesen. Von Anfang an haben besonnene Teilnehmer in diesem Forum vor den Kriegsabsichten Bushs gewarnt. Schaut auf diese falsche Cowboy-Fratze, wenn er von seinen gefährlichen Absichten spricht ... mir kommt das nackte Grauen. Eine kleine Hoffnung bleibt mir noch ... der Widerstand gegen die Kriegstreiber nimmt auch in den Staaten zu. Vielleicht hat die Vernunft doch noch eine Chance!


Jean antwortete am 28.08.02 (02:03):

Ich habe im Archiv nachgeschaut und einen Beitrag von mir gefunden - er stammt vom 09.11.2001 zum Thema "Nach dem Luftkrieg die Bodenoffensive?" -, der an Aktualität nichts eingebüßt hat:

"Denn der Luftkrieg ist erst der Anfang der Kriegshandlungen. Amerikas Krieg wird auch nicht auf Afghanistan beschränkt bleiben. Die nächsten Angriffe der USA sind schon angekündigt: Der Irak ist im Visier.

Man wird wieder die Bevölkerung belügen, es gehe gegen den Terrorismus und alles diene der eigenen Sicherheit. Aber die Lüge ist offensichtlich: Es geht nicht gegen Terroristen, und die Unsicherheit wächst. Die Bush-Administration will den Großen Krieg, davon bin ich mittlerweile überzeugt. Mit ihren Mitteln und Methoden gegen unschuldige Zivilisten ist sie längst auf das Niveau der Regierungen der von ihnen so genannten "Schurkenstaaten" gesunken. Es ist Zeit für Europa, dem Abenteurer Bush und seiner Administration die Gefolgschaft aufzukündigen, und eine eigenständige politische Kraft zu werden."


leser antwortete am 28.08.02 (08:37):

Bush fühlt sich wohl genügend weit entfernt von den alternativen Waffen des Saddam H.
Es wird wieder u n s treffen -, umso mehr, wenn wir uns an diesem Krieg beteiligen würden.


schorsch antwortete am 28.08.02 (09:26):

Langsam beginnt Bush zu begreifen, dass ihm die Felle davon schwimmen. Sein letzes Statement: Wenn niemand mitmacht, ziehen wir die Sache alleine durch.
Glücklicherweise beginnt Europa sich seiner Eigenständigkeit zu besinnen!


Wolfgang antwortete am 28.08.02 (10:18):

Die Angriffe auf WTC und Pentagon am 11.9. werden von den Bush-Kriegern schamlos für ihre Kriege instrumentalisiert... Unmittelbar nach den Angriffen wurde die US-Militärmaschinerie in Gang gesetzt. Afghanistan wurde überfallen und mit Bomben eine Marionettenregierung eingesetzt. Afghanistan war nur der Anfang. Der nächste Staat auf der Abschussliste ist Irak. Weitere Staaten werden folgen.

Um den Terrorismus soll es angeblich gehen, doch es geht ums grosse Geld. Die US-Öl- und Waffenkonzerne sichern ihre Profite... Dafür haben sie ihre Leute - George W. Bush und Richard Cheney - als Präsident und Vizepräsident installiert... Dafür wird nationales und internationales Recht gebrochen... Dafür werden Menschen getötet...

Webtipp:

Mit Fuchs und Flotte in den Krieg?
Keine deutschen Soldaten auf arabische Schlachtfelder!
Aufruf von Friedensorganisationen
https://www.friedenskooperative.de/themen/golfk-26.htm

Internet-Tipp: https://www.friedenskooperative.de/themen/golfk-26.htm


Karl antwortete am 28.08.02 (20:33):

Jetzt ist auch Stoiber gegen den Krieg der Amerikaner. https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,211356,00.html


Karl antwortete am 28.08.02 (20:33):

Hier der Link

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,211356,00.html


Johannes Michalowsky antwortete am 28.08.02 (22:56):

"Es sei wichtiger, notfalls allein das Richtige zu tun als Übereinstimmung zu erzielen, sagte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bei einem Truppenbesuch im kalifornischen Pendleton. Er habe im Laufe der Jahre festgestellt, daß „wenn unser Land richtige Entscheidungen trifft, andere Länder sich beteiligen“, sagte Rumsfeld." (Zitat aus der Süddeutschen Zeitung)

Anders gesagt: Was das "Richtige" ist wird im Pentagon entschieden, die USA schlagen los, und es bleibt den sogenannten Verbündeten nichts Anderes übrig als hinterherzulaufen, dann vielleicht wie gehabt im Wettstreit, wer der Erste sein darf.

Nach dem 11.9.2001 wurde in Brüssel emphatisch der "Bündnisfall" ausgerufen. Ich habe nicht vernommen, daß dieser aufgehoben sei, oder habe ich da etwas überhört?


Karl antwortete am 28.08.02 (23:28):

Lieber Jo,


der "Bündnisfall" bezog sich auf den "Krieg gegen den Terrorismus" und kann doch nicht als Freibrief für Kriege jeglicher Art gelten. Nach Überstimmung der überwiegenden Zahl der Analysten gibt es keine verlinkung zwischen der Al Qaida und dem Irak. Der Irak ist deshalb eine völlig neue Unternehmung der USA und durch den Bündnisfall nicht gedeckt.

Mit freundlichen Grüßen

Karl