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THEMA: Hartz-Kommission
18 Antwort(en).
Johannes Michalowsky
begann die Diskussion am 25.06.02 (22:09) mit folgendem Beitrag:
...oder, wie es im Amtsdeutsch heißt: Arbeitsmarkt- reformkommission - hübsch!
Zu Beginn der Legislaturperiode hatte unser Bundeskanzler die Arbeitslosigkeit zur Messlatte des Erfolges oder Mißerfolges seiner Regierung gemacht. Der Erfolg hat sich wohl nicht so recht eingestellt, also mußte diese Kommission her, um rechtzeitig zur Wahl Vorschläge zu erarbeiten, um das vergessen zu machen. Bemerkenswert, daß die endgültige Fassung erst am 16. August, 5 Wochen vor der Bundestagswahl, veröffentlicht werden soll - um seinen Inhalt aus dem Wahlkampf herauszuhalten, oder um keine Zeit zu einer Diskussion mehr zu lassen?
Ich begreife ohnehin nicht, wie trickreiche Regulierungen auf einmal Arbeit schaffen sollen, wo keine ist. Da müsste doch vor allem ein Bedarf an Arbeitskräften geweckt werden?
Wer aber doch an die Hartzige Medizin glaubt: Keine Sorge, die Berufsverhinderer und Neinsager sind bereits am Werk, es wird sich nicht viel ändern.
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Manfred Franz
antwortete am 26.06.02 (06:43):
Wie Recht Du doch hast! Hoffentlich begreifen auch einmal die, die wirklich an der Arbeitslosigkeit etwas positiv verändern könnten, dass die Menge der überhaupt notwendigen Arbeit nicht zu, sondern durch die Entwicklung der Technik und Technologie immer weiter abnimmt. Der Dienstleistungssektor und neue Bedarfsfelder können diese Entwicklung nur leicht dämpfen. Es ist ein reines Verteilungsproblem. Aber gerade das will keiner ernstlich lösen! -Die Arbeitgeber nicht: Es ist leichter Überstunden zu fordern als zusätzliche Leute einzustellen. Spart Ausbildungskosten, man ist flexibler. -Die Politik versteckt sich hinter der Tarifautonomie, statt ein absolutes Überstundenverbot (für nicht ausgleichbare) und eine Höchsstundenzahl festzulegen und durchzusetzen. -Die Gewerkschaften, weil sich die Arbeitnehmer, die Arbeit haben, an die schönen Einkünfte so gewöhnt haben, dass sie die Solidarität mit den Arbeitslosen völlig vergessen. Weniger Arbeitszeit bei GLEICHEM Lohn wäre aber schon deshalb
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Manfred Franz
antwortete am 26.06.02 (06:52):
-Nachsatz, wurde nicht alles übertragen-:
................möglich, weil die notwendigen Arbeitslosenversicherungsbeiträge gegen Null gehen würden. Hinzu käme eine enorme Entlastung der öffentlichen Kassen durch Minimierung des Arbeitlosenhilfe-Aufwandes. Diese Einsparungen könnten sich in größeren Investitionen, in die Infrastruktur z.B., niederschlagen. Das würde eine zusätzliche Belebung des Arbeitsmarktes bringen. Die bisher durchgesickerten Lösungsansätze der Regierung sind m.E. jedoch völlig wirkungslos.
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Karl
antwortete am 26.06.02 (08:07):
Hallo Jo,
wenn die eigenen Massnahmen nicht zum Ziel führen, was ja anerkanntermassen der Fall ist, ist es doch nur konsequent nach neuen Methoden zu schauen. Jedenfalls ist das in Auftraggeben der Studie kein Tatbestand, den man gegen die Regierung verwenden könnte.
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e k o
antwortete am 26.06.02 (09:09):
@ Karl:
Vielleicht hast Du ja recht, aber an der Tatsache, dass dieser Herr Schröder zu Beginn seiner Amtszeit sich weit aus dem Fenster gelehnt hatte und groß getönt hatte, dass wenn es der SPD nicht gelänge, die Arbeitslosenzahl auf die Hälfte zu reduzieren, dass sie dann versagt hätten.
