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THEMA:   Wem nützt eigentlich das schweizerische Bankkundengeheimnis?

 27 Antwort(en).

Felix Schweizer begann die Diskussion am 27.04.02 (00:56) mit folgendem Beitrag:

Mögliche Antworten aus meiner Sicht:

- den Banken oder verallgemeinernd dem Bankenplatz Schweiz. Es fliessen Gelder von Kunden in die Schweiz, die auf irgend eine Art am Fiskus vorbeigesteuert werden sollen.
- Es profitieren alle von diesem Geheimnis, die etwas zu verheimlichen haben.
- Indirekt kommen die höheren Geldmengen in unserem Land allen zugute, da allgemein mehr Aufwendungen ohne Steuererhöhung möglich sind.

Konten, von Potentaten, kriminellen Vereinigungen oder die der Geldwäsche dienen, können mit dem jetzigen Recht schon nicht mehr gegen Rechtshilfegesuche geschützt werden. Also in solchen Fällen gilt kein Bankkundengeheimnis.

Die Gegner der Abschaffung oder Lockerung des bestehenden Bankgeheimnisses rekrutieren sich vorwiegend aus dem bürgerlichen Lager (FDP, CVP, SVP). Weshalb wohl?

Wie sind die Meinungen in den Nachbarländern. Steuerhinterziehung ist für Ausländer mit Hilfe von Schweizer, Lichtensteiner oder Luxemburger Bankkonten immer noch möglich!

Ich persönlich bin für die sofortige Aufhebung solcher Versteckmöglichkeiten ... und zwar weltweit!


schorsch antwortete am 27.04.02 (17:06):

Meine Meinung dazu: Man muss unterscheiden zwischen Geldern aus kriminellen Handlungen und Geldern, die jemand aus achtenswerten Gründen verheimlicht. Zur ersten Gattung zähle ich Fluchtgelder von Potentaten, die ihr Land ausrauben und das Geld ins Ausland schmuggeln. Zur zweiten Gattung zähle ich z.B. einen geschiedenen Vater, der aus erster Ehe einen missratenen Sohn hat, der ihn und die zweite Frau zeitlebens nur schickaniert hat. Wäre es diesem Vater zu verdenken, dass er (weil er den Sohn ja nicht enterben kann!) diesen Weg wählt, um den Sohn nicht nach seinem Ableben noch zu belohnen dafür?

Schorsch


KlausKlaus antwortete am 27.04.02 (17:48):

Hallo Felix,

Du bist für die Abschaffung der Fluchmöglichkeiten! Das würde aber doch erst einmal die Redlichkeit der
steuereintreibenden Staaten bedingen. Du weißt vielleicht nicht was ich meine? Ein Beispiel:

Ich besitze 100.000,- DM ( ehrlich erworben, versteuert und per Konsumverzicht erlangt ).
Ein Jahr später habe ich von 3 % Zinsen rund 1.500,- DM Steuern zu bezahlen ( weil ich noch über
andere Einkünfte verfüge ) und rund 3 % Inflationsrate als Wertverlust abzubuchen.

Ich besitze noch 98.500 DM usw. usw. Eine DM des Jahres 1949 ( Währungsreform ) ist heute noch
( oder war es bis zur EURO-Reform ) rund 25 Pfennig wert. Wer ist hier wohl der Betrüger?

Die Staatsquote liegt in Deutschland bei etwa 50 %, was ja nicht wirklich stimmt, denn wenn ich mein
Auto ummelde, zahle ich etwa 35,- DM Gebühr ( obwohl ich mit meinen Steuern das Amt doch bereits
finanziert habe ). Wenn ich parke zahle ich Gebühr ( ca 10 Milliarden DM Parkgebühren pro Jahr in allen
deutschen Städten ) obwohl die Straßen doch mir, dem Bürger gehören ( ich habe sie per Anliegerbeitrag
und Benzinsteuer ja bereits bezahlt ), ein neuer Personalausweis kostet ca. 18,- DM Gebühr ( obwohl
ich .... ) usw. usw. Zu der oft genannten Staatquote ist eine beinahe unendliche Zahl an "Abkassierein-
richtungen" von Staat und Komune hinzu zu addieren. Und diese Gelder werden mit vollen Händen ver-
schleudert, wie man Jahr für Jahr dem Bericht des Bundesrechungshofes entnehmen kann.

