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THEMA: Wählbarkeit der Parteien
17 Antwort(en).
juergen_schmidbauer
begann die Diskussion am 19.06.02 (08:37) mit folgendem Beitrag:
Nachdem nun alles fliessend geworden ist, auch sich bei der Union jemand die Wahrheit bezüglich Juden sich sagen traut, beginnt ein neues Zeitalter der Wahrheit. Obwohl der Zentralrat es lieber hätte, wenn er es nur mit Menschen zu tun hätte, die entgegen ihrer Überzeugung alles gut finden, was im Namen von Israel und Juden auf der Welt geschieht, vorauseilend als gut bezeichen würde; das klingt wie eine Ermunterung zum Lügen. Blüm, bravo, wann gibt es auch Mutige in der SPD etc.? Auch die FDP ist nun wählbar geworden, für mich zumindest. Wir sind gerade dabei, unsere "Erbsünde" abzustreifen, Normalität wird einkehren, auch wenn es noch lange dauern wird. Unsere stabile Staatsform wird dafür sorgen, dass (trotzdem) nie mehr eine Minderheit in Deutschland ein Haar gekrümmt wird. Was denkt ihr dazu?
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Karl
antwortete am 19.06.02 (09:22):
Die "Wahrheit bezüglich Juden"? Das klingt sehr seltsam in meinen Ohren. Was ist schon d i e Wahrheit und was soll sie bezüglich der Juden sein?
Kritik an Israel hat nichts mit der "Wahrheit bezüglich Juden" zu tun, absolut nichts.
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Fred Reinhardt
antwortete am 19.06.02 (09:32):
@ juergen_schmidbauer, wo hast du denn bisher gelebt, dass für dich jetzt erst ein neues Zeitalter anbricht ? Was für eine Wahrheit fällt dir bezüglich der Juden ein ? Wer hat den deinem Schreiben nach bisher die Unwahrheit gesagt oder geschrieben ? Etwas scheinheilig von dir die Worte, " dass trotzdem nie mehr eine Minderheit in Deutschland ein Haar gekrümmt wird " wenn du schon die Lockenwickler in der Hand hast.
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Klaus Märker
antwortete am 19.06.02 (10:03):
Hallo Jürgen, die “Juden in Deutschland“ sind deutsche Staatsbürger wie Du und ich. Und Israel ist ein Staat, in dem nicht nur Juden leben. Es muß daher gestattet sein, die (politischen) Aktionen dieses Staates zu kritisieren, ohne dass man als Antisemit gilt. Insofern möchte ich Deine Formulierung << ...jemand die Wahrheit bezüglich der Juden zu sagen traut...>> dahingehend interpretiert sehen, dass wohl das Verhalten einer Regierung, - nämlich der Israels- kritisiert werden sollte, nicht jedoch der Juden, die als Bürger Israels und Angehörige einer bemerkenswerten Religion in diesem Lande leben. Von diesen Bürgern nehmen viele ihr demokratisches Recht in Anspruch, ihre eigene Regierung heftig zu kritisieren. Woraus ich schließe, dass dort eben nicht alles im Namen aller Juden geschieht. Was die Wählbarkeit unserer Parteien angeht, denke ich, dass dieses Thema im Schwerpunkt für mich nicht das Kriterium sein kann, eine Partei zu wählen oder nicht. Ich bin übrigens Deiner Meinung, dass unser Land inzwischen so stabil ist, „dass (trotzdem) nie mehr eine Minderheit in Deutschland ein Haar gekrümmt wird“ Dennoch muss genau hingeschaut werden. Wehret den Anfängen, gilt auch hier. Klaus
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juergen_schmidbauer
antwortete am 19.06.02 (11:08):
Ich habe auschliesslich in Deutschland gelebt, gearbeitet, akzeptiere schon auch eure Meinungen, auch dass ich euch sonderbar erscheinen mag mit meinen verkürzten Schlussfolgerungen, die vielleicht vieles überspringen, kausal unzusammenhängend erscheinen, aber ich denke, ich bin nicht ganz allein hier in Deutschland mit meiner Meinung, wenn ich Blüm und Möllemann nun besser finde als früher. Mal sehn. Den Anfängen ist genug und erfolgreich gewehrt. Das mit den Lockenwicklern, wohl symbolisch gemeint, verstehe ich ohnehin nicht.
