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THEMA:   Wie Bilder lügen lernen

 5 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 31.05.02 (22:10) mit folgendem Beitrag:

Der vollständigen Manipulation weren durch die neuen Techniken alle Türen geöffnet. Vor der nächsten Diktatur (dann hochtechnisiert) dürfen wir uns fürchten. Dem politischen Gegner könnte schon heute theoretisch alles in den Mund gelegt und in der abendlichen Tagesschau abgespielt werden:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,198157,00.html
Um solch Horrorszenarien zu verhindern müssen solche Manipulationsmöglichkeiten bewusst gemacht und diskutiert werden

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,198157,00.html)


Felix Schweizer antwortete am 31.05.02 (23:47):

Waren diese Videos, die den USA als Beweis für die Schuld Bin Ladens dienten, nun autentisch oder waren sie manipuliert. Die heutigen digitalen Verarbeitungsmöglichkeiten eines Videos lassen es durchaus zu ... ein solches Viseo als Beweismittel unbrauchbar zu machen.
Wenn manipuliert worden war ... durch wen? Wer hatte Interesse daran ... Bin Laden als Urheber dieser Attentate erscheinen zu lassen?
Karl ... ich habe die Intention deines Beitrags nicht ganz mitbekommen.


Karl antwortete am 01.06.02 (08:30):

Lieber Felix,

die Intention meines Beitrages ist es, auf die Entwicklung neuer Techniken einzugehen, mit denen wir zu rechnen haben. Ich habe keinen Vorwurf an irgendjemanden erheben wollen, diese jetzt modernste Technik (neues Ergebnis einer studentischen Arbeit) bereits angewendet zu haben. Übrigens wäre die Fälschung eines Videos in der Art des Bin Laden Videos noch nicht möglich. Darauf wird in dem zitierten Artikel auch eingegangen. Allerdings werden in Zukunft die Grenzen des Machbaren wohl immer weiter verschoben werden. Nein, irgendeinen Zweifel an der Echtheit der Bin Laden Videos habe ich nicht und keine mir bekannten Experten der Bildverarbeitung.

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,198157,00.html)


Geli antwortete am 01.06.02 (09:53):

Aber Fälschungen dieser Art gibt es wohl schon, solange es Bilder gibt.
Zuerst waren es vielleicht Portraits in Öl von möglichen Kaiser- und anderen Bräuten etc.
Auch Kaiserin Elisabeth, Stalin und andere ließen fleißig fälschen (es gibt viele sehr interessante Bildbände dazu!) - nur die Technik geht immer weiter.
Die "Konsumenten" dieser Bilder hinkten immer hinterher.
Inzwischen kann jeder seine eigene "Fälschungswerkstatt" am Bildschirm eröffnen - aber die "große" Technik ist längst schon wieder viel weiter.


Ruzenka antwortete am 01.06.02 (19:46):

Lieber Karl! Und was geschieht mit den armen Thusneldas, die wie ich mit den modernen Medien eh nicht auf Du und Du stehen und nicht hinter deren Fassaden zu blicken in der Lage sind? Wir würden ja gerne mehr wissen, aber diejenigen welche wissen, erklären alles so kompliziert

Gegen das was heute manipuliert wird, sind die potemkinschen Dörfer, doch Kindergartenbastelei.

Ich ertappe mich immer wieder wenn grosse Worte vollmundig gesprochen werden, dass ich frage: "Glaubt er was er sagt!"Aus Deinem Beitrag höre ich das Wort vom...wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt...Nur wie kann ich mich wehren?
Das fragt immer öfters Eure Ruzenka


DorisW antwortete am 05.06.02 (20:36):

Leider bedarf es gar nicht einmal der technisch ausgefeilten Fälschungen, um die Leute etwas glauben zu machen.

Es ist wirklich ein Horrorszenario, sich vorzustellen, daß uns gefälschte Videos vorgesetzt werden könnten - aber nur eine von vielen Möglichkeiten der Falschinformation. Als Medienkonsument muß ich ständig damit rechnen, daß wer auch immer mir Nachrichten präsentiert, sie so präsentiert, wie es ihm genehm ist. Das beginnt schon lange vor der Fälschung, nämlich in der Art der Darstellung: worüber wird berichtet - wie lange wird berichtet - wird der eine gezeigt, während er sich gerade in der Nase bohrt, und der andere von seiner Schokoladenseite...

Dementsprechend wählen sich ja auch die meisten das Nachrichtenorgan aus, das ihnen die Realität in der von ihnen bevorzugten Sichtweise präsentiert! Und was einem in den Kram paßt, glaubt man sowieso gerne.