Ich halte es für eine Bürgerpflicht, den öffentlichen Händen möglichst wenig Geld zu geben. Das so ge-
sparte Geld muß ja dann dauerhaft wohin. Viele Leute die in der Schweiz Geld horten, benötigen dieses
ein Leben lang nichtmehr, aber es wird der öffenlichen Verschwendung entzogen und dafür ist den schwei-
zer Banken Dank zu sagen.

Der Einfachheit habe ich noch in DM argumentiert, durch den EURO wurde alles nur TEURO.

Gruß Klaus


Karl antwortete am 27.04.02 (18:10):

"Ich halte es für eine Bürgerpflicht, den öffentlichen Händen möglichst wenig Geld zu geben."

Ich fasse es nicht.

Hier werden kriminelle Handlungen auch noch schön geredet. Wovon bitte schön soll der Staat all die Dinge tun, die wir von ihm verlangen? Die Strassen, die Kindergärten, ..., ..., ...


Felix Schweizer antwortete am 27.04.02 (18:41):

Hallo Klaus,

habe ich richtig verstanden? Bei euch ist Sparen nur sinnvoll, wenn man Steuern hinterziehen kann? ... oder ist es vielleicht umgekehrt? Die Gebühren und Abgaben sind bei euch so hoch, weil der Staat zuwenig Einnahmen hat, weil zuviel am Fiskus vorbeigeschmuggelt wird. Wer macht bei euch solche Gesetzte? Doch auch die Legislative .. das Parlament. Also wählt die Partei, die am ehesten mit dem aufräumt.
Wenn alle Steuern ordnungsgemäss von allen bezahlt würden ... könnte man diese für alle spürbar senken. Auch bei uns ist es nicht der Lohnbezüger, mit seinem Lohnausweis, der den Staat betrügt ... wie soll er auch. Es sind die Grossverdiener, Grossunternehmen, Imobilienhändler und die Superreichen etc., die den Staat durch legale oder halblegale "Steueroptimierung" .. wie es so harmlos heisst ... um Milliarden betrügen.
Das Bankkundengeheimnis hilft dabei!
Und Schorsch ... es gibt rechtlich andere Mittel, um einen missratenen Nachkommen zu enterben.

Ich erlebe das immer wieder ... man mokiert sich über uns ehrlichen Steuerzahler .. na und .. mein Gewissen ist mir lieber. Auch der Bankräuber spottet vielleicht über alle die so blöd sind .. ihr Geld ehrlich zu verdienen!


Ralph Kalterer antwortete am 27.04.02 (19:10):

KlausKlaus,

bist Du wirklich so ahnungslos, oder tatsächlich kriminell? Ganz egal, was auf Dich zutrifft, jedenfalls kannst Du nicht rechnen.

Ein Beispiel, Dein schönes Auto! Weißt Du überhaupt, was z. B. ein einziger Kilometer Autobahn kostet? Wenn ja, was meinst Du, wieviel Millimeter Du davon in Deinem ganzen Leben finanzieren könntest mit Deiner Benzinsteuer?

Dein ganzer Beitrag ist absurd!


KlausKlaus antwortete am 27.04.02 (19:47):

KlausKlaus

Hallo Karl,
Du plädierst sehr häufig in diesem Forum für Sachlichkeit, hältst Dich aber selbst nicht an diese Maxime.
Wieso unterstellst Du ( und anderer ) sofort kriminelle Absicht - Du bist doch vermutlich nicht so geprägt?
Steuer sparen ist legal!
Hallo Ralph,
ich weiß was 1 km Autobahn kostet - ich habe auch keinen bezahlt - aber WIR haben gemeinsam alle
Autobahnstrecken und alle übrigen Straßen bezahlt. Auch Du kennst nur kriminelle Absicht oder Ahnungs-
losigkeit - ein zustimmende oder widerlegende Argumentation vermisse ich.
Hallo Felix,
es gab Zeiten, da wurde in der Schweiz wegen des "Zehenten" revoltiert, bei uns wehren sich einige gegen
den "Fünfzigsten" mit illegalen Mitteln.