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schorsch
antwortete am 19.06.02 (11:11):
"Ich werde dir kein Haar krümmen", sprach das Krokodil, als es das Zebra verschlang.
Schorsch
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marco
antwortete am 19.06.02 (11:15):
<juergen_schmidbauer begann die Diskussion am 19.06.02 (08:37) mit folgendem Beitrag:
Nachdem nun alles fliessend geworden ist, auch sich bei der Union jemand die Wahrheit bezüglich Juden sich sagen traut, beginnt ein neues Zeitalter der Wahrheit.... ....Unsere stabile Staatsform wird dafür sorgen, dass (trotzdem) nie mehr eine Minderheit in Deutschland ein Haar gekrümmt wird.>
Fred Reinhard ist nur zuzustimmen: "Juergen Schmidbauer hat die Lockenwickler schon in der Hand." J.Sch. Beitrag ist das abstruse Machwerk eines heimlichen Judenhassers. Darüber kann auch sein Schlussatz nicht hinwegtäuschen.
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Johannes Michalowsky
antwortete am 19.06.02 (12:02):
Zitat Jügen:
"Obwohl der Zentralrat es lieber hätte, wenn er es nur mit Menschen zu tun hätte, die entgegen ihrer Überzeugung alles gut finden, was im Namen von Israel und Juden auf der Welt geschieht . . ."
Das gilt auch für einzelne Personen - ich denke, man sollte eine arrogante, eitle, überhebliche Figur einen miesen Typ nennen dürfen, auch wenn er ein Jude ist. Das verschafft Herrn Möllemann Sympathie. Die Wählbarkeit der FDP hat in meinen Augen eher darunter gelitten, daß sie wieder einmal umgefallen ist und dem politischen Opportunismus die Vorfahrt gelassen hat.
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juergen_schmidbauer
antwortete am 19.06.02 (12:34):
an den anonyemen marco und andere: Dass man meine Einlassungen als Judenhasser auslegen kann, schau schau; ich räume aber ein, dass ich es die meiste Zeit meines Lebens nicht war, meine Sympatie gegenüber den Juden stagniert nun seit einigen Jahren schon. Ich übrigen wollte ich nur sehen, ob sich ähnliche Einstellungen wie meine, bei anderen finden; kann aber sein, dass die meisten schweigen, ist auch eine Art Wahrheit, aber keine sehr sympatische, denn Schweigen lege ich eher als abweichende Meinung aus.
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Karl
antwortete am 19.06.02 (13:16):
Die Gewissheit, dass in unserem ach so stabilen Land niemals wieder einer Minderheit ein Haar gekrümmt wird, habe ich leider keinesfalls. Gerade sind die Prozesse wegen Lichtenhagen und dem Brandanschlag auf eingeschlossene Asylbewerber mit erschreckend milden Urteilen (zur Bewährung!) zu Ende gegangen. in diesem land werden fast täglich die Haare von Minderheiten gekrümmt. Allerdings, das ist auch meine Hoffnung, die Mehrheit in diesem Land wird sich nicht mehr so leicht von Rattenfängern betrügen lassen, weshalb Minderheiten sicherer leben als früher.
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marco
antwortete am 19.06.02 (13:48):
>Johannes Michalowsky antwortete am 19.06.02 (12:02):
...das gilt auch für einzelne Personen - ich denke, man sollte eine arrogante, eitle, überhebliche Figur einen miesen Typ nennen dürfen, auch wenn er ein Jude ist...>
Einverstanden! Aber nicht, WEIL er Jude ist. Unangenehme menschliche Eigenschaften haben nichts mit ihrem Glauben zu tun. Oder würdest Du einen miesen, arroganten Deutschen, kath. Glaubens, einen miesen, arroganten Katholiken nennen?