Davon hört man heute nichts, aber auch gar nichts mehr.Jetzt gehts nur noch um den reinen Machterhalt.
Gruß vom e k o
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Petrone
antwortete am 26.06.02 (10:38):
Nach der Kondratieff-Theorie (Langzeit-Konjunkturzyklen) liegt die Ursache für die hohe Arbeitslosigkeit und schwache Kunjunktur nicht in zu hoher sondern in zu niegriger Produktivität. Der derzeit herrschende Langzeit-Kunjunktur-Zyklus werde von der Imformationstechnologie beherrscht. Nur komme die Nutzung dieser Technologie nicht so recht in die Gänge, weil - ich zitiere, "wo Informationströme gestört sind, wo Platzhirsche regieren, Meinungsverschiedenheiten zu Machtkämpfen ausarten, wo Mobbing das Klima bestimmt - stagniert die Produktivität. Wo jeder sein Herrschaftswissen für sich behält, unterbleiben Synergiegewinne." An anderer Stelle heißt es: Die Weltgesundheitsorganisatiion schätzt jeden siebten Menschen in den ökonomisch entwickelten Ländern als pychisch schwer krank ein. Depressionen seien inzwischen die zweithäufigste Todesursache. Nach Schätzungen des Bundesverbandes der praktischen Ärzte Deutschlands haben mindestens 30 bis 40 % aller körperlichen Beschwerden seelische Ursachen. Wenn wir uns nur 10% weniger streiten würden, wäre das schon grund für einen Wirtschaftsaufschwung und Arbeit noch und noch! Man sucht auch bereits nach Auswegen. Siehe hierzu : www.erc.de
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Heinz-Dieter
antwortete am 27.06.02 (06:38):
Diese Kommissiion hatte doch nur Bestehendes in neuer Verpackung uns wieder präsentiert. Unter den in der BRD herrschenden Regularien auf dem Arbeitsmarkt ist der jetzige Zustand nicht zu normalisieren. Das wissen das alle und tun nichts dagegen.
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Manfred Franz
antwortete am 27.06.02 (06:55):
Ja, Heinz-Dieter, so sehe ich das auch. Die WOLLEN das Problem garnicht lösen! Die wollen Wahlkampf damit machen. Nicht nur die Parteien.Auch die Gewerkschaften. Da aber alle mitmachen und alle schon bewiesen haben, dass sie es nicht lösen- ist es DAZU völlig ungeeignet. Bin nur neugierig, ob und wann sich auch in unserem Lande einmal die Erkenntnis durchsetzt, dass die ganze Arbeitslosigkeit kein Arbeitsmengen- sondern ein -Verteilungsproblem ist.
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Petrone
antwortete am 27.06.02 (17:31):
Bei uns herrscht hohe Arbeitslosigkeit weil wir volkswirtschaftlich zu unproduktiv sind. Wir brauchen Innovation in Politik und Gesellschaft, neue Bildungsinhalte, neue Schwerpunkte in Forschung und Entwicklung, und evtl auch neue Führungs- und Arbeitskonzepte! Und das möglichst schnell.
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DieterH
antwortete am 27.06.02 (20:57):
Wenn ich die Beiträge der Diskutanten lese habe ich ein großes Problem. 1. Ist man sich klar was Politik leisten kann? 2. Ist es nicht leichter auf Politiker zu schimpfen als eigene Gedanken zur Lösung der Probleme zu machen? 3. Ist es nicht besser, wenn man kompetente Fachleute um Rat fragt wie es Schröder getan hat? 4. Sind wir nicht längst an einem Punkt angekommen an dem Die Unternehmer soviel Geschenke bekommen haben wie nie zuvor? 5. Wollen die nochmehr mit einer neunen Regierung von Rechts oder wollen sie keine besonderen Aktivitäten zur Umsatzsteigerung entwicheln? Hoffentlich habe ich jetzt genug provoziert liebe Mitdiskutanten
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Johannes Michalowsky
antwortete am 27.06.02 (23:13):
1. Das ist "man" (wer ist gemeint?), aber die Politiker erwecken darüber hinausgehende Erwartungen, das verstimmt.
2. Wenn die Politiker in der Zwischenzeit meinen Job übernähmen, dann hätte ich Zeit dazu, müßte mich allerdings erst entsprechend bilden oder ausbilden, und sei es nur in Demagogie.