Und alle miteinander, bitte bitte nicht heuchel - frei nach der Bibel, wer noch nie seine Steuererklärung ge-
schönt hat, der werfe den ersten Stein.

Gruß Klaus


Felix antwortete am 27.04.02 (20:08):

Wenn du unbedingt geil darauf bist ... ich habe ihn bereits geworfen ... dir an den Kopp mit den Schlitzohren .. . du bist der Typ, der sowas lächelnd wegsteckst ... Gewissen keines!


Wolfgang antwortete am 27.04.02 (20:44):

"Wovon bitte schön soll der Staat all die Dinge tun, die wir von ihm verlangen? Die Strassen, die Kindergärten, ..."

Die Armee und den Krieg hast Du vergessen in Deiner Aufzählung, Karl.

Merke: Der Staat ist nicht nur unser Freund.

P.S.: Den Klaus kann ich verstehen. ;-)


Karl antwortete am 27.04.02 (20:50):

@ Klaus und Wolfgang

Mein Beitrag war sehr sachlich. Der Beitrag von Klaus mit dem Aufruf zum Steuerbetrug ist eine kriminelle Handlung und ich werfe den ersten Stein. Ich halte es für eine empörende Unterstellung anzunehmen, alle würden den Fiskus betrügen. Ich tue das nicht und bin stolz darauf! Punkt!

Das sind mir die falschen Helden, die immer über den Staat schimpfen, aber nicht bereit sind, für die Allgemeinheit etwas beizusteuern.


Ralph Kalterer antwortete am 27.04.02 (21:36):

Hallo Klaus,

ich mache gelegentlich ein Fragezeichen hinter einen Satz. Du solltest das beachten, bevor Du mir etwas unterstellst.

Nachdem Deine Rechenkunst schon sehr dürftig ausgefallen ist, habe ich angenommen, daß Du zumindest richtig lesen kannst. Okay?


Felix antwortete am 27.04.02 (23:09):

Karl .. sorry ... den zweiten Stein ... den ersten habe ich kurz vorher dem Klaus an die Birne geworfen!


Schorsch antwortete am 28.04.02 (10:35):

An Felix. Du bekommst eine Privatmail von mir. Das mit dem Enterben ist nämlich nicht möglich.

Schorsch


KlausKlaus antwortete am 29.04.02 (16:13):

Hallo,
ich bleibe bei meiner Meinung einschließlich des vereinfachten Rechenbeispiels.

Bitte laßt doch einfach mal die Wertungen - sachlich heißt, so wie ich es verstehe Gegenargu-
mentation.

Von Dir, Karl, hätte ich eine Widerlegung meine Darstellung der staatlichen Abzockerei erwartet. Du
fragst, wie der Staat die Aufgaben erledigen soll, die von ihm erwartet werden. Ja, hier hängt es.
Einfach weniger erwarten! Der Staat soll weniger, viel viel weniger machen und machen können, damit
wir alle wieder selbstverantwortlich, mündig und weniger abhängig von staatlicher Gängelung werden.

Un noch eines, miteinander, bitte denkt daran, nur wenn Ihr einer Meinung n i c h t zustimmen könnt,
habt Ihr die Chance vielleicht etwas Neues zu erfahren, im anderen Falle habt Ihr es ja bereits in Euch
gehabt und stimmt überein.

Ich habe in meinem Leben immer feststellen müssen, daß sich Leute gegen etwas besonders wehren,
vor dem sie sich fürchten. Wovor habt Ihr Angst, wenn noch mehr Bürger so wenig wie möglich Steuern
zahlen?

Gruß Klaus


Mechtild antwortete am 29.04.02 (16:51):

"Nur reiche Leute können sich einen armen Staat leisten." Wenn der Staat kein Geld mehr hätte um Schulen und Autobahnen zu bauen, LehrerInnen einzustellen usw. würde mir manches fehlen. Müsste ich das alles mitfinanziern und mich auch noch mit darum kümmern, hätte ich keine Zeit mehr zu arbeiten und Geld zu verdienen. Es wäre mir aber auch zu anstrengend über jedes Thema mitjedem eine Einigung zu erzielen.


Ralph Kalterer antwortete am 29.04.02 (17:32):

Es ist mir zu primitiv, wenn sich jemand auf den Standpunkt stellt, daß man möglichst wenig oder gar keine Steuern zahlen soll.

