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THEMA:   Wer CSU/CDU wählt, wählt neue Atomkraftwerke

 68 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 26.08.02 (09:07) mit folgendem Beitrag:

Eine entscheidende Forderung der GRÜNEN wurde durch die Schröder-Regierung politisch umgesetzt: Der Ausstieg aus der Atomkraft. - Innerhalb weniger Jahrzehnte werden nach und nach alle deutschen Atomkraftwerke stillgelegt. Die benötigte Energie wird künftig mit Hilfe moderner gefahrloser Technik und aus regenerativen Quellen erzeugt.

Wer CSU/CDU wählt, muss wissen: Eine Stoiber-Regierung wird den Ausstieg aus der gefährlichen Atomkraft rückgängig machen.

Schon wittert die deutsche Atomindustrie wieder fette Profite. Mindestens ein neues Atomkraftwerk ist geplant. Der Kandidat der Atomindustrie gehorcht folgsam: "Wir wollen das Ausstiegsgesetz ändern", sagt Stoiber.


8 antwortete am 26.08.02 (10:01):

Stimmt. Hat er gestern öffentlich gesagt.


Almex antwortete am 26.08.02 (11:30):

... und das ist richtig so! Energie muß für j e d e n bezahlbar bleiben, ich möchte mal wissen, wieviele "grüne" selbst die vielerorts angebotenen 'alternativen' Energiequellen abonniert haben und den wesentlich höheren Preis dafür bezahlen ? Gibt's darüber auch Statistiken ? In unserer Gegend liegt die Akzeptanz bei < 5 %.


GRÜNER antwortete am 26.08.02 (12:05):

@ Almex:

Dann wohnst Du leider in einer trostlosen Gegend, in der die Menschen noch völlig unaufgeklärt sind. Was Deine wirklichkeitsfremden Beiträge übrigens nachhaltig beweisen.

Schlafe ruhig weiter. Nach dem nächsten Tschernobyl wirst Du sicher aufwachen... oder für immer schlafen...


Wolfgang antwortete am 26.08.02 (12:27):

Sicher muss unsere Energieversorgung werden, dezentral, sauber und vor allem nachhaltig... Die endlichen Energieträger - Kohle, Öl, Gas und Uran - bieten nichts von alledem.

Ängstliche klammern sich an Techniken von Vorgestern. Zentrale Machtstrukturen zur Sicherung von Extraprofiten der Grossindustrie - vor allem der Atomindustrie - sind ein Hindernis auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft.

Erneuerbaren Energieträgern und ihren Techniken gehört die Zukunft. Das ist ein Riesengeschäft für kleine und mittlere Unternehmen. Der Weltmarkt für regenerative Energietechniken ist auf einem beeindruckenden Wachstumskurs. Viele Arbeitsplätze konnten schon geschaffen werden. Vor allem Wind- und Solarmarkt weisen hohe jährliche Steigerungsraten auf. Das ist kein Markt für Schlafende, Träumer, Ewiggestrige oder Technikfeinde... Die haben abgewirtschaftet und sollen endlich den Weg frei machen für vernünftigere Lösungen...

Allnoch, N.:
Zur weltweiten Entwicklung der regenerativen Energien
In... Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 50. Jg., Heft 5 / 2000, S. 344-348
https://www.iwr.de/re/veroeff/reg-studie2010.html

Internet-Tipp: https://www.iwr.de/re/veroeff/reg-studie2010.html


rolf antwortete am 26.08.02 (16:30):

Übrigens, die Atomenergie ist nur dank Subventionen so billig.
Neue AKW müßten die Kosten erwirtschaften, nix mehr mit billig, deswegen hat die Enegiewirtschaft ja auch leicht zustimmen können, auf neue zu verzichten.


Mechtild antwortete am 26.08.02 (20:33):

Sicher muss Energie bezahlbar bleiben. Atomstrom ist bezahlbar, auch weil sehr viel staatlich Subventionen in den Bau und in die „Entsorgung“ von Atomkraftwerken steckt, wie Rolf richtig sagt. Umweltpolitisch und im Interesse unser Kinder und Kindeskinder ist Atomenergie nicht vertretbar. Es gibt also doch Unterschiede zwischen rot/grün und schwarz/gelb.


anita antwortete am 26.08.02 (20:50):

Wenn Deutschland durch rot-grün "clean" ist, was ist dann mit den Atomwerken,die an unseren Grenzen gebaut werden und deren Auswirkungen vor nationalen Grenzen nicht haltmachen werden. Warum protestiert da niemand? Und wer kann unsere Industrie hindern sich von dem grenznahen Atomstrom zu bedienen?


mulde antwortete am 26.08.02 (22:10):

möchte ganz naiv fragen:
Welcher Bundeskanzler hatte welche Wirtschaftsverbindungen?
Adenauer = Die Montanindustrie
Erhard = ?
Kiesinger= ?
Brandt = ?
Schmidt = Presse "die welt" Schiffbau
Kohl = von jedem etwas / Thyssen - Stahl- siehe die beinah Anklage// Graf Lambsdorf dabei geopfert.
Schröder = Autoindustrie
--------------------------------------------
letzlich Stoiber = Atom ? (wirklich?)
bei F.J: Strauss war bekannt Flugzeug und Fleischindustrie

wer gibt Auskunft? bitte ehrlich!!!
wer möchte welche Interressen durchpeitschen?


eko antwortete am 27.08.02 (17:16):

Hat eigentlich jemand von denen, die hier so bläuäugig und naiv von "erneuerbarer Energie" sprechen und dabei insbesonders die Windrädchen im Auge haben, schon einmal darüber nachgedacht, wieviel herkömmliche Energie es braucht, so ein Windrad herzustellen und wie lange es dauert, bis auch nur die Energiebilanz wieder ausgeglichen ist?

Und was für einen Geländeverbrauch es darstellen würde, wollte man auf Fotovoltaik setzen?

Und was macht man, wenn kein Wind geht und keine Sonne scheint ? Ha?

Und wieviel Tschernobyls hats denn eigentlich gegeben ? ( Ist ja doch ein wundervolles Argument, gell?)

"Erneuerbare Energieträger": ach ja, klingt doch alles so herrlich populistisch, aber wenn bei uns mal der Strom aus Mangel abgeschaltet werden müsste, täten doch alle lauthals schreien.

Und wer will denn andere Länder daran hindern, selbst Kernkraftwerke zu bauen und uns dann billigen Strom zu liefern ? Hä ? Denn wer will wohl schon den wesentlich teureren Strom vom Windrädle bezahlen ?

Ach ja, es hört sich ja alles so wunderbar an - und ist doch kaum zu realisieren.


GRÜNER antwortete am 27.08.02 (17:42):

eko,

wahrscheinlich bist du zu alt, um noch irgend etwas von moderner Technologie zu verstehen. Du gehörst halt zu den letzten Dinosauriern auf dieser Welt.

Deinen Kommentar zu Tschernobyl halte ich für ausgesprochen dämlich. Du solltest keine Spässchen machen, mit einer Katastrophe, die zigtausend Menschen das Leben gekostet hat. Die Gegend um Tschernobyl wird für Jahrtausende unbewohnbar sein. Reicht Dir das nicht? Wo lebst Du eigentlich?


Horst Krause antwortete am 27.08.02 (17:45):

ich verstehe die Diskussion nicht, wo ist das Problem? bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.


H. Bastiani antwortete am 27.08.02 (17:50):

Ja eko, was soll man zu Dir sagen?

"Und was macht man, wenn.... keine Sonne scheint?"

Bist Du nicht in die Schule gegangen? Wenn die Sonne nicht scheinen würde, dann gäbe es auf unserer Erde kein Leben. Das lernt man gewöhnlich schon in der 1. Klasse.

für Dich speziell: Die Sonne scheint jeden Tag, auch wenn Du sie nicht siehst.


Horst Krause antwortete am 27.08.02 (17:50):

"Wer CSU/CDU wählt, wählt neue Atomkraftwerke"

Wolfgang begann die Diskussion

Keine neuen AKW`s, sondern die alten sollen am Netz bleiben, ein kleiner aber wichtiger Unterschied.

8 antwortete am 26.08.02 (10:01):

"Stimmt. Hat er gestern öffentlich gesagt."

Stimmt nicht ! siehe oben, Du solltest besser hinhören !


eko antwortete am 27.08.02 (18:09):

Allen, die mich jetzt persönlich angesprochen haben, die mich für zu alt halten, die meinen ich sei wohl zu dumm und und und, all denen möchte ich hiermit sagen, dass sie sich allein schon deshalb disqualifiziert haben, weil sie nichts anderes im Sinn haben, als andere Menschen herabzusetzen, zu beleidigen, zu verunglimpfen.

