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THEMA:   USA planen den Einsatz biologischer Waffen

 12 Antwort(en).

Jean begann die Diskussion am 13.05.02 (11:31) mit folgendem Beitrag:

Erstmals liegen jetzt schriftliche Beweise dafür vor, dass US-amerikanische Militärs den Einsatz biologischer Waffen planen.

Gentechnisch veränderte Mikroorganismen sollen Materialien wie Asphalt, Zement, Farbe und Öl zerstören können und damit folglich die Rollfelder, Gebäude, Panzer und Flugzeuge des Gegners. Dazu ist noch Forschung nötig. In den Forschungsanträgen heißt es unverhohlen: "Es ist das Ziel der vorgeschlagenen Untersuchungen, (....) Systeme zu entwickeln, die die Fähigkeiten eines möglichen Gegners zur Kriegsführung zerstören".

Gerade die USA sind es, die andere Länder wegen der angeblichen Entwicklung offensiver Biowaffen brandmarken. Die US-Gesetze verbieten Forschung, Herstellung und Einsatz offensiver Biowaffen. Wer glaubt noch, dass sich die US-Administration an die eigenen Gesetze hält?


bernhard antwortete am 13.05.02 (11:51):

Es fehlt der Link zum schriftlichen "Beweis".


Jean antwortete am 13.05.02 (12:23):

Wer nach der Wahrheit sucht, wird fündig. ;-) Hier sind Links für die Nichtsucher:

US-Militärs planen die Entwicklung neuartiger Biowaffen
Zwei Forschungsanträge für gentechnisch veränderte Bakterien zur Materialzerstörung

https://www.sunshine-project.de/infos/aktuelles/2002/02_05_08_antimaterial_Forschungsantraege.html

Der Spiegel berichtet auch darüber:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,195732,00.html


bernhard antwortete am 13.05.02 (16:10):

Die Überschrift dieses Themas lautet: "USA planen den Einsatz biologischer Waffen". Zur Diskussion stehen zwei Forschungsanträge aus einem Labor, die noch nicht begutachtet, also erst recht noch nicht bewilligt sind.
Daraus die Pläne eines Staates abzuleiten ist gewagt.


schorsch antwortete am 13.05.02 (22:06):

Man sollte sich immer bewusst sein, dass
a) solche Meldungen Falschmeldungen sein können;
b) solche vom "Feind" gezielt verbreitet werden können und;
c) der "Freund" selber manchmal ein Interesse daran haben kann, solche Falschmeldungen über seine eigene Potenz in die Welt zu setzen.

Schorsch


Jean antwortete am 13.05.02 (22:25):

So ist es. Der Feind lauert überall, bei der internationalen Presse, ja sogar auf einer Web Site der US-Marines. *fg*

Joint Non-Lethal Weapons Program Web Site - https://www.jnlwd.usmc.mil/

An den Pressemitteilungen ist schon viel Wahres dran. Im Rahmen des Joint Non-Lethal Weapons Program der US-Marine wird auch an der Züchtung solcher Bakterien oder Pilze geforscht, mit denen sich die Kampffähigkeit von Gegnern durch Zerstörung ihrer Ausrüstung oder der Infrastruktur (Straßen, Flugplätze, Treibstofflager) beeinträchtigen ließe. Auch für den Einsatz gegen Menschen sollen nichttödliche Waffen wie psychoaktive Substanzen oder elektromagnetische Felder entwickelt werden. Möglicherweise aber verstoßen diese Forschungen gegen internationale Abkommen zum Verbot biologischer oder chemischer Waffen, die auch von der USA vor der Bush-Regierung ratifiziert wurden.

Aus Erfahrung wissen wir, dass die Bush-Administration es mit dem Recht des eigenen Landes nicht so genau nimmt. Das Recht der internationalen Gemeinschaft dagegen ist ihr ganz egal. Es wäre nicht der erste Vertrag, den sie brechen.