3. Allemal, aber der Zeitpunkt ist verdächtig - Schröder hatte doch mehr als drei Jahre Zeit dazu?
4. Vor lauter Geschenken haben wir eine Spitzenzahl von Pleiten, sind die fingiert und verschwinden die "Unternehmer" damit nach Monaco?
5. Das sind Ressentiments, die zu beantworten sinnlos ist.
Hast Du immer noch ein großes Problem?
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Heinz-Dieter
antwortete am 28.06.02 (06:48):
Politik muß in diesem Fall die Voraussetzungen durch Gesetze schaffen, um die vorgesehenen Aktivitäten der Hartz-Kommission überhaupt realisieren zu können. Das aber sehr unpopoläre Schritte, die da eingeleitet werden müssen:z.B. -Lockerung des Kündigungsschtzes, -Aufhebung des Berufschutzes nach 12 MonateArbeitslosigkeit -Arbeitslosenünterstützung nur für 12 Monate, anschließend Sozialhilfe Glaubt einer der Diskutanten, daß so etwas vor der Wahl passiert?? Glaubt weiterhin jemand das H. Schröder mit seiner Regierung überhaupt in der Lage nur einer dieser Punkte, die auch die Hartz-Kommission als Voraussetzung vorschlägt,durchzusetzen?? Die CDU/CSU auch nicht ?? Also es wird weieterhin alles so bleiben wie es ist
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DieterH
antwortete am 29.06.02 (14:29):
Hallo Johannes, zunächst einmal herzlichen Dank dafür, daß Du dieses Thema hier ins Forum gebracht hast. Es wird wie fast alle Themen natürlich jeder von seiner Seite aus betrachten. Das ist sein gutes Recht. Wenn ich meine Meinung eher in Fragen gekleidet habe, dann habe ich genau das damit erreicht was ich wollte. Du fragst wer ist "man". Es war von mir nicht persönlich gemeint. Es ging wirklich nur um die Frage wer was leisten kann. Wenn wir bei uns ein freies Unternehmertum haben, dann haben sie halt die Freiheit das zu tun was sie wollen, solange sie keine Gesetze verletzten. Diese Ordnung schränkt die Gestaltungsmacht der Politik ein. Den Vorwurf den man häufig hört, der Kanzler habe in Bezug auf den Abbau von Arbeitslosigkeit etwas versprochen was er nicht gehalten habe. Als dieses Versprechen kam, hatten wir eine sich im Aufschwung befindende Wirtschaft weltweit. Unter dieser Prämisse war die Realisierung des Versprechens zu erwarten.Als die Weltwirtschaft dann ins trudeln kam, ging es um die Schadensbegrenzung. Dies hat die Regierung doch prima in den Griff bekommen. Aber Du weißt sicherlich wie ich, daß infolge der generell laufenden Rationalisierungsmaßnahmen in den Betrieben und Verwaltungen ein Abbau der Arbeitslosigkeit nur bei einem wirtschaftlichen Wachstum von mindestens 2 % erfolgen kann. Wenn die Hardt-Kommission erst jetzt berufen wurde und sehr schnell einen Bericht vorgelegt hat, dann ist das ohne Zweifel gut. Als ehemaliger Arbeitnehmer weiß ich nur zu genau was es bedeutet Schutzgesetze abzubauen. Die Diskussion, man baue sie ja nur ab für die "Fauken" ist doch falsch. Der Abbau von Schutzgesetzen trifft alle. Du sprichst die Anzahl der Pleiten an. Es stimmt sehr viele Pleiten sind jedesmal am Ende einer Rezession zu beklagen. Aber warum gibt es die Pleiten? Vielleicht sollten wir mal gemeinsam nach einer Aufschlüsselung der Pleitegründe suchen. Zum Schluss ich bin jedenfalls sehr mit der Poltitik dieser Regierung einverstanden.
