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THEMA:   Das "C" bei den Unionsparteien

 17 Antwort(en).

Herbert begann die Diskussion am 07.07.02 (09:56) mit folgendem Beitrag:

Kardinal Meissner (Köln) fordert öffentlich unter Zustimmung von Kardinal Wetter (München) die Unionsparteien auf, das „C“ aus ihren Namen zu streichen, da durch diese Parteien die christlichen Belange speziell in der Familienpolitik nicht mehr hinreichend vertreten würden. Wie soll man diese Vorgehensweise beurteilen?


Dieter Unselt antwortete am 07.07.02 (10:16):

Es ist reine Heuchelei!

Hintergrund ist der Zwist um Katharina Reiche, die wieder aus dem Kompetenzteam von Edmund Stoiber entfernt werden soll. So lautet die Forderung der Kardinäle.

Schon die Aufnahme in dieses Kompetenzteam war ja eine schwierige Geburt. Besser gesagt, es war eine politische Schweinerei und eine Blamage für die CDU/CSU.

Ich hoffe und wünsche mir, daß sich die Frauen Deutschlands an dieses unwürdige Schauspiel bei der Bundestagswahl erinnern.... und ich bin zuversichtlich, weil Frauen nicht nur schön und liebenswürdig, sondern auch sehr klug sind.

Na klar, ich meine die Mehrheit der Frauen !!!


Ruzenka antwortete am 07.07.02 (11:29):

Endlich ein Fortschritt, dieses C gehört schon längst weg, da die christlichen Parteien sich vom C weit entfernt haben. Gilt leider auch für das S in der SPD und das F in der FDP und da die GRÜNENauch nicht mehr so grün sind....müssten wir Senioren endlich mitmischen und nicht resignieren,meint Ruzenka


juergen_schmidbauer antwortete am 07.07.02 (12:50):

jetzt hat er ein problem an der backe, der Stoiber!
Die potentiellen Wechselwähler wird seine "neue Aufgeschlossenheit" zwar wundern, aber freuen.
Die strammen sog. christlichen Wähler sind fassungslos; teile die Auffassung, das das zum grossen Teil beides Heuchelei ist.

Man braucht bloss auf den Augenblick warten,
dann sind sie neu gemischt die Karten.
"Was kümmert mich s' Geschwätz von gestern",
so Stoiber, sagt er, "liebe Schwestern".


WANDA antwortete am 07.07.02 (16:02):

Wer interessiert ist, sollte heute Abend Sabine Christiansen sehen und @ dieter unselt, du bist ein Charmeur, ich glaube, dass die Frauen noch klüger sind, als du denkst!!


Werner Bleicher antwortete am 07.07.02 (16:41):

Ruzenka kommt der Sache wohl am nächsten.
Andererseits heißt es von den Gegnern der CDU/CSU: "Mit Stoiber zurück ins Mittelalter". Jetzt holt er sich eine junge "in dieser Zeit lebende" Beraterin - nun ist es auch wieder nicht Recht.
Dass die Bischöfe aufschreien gehört wohl zu ihrer Pflicht als Glaubenshüter. Sie sind halt nicht ganz so "scheinheilig" wie die Gewerkschaften, die jetzt alle Kröten der Hartzkommission schlucken und sicher mit dem Kanzler schon ausgehandelt haben, was nach einer gewonnenen Wahl wieder "gecancelt" wird. Versprochen - gebrochen ist Schröderpolitik!


Fred Reinhardt antwortete am 07.07.02 (19:11):

Hallo Werner Bleicher,
die gute Ruzenka kommt der Sache nicht nur am nähesten, sie hat die richtige Aussage dazu gemacht.

Bei dem von dir angesprochenen " Gegner , Mittelalter usw." solltest du doch mal etwas genauer hin hören. Mit den von dir gemachten Äusserungen, gehe ich überhaupt nicht einig.
Jeden seine Meinung, aber Tatsachen sollte man nicht umdrehen.


Fred Reinhardt antwortete am 07.07.02 (19:15):

Hallo Ruzenka, stell dir vor bei der CSU würde das C und das S wegfallen was bliebe denn da noch übrig ?


Mechtild antwortete am 07.07.02 (20:58):

Kardinal Meisner meint, er bestimmt was christlich ist. Die CDU soll das C ruhig behalten, die katholische Kirche versucht an alten Zöpfen festzuhalten, ohne zu fragen ob es christlich ist oder ein Kirchengesetz. Das C bei der CDU und das S bei der SPD müssen sich nicht widersprechen. Nur was der einzelne darunter versteht ist recht widersprüchlich. Ich halte Diskussionen über unsere christliche, soziale Gesellschaft für notwendig. Alle gesellschaftlich relevanten Gruppen müssen sagen was sie unter den Werten unserer Gesellschaft verstehen, sonst werde ich sie nicht wählen oder aus ihrem Verein austreten.