(Internet-Tipp: https://www.jnlwd.usmc.mil/)


Felix Schweizer antwortete am 14.05.02 (00:26):

Als ehemaliger Dienstchef AC Schutzdienst auf einem Mobilmachungsplatz der Schweizerarmee verfügte ich über viele Jahren hindurch über Informationen, die als "vertraulich" klassifiziert waren und Hinweise in diese Richtung der C- und B -Waffenentwicklung in den USA aufzeigten. Das Prinzip ist einleuchtend: kampfunfähige Militärangehörige reduzieren die Kampfkraft einer Armee bedeutend stärker als Tote, denn sie binden einen Grossteil der Einsatzkräfte.
Die Ratifizierung der Abkommen gegen C- und B-Waffen haben in den Staaten einen gewaltigen Effort gebraucht ... und informierte Kreise zweifeln daran, dass in dieser Beziehung mit offenen Karten gespielt wird.
Auch die Analyse der als Terrormittel verwendeten Milzbranderreger lassen keine Zweifel offen, dass diese Mittel einsatzfähig vorhanden sind. Die Ausrede, es handle sich nur um geringe Mengen, um damit Gegenmittel zu entwickeln ist eher fadenscheinig.


schorsch antwortete am 14.05.02 (08:54):

Frage: Warum überhaupt chemische Waffen?
Antwort: Damit der Angreifer die materiellen Werte des Gegners unbeschadet übernehmen kann!

Schorsch


Heidi antwortete am 14.05.02 (09:07):

"gentechnisch veränderte Bakterien zur Materialzerstörung"

Es werden nicht viel materielle Werte übrig bleiben, wenn derartige Bakterien gezüchtet werden, zum Einsatz kommen und dabei womöglich außer Kontrolle geraten.



"..Kurz vor ihrem 30. Geburtstag am 10. April steht damit die Biowaffen-Konvention vor einem weiteren Problem. Das bislang geltende umfassende Verbot biologischer Waffen droht jetzt ausgehöhlt zu werden. Dahinter steht einerseits die Revolution in der Bio- und Gentechnologie, die erst die technischen Voraussetzungen für die Material zersetzenden Waffen liefert, und andererseits die veränderte Weltlage nach Beendigung des kalten Krieges, in der das Militär für die veränderten militärischen Konfliktformen - von friedensschaffenden Maßnahmen bis zum Krieg gegen den Terror - nach neuartigen Waffen verlangt.."

Schöne neue absurde Welt!


seewolf antwortete am 14.05.02 (11:30):

Schorsch -

gibt es nicht für den von Dir genannten "edlen Zweck" schon seit langem die Neutronen-Waffe?


Jean antwortete am 15.05.02 (00:53):

Nein, Seewolf, die gibt es - in Deinem Sinne sicher leider - noch nicht. Aber auch diese Waffe, wenn es sie gäbe, wäre illegal, auch nach den Gesetzen der USA.


seewolf antwortete am 15.05.02 (04:06):

Na gut - Jean ...

wenn Du meinst :-)

https://www.3sat.de/3satframe.php3?a=1&url=https://www.3sat.de/hitec/16012/

(Internet-Tipp: https://www.3sat.de/3satframe.php3?a=1&url=https://www.3sat.de/hitec/16012/)


Felix Schweizer antwortete am 16.05.02 (01:03):

Die sogenannte Neutronenwaffe ist leider keine Utopie. Es geht dabei um Atomwaffen, die im Gegensatz zu konventionellen A Waffentypen den Hauptanteil ihrer Wirkung zugunsten der ionisierenden Strahlung verstärkt haben.
Statt einer enormen Druckwelle und verheerender Hitzestrahlungen überwiegt eine intensive Primärstrahlung, die innert kurzer Zeit alles Leben vernichtet ... ohne das tote Material wie z.B. Waffensysteme, Panzer, Fahrzeuge, Gebäude, Strassen und sonstige Infrastrukturen zu zerstören.
Nach meinen Informationen gibt es bereits einsatzbereite Waffensysteme dieses Typs.