Die Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen den Atommächten Indien und Pakistan wächst... Islamistische Rebellen heizen mit Anschlägen die Stimmung auf und rufen zum Heiligen Krieg. Die Truppen der NATO in Afghanistan werden für die Evakuierung vorbereitet.

Eine ganze Region droht zu explodieren. Die Rechnung der USA scheint nicht aufzugehen. Es sieht so aus, als würde es ernst...

Abwarten!

".....und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen"

Den Heiligen Krieg hatten wir doch schon ein paar Mal, und die Verbreitung von Panik ist zum Mittel der Politik avanciert.

Und wie sah denn die Rechnung der Amerikaner aus? Ein paar Bombenteppiche aus B52-Bombern in Afghanistan, und schon ist der Terror weg - oder was sonst? Von politisch-diplomatischen Kalkül hat man dort doch nicht so sehr viel Ahnung?

Leider unterscheiden sich Indien/Pakistan von Afghanistan insofern, dass erstere die Atombombe haben!

Schorsch

Wenn es nach dem Willen der Amerikaner ginge, dann würden sich Paskitani und Inder nicht mit Atombomben bedrohen. Auch schon wieder falsch?

Wenn es dort mit Atombomben zugehen soll, müßte vorher sichergestellt werden, daß die Verantwortlichen für diesen "Krieg" tatsächlich auch im Lande sind. Am besten in einem schönen Knast mit all ihren Kindern, Frauen, Nebenfrauen, Lustknaben usw. Wenn das gewährleistet wäre, würden sich diese Leute vielleicht doch mal überlegen, ob sie wirklich solch einen Krieg befehlen sollen. Wobei dann von "Krieg" ja gar nicht die Rede sein kann, das wäre eine komplette Vernichtung. Dann wären beide Länder mit all ihren wertvollen und liebenswerten Menschen und die wunderbaren Kulturschätze für alle Zeiten hinüber. Das darf nicht sein.
Wir können leider nicht viel machen, protestieren hier ? nein, bringt nichts. Nur wenn es soweit kommt, werden nicht nur wir, sondern sehr viele andere Länder auch die Neben- und Nachwirkungen dieser Atombomben zu spüren bekommen. Ich bin nicht gerade ein frommer Mensch, aber ich bete, daß dies nicht passiert.

Wer aber, Utelo, sind die Verantwortlichen für einen Krieg (der hoffentlich nicht kommen möge)?.

Die indische Schriftstellerin ARUNDHATI ROY macht westlichen Staaten wegen ihrer Rüstungsexporte nach Indien und Pakistan dafür verantwortlich. "Sie bringen ihre Waffen rein und holen ihre Leute raus", sagt sie.

Zu den Rüstungslieferanten für Indien und Pakistan zählen die USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und Deutschland. Mit britischen Lizenzen und derem Know-How zum Beispiel werden in Indien die Jaguar-Flugzeuge gebaut, mit deren Hilfe, falls es so weit ist, Atombomben nach Pakistan geflogen und abgeworfen werden.

OUTLOOKindia.com - ARUNDHATI ROY
https://www.outlookindia.com/author.asp?name=Arundhati+Roy

Wohin aber gehen wir
ohne sorge sei ohne sorge
wenn es dunkel und wenn es kalt wird
sei ohne sorge
aber
mit musik
was sollen wir tun
heiter und mit musik
und denken
heiter
angesichts eines Endes
mit musik
und wohin tragen wir
am besten
unsre Fragen und den Schauer aller Jahre
in die Traumwäscherei ohne sorge sei ohne sorge
was aber geschieht
am besten
wenn Totenstille

eintritt

Ingeborg Bachmann

Schlagzeilen:

Kaschmir-Rebellen wollen «bis zum letzten Blutstropfen» kämpfen (AP)
Samstag 1. Juni 2002, 22:18 Uhr
Islamabad (AP) Muslimische Rebellen in Kaschmir haben am Samstag die Fortsetzung ihre Kampfes gegen die indische Herrschaft «bis zum letzten Blutstropfen» geschworen.

Indien will im Konflikt mit Pakistan nicht «impulsiv» sein (AP)
Sonntag 2. Juni 2002, 07:34 Uhr
Singapur (AP) Der indische Verteidigungsminister George Fernandes hat «impulsive» Reaktionen seines Landes und eine «extreme Eskalation» im Kaschmir-Konflikt mit Pakistan ausgeschlossen.

Friedenstruppe in Afghanistan hat Evakuierungspläne wegen Kaschmir (dpa)
Sonntag 2. Juni 2002, 08:32 Uhr
Hamburg (dpa) - für den Fall eines Atomkrieges zwischen Indien und Pakistan haben die an der Friedenstruppe in Afghanistan beteiligten Staaten ein Konzept zur Evakuierung der Soldaten ausgearbeitet.

EDA rät von Reisen nach Indien und Pakistan ab - Wochenendzusammenfassung (AP)
Sonntag 2. Juni 2002, 10:10 Uhr
Bern (AP) Wegen der Zuspitzung des Kaschmir-Konflikts hat am Sonntag auch die Schweiz generell von Reisen nach Indien und Pakistan abgeraten. ...

Angehörige von UNO-Mitarbeitern verlassen Pakistan (Reuters)
Sonntag 2. Juni 2002, 10:28 Uhr
Neu-Delhi/Islamabad (Reuters) - Nach dem Abzug von Diplomaten und ihren Angehörigen wegen drohender Kriegsgefahr zwischen Indien und Pakistan ist am Sonntag auch die Evakuierung von Angehörigen der UNO aus Pakistan angelaufen.

Erste Ausländer verlassen Indien (dpa)
Sonntag 2. Juni 2002, 11:59 Uhr
Neu Delhi (dpa) - Die ersten ausländischen Diplomaten und Touristen haben Indien wegen der Angst vor einem möglichen Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan um Kaschmir verlassen.

«Es regnet Feuer vom Himmel» (AP)
Sonntag 2. Juni 2002, 13:27 Uhr
Täglich steigt die Zahl der Opfer im Kaschmir-Konflikt - Leid und Angst auf beiden Seiten der Waffenstillstandslinie

Im Zusammenhang mit der Fussballweltmeisterschaft wies ich darauf hin, dass unsere Medien dem Fussball das zig-fache an Platz einräumen ... als dem für die ganze Welt brisanten Konflikt zwischen Indien und Pakistan.
Auch muss ich nochmals darauf hinweisen, dass auch hinter diesem Konflikt wieder einmal religiöse Vorstellungen und Heilslehren stehen. Mit Vernunft kann man doch nicht sein eigenes Land, sein eigenes Volk, seine eigene Familie ... ins Verderben führen!
Einiges dazu wurde im Thema "Die Religionen als Kampfmittel" bereits gesagt!

Als Gulliver zu den Zwergen reiste, da standen sich seit Generationen zwei Inseln feindlich gegenüber. Grund: Der eine König behauptete, Eier seien an der Spitze zu öffen, der andere König behauptete, am stumpfen Ende müssten sie geöffnet werden.
Die Gründe, einen Krieg anzuzetteln, sind heute noch die gleichen - nur die Waffen sind millionenmal wirkungsvoller geworden!

Schorsch

Na -, und wie sieht es heute aus mit dem Atomkrieg?

Wir freuen uns alle, Optimist, wenn Du Recht behälst. Wir hoffen auch alle, uns nicht zu früh zu freuen.