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THEMA:   Abrüstungsvertrag

 19 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 24.05.02 (09:21) mit folgendem Beitrag:

In Zeiten der negativen Schlagzeilen: Ist der Abrüstungsvertrag, der von Bush und Putin beschlossen wird, nicht Anlass, auch einmal Positives festzustellen? Immerhin werden 2 Drittel der strategischen Atomwaffen verschrottet. Die Spannungen zwischen den zwei größten Atommächten sind zudem auf ein Minimum reduziert, womit der ganz grosse Knall, den wir jahrzentelang gefürchtet haben, wesentlich weniger wahrscheinlich geworden ist.
Es wäre zu wünschen, dass Newcomer in der Welt der Atommächte, wie Indien und Pakistan, ein ebenso professionelles Krisenmanagment entwickeln würden.


e k o antwortete am 24.05.02 (10:27):

Lieber Karl,

da stimme ich Dir voll und ganz zu. Gott sei Dank ( das meine ich wörtlich!) gibt es in der Welt nicht nur Negatives, sondern auch viel, sehr viel Positives.

Und daran sollten wir uns halten. Wer Negativ denkt, zieht das Negative ebenso an wie das Positive, wenn er positiv denkt.

Ich weiß nicht, was manche Menschen für Gedankengänge haben, wenn sie meinen, immer und überall nur das Negative herausstellen zu müssen.

Wer positiv denkt, lebt gesünder und ist glücklicher. Ich jedenfalls lasse mir meinen Optimismus nicht nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

e k o


Silberling antwortete am 24.05.02 (15:07):

Ich kann mich da den Ausführungen und Gedanken von Karl und eko nur voll und ganz anschließen.
Wer hätte vor 2o Jahren oder gar in den 60ern nur zu hoffen gewagt, dass sich die beiden Großmächte mal so "einig" sein werden?!
An meinem positiven Gedankenpotential soll es nicht fehlen!! Hoffentlich gibt es davon genug um den Gefahren, die ja lauern, genug "Energie" entgegenzustellen!!
Mit vielen positiven Gedanken an alle Gleichgesinnte!


Edwin antwortete am 24.05.02 (17:36):

@ Karl eko u. Silberling

Ich kann mich Eueren Meinungen voll und ganz anschließen.
Wenn ich noch zurück denke an die Zeiten des kalten Krieges, wäre so etwas nie möglich gewesen.
Gott sei Dank, sind diese schlimmen Zeiten vorbei.
Edwin


Lissy antwortete am 25.05.02 (03:53):

...nicht verschrottet, lieber Karl, sondern "nur" eingemottet - leider oder doch Gott sei Dank angesichts der säbelrasselnden Regierungen in Indien und Pakistan?


Heidi antwortete am 25.05.02 (10:32):

Er redet von Abrüstung
und Frieden
von Zivilisation
und dass man sie schützen muss

Er meint uneingeschränkte,
weltweite Herrschaft
der Mächtigen
und Reichen

über die Ohnmächtigen
und Armen

hl


Ruth L. antwortete am 25.05.02 (11:40):

Es wäre doch gut, wenn statt der negativen Kritik auch einmal einige nachzuvollziehbare Alternativvorschläge gemacht würden - die man an das Weisse Haus oder zu Putin weiterleiten könnte.
Ausserdem kann man nur hoffen, dass Europa nicht einmal vor Anschlägen der amerikanischen oder israelischen "Sorte" steht - wie sähen dann wohl die Demonstrationen (verbal oder auch real) aus?


Heidi antwortete am 25.05.02 (11:48):

"..wenn statt der negativen Kritik auch einmal einige nachzuvollziehbare Alternativvorschläge gemacht würden .."

Ich höre..?


wese antwortete am 25.05.02 (12:12):

Über den Inhalt von manchen politischen Beiträgen braucht man nicht lange nachdenken. Absurde Beispiele gibt es im Forum haufenweise:

Krieg ist nicht gut, kein Krieg ist auch nicht gut. Aufrüstung ist nicht gut, aber Abrüstung ist auch nicht gut.... blablabla...

Einfach nur noch lächerlich!


bernhard antwortete am 25.05.02 (12:20):

Es darf eben einfach nicht sein, dass jemand wie George Bush auch einmal das Richtige tut. Man/frau müßte sonst sein/ihr Feindbild korrigieren.


Ruth L. antwortete am 26.05.02 (01:29):

So ist es, Bernhard.


Hans-Ludwig Juch antwortete am 26.05.02 (08:54):

Ich möchte Karl voll und ganz zustimmen.- Wie ich aber aus verschiedenen Beiträgen ersehen konnte, gibt es immer noch einige ZeitgenossenInnen, die in der Sache nur das Negative sehen, oder sehen wollen. Leider!!!
Hans-Ludwig


Nuxel antwortete am 26.05.02 (10:01):

@Heidi

..."er redet von"
er handelt auch
ich frage mich,ob er einfach nur von seiner Macht überzeugt ist und glaubt,das Richtige zu tun?

Bush ist schon vor Amtsantritt für "seine Art der Politik" bekannt gewesen.-Möchte das nicht näher definieren-

Gewalt erzeugt nur immer wieder neue Gewalt!

Jeder Krieg bedeutet:Tod,Leid,verwüstete Umwelt.

DAS sollte bedacht werden,bevor man Wissenschaftlern gestattet,immer grausamere Waffen ertüfteln zu dürfen!
Wer aber prangert und bestraft(findet) jene,die gewissenlos
ihr Wissen,die Pläne oder gar die Waffen selber verkaufen,um sich zu bereichern?
Bedenken sie nicht,daß auch sie von der Vernichtungswelle getroffen werden können?
Da hilft kein Geld mehr......