Sie sind für mich keine Diskussionspartner!


GRÜNER antwortete am 27.08.02 (19:06):

eko:

Ich habe Dich nicht persönlich angegriffen, sondern Deinen Kommentar als "dämlich" bezeichnet. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Und das habe ich auch sachlich begründet.

Du hast hier keinen Freiraum für Deinen persönlichen Blödsinn. Wenn Du Mist schreibst und diesen Mist hier öffentlich zur Diskussion stellst, dann bekommst Du eben die entsprechenden Antworten. Schweige doch einfach, wenn Du so kleinkariert veranlagt bist und keinen Widerspruch duldest.


hl antwortete am 27.08.02 (21:46):

"..Denn wer will wohl schon den wesentlich teureren Strom vom Windrädle bezahlen ?"

Was dir heute zu teuer erscheint, Eko, könnte den nachfolgenden Generationen das Leben auf unserer Erde erhalten.

Es ist blauäugig und naiv zu glauben, wir könnten unbegrenzt und ungestraft weiter Raubbau betreiben, natürliche Rohstoffe ausbeuten und die Erde mit dem Abfall von Atomkraftwerken zu müllen.

Die Grenze wird schneller erreicht sein, als du glaubst.


schorsch antwortete am 28.08.02 (09:33):

An "Grüner":

Seit einigen Jahren - und eklatant mehr seit dem Hochwasser - werden die "Grünen" als ernst zu nehmende Diskussionspartner eingestuft. Willst Du mit Deinen beleidigenden Auswürfen denn dieses Verständnis kaputt machen? Ich denke, Du tätest der Sache der Umweltschützer einen besseren Dienst, wenn Du Dich still aus dem Forum davonmachen würdest!


Maria antwortete am 28.08.02 (10:01):

An "schorsch":

Ich würde Dir dringend empfehlen, etwas sorgfätiger zu lesen, bevor Du hier den lieben Gott spielen willst. Du bist weder Webmaster, noch hast Du sonst irgendwelche Befugnisse.

Wer so einen Schwachsinn schreibt über Tschernobyl, der muss sich schon Kritik gefallen lassen. Folgedessen ist das in der Tat ein ziemlich dämlicher Beitrag gewesen. Ich kann das nur unterstreichen.


eko antwortete am 28.08.02 (10:30):

Tschernobyl = das Angstwort des Jahrhunderts !!

Was da passiert ist, ist natürlich die Apokalypse des ausgehenden 20.Jahrhunderts. Und kein Mensch wird das verniedlichen wollen, auch ich nicht.

Doch damit Angstpsychosen erzeugen wollen, indem man dieses Menetekel ständig und vollkommen undifferenziert an die Wand schreibt, indem man alles, was irgendwie mit Kernenergie zu tun hat, sofort damit in Verbindung bringt, das ist etwas Teuflisches.

Teuflisch deshalb, weil damit nur A N G S T erzeugt wird.

Man muss doch die Sache differenziert sehen, kann doch etwa ein deutsches Kernkraftwerk nicht mit der Bauart, den Zuständen und der Behandlung von Tschernobyl in Verbindung bringen.

Doch gewisse Kreise werden nicht müde, mit ihren Tschernobyl-Kassandra-Rufen den Menschen Angst einzujagen.

Das, und allein nur das meine ich, und da bin ich jederzeit dagegen, solche Ängste und somit eine Massenhysterie zu erzeugen.

Und jetzt komme mir bitte niemand und halte mir vor, ich sei "dumm", "unwissend", ein "Ignorant" und was es sonst noch alles an beleidigenden Schimpfworten gibt.

Auch ich halte Kernenergie nicht als der Weisheit letzter Schluss, aber deshalb versinke ich noch lange nicht in Hysterie und totale Ängste. Man muss die Sache mit der Vernunft betrachten und nicht mit dem Bauch!

Mal sehen, was man mir jetzt alles an den Kopf wirft. Wahrscheinlich steckt man mich jetzt in die "Oberlehrer" - Schublade. Das ist natürlich das einfachste, was man tun kann.


hl antwortete am 28.08.02 (10:43):

..
natürlich ist für einen "Technik-Gläubigen" jeder realistische Zweifel an der Vollkommenheit deutscher Atomkraftwerke pure Hysterie.

Leider fehlt mir dein Vertrauen in die menschliche Technik, Eko.


GRÜNER antwortete am 28.08.02 (11:04):

Wer immer noch der Meinung ist, dass Tschernobyl keine Auswirkungen auf Deutschland hatte, dem empfehle ich die nachstehende Lektüre. Danach dürfen auch wieder Witze gemacht werden. Auch über die (geschätzten) 200.000 Menschen, die inzwischen an Krebs erkrankt sind.

https://www.strahlentelex.de/Tschernobyl-Folgen.htm#Jahre

Mindestens 300 Neugeborene sind in Deutschland in Folge von Tschernobyl gestorben. Ergebnisse stehen im Widerspruch zu alten Vorstellungen von der Existenz einer Schwellendosis.

Anläßlich des 15. Jahrestages der Atomkatastrophe von Tschernobyl präsentierte Dr. Alfred Körblein vom Umweltinstitut München im April 2001 eine Studie über die Auswirkungen von Tschernobyl auf die Säuglingssterblichkeit in Deutschland. Danach starben hierzulande im Jahre 1987 vermutlich mehr als 300 Neugeborene in Folge von Tschernobyl.

Laut Körblein sind 1987 fünf Prozent mehr Neugeborene gestorben als üblich. Die Auswertung der Monatsdaten ergebe einen hochsignifikanten Zusammenhang zwischen der Strahlenexposition des Embryos durch radioaktives Cäsium und der Perinatalsterblichkeit 7 Monate nach dem Super-GAU.

Diese früheren Ergebnisse seiner Studie präsentierte jetzt Körblein zusammen mit einer neuen Auswertung von polnischen Daten der Säuglingssterblichkeit, die seine Befunde für Deutschland bestätigen.

Internet-Tipp: https://www.strahlentelex.de/Tschernobyl-Folgen.htm#Jahre


Karl antwortete am 28.08.02 (11:38):

Auch mir scheint der Informationsstand über die Folgen von Tschernobyl bei einigen Diskutanten ungenügend zu sein, deshalb empfehle ich das Lesen des untenstehenden Links:
https://www.tschernobyl-folgen.de
Erst gestern habe ich im TV gehört, dass in der Gegend von Kiew nicht weniger, sondern immer noch immer mehr Krebsfälle auftreten, besonders bei Kindern. Die Ärzte ohne Grenzen schätzen die Anzahl der Tschernobyl Toten bereits jetzt auf über 70 000.

Mit Panikmache hat das nichts zu tun. Viele (und meines Wissens keineswegs Oberlehrer, die diese Gefahr meistens anerkennen) glauben einfach nicht an das, was sie nicht fühlen oder schmecken. Man kann Radioaktivität aber messen und sie stellt eine reale und keine eingebildete Gefahr dar.

Karl

Internet-Tipp: https://www.tschernobyl-folgen.de/


Wolfgang antwortete am 28.08.02 (12:25):

Auf meiner Homepage ecotrip.de gibt es ein Schwerpunktthema...

Tschernobyl... Die Kosten des Atomstroms
https://www.ecotrip.de/Aktuell/03_2002/aktuell_03_2002.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/Aktuell/03_2002/aktuell_03_2002.html


Wolfgang antwortete am 28.08.02 (12:40):

Das Stör- und Unfallrisiko lässt sich trotz des hohen (im Weltmaßstab führenden) Sicherheitsstandards deutscher Atomkraftwerke selbst nach Ansicht der Betreiber nicht absolut ausschliessen. Deshalb gibt es auch eine offiziell berechnete statistische Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Super-GAU in Deutschland.

Die statistische Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines nicht mehr beherrschbaren atomaren Unfalls mag gering sein... Das potentielle Schadensausmaß aber ist immens und mit dem anderer Energieumwandlungssysteme nicht zu vergleichen.

Webtipp...

Umweltlexikon: GAU
https://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBsonstiges/GAU.shtml

Internet-Tipp: https://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBsonstiges/GAU.shtml


Barbara antwortete am 28.08.02 (15:51):

Im Endeffekt ist es für die zum entsprechenden Zeitpunkt Lebenden einerlei, ob das Risiko eines Supergaus 1 : 1000 oder 1 : 1000000 ist. Wir müssen endlich erkennen, dass der Weg der AKW´s ein Irrweg war. Niemand kann heute reinen Gewissens die Gefahr und das Elend für Tausende von Menschen verantworten.

