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THEMA:   Ein Baby haben sie umgebracht

 8 Antwort(en).

Jean begann die Diskussion am 17.07.02 (01:09) mit folgendem Beitrag:

Pünktlich zum Treffen des so genannten Nahost-Quartetts in New York haben palästinensische Terroristen ein israelisches Baby und andere israelische Passagiere eines Busses umgebracht.

Repräsentanten der USA, der UNO, der EU und Russlands wollen an einer politischen Lösung des Nahostkonflikts arbeiten.


jürgen antwortete am 17.07.02 (20:09):

was bitte, macht den unterschied zwischen dem toten baby und den anderen toten menschen aus ?

warum wird das baby einzeln erwähnt ?

hat das baby einen höheren wert als die anderen menschen ?

mfg

jürgen


Regina antwortete am 17.07.02 (22:15):

Es macht schon einen Unterschied, ob ein Baby, ein Kind das sein Leben noch vor sich hat oder ob ein alter Mensch, der sein Leben bereits zum größten Teil gelebt hat, stirbt.

Ob das eine Wertigkeit ist? *gruebel*

Nein, menschliches Leben lässt sich nicht unterscheiden nach Wert. Jeder einzelne Mensch ist wichtig und hat das Recht, zu leben.

Niemand hat das Recht, menschliches Leben zu töten.


Jean antwortete am 18.07.02 (00:26):

Das israelische Baby habe ich besonders erwähnt, weil es mich so erschüttert hat, daß palästinensische Killer aus nächster Nähe, gezielt und bewußt, gerade dieses Baby (und andere Passagiere) umgebracht haben.

Sie wußten, wen sie da umbringen.

Das Strafrecht kennt den Tatbestand der "aussergewöhnlichen Brutalität".

Ich wollte damit auch deutlich machen, daß es diesen angeblichen Kämpfern um die palästinensische Sache nicht um die palästinensische Sache geht. Diese Killer brauchen einen Vorwand zum Morden.


Manfred Franz antwortete am 18.07.02 (06:44):

@Jean
Genau so sehe ich das auch. Jedesmal, wenn sich ein schwacher Hoffnungsschimmer auf eine Verhandlungslösung zeigt, sehen diese Mörder ihre Stunde gekommen. Dann schicken sie verblendete Selbstmörder in die Spur, Menschen, meist Unbeteiligte, grausam umzubringen.
Schlimm auch, dass es in unserem Lande Menschen mit "Verständnis" für dieses Tun gibt!


Rolf antwortete am 18.07.02 (18:17):

Jean,

einen ähnlichen Beitrag hast Du nie geschrieben, wenn palästinensische Kinder von Israelis umgebracht wurden.

Liegt es daran, weil das inzwischen an der Tagesordnung ist?


Jean antwortete am 18.07.02 (19:57):

Ein Beitrag von mir zum Thema "Israelische Militäraktionen" vom 14.04.02 (03:11), jetzt im Archiv:

"Ich habe immer bedauert, daß unschuldige israelische Zivilisten getötet wurden. Aber ich möchte daran erinnern, daß die Welt nie bedauert hat, daß unschuldige zivile Palästinenser getötet wurden. Deshalb haben Palästinenser begonnen, anderen das anzutun, was ihnen angetan wurde.

Töten ist unrecht. Aber ich verstehe die Verzweiflung der Palästinenser und würde in der gleichen Situation selbst nicht anders handeln."

Ich stehe heute noch zu der Aussage. Nur habe ich mich damals nicht präzise genug ausgedrückt und möchte das jetzt nachholen.

Ich gestehe jedem Volk das Recht auf Selbstverteidigung zu, so lange, wie das Internationale Kriegsrecht geachtet wird.

Das internationale Kriegsrecht verbietet vorsätzliche gezielte Angriffe auf Zivilisten. Dieser Angriff galt keinem militärischen Ziel. Die Menschen, die aus dem in Brand gebombten Bus flohen, waren von den Terroristen klar als Zivilisten zu erkennen. Das Baby wurde aus ein paar Metern Entfernung regelrecht hingerichtet.

Dies war kein Fall des Rechts auf Selbstverteidigung. Dies war Mord. Die palästinensischen Täter sind Mörder.


seewolf antwortete am 19.07.02 (03:02):

Jean hat in manchen Beiträgen vorher die Ursachen für solche Ereignisse ganz woanders lokalisiert und ausgemacht. Ich wundere mich über gar nichts mehr in diesem Forum.


Anita antwortete am 19.07.02 (15:45):

Regina hat Gott sei Dank selbst noch ihre erste Aussage relativiert. Wenn man das Leben eines Babys höher einschätzt als das eines älteren Menschen, nimmt man eine Wertigkeit vor. Und es soll doch so sein, daß ein Menschenleben einen Wert an sich hat und nicht einen anhand seiner Brauchbarkeit. Sonst wären wir schnell wieder bei der Debatte um "lebensunwertes Leben".