Nuxel


Heidi antwortete am 26.05.02 (10:12):

"Wer aber prangert und bestraft(findet) jene,die gewissenlos
ihr Wissen,die Pläne oder gar die Waffen selber verkaufen,um sich zu bereichern?"

Wenn man genauer hinsieht, sind die Kriegstreiber und die Waffenhersteller identisch, Nuxel. Das beste aktuelle Beispiel bietet zur Zeit der Kaschmirkonflikt.

Woher, glaubst du, haben beide Parteien - in den Anfängen des Konfliktes - ihre Waffen bezogen?


Felix Schweizer antwortete am 27.05.02 (12:35):

Tatsächlich ist jede Abrüstungsvereinbarung zwischen diesen Atommächten positiv einzuschätzen. Trotzdem bleibt mein Jubel in Grenzen. Als ehemaliger Dienstchef im AC-Schutz kann ich einigermassen abschätzen, was diese Reduktion an einsatzbereiten A-Waffen im Verhältnis zum Gesamtpotenzial bedeutet.
Ich sah diese beiden Atommächte nie als besonders heisse Gefährdung an, weil beide zu einem vernichtenden Gegenschlag rechnen mussten. Im Gegenteil ... das Gleichgewicht des Schreckens hat vielleicht einige Krisen ohne Einsatz von Waffen überwinden können.
Ich gebe zu ... am meisten Angst macht mir die Tatsache... dass diese fürchterliche Waffe in den Händen von Staaten einsatzbereit vorhanden ist ... denen ich zutraue .. auch selbstmörderische Verzweiflungstaten im Namen Gottes durchzuführen.

Immerhin die Vereinbarungen zwischen USA und Russland sind ein wichtiger erster Schritt in die gute Richtung!

Auch unsere Medien reagierten eher kritisch:

https://www.baz.ch/heute/index.cfm?ressortID=EDD6849B-67EE-4CC3-AA160EF58F6A7341
&ressort=Frontseite&categoryID=4D2D4C4A-AAC3-4C65-AE4F6ECAB212D71B

Die Adresse ist zu lang für das vorgesehene Kästchen.


Wolfgang antwortete am 28.05.02 (02:33):

"Abrüstung" ist ein schönes Wort. Deshalb wird es so oft benutzt. Viele fallen auf die verlockende Schönheit des Wortes herein und jubeln den Bush-Kriegern zu, wenn die nur ab und zu wie eine Art Luftballon das Wort "Abrüstung" fürs gläubige Publikum steigen lassen. - Wird aber tatsächlich abgerüstet?

Nein, im Gegenteil, es wird nicht ab-, sondern aufgerüstet... sagen die Experten des Konversationszentrums BICC. Vor allem die USA hätten die Militärausgaben massiv erhöht und ihre Rüstungsmaschinerie angekurbelt. Zitat aus einem SPIEGEL-Artikel:

"Die globalen Militärausgaben werden laut Jahresbericht in diesem Jahr bei rund 960 Milliarden Euro liegen - eine Erhöhung der Ausgaben um vier bis fünf Prozent. Bereits 2001 habe es nach vorläufigen Schätzungen einen Anstieg um drei bis vier Prozent gegeben."

ANTI-TERRORKAMPF
Aufrüstung wie im Kalten Krieg
Weltweit ist eine neue Aufrüstungsrunde in vollem Gange. Immer mehr Länder erhöhen nach einem Bericht des Konversationszentrums BICC ihre Militärausgaben.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,198034,00.html

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,198034,00.html)


Felix Schweizer antwortete am 28.05.02 (20:21):

Wolfgang ... leider hast du recht ... Abrüstung ist der Honig mit dem man die hässliche Politik versüsst. Von effizienter Verringerung der Rüstung kann auf beiden Seiten nicht die Rede sein.... aber es gibt immer noch genügend Naive ... die Worthülsen für bare Münze halten.


Karl antwortete am 29.05.02 (10:03):

Lieber Felix,

als qualifizierter Naiver ;-)) sehe ich in der Annäherung zwischen den USA und der NATO auf der einen und den Russen auf der anderen Seite aber doch einen wesentlichen Anstieg der Sicherheit vor einer kriegerischen Auseinandersetzung innerhalb dieses Kreises. Nicht nur die Quantität und Qualität von Waffenarsenalen, sondern vor allem auch das "Klima" zwischen den Staaten entscheidet über die Gefährdung. Ich z.B. habe mich noch nie vor der hochgerüsteten Schweizer Armee fürchten müssen.

Auf gute Nachbarschaft, Karl


schorsch antwortete am 29.05.02 (14:11):

Wenn man bedenkt, dass auch nach der Abrüstung auf der Welt noch so viele atomare Sprengköpfe gehortet werden, dass es genügen würde, diese Welt auf Jahrhunderte Leben-frei zu bomben.....

Schorsch


Jean antwortete am 29.05.02 (16:23):

Karl,

vor unserer Armee muß niemand Angst haben, was Amerikaner und Russen bestimmt nicht von ihren Armeen behaupten können. Afghanen und Tschetschenen werden ein Lied davon singen können.

Aber mag die "Bedrohung" durch die Armee noch so gering sein, gibt es doch lobenswerte Bestrebungen auch bei uns, ganz ohne Armee auszukommen und auf vernünftigere Mittel und Mechanismen, als auf Waffen und Krieg zu setzen.

Die "Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA)" ist sehr aktiv in dieser Sache. Leider wurde letztes Jahr die Initiative "für eine Schweiz ohne Armee" von den Schweizer StimmbürgerInnen abgelehnt.

(Internet-Tipp: www.gsoa.ch)