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THEMA:   Grund zum Nachdenken

 5 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 27.05.02 (11:25) mit folgendem Beitrag:

Ich hatte diese Informationen bisher nicht... Es geht um palästinensische Selbstmordattentäterinnen... Sicher, ich verurteile jeglichen Mord. Aber ich suche auch nach Gründen. Um eine Antwort auf den Grund dieser Gewalt zu bekommen, fragte ich mich: Wie verzweifelt müssen junge Frauen sein, um sich und andere zu töten? Was ist die Ursache ihrer Verzweiflung?

In der deutschen jüdischen Online-Zeitung haGalil fand ich diesen Artikel (der ursprünglich in der israelischen Zeitung Ha'aretz zu lesen war):

Keine Selbstmörderinnen, sie werden hingerichtet
Die palästinensischen Selbstmörderinnen sind keine Freiwilligen: Man zwingt sie
Von Anat Peri

https://www.nahost-politik.de/palaestina/selbstmoerderinnen.htm

Ich will nicht ein (palästinensisches) Unrecht mit dem anderen (israelischen) Unrecht oder umgekehrt aufrechnen. Aber: Die gesellschaftliche Stellung arabischer Frauen ist nach unseren Maßstäben verheerend. Das ist keine neue Erkenntnis. Neu für mich war, dass geschiedene Frauen oder Frauen mit unehelichen Kindern von ihren eigenen Leuten gezielt ausgesucht werden als "lebende Bomben" und das Mittel sie dahin zu bringen ihre allgemeine gesellschaftliche Diskriminierung ist.

(Internet-Tipp: https://www.nahost-politik.de/palaestina/selbstmoerderinnen.htm)


schorsch antwortete am 27.05.02 (11:46):

Wie kann man denn nur so naiv sein zu glauben, es müsse jemand - Frau oder Mann - dazu gezwungen werden, sein Leben für die Sache hinzugeben, an die man glaubt! Zu jeder Zeit gab es sie, jene, die daran glauben, direkt in den Himmel zu fliegen, wenn er/sie sich opfert. Ja, es reicht sogar der Gedanke, man könne mit seinem Leben wenigstens einer zukünftigen Generation ddienen. Dies ist nicht anders bei den Palästinensern und anderen unterdrückten Völkern.
Es gibt eine einzige Möglichkeit, diesem Tun Einhalt zu bieten: Gebt diesen Menschen ein Land, das ihnen gehört, in dem sie sich etwas schaffen können, das sich lohnt, verteidigt zu werden. Wer nicht nur sein nacktes Leben hat, das ihm persönlich gehört, der/die hat keinen Grund, sich für andere zu opfern.

Schorsch


Rolf W antwortete am 27.05.02 (12:03):

Grund zum Nachdenken "ja". Aber wissen wir es jetzt wirklich besser? Zitat aus dem Artikel "Man muß nicht viel Phantasie haben, um anzunehmen, dass dies die Lage ist ...". Wieviel ist hier Phantasie oder israelisches Wunschdenken? Diese Frage bleibt unbeantwortet.


rolf antwortete am 27.05.02 (14:15):

Will da jemand unter meiner Flagge reisen?


jürgen antwortete am 28.05.02 (20:42):

"Man muß nicht viel Phantasie haben, um anzunehmen, dass dies die Lage ist:"

meine phantasie reicht aus, um mir vorzustellen, dass manches (vieles, das meiste) von dem, was auf besagter internetseite steht, stimmt (nicht stimmt, beinahe stimmt).

aber ich werde darüber nachdenken; und versuchen mehr darüber zu erfahren (aus anderer sicht).

mfg jürgen


e k o antwortete am 28.05.02 (21:26):

Also wenn Ihr so diskutiert, dann diskutiert Ihr um des Kaisers Bart, liebe Leute.

Ich glaube schon, dass sich das real so abspielt, wie es in diesem Bericht zum Ausdruck kommt.

Ich glaube aber auch, dass es auch andere gibt, die fanatisch genug sind, freiwillig in den Tod zu gehen, ganz einfach deshalb, weil man dann in diesen Ländern ein Held oder eine Heldin ist.

Wie es wirklich ist, werden wir wohl nie erfahren, dazu steht zu sehr Behauptung gegen Behauptung.

Übrigens, nicht nur in Palästina gibt es diese lebenden Bomben. In Asien soll es genau so sein. Überall dort, wo Menschen nicht mehr weiter wissen, weil sie erkennen müssen, dass sie im Nachteil sind, überall dort greift man in der Verzweiflung zu solchen Methoden.