Jedem auch nur einigermaßen verantwortungsbewussten Menschen müsste das klar sein. Es gibt Alternativen! Diese gilt es weiterzuentwickeln.

Gestern habe ich einen Artikel im Hamburger Abendblatt gelesen, in dem über ein von Hamburgern in Tansania gegründetes Unternehmen berichtet wurde, das Solor-Taschenlampen herstellt. Es schafft dort Arbeitsplätze und spart Energie. Außerdem fördert es in diesem zu den ärmsten Ländern der Welt gehörenden Gebiet den Gedanken des Umweltschutzes.

Sicher sind diese Projekte nur Anfänge. Denken wir jedoch nur daran, wie man die ersten Flugpioniere als Träumer und Traumtänzer verspottet hat. Es fingen eben viele der bahnbrechenden Entwicklungen einmal klein an.


Poldi antwortete am 28.08.02 (23:00):

Na wunderbar, lasst uns uns anstreben, die Industrie der Welt mit Taschenlampenbatterien anzutreiben. Daß auf diese geniale Idee noch niemand gekommen ist . . .


Barbara antwortete am 28.08.02 (23:21):

@ Poldi

Deine Antwort geht in die Richtung derer, die die ersten Flugpioniere als Traumtänzer verspottet haben.......


rolf antwortete am 29.08.02 (09:52):

@Pold

Solar-Taschenlampen brauchen keine Batterien!


Margret antwortete am 29.08.02 (10:05):

@Mechthild
"im Interesse unserer Kinder und Kindeskinder ist Atomstrom nicht vertretbar"
ich wollte eben meine Meinung zu dem Thema schreiben, da sehe ich du hast sie schon formuliert. Ich stimme dir zu.
Gruß Margret


eko antwortete am 29.08.02 (11:19):

ach ja, der e k o der arme, unwissende Dummling, nicht wahr ? ACHTUNG: MAXIMALE TEXTLAENGE VON ETWA 500 WOERTERN UEBERSCHRITTEN! GEHEN SIE ZUM KUERZEN ZURUECK


e k o antwortete am 29.08.02 (11:19):

schade, jetzt muss ich nochmals von vorne anfangen.


Poldi antwortete am 29.08.02 (11:46):

@rolf

Aber sie müssen hergestellt werden - etwa von Hand unterstützt durch Windkraft? Schon mal überlegt, was die Erzeugung alternativer Energie an herkömmlicher Energie benötigt?

Und glaubt denn hier tatsächlich jemand im Ernst, daß nur eine einzige Produktionsanlage mit Taschenlampenbatterien betrieben werden kann, solar oder nicht? Fast scheint es, als würde es hier Leute geben, die einen solchen Schwachsinn ernst nehmen.


Karl antwortete am 29.08.02 (12:17):

@ Poldi

diesen "Schwachsinn", wie Du ihn nennst, hat doch niemand behauptet. Die Solartaschenlampen sind ein Einstieg, mehr nicht. Natürlich ist Solarstrom zur Zeit noch teuer, aber das ist jede neue Technik vor ihrem Durchbruch. Der Durchbruch für die Solarenergie wird kommen, da bin ich mir sicher. Die Herstellung der Solarzellen wird wesentlich billiger, wenn die Stückzahlen wachsen.

Es ist absolut richtig, auf den Ausbau der Solar- und Windenergie zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Wolfgang antwortete am 29.08.02 (12:17):

Den Vorwurf des "Schwachsinns", Poldi, wirst Du nicht aufrechterhalten können... Jedenfalls nicht, wenn Du seriös und mit Argumenten diskutieren willst.

Alternative Energieumwandlungssysteme - z. B. Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) - sollen also angeblich während ihrer Nutzungszeit nicht so viel Energie liefern, wie zu ihrer Herstellung aufgewendet wurde. - Dieses Gerücht kursiert seit vielen Jahren und wird gebetsmühlenartig wiederholt. Aber es ist und bleibt nur ein Gerücht. PV-Anlagen "erwirtschaften" ein Vielfaches ihrer Herstellungsenergie. Auf einer Seite des Instituts für elektrische Energietechnik der Technischen Universität Berlin bekommst Du detaillierte Informationen:

Energetische Amortisation und Erntefaktoren regenerativer Energien
https://emsolar.ee.tu-berlin.de/allgemein/enamort.html

Nur so viel vorneweg... Photovoltaikanlagen amortisieren sich energetisch in bis zu 75 Monaten (Abhängig von Typ und Ausgestaltung). Der Erntefaktor - also der Faktor, der angibt, wie oft das System die zu seiner Herstellung benötige Energie während seiner Lebensdauer wieder hereinspielt - liegt bei ca. 5 bis 21. Energetisch gesehen lohnt es sich also durchaus, in Photovoltaikanlagen zu investieren, auch wenn nicht-regenerative Energie vorher hineingesteckt wurde. :-)

Internet-Tipp: https://emsolar.ee.tu-berlin.de/allgemein/enamort.html


Barbara antwortete am 29.08.02 (12:30):

@ Poldi

Es geht darum, den Umweltgedanken mit in die Entwicklungshilfe einzubeziehen. Aus dem Bericht, der leider nicht online zur Verfügung steht, ging hervor, dass die Herstellung dieser Solar-Taschenlampen technisch sehr einfach ist, so dass Einheimische stark an der Fertigung beteiligt werden können. Sie müssen lediglich gut löten können.

Die Lampen werden vom Nutzer morgens zurück zur Aufladestation gebracht und können vor Einbruch der Dunkelheit aufgeladen zurück geholt werden. Die Alternative zu diesen Lampen sind Petroleum-Leuchten. Das Öl muss für kostbare Devisen importiert werden, die nun für lebensnotwendige Technik gespart werden können. Hinzu kommt die Verringerung des CO 2-Ausstosses bei Anwendung dieser umweltfreundlichen Technik.

Gerade in den ärmsten Ländern der Welt wäre die Nutzung der Solarkraft doch sicher eine hervorragende Alternative. Insofern muss man jeden Versuch zur Nutzung unterstützen.


Hans-Jürgen antwortete am 29.08.02 (20:51):

"Solar-Taschenlampen *brauchen keine Batterien!*"

Na prima. Bloß: dann funktionieren sie nicht nachts, wo sie eigentlich nur gebraucht werden.

Hans-Jürgen
capsi.hu@t-online.de


Tessy antwortete am 29.08.02 (21:20):

...........und da sagt man(n) immer, Frauen können nicht logisch denken und sind technisch unbegabt!
Wie wäre es wenn man die Taschenlampe tagsüber auflädt?
Übrigens: ich habe ein kleines Solar-Radio - funktioniert einwandfrei.


e k o antwortete am 29.08.02 (21:30):

...und wohin, bitteschön, soll denn der tagsüber aufzuladende Strom gebracht werden, wenn Solar-Taschenlampen doch angeblich gar keine Batterien benötigen??

Selten so gelacht!!


eko antwortete am 29.08.02 (21:34):

Natürlich brauchen Solar-Taschenlampen a u c h Batterien oder technisch präziser genannt: Akkus, und selbstverständlich muss man sie tagsüber aufladen, wie denn sonst.

Aber das bisschen Strom, das eine Solartaschenlampe benötigt, kann niemals das große Problem der KKW lösen.


mulde antwortete am 29.08.02 (22:57):

Hurra wir verblöden!
Da läßt ein vernünftiger Mensch irgendwo in Afrika
Solartaschenlampen fertigen.
Was ist daran schlecht?
eigentlich nur die Diskussion darüber.
beruhigt euch wieder - keiner von Euch wird die Beschlüsse
einer neuen Regierung beeinflussen können.
Ob die nun schwarz-gelb oder Rotgrün sein wird.
Die oberen der Wirtschaft werden der Regierung sagen, was
sie zu tun und zu lassen hat.
und niemand wird denen mit der Taschenlampe heimleuchten
ob nun mit Solar oder ohne.
Nur eins bedenkt niemand wie schwer doch unsere Welt
schon gelitten hat.


e k o antwortete am 29.08.02 (23:59):

Wer behauptet denn eigentlich, dass das etwas Schlechtes wäre, wenn in Afrika Solartaschenlampen hergestellt werden ? Ich kann nichts dergleichen erkennen.