Sie erwarten von den ehrlichen Steuerzahlern, daß Parasiten und Schmarotzer mitfinanziert werden. Wer Leistungen des Staates fordert, einen eigenen Beitrag jedoch verweigert, der ist und bleibt ein ganz gewöhnlicher Schmarotzer. Und somit ist er nicht gemeinschaftsfähig.

Wer keine Steuern zahlt, der sollte dann wenigstens so viel Charakter besitzen und auf Schulen, Feuerwehr, Polizei, Krankenhäuser und öffentliche Straßen usw. verzichten.

Das ist meine Meinung, zu der ich keine Zustimmung brauche!


Karl antwortete am 29.04.02 (18:58):

Als Jugendlicher hatte ich einmal das Ziel, der größte Steuerzahler Deutschlands zu werden. Leider habe ich das nicht geschafft ;-))

Natürlich versuche ich auch im legalen Rahmen Steuern zu sparen. Aber stolz darauf zu sein, keine oder kaum Steuern zu zahlen, dass würde ich für eine Perversion halten. Jedenfalls hat niemand, der die Leistungen der Allgemeinheit in Anspruch nimmt, aber selbst nichts beisteuert, dann auch noch das Recht, ständig über die mangelhaften Leistungen des Staates zu motzen.

Mechthild, Dein Satz ist sehr gut: "Nur reiche Leute können sich einen armen Staat leisten."


KlausKlaus antwortete am 30.04.02 (18:03):

Hallo Mechtild, vielen Dank für Deine sachliche, wertungs- und damit verurteilungsfreie Argumentation -
richtig wohltuend. Du hast, aus meiner Sicht nur scheinbar recht, wir haben bereits einen armen Staat,
mit rund 2 Billionen DM Schulden ( wenn ich es richtig weiß ). Die Deutschen gehören andererseits
wohl zu den reichsten Völkern Europas, das Vermögen ist aber, wie überall sehr unterschiedlich ver-
teilt - Binsenweisheiten. Aber - es zahlen doch die wenig begüterten die meisten Steuern, unser Staat
betreibt ( über alle Parteien ) seit 30 Jahren eine grandiose Umverteilung von unten nach oben - ver-
mögende Bürger leihen dem Staat Geld und kassieren Zinsen. Die Zinslast von Bund, Ländern und
Gemeinde beträgt doch mitlerweilen ( je nach Fall ) bereits beinahe ein Drittel der Etats.

Ich bin für einen "ärmeren Staat" - kein Land Europas leistet sich eine solche Wohlfahrtsmaschinerie
- und ich bin sicher, auch wir nicht mehr lange. Es gibt bekanntlich viele "ärmere Staaten" als Deutsch-
land einer ist, die doch Lehrerinnen und Autobahnen besitzen und deren Schüler z. B. bei der PISA-Studie
besser abgeschnitten haben. Geld ist nicht alles.

Da jeder, auch Du, sein Geld nur einmal ausgeben kann und er bei weniger Steuern mehr in der Tasche
hat, bleibt alles ein Nullsummenspiel - aber manches ließe sich meiner Meinung nach "nichtstaatlich"
wesentlich effizienter gestalten.

Ich meine auch, nicht auf den Staat zu schimpfen, wie einige meinen - ich lebe gern in Deutschland,
aber ich stehe schließlich nicht allein mit meiner Meinung, daß in Deutschland eine Filz an Regelungen,
Verordnungen und Subventionen herrscht.

Gruß Klaus


KlausKlaus antwortete am 30.04.02 (18:26):

Hallo Ralph, ich schrieb "so wenig als möglich Steuern zu zahlen", da aber auch ich Steuern zahlen
muß, entnehme ich Deinem Beitrag, daß ich "auf Schulen, Feuerwehr, Polizei, Krankenhäuser und
öffentliche Straßen usw." nicht verzichten muß und daß Du mich wohl doch etwas voreilig zum Para-
siten gestempelt hast.

Du, Karl, findest Mechthilds Aussage: "Nur reiche Leute können sich einen armen Staat leisten." gut,
das impliziert, daß die armen Völker dieser Welt in reichen Staaten leben - nein natürlich nicht - aber
das sich reiche Völker arme Staaten leisten können - ja, genau das meine ich doch. Die Deutschen
gehören zu den reichsten Völkern dieser Erde.