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marco
antwortete am 19.06.02 (13:53):
<juergen_schmidbauer antwortete am 19.06.02 (12:34):
an den anonyemen marco und andere: Dass man meine Einlassungen als Judenhasser auslegen kann, schau schau; ich räume aber ein, dass ich es die meiste Zeit meines Lebens nicht war, meine Sympatie gegenüber den Juden stagniert nun seit einigen Jahren schon. Ich übrigen wollte ich nur sehen, ob sich ähnliche Einstellungen wie meine, bei anderen finden; kann aber sein, dass die meisten schweigen, ist auch eine Art Wahrheit, aber keine sehr sympatische, denn Schweigen lege ich eher als abweichende Meinung aus.>
Wieso anonym? Und dem Rest ist nichts mehr hinzuzufügen - er spricht für sich!
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Johannes Michalowsky
antwortete am 19.06.02 (14:09):
An den anonymen Marco,
nein, hast Du nicht gesehen, daß ich von miesem Typ gesprochen habe?
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Wolfgang
antwortete am 19.06.02 (14:24):
Wann hört man endlich auf, Juden (die fast alle ja gar nicht in Israel wohnen) und Israelis in einen Topf zu werfen?
Wann hört man endlich auf, israelische Politik ausschliesslich mit Scharon zu identifizieren?
Und wann hört man endlich auf, von "den" Juden zu sprechen (als wäre das eine homogene und in allen Bereichen des Lebens übereinstimmende Masse von Menschen)?
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juergen_schmidbauer
antwortete am 19.06.02 (15:39):
wolfgang, wahrscheinlich ist das mit klischees immer so, auch der "hässliche Deutsche" ist so eins, recht praktisch, wenn auch nicht generalisierbar. Auch wir bayern haben alle einen Bierbauch, sind etwas langsam im Denken, sprechen während des Denkens nicht;-))
wahrscheinlich wird auf der welt häufig alles in einen Topf geworfen, nicht differenziert, auch amerikanern geht nicht viel anders, wo sei auftauchen, da sie ihre "Mikkimous-Sprache" outet, ob sie wollen oder nicht;-)
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Anita
antwortete am 21.06.02 (09:54):
richtig juergen, Vorurteile sind zäh und langlebig. Das gilt auch für die Parteien, deshalb haben sie auch ihre Stammwähler, egal ob sie sich an das versprochene Wahlprogramm halten oder nicht. Über die Wählbarkeit der Parteien brauchen wir nicht nachzudenken, wir haben keine Alternative, das Zustandekommen einer Regierung geht nur über die Parteien.
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WolfgangM.
antwortete am 21.06.02 (11:40):
Also, die Vorstellung, daß nun auch die SPD mit antisemitischen Parolen in den Wahlkampf ziehen soll, ist irgendwie absurd und abenteuerlich!
Ein Möllewelle oder ein Blüm (was ist nur in diesen wirklich guten und seriösen Politiker gefahren???) sollte reichen.
Und - die antisemitischen Parolen werden nicht ziehen, das wird der FDP noch bitter aufstoßen - hoffe ich!
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juergen_schmidbauer
antwortete am 21.06.02 (12:24):
@wolfgang ich denke, in die ist nichts gefahren, sondern es steckte immer drin; aber mit dem abgedroschenen Wort Antisemitismus, dieser Klischeekeule ist es nicht deutbar. Und Parolen klingt, als gäbe es eine grosse Kampagne.
Tempi passati, lenkt doch eure Energie in die Zukunft, da können wir sie voll verschwenden, so unbegrenzte Kräfte haben wir doch als Ältere gar nicht mehr.
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