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Rosmarie Vancura
antwortete am 30.06.02 (12:56):
für mich sehr nachdenkenswert:
Der vorherigen Regierung hat man 16 Jahre Zeit gegeben, um die Dinge in den Griff zu bekommen.
Ihr seid dabei, Schröder bereits nach vier Jahren die rote Karte zu zeigen.Glaubt Ihr wirklich, die riesigen Probleme denen wir gegenüberstehen, wären durch andere Köpfe zu lösen? Ich finde, was die derzeitige Regierung auf den Weg gebracht hat, ist zumindesten respektabel.
Die Vorschläge der Hartz Kommission sind so übel auch wieder nicht. Jedenfalls sollten auch wir sie erst mal genau analysieren, bevor wir schon wieder glauben, dass jeder Einzelne von uns, natürlich die viel besseren Konzepte hat.
Politik, Dein Name ist Mann, leider noch viel zu oft!
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Fred Reinhardt
antwortete am 30.06.02 (15:58):
Gleiche Meinung Rosmarie.
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Tessy
antwortete am 30.06.02 (16:04):
Darf ich noch etwas ergänzen, Rosmarie? Welch ein Unterschied: 16 Jahre, von denen viele noch vom Wohlstand geprägt waren, die Wiedervereinigung.. Und dann 4 Jahre: mit Schuldenberg, Konjunkturflaute, Entscheidungen über Einsätze in Kriegsgebieten......
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Karl-Heinz
antwortete am 30.06.02 (16:38):
@ Tessy:
Bitte bleibe wenigstens sachlich. Zu den 16 Jahren gehört auch der riesige Schuldenberg. Die jetzige Regierung baut Schulden ab.
Es ist nicht gerade fair, wenn Du ausgerechnet die Schuldenpolitik in die 4 Jahre der jetzigen Regierung verlagerst.
Und was der Einsatz der Bundeswehr in Kriegsgebiete betrifft, so hat die CDU/CSU allen Entscheidungen im Bundestag voll zugestimmt.
So weit darf Deine politische Gesinnung nicht gehen, daß Du die Fakten manipulierst. Immer bei der Wahrheit bleiben, wenn Du glaubwürdig sein willst.
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Tessy
antwortete am 30.06.02 (17:52):
@ Karl-Heinz Danke daß du mich darauf hinweist daß ich mich sehr schlecht verständlich gemacht habe. Darf ich mich korrigieren? Zum Ausdruck bringen wollte ich:
Wieviel leichter war es 16 Jahre zu regieren von denen die ersten noch vom Wohlstand geprägt waren, wie schön war es acuh für die regierenden Politiker sich für die Wiedervereinigung feiern zu lassen (dabei ging manchmal verloren wer den Anstoß gab)
und wieviel schwerer war es die letzten vier Jahre mit einem Schuldenberg zu beginnen und sich vor schwerwiegenden Entscheidungen zu sehen und gegen die Konjunkturflaute anzukämpfen.
Alles klar jetzt? (sooo war es wirklich gemeint!) Gruß Tessy
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Heinz-Dieter
antwortete am 01.07.02 (06:06):
Jetzt fängt man wieder mit der Vergangenheit an. OK es sind Fehler gemacht worden und ein H. Waigl hat das Geld anstatt es zu verwalten und zu mehren aus den Fenster hinausgeworfen. Aber das war einmal. Und was macht die SPD ?? Und was hatte sie daraus gemacht ?? Antwort: nicht viel Die Arbeitslosen sind fast gleich geblieben. Das Chaos ist durch weitere Gesetze noch größer geworden. Jetzt , kurz vor Ultimo,legt eine Kommission einen Vorschlag auf den Tisch, der doch Hand und Fuß hat. Und was wird daraus ?? Geredet geredet ....
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