Nur sehe ich darin nicht die Lösung der Energiefrage.


Tessy antwortete am 30.08.02 (00:29):

@ eko: selten so gelacht

Hast du nicht gestern erst an allen Ecken und Enden ermahnt
fairer zu sein? Dann mache mal den Anfang bei dir!!

Im Internet gibt es sehr viele interessante Seiten über Solarenergie, auch über die verfügbaren Möglichkeiten.
Das Problem sind ,vorläufig noch, die Kosten.

So, jetzt lache weiter, vergesse nicht dazu in den Keller zu gehen.


Hans-Jürgen antwortete am 30.08.02 (00:51):

Die Solar-Taschenlampen ohne Batterie erinnern ein wenig an die Schildbürger, die das Tageslicht mit *Säcken* in ihr fensterloses Rathaus bringen wollten, damit es dort heller würde.

Tessy fragt: "Wie wäre es wenn man die Taschenlampe tagsüber auflädt?" Allein mit dem von ihr erwähnten "logischen Denken" wird's nicht gehen. Konkretes, in diesem Fall elementares *Wissen* ist ebenso nötig.

Das betrifft auch manche anderen Beiträge, in denen ohne genaue Kenntnis technisch-organisatorisch-finanzieller Zusammenhänge einfach "aus dem Bauch" drauflosgelabert wird.

Hans-Jürgen
capsi.hu@t-online.de


e k o antwortete am 30.08.02 (09:50):

@Hans-Jürgen:

Du hast es auf den Punkt gebracht, so brauche ich auch Tessy nicht mehr zu antworten.

Danke!


Wolfgang antwortete am 30.08.02 (10:57):

Aus den bekannten Marktdaten lassen sich Kennwerte für den Solarthermiemarkt berechnen. Die Solarbranche erwartet für die Jahre 2005 und 2010 folgende Kennwerte für Deutschland (vorausgesetzt, Edmund Stoiber, der umweltpolitische Super-GAU, kann verhindert werden):

Pro Jahr installierte Kollektorfläche - 0,6 Mio m˛ (2000); 4,1 Mio m˛ (2005); 10,1 Mio m˛ (2010)

Endkundenumsatz - 1,0 Mrd. DM (2000); 6,3 Mrd. DM (2005); 13,5 Mrd. DM (2010)

Beschäftigte - 8.000 (2000); 47.300 (2005); 101.000 (2010)

Gesamt installierte Kollektorfläche - 2,9 Mio m˛ (2000); 14,7 Mio m˛ (2005); 54,1 Mio m˛ (2010)

Solar erzeugte Wärme - 1,1 TWh (2000); 5,9 TWh (2005); 22,9 TWh (2010)

Anteil der EFH/ZFH mit Solaranlage - 3% (2000); 10% (2005); 26% (2010)

Eingesparte Primärenergie - 1,6 TWh (2000); 7,9 TWh (2005); 28,7 TWh

Vermiedene Menge CO2 - 0,43 Mio t (2000); 2,14 Mio t (2005); 7,74 Mio t (2010)

Vermiedene Importe Rohöläquivalent 51 Mio DM (2000); 294 Mio DM (2005); 1,2 Mrd DM (2010)

Quelle: ARGE Solarwirtschaft

Webtipp...

UMWELTPOLITIK
Union kämpft gegen Windmühlen
SPIEGEL ONLINE - 22. August 2002
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,210585,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,210585,00.html


Hans-Jürgen antwortete am 30.08.02 (11:58):

Der (innere) lichtelektrische Effekt, der bei den Halbleiter-Photozellen ausgenützt wird, ist ein wunderbares Phänomen, das seit seiner Entdeckung Physiker und Ingenieure fasziniert. Seiner großtechnischen Anwendung zur Versorgung ganzer Städte, Industrien und Verkehrssysteme muß man dagegen wohl eher mit Skepsis begegnen. Hat jemand schon einmal ausgerechnet, welche mit Photozellen belegte *Fläche* nötig wäre, um allein die Hamburger U-Bahn zu betreiben? Ich wähle dieses Einzelbeispiel deshalb, weil immer gesagt wird, wir sollen nicht so viel mit dem Auto fahren, sondern die öffentlichen Nahverkehrsmittel benutzen.

Aus Licht gewonnene elektrische Energie muß nicht nur erzeugt, sondern auch *gespeichert* werden, um bei Dunkelheit zur Verfügung zu stehen. Diesem Umstand wird von den Photovoltaik-Enthusiasten in diesem Forum keine ausreichende Beachtung geschenkt, und andere spotten darüber, mich eingeschlossen. Deshalb nun ernsthaft: sieht man von Möglichkeiten geringerer Bedeutung ab, kommen nur Akkumulatoren in Betracht, die in großen Mengen hergestellt werden müßten und zusätzlich wertvolle Rohstoffe und Energie verschlingen würden. Vielleicht erinnert sich noch jemand an die seinerzeit elektrisch betriebenen Postautos, die mit Akkus fuhren und nachts in die Ladestationen mußten, um am nächsten Tag wieder einsatzbereit zu sein. Sie waren verhältnismäßig selten und fuhren langsam. In seiner Phantasie kann sich nun jeder ausmalen, wieviele Akkumulatoren mit dem entsprechenden technischen Beiwerk man haben müßte, um ein modernes Schnellbahnsystem abends und nachts mit ihnen zu betreiben!

Zu bedenken ist weiter, daß die durch gedachte Photovoltaik-Anlagen erzeugte elektrische Energie ja nicht nur für die nächtliche Verwendung abgespeichert werden, sondern auch im Moment ihres Entstehens Abnehmern, die am Tage tätig sind, angeboten werden soll. Die Anlagen müssen also flächenmäßig genügend groß dimensioniert sein. Große Flächen bedeuten aber lange interne Stromleitungen, die die einzelnen Zellen miteinander verbinden. Nun liefert jede Zelle selbst bei voller Beleuchtung nur einige Zehntelvolt Spannung, so daß bei vorgegebener Leistung die Stromstärke entsprechend groß gewählt werden muß. Um die in der gesamten Anlage entstehenden Verluste durch Stromwärme in vertretbaren Grenzen zu halten, müssen deshalb die Leitungen nicht nur lang, sondern vor allem auch *dick* sein. Das aber hat einen erhöhten Verbrauch von Kupfer zur Folge, das weltweit immer knapper wird.

Gar nicht berührt wurde in der bisherigen Diskussion die Anfälligkeit ausgedehnter lichtelektrischer Anlagen gegenüber *terroristischen* Aktivitäten. Es genügt das heimliche Verstreuen einiger Säcke Ruß während der Nacht von einem Hubschrauber aus, um die Energiegewinnung aus Sonnenlicht für Tage zu unterbrechen, bis alles wieder gereinigt ist. Schlimmer ist das Versprühen dunkler, schnelltrocknender Farbe, die sich gar nicht mehr entfernen läßt. Damit kann man ganze Landstriche auf unbestimmte Zeit energetisch lahmlegen, ohne daß eine einzige Bombe geworfen wird.

Hans-Jürgen
capsi.hu@t-online.de


e k o antwortete am 30.08.02 (12:18):

@ Tessy:

Ich habs mir überlegt und will Dir jetzt doch noch direkt antworten. Zunächst einmal kann ich nicht feststellen, dass ich mich mit dem Satz " selten so gelacht" unfair verhalten habe. Es ist ja in der Tat hier viel technischer Unsinn verbreitet worden und Du hast Dich leider daran beteiligt.

Noch einmal - auch auf die Gefahr hin, wieder einmal als Oberlehrer abqualifiziert zu werden - zum Thema Solartaschenlampen: Es wurde behauptet, Solartaschenlampen würden keine Batterien benötigen. Das stimmt sogar,denn Batterien brauchen sie nicht, wohl aber Akkus ( dazu sagen manche auch Batterien), um den Strom speichern zu können, den sie über ihre Solarzellen aus dem Tageslicht einfangen, deshalb Solarlampen. Ersetze Solar durch das deutsche Wort "Sonne", dann ist alles klar.

So, und nun dieses Thema im Zusammenhang mit der Frage "Kernenergie ja oder nein" zu verbinden, kommt dem Versuch gleich, ein brennendes Haus mit der Injektionsnadel löschen zu wollen. Deshalb, und nur deshalb habe ich "selten so gelacht".

