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THEMA:   Neue Geschäftsidee von US Juristen

 4 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 01.07.02 (20:03) mit folgendem Beitrag:

Die Anwälte von südafrikanischen Opfern der Apartheid haben Entschädigungsklagen in Milliardenhöhe gegen drei deutsche Banken angekündigt.

Sie werfen der Deutschen und der Dresdner Bank sowie der Commerzbank vor, trotz wirtschaftlicher Sanktionen Zahlungen an Südafrika geleistet und so zu Menschenrechtsverstößen beigetragen zu haben. Nach Darstellung des amerikanischen Anwalts Fagan sollen die Banken auch Geschäfte mit Südafrika gemacht haben, nachdem die UNO die Rassentrennung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft hatte. - Mit Sammelklagen müssen auch zwei Schweizer Geldinstitute, eine US-Bank und der Computerkonzern IBM rechnen.

(Zitat Deutschlandfunk, Nachrichten am 01.07.2002)

Nun sage nur noch einer, daß die juristische Vertretung von Naziopfern etwas anderes als blanker Zynismus und üble Ausnutzung von erduldetem Leid zugunsten erbärmlicher Geschäftemacherei war und ist! Der sattsame bekannte und auch hier schon diskutierte Fagan darf da ja nicht fehlen. Da steckt doch wirtschaftlicher und politischer Auftrag und Absicht dahinter?

(Internet-Tipp: https://www.dradio.de)


Alfred antwortete am 01.07.02 (21:19):

Dem Johannes Michalowsky kein Wort - Keine Antwort - es lohnt nicht...


Karl antwortete am 01.07.02 (22:28):

Wenn der UNO auf diesem Weg Autorität zugeschanzt würde, wenn deutlich würde, dass ihre Beschlüsse gültig sind und man sich daran zu halten hat, wäre die Niederlage der Banken vor Gericht ein Glücksfall für die Menschheit. Allerdings gäbe es dann noch sehr viel zu tun, ich erinnere nur an die nicht umgesetzten UNO-Beschlüsse im Nahen Osten.


Jean antwortete am 01.07.02 (23:47):

In der NZZ wird heute eine Geschichte erzählt, eine Geschichte von Duma Khumalo, ein Opfer der Apartheid, eines von über 10000 Opfern, die vom südafrikanischen Staat bisher nur mit einer Mini-Entschädigung abgespeist wurden.

Jetzt setzen sie ihre ganze Hoffnung auf eine Sammelklage mit ungewissem Ausgang. So heißt auch der Artikel:

Letzte Hoffnung Sammelklage
https://www.nzz.ch/2002/06/29/al/page-article8944S.html

(Internet-Tipp: https://www.nzz.ch/2002/06/29/al/page-article8944S.html)


schorsch antwortete am 06.07.02 (16:58):

Stellt euch mal vor, Herr Fagan würde eine Sammelklage der Indianer gegen die Amerikanische Regierung, die Amerikanischen Banken, die Farmer und die Texanischen Ölmultis anstreben, die alle die Ureinwohner Amerikas ausgebeutet, unterjocht und ausgerottet haben! Warum eigentlich sieht dieser gerissene Anwalt und Abzocker nur immer den Splitter im Auge der Europäer, nie aber den Balken im Auge der Amerikaner?