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THEMA:   Ab wann beginnt der Wahlkampf?

 14 Antwort(en).

Rosmarie Vancura begann die Diskussion am 01.06.02 (23:07) mit folgendem Beitrag:

Hat er schon begonnen? Sind Möllemanns Anti-Israeläusserungen bereits das erste Scharmützel?
Oder beginnt die heisse Phase erst zu einem späteren
Zeitpunkt? Kommt es mir nur so vor, als ob alle nicht recht in die Pötte kommen?

Ich höre von so vielen, dass sie nicht zur Urne gehen werden. Motiv: Die machen doch was sie wollen! Übrigens
das dümmste Argument und die faulste Ausrede der Nichtwähler,die mittlerweile leider bald die stärkste Partei sind.


bernd-christian antwortete am 02.06.02 (01:07):

Dass wir fast noch gar nichts vom Wahlkampf verspüren und anscheinend fast alle noch nicht in die Pötte kommen, liegt wohl daran, dass fast alle Parteien dem Bürger keine klaren Aussagen vermitteln können, in Ansätzen davon ausgenommen die FDP.
Mal ehrlich: was hat sich eigentlich durch die heutige Regierung gegenüber der früheren Regierung tatsächlich verändert, außer, dass alles teurer geworden ist.
Und die Gewerkschaften setzen noch einen drauf, indem sie weitere Steuererhöhungen fordern.
Ich verstehe sehr wohl den Unmut breiter Bevölkerungsschichten. Dennoch sollten wir alle zur Wahl gehen und von unseren demokratischen Rechten Gebrauch machen.


schorsch antwortete am 02.06.02 (08:48):

Merke: Rechte Politiker befinden sich immer im Wahlkampf - linke auch!

Schorsch


Johanna antwortete am 02.06.02 (09:25):

Wenn Ihr die Zeitungen lest, dann seht Ihr doch, daß Wahlkampf tagtäglich gemacht wird!
Ich jedenfalls werde meine Stimmer - trotz allem Unmut - nicht verschenken. Denn ich will auf keinen Fall zu der stärksten Partei "der Nichtwähler" gehören!

Frohes Lesen !


Johannes Michalowsky antwortete am 02.06.02 (11:00):

Wahlkampf ist immer - wenn es nicht gerade der Bundestag ist, dann die Bundesländer, deren Ergebnisse, wie man weiß, auch von bundespolitischer Bedeutung sind. Insofern fällt es mir schwer, bei politischen Äußerungen oder Handlungen zu entscheiden, was nun Wahlkampf ist und was nicht. Auf die Meinung des Stimmviehs wird wohl immer geschaut!


e k o antwortete am 02.06.02 (11:57):

Liebe Rosmarie,

die Zeiten, bei denen man erkennen konnte, wann der Wahlkampf beginnt, sind meiner Meinung nach längst vorbei. Heutzutage beginnt der Wahlkampf schon in der Stunde der Niederlage einer Partei und zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Legislaturperiode.

Am Schluß kommen dann die härteren Bandagen, wenn es in die Zielgerade geht.

Allerdings ist nichts gewonnen, wenn man den Standpunkt vertritt:"Die machen ja doch, was sie wollen". Ich sehe das ein bisschen anders, nämlich: Welche Partei auch immer "dran" ist, sie kann nicht viel anders machen, die Zwänge sind einfach zu groß, dableiben nur Nuancen.

Ich jedenfalls zähle mich nicht zur Partei der Nichtwähler, damit würde ich nur denen Vorschub leisten, die ich eigentlich gar nicht will.

Schönen Sonntag noch und liebe Grüße

e k o


Heinz antwortete am 02.06.02 (12:12):

Aber warum dann wählen, wenn "die Zwänge einfach zu groß sind" und nur noch "Nuancen" bleiben?


e k o antwortete am 02.06.02 (17:13):

@ Heinz:

Weil ich denke, noch soviel Gehirnschmalz zu besitzen, dass ich weiß, dass das Nichtwählen eine Situation herbeiführen kann, die ich nicht wollte.

Beispiel: In Karlsruhe wurde vor drei Jahren darüber abgestimmt, ob in der Hauptgeschäftsstraße die Straßenbahn unter die Erde kommen soll wegen der Fußgängerzone. Wer ging hin? Nur die geschlossene Phalanx der notorischen Neinsager. Und die waren in der Mehrzahl, weil sich die Anderen sagten: Wozu, das wird schon gemacht werden, da brauche ich doch nicht extra abzustimmen. Nachher war der Katzenjammer groß und der Bundeszuschuß weg.


WANDA antwortete am 02.06.02 (17:52):


M.E. findet der Wahlkampf permanent statt, unterschwellig zwar, aber er ist da. Die Endphase ist entscheident für die Stimmen der Wechselwähler, d.h. Wechselwähler, so wie ich, warten den zugespitzten Wahlkampf ab, wobei eine Auslese schon vorher stattfindet. Aber erst im letzten Moment wird entschieden, wo man seine kreuzchen setzt.


schorsch antwortete am 02.06.02 (18:13):

Apropos Kreuzchen setzen: Ein analphabethischer Fremdarbeiter aus dem Lande XXXXX machte jeweils bei Erhalt seines Lohnes ein Kreuzchen als Unterschrift. Im Sommer fuhr er für einen Monat heim. Als er wieder kam, machte er zwei Kreuze. Sein Chef fragte: "Warum jetzt plötzlich zwei Kreuze?" Der Arbeiter stolz: "Ich jetzt geheiratet!"

Schorsch


Rosmarie.Vancura antwortete am 02.06.02 (20:15):

Eko! Ganz meine Meinung, nicht wählen ist die schlechteste Wahl!


Heinz antwortete am 02.06.02 (21:08):

Trotzdem: Meine Frage war, wenn die Zwänge doch so groß sind (was ich nicht bestreite) und sich die Alternativen, wenn überhaupt, nur in Nuancen äußern (was dann eigentlich gar keine Alternativen mehr sind), dann ist es doch völlig egal, bei wem ich mein Kreuzchen mache.

Wieso ist unter diesen Umständen Nichtwählen die schlechteste Wahl?


bernd-christian antwortete am 03.06.02 (00:02):

An und für sich ist tatsächlich fast egal, wohin man sein Kreuzchen setzt, Hauptsache, man wählt eine der Parteien, die mit festen Beinen auf dem Boden unserer Demokratie stehen.
Nichtwählen ist deshalb die schlechteste Wahl, weil man damit indirekt ein Kreuzchen abgibt für rechts- oder linksradikale Parteien, indem man deren prozentualen Anteil am Wahlergebnis gegenüber den demokratischen Parteien erhöht.


Rosmarie Vancura antwortete am 03.06.02 (08:18):


Lieber Heinz!Weil ich nicht inn einem Lande leben möchte mit einer schweigenden Mehrheit! Und weil es Politiker gibt, die unsere Unterstützung, und andere die einen Denkzettel brauchen. Es gäbe noch sehr viele weil's....
Rosmarie


e k o antwortete am 03.06.02 (14:53):

Hallo Ruzi (Rosmarie)

Du sprichst mir aus dem Herzen ( der Seele)

Gruß vom E K O