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THEMA:   Politik zimmert sich ihre Wahrheit zurecht - Maastricht-Kriterien

 4 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 26.07.02 (20:06) mit folgendem Beitrag:

Wie ich heute in den Nachrichten höre, bedürfen die Stabilitätskriterien des Maastrichtsvertrages der "Überprüfung", freundlich ausgedrückt.

Auslöser ist die Verwarnung an Portugal wegen des zu hohen dortigen Haushaltsdefizits, garniert mit der leichten Vermutung, daß andere Länder ihre Haushalte vielleicht auch so zurechttricksen könnten, daß man - noch - nicht merkt, wo es lang geht.

Es scheinen sich Befürchtungen zu bewahrheiten: Die Öffentlichkeit wurde seinerzeit beruhigt und mundtot gemacht, nun naht der Zahltag der EU und der Währungsverquickung in Europa. Die Teuerung durch den Euro haben wir ohnehin bereits.


York antwortete am 26.07.02 (21:29):

Lieber Jo,
das hatte ich schon immer befürchtet,was jetzt mit Portugal eingetreten ist.
Dieses Land wird nicht das Letzte sein,was die Maastricht-Kriterien nicht erfüllen wird.
Das Pferd ist eben von hinten gesattelt worden....aber mir wurde ja nicht geglaubt,leider....
Gruß York


schorsch antwortete am 27.07.02 (14:53):

Da werden sich ein paar Schweizer mit ihrem harten Franken wieder mal ins Fäustchen lachen!


e k o antwortete am 28.07.02 (12:33):

Das ist Pessimimus hoch drei, mehr kann ich dazu nicht sagen.


York antwortete am 28.07.02 (14:50):

Zu Eko Wackelkandidaten gibt es noch mehr als Portugal.Weniger ist hier unser Land gemeint,daß nach Schätzungen der EU in diesem Jahr mit 2,8 Prozent Verschuldung die rote Linie gerade noch nicht überschritten hat.
Hans Eichel hat in Brüssel aber überzeugend daegestellt,dass der Wille zum Sparen da ist.
Ganz anders Rom und Paris:
Die italienische Regierung redet vom Sparen,tut es aber nicht.Monatelang wurde die EU-Kommosion mit falschen Zahlen an der Nase herumgeführt.
Geradezu dreist geht die französische Regierung zu Werke.Sie redet nicht einmal vom Sparen.obwohl auch Paris die 3 % Grenze auch fast erreicht hat.
Doch das hindert die neue gaullistische Regierung nicht daran,ein großes Steuersenkungsprogramm auf den Weg zu bringen.
Wer mit voller Absicht in die rote Zone steuert,brüskiert die Partnerländer und versündigt sich an der gemeinsamen Währung ,dem Euro.
Auch sollte der Stabilitätspakt reformiert werden,in seiner jetzigen Form gibt es kein probates Mittel um konjunkturelle Schwankungen auszugleichen.
Die Sparzusagen von Herrn Eichel zum Beispiel,mit denen er den "Blauen Brief" aus Brüssel abwenden konnte,kosten unserem Land 2oo3 und 2oo4 vorrausichtlich 0,5 und 1,2 %Wachstum.