Bei dieser Gelegenheit möchte ich aber auch noch einmal grundsätzlich auf die Frage der Kernenergie zurückkommen. Es wurde hier zum Teil euphorisch darüber geredet, dass die Kernenergie verzichtbar sei, weil es genügend alternative Energiequellen gäbe.

Das halte ich für Traumtänzerei !

Der Energiebedarf eines so genannten "Schwellenlandes" kann vielleicht !, wenn es die entsprechenden klimatischen Verhältnisse besitzt, nämlich viel Sonne und viel Platz in der Wüste, seinen Energiebedarf mit Wind und Sonne decken. Das mag hinkommen. Aber ein Land wie die Bundesrepublik Deutschland, das hochtechnisiert ist und demzufolge auch einen hohen Energiebedarf hat, kann dies derzeit niemals ohne Kernenergie decken.

Die vielgepriesenen Windräder können maximal einen Anteil von 5% decken. Mehr ist nicht möglich, sonst müsste man die Republik flächendeckend mit Windrädern überziehen. Doch da sei der Landschaftsschutz vor !

Solarenergie: sie kann bestenfalls im einstelligen Prozentbereich den Bedarf abdecken. Erstens einmal ist die Herstellung von Solarzellen derzeit noch immer zu teuer und wird wohl auch nie das Niveau von Supermarktpreisen erreichen. Die Effizienz ist auf Grund der klimatischen Verhältnisse in Deutschland nicht befriedigend. Selbst wenn man alle Hausdächer damit bestücken wollte, könnte man damit niemals den jeweiligen Bedarf eines Hauses decken. Man bedenke, im trüben und kalten November, wo man viel Heizenergie braucht, geben diese Zellen so gut wie nichts ab.

Nachwachsende Energie: Ein beliebtes Schlagwort. Dabei wird in der Regel überhaupt nicht beachtet, dass man zur Herstellung etwa von Rapsöl erst einmal eine ganze Menge an Energie einsetzen muss, sodass die Bilanz letztlich doch sehr dürftig ausfällt.

Wasserkraft: ist weitgehendst ausgereizt. Und auch ihr Anteil ist bei der Gesamtbereitstellung von Energie sehr gering. In der Schweiz und in Österreich sieht das auf Grund der anderen Topografie besser aus.

Kohlekraftwerke: Abgesehen davon, dass da Resourcen verbraten werden, die in Jahrmillionen gewachsen sind und nun binnen hundert Jahren aufgebraucht werden, pusten diese Kraftwerke selbst mit Filtern versehen noch genügend Schadstoffe in die Luft, die die Erwärmung unseres Klimas noch mehr beschleunigen.

Was bleibt? Kernenergie? Leider ja !

Fortsetzung folgt...........


Karl antwortete am 30.08.02 (12:20):

Danke, Hans-Jürgen,


für deinen sachlichen Beitrag. Inhaltlich ist aber z.B. gerade Dein letzter Punkt leicht zu widerlegen.

Gerade die dezentrale Stromerzeugung durch Solarenergie macht die Anfälligkeit gegen terroristische Attacken gering. Selbst wenn Dein Nachbar mit Farbe abgedeckt wird, funktioniert es auf Deinem Dach weiter.

Dies steht in drastischem Gegensatz zu der Anfälligkeit zentraler Riesenkraftwerke. Völlig unabhängig von der möglichen desaströsen Verstrahlung großer Landstriche würde die Ausschaltung von Kernkraftwerken die Stromversorgung aller betreffen.

Die große Stärke von Wind- und Solarenergie ist also gerade ihr dezentraler Charakter. Dies macht diese Art von Energie auch besonders in Entwicklungsländern interessant, weil es lokal die Eigenverantwortung stärkt. Der einhergehende Machtverlust der großen Energiekonzerne ist sicherlich aber auch einer der Gründe, die dazu führt, dass nur halbherzig an deren Ausbau gearbeitet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Barbara antwortete am 30.08.02 (12:31):

Warum müssen wir gleich davon ausgehen, den Strombedarf von ganz Hamburg allein mit Solartechnik zu decken? In Zukunft wird es einen Mix an Energiequellen geben.

In meiner Nachbarschaft wird seit Jahrzehnten ein Teil der benötigten Energie einer Fabrik durch ein kleines Windrad erzeugt. Früher wurde diese Technik als Spielerei des Unternehmers angesehen. Das Rad ist recht klein, bunt angemalt und wurde zum Wahrzeichen dieser Fensterfabrik. Über die Jahre gerechnet hat es der Firma einen stattlichen Betrag an Energiekosten erspart. Selbst das Besprühen mit schnelltrocknender dunkler Farbe aus terroristisch gesteuerten Flugzeugen würde ihm nichts ausmachen........

Es gibt Entwürfe von umweltbewussten Architekten, die bereits kleinere Windräder in Fassadenfronten integrieren. Warum nicht einfach die Kreativität anregen und umweltfreundliche Ideen austesten? Man muss diesen Wettbewerb fördern, damit der große Wurf gelingen kann und nicht gleich sagen: es hat doch alles keinen Sinn!


GRÜNER antwortete am 30.08.02 (12:37):

Die Menschheit hat schon existiert, bevor es Atomkraftwerke gab. Wie war das nur möglich?

Was also soll der Unsinn, dass man Atomkraft braucht?


e k o antwortete am 30.08.02 (12:44):

Kernenergie ist derzeit noch der Hauptträger des Energiebedarfs, daran kommt man nicht vorbei. Ich will mich nicht festlegen, aber meines Wissens sind es z.T. an die 60%, die damit abgedeckt werden. Wer diesen Bedarf anderweitig decken will, muss klarlegen, womit. Alernative Energien reichen da einfach nicht aus, das muss man so sehen und wer den Menschen etwas anderes erzählen will, muss sich den Vorwurf der Verdrehung gefallen lassen.

Ich bin wegen meiner Aussgan zu Tschernobyl massiv angegriffen worden und man hat mir z.T. sehr emotional geantwortet. Die Explosion dieses KKWs ist eine Katastrophe, die vielen Menschen den Tod oder massives Leid und Leiden gebracht hat. Das darf man nicht verniedlichen. Und so etwas darf auch nie wieder passieren.

Wer deshalb aber gleich den totalen Verzicht auf Kernenergie fordert, schüttet das Kind mit dem Badewasser aus. Es lässt sich zwar nicht direkt vergleichen, aber: Wir fahren ja noch alle fleißig Auto, obwohl jährlich Tausende von Menschen tödlich verunglücken und Zehntausende bleibende Schäden davontragen.

Die Devise kann deshalb nicht heißen: Totaler Verzicht auf Kernenergie, sondern größtmögliche Sicherheit der KKW anstreben. Tschernobyl ist ja nicht wegen der Kernenergie in die Luft geflogen, sondern weil das Werk schlecht gebaut war, ein unsicheres System hatte und vor allen Dingen die Betreiber bezw. deren Angestellten total versagt haben. Dort wurde bekanntlich so gearbeitet, wie wenn unsereins mit dem Feuerzeug in den Benzintank leuchten wollte, um nachzusehen, ob auch noch genügend Benzin drin ist. Das musste ja schiefgehen.

Unsere deutschen KKWs sind nach einem völlig anderen System erbaut worden und werden völlig anders betrieben. Auch wenn immer mal wieder von "Störfällen" die Rede ist, so sind diese oft genug aufgebauscht und falsch dargestellt worden. Anstatt sachlich und realistisch darüber zu berichten, haben die Medien zumeist einen Aufreisser daraus gemacht, um ihre Auflagenstärke zu erhöhen.

Wenn nun in Deutschland keine neuen KKWs gebaut werden, so hat das auf die globale Verringerung der Gefahren nur negativen Einfluss. Anstatt in Deutschland hochsichere KKWs zu bauen, wird - das ist vorhersehbar - Atomstrom vom Ausland bezogen werden (müssen), um den Energiebedarf zu decken. Da denke ich, dass es doch besser ist, wir behalten sie Sache selbst in der Hand.

Dass die Kernenergie niemnals der Weisheit letzter Schluss sein kann, darüber sind wir uns wohl alle einig, aber ihren Ausstieg zu fordern, ohne eine adäquate Alternative zu haben, ist nicht verantwortbar. Und was bisher angeboten wurde, reicht niemals aus.

Was bleibt uns ? Einsparen ? Da geht es doch sofort an die Besitzstandswahrung. Wer will denn schon auf StandBy beim Fernseher verzichten und welche Hausfrau auf ihren stromfressenden Wäschetrockner ? Dann sollen Straßen immer gut beleuchtet sein, Züge sollen immer fahren und natürlich ist auch die Heizung, sprich Nachtspeicher, einer der großen Energiefresser, um nur einmal ein paar Beispiele aufzuzählen.