80 % der Weltbevölkerung lebt nicht in ausreichenden, hygienischen Wohnverhältnissen
70 % der Weltbevölkerung sind heute noch Analphabeten
50 % der Weltbevölkerung verfügt nicht über zufriedenstellende Ernährung

Falls Du zu Essen hast, ein Dach über dem Kopf und Geld zum Leben, gehörst Du zu den 8 % der
reichsten Menschen dieser Welt. Die rd. 80 Millionen Deutsche stellen gerade mal 1,5 % der 5 Milliarden
der Weltbevölkerung. Arme gibt es in Deutschland nicht - zugegeben aber Reiche.

Ich meine gerade der, der Steuern bezahlt, hat die Pflicht die Verwendung des Geldes kritisch zu be-
trachten. Unser Staat mit der höchsten Staatsquote Europas arbeitet derart schlecht, daß wir in ei-
nigen Bereichen bereits zu den Schlußlichtern Europas gehören - und da willst Du immer noch mehr
hineinwerfen und bedauerst nicht zum größten Steuerzahler Deutschlands geworden zu sein ?


Gruß Klaus


Mechtild antwortete am 30.04.02 (21:00):

Lieber KlausKluaus,
so wie Du in den letzten Mails argumentierst stimme ich Dir in einigen Punkten zu. Die Umverteilung von oben nach unten in den letzten Jahren kritisiere ich auch. Sie hat zur Verarmung immer größerer Gruppen in der Bevölkerung geführt.
Weniger Steuern zahlen als er nach dem Gesetz müsste kann aber nur der Reiche. Der Mensch, der mit Steuerkarte arbeitet hat wenig Möglichkeiten der Steuerhinterziehung. Deshalb würde ich ähnlich wie Karl sehr gerne viele Steuern zahlen, denn dann würde ich auch viel verdienen.
Staatliche Aufgaben zu privatisieren sehe sehr kritisch. Das Billigste ist nicht unbedingt das Beste. Private arbeiten ja auch nicht umsonst. Nur wenn ein Betrieb privatisiert ist, verdient nur einer an dem Geschäft. Solange ein Unternehmen aber in staatlichem Besitz ist gehört er der Allgemeinheit. Ein privater Unternehmer führt ein Unternehmen solange es Gewinn bringt. Wenn Unternehmensbereiche keinen Gewinn mehr bringen, schließt er den Unternehmensbereich. Willst Du alle gewinnbringenden Unternehmensbereiche des Staates privatisieren und die defizitären Bereiche im Staat belassen? Dann ist der Staat bald ganz pleite. Oder kennst Du ein Unternehmen, das einen der vielen sozialen Bereiche in Eigenverantwortung ohne staatliche Zuschüsse übernehmen möchte. Obdachlosenhilfe, Altenhilfe udgl. sind Pflichtaufgaben des Staates. Man kann in diesen Bereichen aber nicht gewinnbringend arbeiten.
Aber Privatisierung ist, so wie die Staatsverschuldung und Filz ein eigenes Thema.
Gruss
Mechtild


Felix antwortete am 01.05.02 (00:32):

Ich meinte, das die Diskussion nun in eine andere ... auch wichtige Richtung ... abgleitet. Hat jemand noch etwas zum Schweizerischen Bankkundengeheimnis zu sagen .... ansonsten bin ich für eine rasche ersatzlose Abschaffung!


KlausKlaus antwortete am 02.05.02 (17:11):

Hallo Mechthild,

ich bin für "geringstmögliche" Steuerzahlungen, dies meinte ich ursprünglich ganz legal. Den kriminellen
Aspekt hat man mir, lies es nach, unterstellt.

Ich will Dir nicht Deine Meinung nehmen, erlaube mir aber eine andere Sicht.

Nehmen wir einmal an, daß genau das geschehen würde, alle einigermaßen lukrativen Bereiche würden
privatisiert. Unternehmer würden verdienen, Steuern müßten gezahlt werden, Arbeitsplätze würden ent-
stehen, der Staat hätte beträchliche Einnahmen ( die er meist nicht hat, wenn er Unternehmen selbst
betreibt ).

