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THEMA: Arafat muß weg!
15 Antwort(en).
Johannes Michalowsky
begann die Diskussion am 26.06.02 (13:36) mit folgendem Beitrag:
Dieser Forderung hat sich nun auch der Präsident der Vereinigten Staaten angeschlossen. Ich sehe darin eine Parteinahme, die das Letzte ist, mit der ein Ausgleich (manche hören einfach nicht auf, von einem „Friedensprozeß“ zu sprechen!) im Nahen Osten herbeigeführt werden könnte.
Zudem ist Arafat ein, wie man sagt, gewählter Vertreter seines Volkes – wie wäre es denn, wenn vor Gesprächen mit Deutschland die Forderung stünde, daß der Bundeskanzler zunächst ersetzt werden müsse? Wer würde sich eine solche Bevormundung von außen und eine solche Einmischung gefallen lassen?
Ich bin u.a. mit dem Spruch aufgewachsen: Es kommt nichts Besseres nach. Kann mir jemand sagen, wer Ersatz für den irgendwann einmal von den Israelis hinweggebombten Palästinenserführer abgeben könnte?
Und warum soll nur der Terrorist auf der einen Seite verschwinden? Wie wäre es denn mit dem anderen auch gleich noch?
Es ist kein Ausdruck meiner Sympathie oder Antipathie für oder gegen jemanden oder etwas, sondern der Verständnis- und Fassungslosigkeit über das, was dort geschieht und nicht nur nicht endet, sondern immer weiter eskaliert – wie lange noch?
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Karl
antwortete am 26.06.02 (14:27):
Ein Problem für die Lösung des Nahost-Konfliktes liegt darin, dass die israelische Regierung und auch die amerikanische offenbar die Palästinenser nicht für voll nehmen. Demokratie gilt auch nur solange, wie die Wahlen genehm ablaufen. Bush hat mit seiner Rede dem Frieden einen Bärendienst erwiesen. Ich schliesse mich Joschka Fischer an, der sagt, dass die Palästinenser ihren Führer selbst bestimmen müssen.
(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,202563,00.html)
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Jean
antwortete am 26.06.02 (14:29):
Pünktlich zu Bushs "Arafat-muß-weg-"-Rede bringt die New York Times auch eine Meldung aus "US-Geheimdienstkreisen". Danach habe Arafat angeblich einer palästinensischen Terrorgruppe 20.000 US$ gespendet.
"Jeder hat das Recht, sich selbst zu verteidigen", sagte Bush in seiner Rede. Nur nicht die Palästinenser, hätte er, wäre er ehrlich, hinzufügen müssen.
So ist diese Rede eine der üblichen Propagandaaktionen zugunsten Israels gewesen.
Der Terror wird also weitergehen und die Palästinenser werden weiter um ihr Recht betrogen. Hat jemand wirklich etwas anderes von diesem Präsidenten erwartet?
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Felix Schweizer
antwortete am 26.06.02 (14:48):
@ Johannes & Karl
Ich vertrete diese Meinung seit eh und je ... habe dies auch schon an anderer Stelle mehrmals geäussert. Es geht auf beiden Seiten um das Recht auf Selbstverteidigung. Leider gibt es in den USA und sonst auf der Welt noch zuviele Zionisten oder Sympathisanten des Judentums, die das Volk Israel als.... allen überlegen ... als auserlesenes Volk ... als Augapfel Gottes ... als mit besonderen Rechten ausgestattet ansehen ... und wer ihnen dieses Sonderrecht nicht zugestehen will ... wird als Anti-Semit diskreditiert.
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WANDA
antwortete am 26.06.02 (17:53):
Die Überschrift muss heissen: Soll Arafat wirklich weg? oder so ähnlich. Wenn da steht - Arafat muss weg - prägt sich das so ein, zumindest für die, die nur die Überschriften lesen. Auf jeden Fall denke ich so, und dieses Forum lebt ja auch davon, dass man seine eigene Meinung einbringt.
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testi
antwortete am 26.06.02 (23:52):
Sharon muß weg ==============
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WolfgangM.
antwortete am 27.06.02 (11:53):
Ob Arafat weg muß oder nicht, ist doch völlig egal. Die Palästinenser-Führung hat doch gar keine Möglichkeit irgendeine Entscheidung über die Zukunft ihres Volkes zu treffen.
Soeben hieß es in den n-tv-Nachrichten, daß die Antwort der sogenannten "Radikalen" auf geplante Neuwahlen Terror gegen Israel heißt.
Und dieser Terror wird sich nicht nur auf Mordaktionen in und gegen Israel beschränken, sondern auch die eigenen Leute treffen, die für Frieden eintreten.
für diese Radikalen, die im Namen des Islam zu handeln vorgeben, heißt Frieden die Vernichtung Israels und die Ermordung aller Israelis, egal, ob Männer, Frauen oder Kinder.
Eine Lösung dieses Problems und die Befreiung der Palästinenser aus ihrer Knechtschaft durch ihre eigenen "Glaubensbrüder" wäre eine erste Voraussetzung zum Frieden in der dortigen Region.