Wie mans nimmt, an der Kernenergie führt (noch) kein Weg vorbei, aber es bringt nichts ein, sie immer nur zu verteufeln.


GRÜNER antwortete am 30.08.02 (12:50):

für alle, die es nicht begreifen wollen:

Artikel aus: https://www.geocities.com/rainforest/1335/referat1.html

Das Kraftwerk Sonne

An diesem Tag, schickt uns die Sonne 10000-15000mal soviel Energie zur Erde, wie wir heute weltweit verbrauchen; enthalten die Windströme 35mal soviel Energie wie verbraucht wird; wächst 10mal mehr Biomasse wie wir zur Gewinnung der gesamten Weltenergie nötig wäre, und allein die Wasserkraft enthält die Hälfte der Energie die wir an diesem Tag auf der ganzen Welt produzieren.

Theoretisch reichen also die direkte Sonnenenergie sowie die indirekte über Wind, Wasser, Biomasse, bei weitem aus , um den Energiehunger von 6 Mrd. Menschen zu stillen. Es gilt als gesichert, daß das Gesamtpotential erneuerbarer Energien in der Größenordnung des Zehntausendfache des gegenwärtigen gesamten Weltenergie-verbrauchs liegt. Die Sonne ist Motor allen Geschehens auf unserem Planeten. Die Sonne schickt jedes Jahr 350 Millionen Milliarden (35*1015) Kilowattstunden Strahlungsenergie auf unseren Planeten. Das sind alle acht Minuten soviel Energie, wie die gesamte Menschheit in einem Jahr verbraucht. Alle irdischen Energiequellen verdanken wir der Sonne: die Kohle-, Erdöl-, und Erdgaslager, in denen Sonnenenergie von Jahrmillionen gespeichert ist. Ebenso sorgt die Sonne für die Kreisläufe des Wassers. Der Kernreaktor Sonne unterscheidet sich von irdischen Kernkraftwerken dadurch, daß er unfall- und strahlensicher ist, keine Atommüllbeseitigung erfordert und alle Menschen kostenlos mit Energie versorgt. Die Sonne ist unsere einzige unerschöpfliche Energiequelle. Die größte Gefahr für die Zukunft der Menschheit ist unsere falsche, umweltzerstörende Energiepolitik. Statt Energie umweltfreundlich aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse zu gewinnen, benutzen wir umweltfeindliche Energiequellen. Mit öl, Gas und Kohle schaffen wir uns ein lebensfeindliches Treibhausklima. Und Atomkraftwerke sind allein dadurch, daß sie dastehen, lebensgefährlich.

Durch vieljähriger Erfahrung, von anderen Ländern wissen wir, daß mittlerweile Wasserkraftanlagen, wenn sie dezentral und gewässerschonend eingesetzt werden, effektive Stromerzeuger sind; Windkraftanlagen an der Küste, entlang großer Flüssen und in Mittelgebirgen wirtschaftlich arbeiten und beständig Strom liefern; Sonnenkollektoren für Warmwasserbreitung ausgereift sind und sich schon nach etwa sechs bis acht Jahren bezahlt machen; Biogas- und Biomasseanlagen im Winterhalbjahr wirtschaftlich und umweltfreundlich Strom- und Wärmeversorgung übernehmen können; Photovoltaik-Anlagen mit ihren heute noch hohen Kosten durch Massenproduktion innerhalb von 15 Jahren auf ein wirtschaftliches Niveau gesenkt und im Sommerhalbjahr gewinnbringend sehr viel Strom ins öffentliche Netz einspeisen können.

Die alten Energieträger gehen zu Ende, sind umwelt- und klimazerstörend und werden immer teurer werden. Die neuen Solarenergien sind unerschöpflich, umwelt- und klimaverträglich und werden immer billiger

Internet-Tipp: https://www.geocities.com/rainforest/1335/referat1.html


Grüne antwortete am 30.08.02 (12:53):

@ e k o

Dein Denkfehler ist zu behaupten, es gäbe keine Alternativen. Damit die vorhandenen Alternativen weiter gefördert werden, müssen wir am 22. September verantwortungsbewusst wählen.....


Wolfgang antwortete am 30.08.02 (13:03):

Atomenergie brauchen wir nicht... Sie ist zu teuer und zu gefährlich und nicht nachhaltig... Das Uran, die Energiebasis der Atomenergie, wird innerhalb von ein paar Jahrzehnten erschöpft sein... Sie wird durch erneuerbare Energien ersetzt werden... 1998 betrug der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland erst rund 2 Prozent - bezogen auf die Primärenergie - und rund 5 Prozent - bezogen auf die Stromerzeugung.

Erneuerbare Energien werden ihren Anteil bei uns bis 2010 verdoppeln. Danach werden die erneuerbaren Energien pro Dekade 10 Prozent hinzugewinnen, so dass Anteile von 30 Prozent bis 2030 und 50 Prozent im Jahr 2050 erreicht werden (Quelle: Studie "Klimaschutz durch Nutzung erneuerbarer Energien" des Wuppertal Institut für Klima Umwelt Energie).

Das alles geschieht mit vorhandener (!) Technik.

Hand in Hand mit Energieeinsparungen lässt sich so eine nachhaltige Energiebasis verwirklichen. Voraussetzung ist allerdings, dass die politischen Rahmenbedingungen, die die Rot-Grüne-Bundesregierung bis jetzt umgesetzt hat, weitergeführt werden... Mit anderen Worten, Edmund Stoiber - der umweltpolitische Super-GAU - darf nicht Kanzler werden.

Webtipp (PDF-Datei, Acrobat Reader erforderlich)...

MANFRED LINZ:
Wie kann geschehen, was geschehen muss?
Ökologische Ethik am Beginn des Jahrhunderts
Wuppertal Paper No. 111 - Dezember 2000
https://www.wupperinst.org/Publikationen/WP/WP111.pdf

Internet-Tipp: https://www.wupperinst.org/Publikationen/WP/WP111.pdf


Wolfgang antwortete am 30.08.02 (13:38):

"Kernenergie ist derzeit noch der Hauptträger des Energiebedarfs...", schreibst Du, eko, und sprichst von einem Anteil von "an die 60%".

Das ist so nicht richtig... Der Anteil der Atomenergie an der gesamten verbrauchten Primärenergie in Deutschland beträgt nur knapp über 10 Prozent... Atomenergie wird aber hauptsächlich zur Stromerzeugung verwendet, deshalb ist dort der Anteil hoch und liegt bei etwa 34 Prozent.

Webtipp...

GREENPEACE - Energie & Solar
Die ökologischen Folgen eines 60 Jahre alten Monopols
https://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/HINTERGR/C04HI30.HTM

Internet-Tipp: https://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/HINTERGR/C04HI30.HTM


8 antwortete am 30.08.02 (15:15):

hallo eko,
das Größte an dir ist die Länge deiner Texte.


mulde antwortete am 30.08.02 (16:43):

eko!
Warum so hart, man muß sich erst informieren.
Du kämpfst wie Don Quichot allein gegen die Windmühlenflügel und warum ? Die wissen wo sie ihre Argumente (den Wind)herholen müssen.
Du bist ein ehrlicher Kämpfer , aber eben nur aus dem Bauch
heraus. Das ist die Tragik!


Johannes Michalowsky antwortete am 30.08.02 (16:51):

Ich bin nicht ganz sicher, aber ich vermute doch, daß der Gesamtanteil verbrauchten Atomstromes am Strombedarf höher, evt. wesentlich höher liegt. Schließlich gibt es einen länderübergreifenden Stromverbund, und Frankreich ist ein Überschußland wegen seines hohen Anteils an durch Atomenergie erzeugtem Strom.

Ich vermute, daß man möglicherweise die Stromerzeugung durch Atomenergie bei uns mit dem Hintergedanken zurückfährt, daß unser EU-Partner im Notfall einspringt, eine Politik, die natürlich höchst unehrlich wäre und in die energiewirtschaftliche Abhängigkeit führen könnte.

Entsprechendes gilt für Österreich und die Schweiz.


Titus (WolfgangM.) antwortete am 30.08.02 (17:02):

Bei diesem Gedankenaustausch kommt mir ein Punkt zu kurz:

Auch das beste, sicherste und modernste Atomkraftwerk nach dem heutigen Stand der Technik bedeutet die Beinhaltung eines sogenannten "Restrisikos" und damit dürfen wir uns nicht abfinden!