Herbert antwortete am 07.07.02 (21:14):

In gewohnter Regelmäßigkeit werden vor den Wahlen in der kath. Kirche Hirtenbriefe verlesen mit der Aufforderung nur solche Kandidaten zu wählen, welche die christlichen Belange vertreten. Welche Möglichkeiten bleiben jetzt noch den kath. Bischöfen nach dem öffentlichen Hinweis zweier Kardinälen, dass die „C“-Parteien nicht mehr sich als christlichen bezeichnen sollten, in diesem Sinne tätig zu werden, ohne nach einer möglicherweise verlorenen Wahl den Tadel einer „Dolchstoßlegende“ auf sich zu ziehen.
Herbert


Ursula Trautmann antwortete am 08.07.02 (00:51):

Ich bin mir nicht sicher, wieviel die Kirchen noch mit dem Christentum zu tuen haben!!! Ich glaube, da hat sich eine Organisation in ihren Machtstrukturen verselbständigt und immer mehr von der grundidee des Christentums entfernt.! Warum sollte das einer Partei nicht passieren!!!


eugen antwortete am 08.07.02 (08:25):

ein mann, der nicht mit den problemen einer kern-
familie im alltag konfrontiert wird , maßt sich an, eine junge frau als ungeeignet für dieses ressort zu bezeichnen,
die genau dies jeden tag tun muß. da erübrigt sich eine
dikussion...
das c aus den parteinamen zu streichen ist eine andere geschichte. der kardinal dachte dabei sicher an die
herren "christen", die landsleute jesu´, notfalls mit gewalt,wieder aus dem land werfen lassen.

gruß aus bayern

eugen


Werner Bleicher antwortete am 08.07.02 (09:04):

Lieber Fred Reinhard, das mit dem "Mittelalter" bezog sich nicht direkt auf deine persönliche Meinung, es wird ja aus höchstem Munde - Kanzler Schröder - so kolportiert.

Lieber Herbert, ich weiß nicht, wann du zuletzt und vor einer Wahl in einer katholischen Kirche warst - ich gehe regelmäßig, habe aber derartige Hirtenbriefe seit -zig Jahren nicht mehr gehört. Anderseits ist der Passus Leute zu wählen die sich auf dem Boden christlicher Verantwortung befinden wohl nicht zu beanstanden. Wer die Politik intensiv verfolg kann feststellen, dass die katholischen Bischöfe sehr sanft mit den Grünen umgehen, weil sie in Sachen Abtreibung und Gentechnik den Bischöfen vielfach näher stehen als manche CDU/CSU-Politiker.


pilli antwortete am 08.07.02 (10:11):

@ eugen

gruß aus nrw nach bayern!

das "hillige" köln mag den meissner nicht, der meissner mag die kölner nicht. östlich geprägt, starr in der haltung,
ein ebenbild des "römischen" papa`s. *ggg*

die kölner haben gelernt, meissner`s "familienfremden" ansichten einiges entgegenzusetzen. seine aussagen und androhungen bezüglich "babyklappe" "schwangerschaftsberatung" "ehe zwischen schwulen/lesbisch orientierten menschen werden auf "rheinische art und weise" köstlichst kommentiert und satirisch aufgearbeitet. zahlreiche büttenredner haben die themen dieses "weisen mannes" karnevalistisch aufgearbeitet und erfreuen mit ihren witzigen kommentaren zîgtausende menschen auf hunderten von veranstaltungen während nur einer session! selbst bein pfarrsitzungen, die in köln selbstverständlich sind, lachen gemeinde und pfarrer gemeinsam über ihn! Lachen über diesen ständig produzierten unsinn ist die beste waffe, intoleranz zu begegnen.


Herbert Clostermann antwortete am 08.07.02 (14:20):

Lieber Werner (Bleicher),
der Tenor meines obigen Beitrags war nicht der Hinweis, dass bischöfliche Hirtenbriefe der möglichen Wahlbeeinflussung zugunsten einer „C“-Partei dienen könnten, sondern er sollte das Spannungsfeld aufzeigen, das durch die Äußerung der Kardinäle im Hinblick auf die Berufung von Frau Reiche (CDU) in das sog. Kompetenzteam entstanden ist, und dass möglicherweise bei einer Wahlniederlage man Argumente ins Feld führen könnte, dass die öffentliche Äußerungen von kirchlichen „Würdenträger“ ihnen das Wasser abgegraben habe. Inhalt, Anzahl und Anlass von Hirtenbriefen sind m.E. dem Ermessen des jeweiligen Bischofs überlassen und somit situativ veranlaßt.
Gruß!
Herbert


Werner Bleicher antwortete am 08.07.02 (19:34):

Lieber Herbert,
verstanden - o. k.
Gruß!
Werner


Poldi antwortete am 09.07.02 (09:58):

Meldung des Tagesspiegels vom 9.7.2002:

Zwischen dem Kölner Kardinal Joachim Meisner und den Unionsparteien fliegen die Fetzen. Entzündet hat sich der Streit an der Nominierung der 28-jährigen CDU-Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche für das Kompetenzteam von Kanzlerkandidat Edmund Stoiber.

Weiter in der unten angegebenen URL.

(Internet-Tipp: https://www.tagesspiegel.de/bundestagswahl/pageviewer.asp?TextID=16944)


Parteiloser antwortete am 12.07.02 (23:43):

Mir ist es total wurscht, ob ein C bleibt oder weg muß. Die Partei bleibt die Gleiche stöhn!
Eure ganze Diskussion hier ist also überflüssig. Wenn ihr schon jetzt Buchstaben streichen wollt, was bleibt euch dann noch??? Darum, spart eure kreuze lieber auf für die Wahl im September sfg
Ich geh im September in Urlaub!