Und dann erst könnten die Palästinenser tatsächlich als gleichberechtigte Partner mit Israel über ein eigenes Territorium, einen eigenen Staat Palästina verhandeln.
Die Annahme, daß eine palästinensische Mutter ihren Sohn oder ihre Tochter freudigen Herzens und "im Namen und für Allah" in den Tod schickt, das halte ich für ein Gerücht.
Warum binden sich denn nicht die selbsternannten Führer, die Jassims und andere selbst eine Bombe um den Bauch und sprengen sich in die Luft, wenn das doch die höchste Erfüllung ihres Daseins ist?
Ich halte überhaupt nichts von Religionen und deren Anspruch Glückseligkeit zu verbreiten - in Wirklichkeit halten sie die Menschen in Angst und Abhängigkeit.
Bin ich ein Ungläubiger? Aber sicher doch, denn ein Gott, der das weltweite viele Unrecht, Mord, Gewalt, Krieg, Schändung von Frauen und besonders Kindern zuläßt, dieser Gott existiert für mich nicht. Aber, das wäre ein anderes Thema.
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Manfred Franz
antwortete am 28.06.02 (05:41):
Nur zur Ergänzung und Erinnerung: Die Palästinenser standen schon einmal knapp vor der Ausrufung eines unabhängigen Staates, als Steinewerfer, später Selbstmordattentäter, alles wieder zunichte machten. Schließlich sollte man den Israelis auch das Leben zugestehen, und das Recht, dieses zu erhalten und zu verteidigen. Es gibt aber offenbar Leute, die ein friedliches Zusammenleben mit Israel mit allen Mitteln zu verhindern suchen. Über die Rolle Arafats in diesem Spiel wage ich keine Meinung zu äußern.
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juergen_schmidbauer
antwortete am 28.06.02 (08:46):
Das Elemninieren von etwas schlecht Erkanntem gibt keine Garantie für einen besseren Zustand nachher= alte internatinale Weisheit.
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Carola
antwortete am 28.06.02 (10:36):
Wenn man Arafats jüngste Fotos betrachtet, wird er sich wohl bald selbst eliminieren.
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Johannes Michalowsky
antwortete am 28.06.02 (12:47):
Ja, liebe Carola - unsere Generation, wie ist es mit uns?
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Carola
antwortete am 28.06.02 (12:57):
Hallo Jo, wir haben den Krieg hinter uns.
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Ilex
antwortete am 29.06.02 (18:08):
@ Felix Schweizer Das Privileg, in "God's own country" zu leben, beanspruchen doch auch die Amerikaner. Ist Israel vielleicht nur eine Filiale? Ilex
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Ruzenka
antwortete am 11.07.02 (11:09):
Ilex ich glaube Deine Frage müsste man ehrlicherweise mit Ja beantworten. Es gibt noch sehr viele solche Filialen!
Wer hat überhaupt zu bestimmen, wer weg muss und wer bleiben darf. In dieser Äusserung allein liegt doch der ganze Schlamassel. Da sitzt der Kriegstreiber und dort der Friedensapostel, wechselseitig,je nachdem von welcher Seite aus diese Attribute verteilt werden.
Mir sträuben sich einfach die Nackenhaare wenn ich z.B. in einem Gespräch mit meiner jüdischen Freundin diese Hass- Untertöne und diese Selbstverherrlichung zu hören bekomme. Wie sollen Politiker, selbst wenn es gute Politiker sind, einen Frieden erreichen, wenn nur wenige Einzelne selbst dazu bereit sind? Und diese Herren...na ja, so gut empfinde ich sie alle eigentlich nicht, ob sie nun Arafat, Busch oder Sharon heissen.
Eine Frage nebenbei,,, weshalb wird man zum Antisemiten, nur weil man mit der Politik der derzeitigen Regierung Israels nicht einverstanden ist?
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hedwig
antwortete am 11.07.02 (12:55):
Eben las ich den Titel "Arafat muß weg" Meine Antwort: Sharon muß dringend weg!
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Wolfgang
antwortete am 11.07.02 (14:34):
Ich möchte auf Deine Frage eingehen, Rosmarie... Ist man schon Antisemit, "... nur weil man mit der Politik der derzeitigen Regierung Israels nicht einverstanden ist?"
Ich denke, das Eine hat mit dem Anderen wenig oder sogar gar nichts zu tun. Ich kritisiere die Politik der Sharon-Administration. Ich halte sie für schädlich, dem Frieden und der israelischen Sache für nicht dienlich.
Antisemiten argumentieren anders und haben andere Motive. Ihnen geht es nicht um eine bestimmte israelische Politik oder um eine bestimmte israelische Regierung... Sie stellen die Juden unter Generalverdacht und setzen Juden (egal, wo auf der Welt) und den Staat Israel gleich. Sie argumentieren rassistisch, nicht politisch.
Die derzeitige israelische Kriegspolitik darf, ja muss wie jede andere Kriegspolitik kritisiert werden. Aber Vorsicht: Oft ist das das Einfallstor von Antisemiten.
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