Kommt dieses Restrisiko irgendwo in Deutschland oder in Europa zum Tragen, bedeutet das den Tod von 10.000 bis 100.000 Menschen, ein furchtbarer Tod, dem unter Umständen ein langes Siechtum vorausgeht. Und sind nicht auch genetische Veränderungen der Nachkommen auch wenig verstrahlter Menschen, die nicht unbedingt sofort sterben müssen, denkbar? (Das weiß wohl Karl besser, ich kann es mir nur denken).

Damit nicht genug: Das Land, der Boden,ganze Landstriche sind auf Jahrhunderte oder Jahrtausende verseucht, unbewohnbar, unbenutzbar, tot.

Soviel um unbestrittenen "Restrisiko" - wer wollte dieses Restrisiko tragen oder verantworten?

In späteren Jahren oder Jahrzehnten wird die Kernenergie in Form der Verschmelzung der Wasserstoffatome, die sogenannte "saubere" Energie möglich sein. Es sollen hier weder radioaktive Abfälle anfallen, noch Risiken durch Atomexplosionen möglich sein. Ich drücke mich hier unfachmännisch aus - wer weiß es genauer??

Und das Argument, daß die Energieerzeugung aus Windkraft und Solartechnik zu teuer sei, ist für mich kein Argument.
Lieber teuer - aber lebendig!

Und auch diese Technik wird sich verbessern - daß wir Erdöl als viel verwendbaren, aber nicht unendlich vorhandenen Rohstoff verbrennen, ist ein Unding, das müssen wir einschränken.

Und wenn wir Energie einsparen müssen, um von der gefährlichen Atomenergie wezukommen, dann gibt es genügend Regelungen - nur, man muß sie umsetzen.

Daß ich mich an der etwas skurilen Solarenergie-Taschenlampen-Batterie-Akku-Diskussion nicht beteilige, ich habe diese Diskussion einfach nicht verstanden.

Ja, ob wir neue Atomkraftwerke bekommen oder alte behalten, wenn Stoiber Kanzler wird, ich weiß es nicht. Der Mann hat sich in seinen Aussagen so oft widersprochen und gedreht - jeder Brummkreisel wäre neidisch, ob dieser Leistung. Ich hoffe, wir werden es nicht erfahren müssen.....


eko1 antwortete am 30.08.02 (18:51):

Da schreibt ein "Grüne" oder eine "Grüne", ich hätte behauptet, es würde keine Alternativen geben. Genau das ist es, was dieses Forum so unerträglich macht, nämlich die Unterstellung von Behauptungen, die man niemals aufgestellt hat.

Wer meine Beiträge ( zugegeben etwas lang, aber anders ist das Thema nicht zu behandeln), richtig liest, der wird, falls er ehrlich ist, zugeben müssen, dass ich zwar von Alternativen gesprochen habe, aber auch, dass diese derzeit, ich betone derzeit!!, noch nicht ausreichen.

Sonnenenergie ist eine wunderbare Sache und sie würde uns mit einem Schlag aller Sorgen entheben, wenn jemand käme, der uns sagte, wie wir sie einfangen sollen. Mit den derzeit gängigen Mitteln ist das einfach nicht möglich, da kann mir einer sagen, was er will. Gewiß, es ist besser, einen kleinen Anfang zu machen mit regionalen und örtlichen Anlagen, doch den großen Energiebedarf kann man damit wirklich (noch) nicht decken. Das schliesst nicht aus, nach Mitteln und Wegen zu suchen, diese Energie in großem Umfang zu gewinnen.

Alle vollmundigen Aussagen darüber, was uns alles zur Verfügung steht, helfen so lange nicht weiter, solange nicht auch gleichzeitig ein Weg aufgezeigt wird, wie man sie gewinnen soll. Ich höre da immer von riesigen Ressourcen, euphorisch dargeboten, aber keiner kann sagen, wie die Gewinnung vor sich gehen soll. Das ist nämlich der Knackpunkt.

Ich fühle mich keinesfalls als Don Quichotte, als ehrlicher Kämpfer schon eher, aber ich möchte nicht nur hören, was uns alles zur Verfügung steht, sondern auch gesagt bekommen, wie man es gewinnt!!

Und dann bin ich der erste, der gerne und mit großer Freude auf diese Kernenergie verzichtet. Und den Edmund beziehe ich da gleich mit ein.

Ich hoffe, sachlich geblieben zu sein.


Grüne antwortete am 30.08.02 (21:31):

Bravo, eko, nun hast auch Du es begriffen:
Man muss klein anfangen, um in der Forschung Großes zu leisten!

Stecken wir einen annähernd so großen Betrag an Forschungsgeldern in die Nutzung der Sonnenenergie wie wir bisher in die Atomforschung gesteckt haben, werden sich auch die Ergebnisse sehen lassen.


e k o antwortete am 31.08.02 (09:49):

@ Grüne:

Bitte, spar Dir Deine überhebliche Bemerkung und fange erst einmal selbst an, zu begreifen, dass es ein Unterschied ist, Traum zu tanzen so wie Ihr hier oder den Realitäten ins Gesicht zu blicken. Ihr würdet mit Eurer Sonnen - Euphorie binnen kurzem Deutschland auf das Niveau eines Entwicklungslandes herunterdrücken.

Kapiert doch endlich einmal, dass man die Sonnenenergie nicht in Säcke schaufeln kann und dann überall hintransportieren. Erst wenn Ihr einen auch wahrhaftig gangbaren Weg und eine realistische Möglichkeit aufzeigt, die auf die Erde prallende Sonnenenergie einzufangen und dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird, erst dann könnt Ihr wieder weiterreden. Und kommt mir nicht mit den eigenen und Nachbars Hausdächern, damit kann man kein Walzwerk betreiben, keinen Hochofen, kein Alu.Werk, keine Züge und Straßenbahnen fahren und und und.

Trotzdem schönes Wochenende und Gruß vom

e k o


Karl antwortete am 31.08.02 (11:08):

Die Jugend wird nicht in rückwärtsgewandte Technologien investieren wollen. Die Zukunft gehört der Wind-, Wasser- und Sonnenernergie, vielleicht werden auch Gezeitenkraftwerke einiges beitragen.
Meine persönliche Haltung der Wind- und Sonnenenergie gegenüber hat sich mit wachsendem Informationsstand über die Jahre sehr stark verändert. Heute glaube ich, dass dieser (!) Aspekt grüner Politik absolut richtig ist. Mir gefällt vor allem der dezentrale Charakter dieser Energieformen und ihre Eignung für die Entwicklung der Dritten Welt.
Es ist auch keine Frage, dass der Anteil von Wind- und Sonnenenergie auch in Industriestaaten signifikante Werte erreichen wird. Einen Energiemix wird es trotzdem auf absehbare Zeit geben müssen, aber das ist ja auch vorgesehen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Tessy antwortete am 31.08.02 (11:20):

Viele der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte bieten Annehmlichkeiten, die keiner von uns mehr missen möchte, stellen aber auf Dauer ein großes Problem dar was die Entsorgung betrifft, am brisantesten ist natürlich der "Atommüll".
Eine Entwicklung die nicht vorauszusehen war?
Das ist eine ernst gemeinte Frage!!
Kann mir jemand dazu etwas sagen?


e k o antwortete am 31.08.02 (12:35):

Energiemix ?

Na klar !

Eigentlich ganz selbstverständlich und ich hatte dies in dieser Diskussion auch vorausgesetzt.

Die Kernenergie kann - da gibt es keinen Zweifel - niemals die alleinige Energieform sein und bleiben. Sie ist zu teuer und zu sehr mit Problemen behaftet.

Was mich hier eben gestört hat, ist die totale Verteufelung dieser Energieart. Damit ist nichts erreicht.

Wir müssen mit allen Kräften nach neuen und auch realisierbaren Energieformen suchen. Die Forschung muss verstärkt werden. Leider blocken da die Ölmultis und Kraftwerksbetreiber noch gewaltig ab.

Dieses zu durchbrechen, dürfte eines der härtestem Nüsse sein, die die Politik zu knacken hat.

Wir werden immer mit verschiedenen Energieformen arbeiten müssen und uns niemals von einer einzigen abhängig machen dürfen.

Leider, so ist nun mal eben die Lage, gibt es im Augenblick noch keinen vollwertigen Ersatz für Kernenergie. Das kann man drehen und wenden, wie man will. Die Devise kann deshalb nicht etwa lauten: Sofortiger Ausstieg aus der Kernenergie, sondern verstärkte Bemühungen, andere Energiearten zu finden.