Das wäre doch gut. Die restlichen "defizitären Bereiche" wie Du sie nennst, wären dann doch wirklich
sehr leicht zu finanzieren und es blieben große Mengen an Steuergeldenr übrig ( für Steuersenkungen ).

Was geschieht, wenn Unternehmen "allen gehören" haben wir doch erst vor kurzem in der DDR erleben
dürfen.

Du siehst, ich möchte also gerade das, "alle gewinnbringenden Unternehmensbereiche des Staates
privatisieren" ( auch alle Schulen und Lehrer ) und nur "die defizitären Bereiche im Staat belassen"
Dann kommt der Staat endlich mal weg von der jetzigen Pleite ( 2 Billionen DM Schulden ). Die
"Pflichtaufgaben des Staates, Obdachlosenhilfe, Altenhilfe udgl." brauchen keinen Gewinn zu bringen.

Du glaubst mir nicht? Schauh Dich um in der Welt, Deutschland ist eine Weltausnahme als Wohlfahrts-
staat und ich bin eigentlich sicher, nicht mehr sehr lange. Unsere Regierenden, egal welche Farbe quälen
sich doch mit der Frage, wie vermeide ich es dem Bürgern die Wahrheit bezüglich seiner Zukunft zu
sagen.

Danke für Deine Antwort,

Gruß Klaus


Peter Glotz antwortete am 02.05.02 (19:04):

Gerade das, was Du vorschlägst, das wäre für einen Staat eine Katastrophe. Nur ein einziges Beispiel. Aus aktuellem Anlass nehme ich den Bereich Schule.

Alle Schulen zu privatisieren würde bedeuten, daß Schulen gewinnorientiert wirtschaften müßten. Sie würden dann beliebige Unterrichtsstoffe in ihr Angebot aufnehmen. So etwa den Islamunterricht in allen Schattierungen und ähnliche Dinge.

Lehrer könnten dann willkürlich streiken, ohne Rücksicht auf die Schüler und deren Ausbildung. Auch die Ausbildungsziele könnten willkürlich festgelegt werden. In jeder Schule ein Abschluss nach Belieben. Eine entsetzliche Vorstellung!

Ich bin der Auffassung, daß der Staat seine hoheitlichen Aufgaben behalten sollte. Dazu gehört auch das Gewaltmonopol von Polizei und Bundeswehr.


KlausKlaus antwortete am 02.05.02 (19:32):

Hallo Peter Glotz,

beim Gewaltmonopol bin ich sofort Deiner Meinung.

für die Schulen, besser für die Bildung und Ausbildung wäre Wettbewerb ( freies Unternehmer-
tum ) ein Segen. Du meinst doch nicht wirklich, daß auf dem Markt Schulen mit den von Dir bei-
spielhaft genannten Fehlleistungen überleben könnten.

Außerdem ist es doch egal, wie wir die Lehrer bezahlen, ob über Steuern oder direkt über Schul-
geld.

Gruß Kurt


Dr.Alexander Böker antwortete am 03.05.02 (18:13):

Die ganze Diskussion läuft unter der Prämisse, daß derjenige, der sein Geld in der
Schweiz anlegt, dies tut, um Steuern zu hinterziehen.
Das ist falsch!
Unsere Familie z.B. führt ein Teil der Konten und Depots schon seit Generationen
in der Schweiz - deklariert die Erträge ganz offen beim deutschen Finanzamt.
Und wir können es wirklich vergleichen: die Beratung beim schweizer Bankier ist wirklich besser.
MfG Alexander Böker


Felix Schweizer antwortete am 04.05.02 (00:15):

Na .. schön ... Alexander ... und wozu dient dir nun das Bankgeheimnis? Verstehst du wirklich nicht wovon hier die Rede ist?( Aus welchem Jahrhundert stammst du, dass du an dieser Stelle als einziger einen Akademischen Titel in deinem Namen führst? Das haben wir auch an der Uni schon vor langer Zeit bei uns abgeschafft!)


schorsch antwortete am 04.05.02 (08:23):

(;--))))

Dr Schorsch

PS für Nichtbasler: "Dr" ist Baselditsch für "Der"...


DR FELIX VO BAASEL antwortete am 04.05.02 (12:46):

...... e härzigy Reaktion ... lyebe Schorsch ... &:>))))