Erst wenn uns das gelungen ist, können wir - leider erst dann - die KKWs abschalten.

Doch bis dahin vergeht möglicherweise noch viel Zeit und sehr wahrscheinlich werden wir halt um den Bau eines neuen KKWs nicht herumkommen. Ich weiß es nicht, dazu bin ich zu sehr Laie, aber ich befürchte es. Und der geschmähte Stoiber wird sicher nicht dem KKW das Wort reden, wenn es nicht erforderlich ist.

So sehe ich es und so habe ich es schon immer gesehen, und nun ein schönes Wochenende, ich bin eine Woche weg vom PC. Machts gut miteinander.

Gruß vom eko


Wolfgang antwortete am 31.08.02 (13:19):

Ein Szenario - H. Lehmann et al.: "Long-term Integration of Renewables Energy Sources into the European Energy Sytem", The LTI Research Team, Physica Verlag (1998) - beschreibt, was alles innerhalb eines überschaubaren Zeitraums möglich ist, wenn die politischen Rahmenbedingungen unserer Energiewirtschaft entsprechend konstruiert werden...

Als ärgster Feind dieser Studie (und natürlich der vergeschlagenen politischen Entscheidungen) haben sich die Atomindustrie und ihr politischer Arm die CSU/CDU geoutet... Denn Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und die umfangreiche Nutzung erneuerbarer Energien können etwa bis zum Jahr 2050 die Atomenergienutzung vollständig beenden und zugleich die Menge der eingesetzten fossilen Energieträger dramatisch reduzieren.

Das so konstruierte Energiesystem wird nicht teurer sein als das jetzige, aber dezentral und damit sicherer und sauberer... Ausserdem wird es viele zusätzliche Arbeitsplätze schaffen...

Webtipp (PDF-Datei, Acrobat Reader erforderlich)...

Ein solares Energieversorgungskonzept für Europa (von HARRY LEHMANN)
https://www.fv-sonnenenergie.de/publikationen/th9899/th9899_012-018.pdf

Internet-Tipp: https://www.fv-sonnenenergie.de/publikationen/th9899/th9899_012-018.pdf


Hans-Jürgen antwortete am 01.09.02 (19:34):

Eko's Bemerkung, daß es schwer fallen wird, mit Sonnenenergie Walz- und Aluminiumwerke, Hochöfen, Züge und Straßenbahnen zu betreiben, möchte ich zustimmen. Wir kommen nicht daran vorbei, daß die Sonne uns unter Idealbedingungen 1 Kilowatt pro Quadratmeter zustrahlt. Jahreszeitlich und witterungsbedingt ergeben sich als Durchschnittswert um 0,5 kW pro qm. Da die Solarenergie nicht in der leicht zu transportierenden *elektrischen* Form anfällt, muß man sie erst in diese umwandeln, um sie weiterleiten zu können. Dies geschieht in den Photovoltaik-Anlagen. Deren Wirkungsgrad liegt bei 10 bis 15 Prozent, und so kann man unter Zugrundelegeung des oben genannten Durchschnittswertes aus einem Quadratmeter Solarfläche rund 75 Watt elektrischer Leistung gewinnen. Das reicht zum Betrieb einer Glühlampe aus, doch nicht beispielsweise zum Kochen. Um eine kleine Kochplatte mit 1 Kilowatt Leistung allein mit Sonnenenergie zu betreiben, wären rund 13 Quadratmeter, ausgelegt mit Photozellen, erforderlich.

Karl danke ich für seinen Hinweis auf die Dezentralisierungsmöglichkeiten bei der Solarenergie, die ich übersah. Wichtig fand ich seine Feststellung, daß die Jugend nicht in rückwärtsgewandte Techniken investieren möchte. Hierbei ist anzumerken, daß nicht nur bei den Alternativenergien, sondern auch bei der Kernkraft noch längst nicht alle zukunftsträchtigen Entwicklungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. In nächster Zeit könnten die Arbeiten an dem in Aachen erfundenen Kugelhaufen-Reaktor wieder aufgenommen werden, wenn nicht in Deutschland, dann in anderen Teilen der Welt. Er gilt als "eigensicher" und leicht entsorgbar. Die "Eigensicherheit" soll eine direkte Folge grundlegender physikalischer Gesetze und nicht vom Menschen zu beseitigen sein. Zudem besteht bei diesem Reaktortyp, wie bei der Solarenergie, die Möglichkeit der Dezentralisierung, d. h. man ist nicht auf einen einzigen großen Reaktorblock angewiesen, sondern kann mehrere, voneinander räumlich getrennte kleinere verwenden, die zusammenarbeiten.(Siehe hierzu einen Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung vom März dieses Jahres, zitiert in dem unten stehenden Link.)

Ein besonders ehrgeiziges Projekt, das der Menschheit ab Mitte dieses Jahrhunderts die Energiesorgen abnehmen würde, keine Schadstoffe erzeugt und bei dem ein atomarer Unfall aus physikalischen Gründen ebenfalls prinzipiell ausgeschlossen ist, ist die *Kernfusion*, bei der dasselbe auf der Erde nachgeahmt wird, was sich in der Sonne von selbst abspielt und woher diese ihre Strahlungsenergie bezieht. Hier sind die besten Köpfe der jungen Generation auf diesem Gebiet herausgefordert, um das fortzusetzen und zum Erfolg zu führen, was die Älteren seit Mitte des vorigen Jahrhunderts erforschten und auf den Weg brachten. Die Wichtigkeit der Fusionsforschung zu erkennen, sie zu finanzieren und entsprechend für die *Ausbildung* junger Kernphysiker zu sorgen, ist die Aufgabe der zuständigen Politiker, die je nach Parteizugehörigkeit an ihrer Lösung unterschiedlich stark interessiert sind.

Noch zwei weitere Links, die unten nicht mehr hinpassen. Der erste beschreibt den mühsamen Weg zum Funktionsreaktor, der zweite gibt einen Diskussionsbeitrag zu diesem Thema im Deutschen Bundestag wieder.

https://versuchstechnik.de/kernfusion/fusionsreaktor.pdf

https://www.csu-landesgruppe.de/index.jsp?URL=https://www.csu-landesgruppe.de/infoservice/reden_detail.jsp?ID=662

Hans-Jürgen
capsi.hu@t-online.de

Internet-Tipp: https://www.zurich.ch/financepoint/d/pfrp/fokus/index_d.html?Page=1068&Article=1003


Wolfgang antwortete am 01.09.02 (20:57):

Und doch ist es möglich, fast die gesamte Energieversorgung Europas bis zum Jahr 2050 auf die Basis erneuerbarer Energien zu stellen... Mit Hilfe einer Steigerung der Enerieeffizienz und -suffizienz und eines Energiemixes aus Wasser, Wind, Sonne, Biomasse und Geothermie sind sämtliche Ansprüche an eine ausreichende Energieversorgung zu lösen.

Vorteile: Die Technik ist schon vorhanden... Es bedarf keiner High-Tech... Die Technik ist preiswert... Die Technik ist dezentral, sicher und sauber...

Das aber, was ein Vorteil für die meisten Menschen ist, das ist für wenige Menschen der entscheidende Nachteil: Die Eigentümer der zentralen Energiekonzerne und die Nutzniesser dieser aus der Zentralität erwachsenen Machtstrukturen wollen ihre profitable Situation nicht aufgeben. Deshalb phantasieren sie weiterhin mit ihren noch teuereren und noch unsichereren und noch unsaubereren Atom- und Kernfusionprojekten und lassen sich eine Unmenge an Steuergeldern für ihre oft militärisch induzierten Wahnsinnsprojekte zukommen.

Einfache, sichere, saubere, preiswerte Energie aus erneuerbaren Energiequellen... Diese simpelste aller Lösungen - nicht erst in 50 oder 100 Jahren, sondern sofort verfügbar - wird aus ihrem privaten Profit- und Machtinteresse heraus blockiert. Die Energiefrage ist eine Machtfrage, auf die politisch die richtige Antwort gegeben werden muss... Dezentrale Technik ist demokratisch kontrollierbare Technik, nützlich für die meisten Menschen, zentrale Technik nützt nur wenigen!

Webtipp...

Versuch einer Technikfolgenabschätzung zur Kernfusion
https://cips02.physik.uni-bonn.de/~voss/referat/referat.html

Internet-Tipp: https://cips02.physik.uni-bonn.de/~voss/referat/referat.html