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THEMA:   Frauen und Wehrpflicht

 22 Antwort(en).

Gerhard begann die Diskussion am 11.04.02 (12:28) mit folgendem Beitrag:

Der CDU Politiker Friedrich März hat heute in einer Magdeburger Zeitung zum Thema "WAS TUN für Deutschland" unter anderem betont: die politische Spitze der seiner Partei sei für Wehrpflicht deutscher Frauen.
Das andere was er zum Thema sagte wie Arbeitseinsatz usw.
möchte ich mal aussen vor lassen.
Keine Regierung in Deutschland von Anno dunnemals bis heute
hat den Dienst an der Waffe bei Frauen zur Plicht gemacht (ausser bei Freiwilligkeit) aber nun stellt im Vorfeld des Wahlkampfes eine Partei , die regieren möchte, diese Forderung.
Es ist doch bekannt eine für alle gültige Wehrpflicht gibt es nur auf dem Papier oder hat man den Sohn von politisch
oder wirtschaftlichen Hochgestellten Familien über den
Kasernenhof robben sehen? Siehe Becker oder Schumacher
und und so viele andere. Immer nur die Kleinen oder weil sie keine Lehrstelle bekamem ab zum Bund .
Würde der Herr März einen seiner Kinder im Ernstfall
mit freudiger Stimmung in den Einsatz ziehen lassen? Mit nichten!!!!!
Genügt es nicht, das Frauen unter dem Deckmantel der
Gleichberechtigung freiwillig zum Bund gehen!!
Warum nun noch eine Pflicht für Frauen?
Meint jemand ernsthaft ein Schlagersternchen oder ein
Millionärstöchterlein würde sich in den Dreck schmeissen?
hier kommt mir in abgewandelter Form der Spruch hoch
"Weib schiess du ich hol Verpflegung"
wenn auch in Israel und einigen anderen Staaten eine
Frauenwehrpflicht besteht warum das unbedingt nachmachen?
Bin der Meinung , das viele Frauen der Meinung sind
das diese Wehrpflicht nicht unbedingt zur Gleichberechtigung
gehört. Wenn auch die CDU meint es würde so gefordert werden.
oder doch alle wehrfähigen Töchter an das Gewehr?
Aber doch nicht unsere- sagen dann die regierenden Politiker
Was doch Menschen für Politischen Schaden anrichten Können!!!


Steini antwortete am 11.04.02 (12:48):

Du verwurschtelst zwei verschiedene Dinge und kommst deswegen zu keinem Ergebnis.

1. Du wirst nicht "den Sohn von politisch oder wirtschaftlichen Hochgestellten Familien über den Kasernenhof robben sehen", weil diese (Väter) zumeist politische Ämter bekleiden, um ihren Filius raushalten zu können. Politiker sind auch nur Menschen und welchem Vater gefällt es in der gegenwärtigen Situation schon, dass sein Erbe ins Ausland zieht um an Einsätzen teilzunehmen?

2. Becker, Schumacher und Konsorten sind in meinen Augen keine "hochgestellten Familien". Sie kamen aus "normalen Familienverhältnissen" und wurden aufgrund ihrer sportlichen Aktivitäten erst so populär. Auch einige oder viele der von dir zitierten "anderen" haben die Möglichkeit (und nutzen diese übrigens auch) an einer Sportschule der Bundeswehr ihren Wehrdienst abzuleisten. So zum Beispiel ist Rodler "Schorsch Hackl" Hauptfeldwebel. Dass diese Herren (und Damen) nicht unbedingt die gewöhnliche Ausbildung durchlaufen hat den Grund, dass sie ja durch ihre zukünftigen Aktivitäten Deutschland vertreten in sportlichen Wettkämpfen. Also geben sie ja schon etwas ihrem Heimatland zurück, wohingegen "Otto Normalverbraucher" seinem Land eben robbend, frierend und gefrustet dienen muss.

"Oder weil sie keine Lehrstelle bekamen, ab zum Bund."
Gerhard, die Bundeswehr holt niemanden zu sich, nur weil er keine Lehrstelle hat, sondern weil es deren Auffassung von "Gerechtigkeit" ist.

Dafür, was ich jetzt sage, werde ich sicherlich Schelte kassieren, aber warum sollte es keine Frauenwehrpflicht geben? Es gibt in beinahe jedem Bereich des öffentlichen Lebens Frauen, die Männern gleichgestellt sind/sein wollen und immer noch nach Emanzipation schreien. Ich bin niemand, der den Standpunkt "Haus, Heim, Herd" vertritt, aber wenn schon Gleichberechtigung, dann doch bitte schön so konsequent und in tatsächlich ALLEN Bereichen - und da gehört die Wehrpflicht eben auch dazu!


Rosmarie Vancura antwortete am 11.04.02 (17:20):

Wenn erst einmal ein Mann ein Kind auf die Welt bringt, dann bin ich für die Wehrpflicht der Frauen.Sonst:
Es lebe der Unterschied!


Karl antwortete am 11.04.02 (18:44):

Liebe Rosemarie,


nicht jede Frau hat heutzutage ein Baby. Bedenkt mann, dass frau sowieso länger lebt, könnte er sich in diesem Fall schon gleiche Pflichten vorstellen. Ein "soziales Jahr" wäre mir dann allerdings sympathischer als "Wehrpflicht".

Mit freundlichen Grüßen

Karl


pilli antwortete am 11.04.02 (19:34):

zu dem babylonischen sprachengewirr von gerhard möchte ich erst garnicht stellung nehmen. sorry, gerhard aber nicht meine sprache.

das thema "stellung der frau innerhalb der bundeswehr" spricht mich schon eher an. natürlich und selbstverständlich ist für mich, dass frau wie mann, wenn schon, gemeinsam den dienst leisten. es gibt mannigfache möglichkeiten dienst zu tuen. ich denke, dass hier der gleichheitsgrundsatz nicht gewahrt ist. ich bin gespannt,
wie die gerichte entscheiden werden.

nette grüsse,
pilli


Heidi antwortete am 11.04.02 (19:38):

Ich würde die Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes lieber umgekehrt verwirklicht sehen:

Keine Wehrpflicht für den Mann (und für die Frau)!


Ilse Wedelstaedt antwortete am 11.04.02 (19:51):

Herr Merz denkt sicher eher an ein soziales Jahr (so was ähnliches gab`s doch schon mal?) als an Wehrdienst für Frauen. Allerdings meine ich, wenn Soldaten von Frauen geboren und groß gezogen werden, reicht das!


Rosmarie Vancura antwortete am 11.04.02 (20:13):

Karl, mir auch! (soziales Jahr), Grüsse Dich!


mulde antwortete am 11.04.02 (20:51):

An Karl
ein soziales Jahr ja - aber dann für alle
und keine Ausnahmen
Gerhard
(mulde)


ausfeldi antwortete am 12.04.02 (08:58):

Kirche - Küche - Kinder - Kaserne. Frauen sind enorm belastbar! ausfeldi (weibl. bald 58 Jahre und glücklich der Gnade der FRÜHEN Geburt = Pendant zu BIRNE)


schorsch, alias Georg von Signau antwortete am 12.04.02 (09:59):

Nicht das Thema "Frauen an die Waffen?" sollte uns beschäftigen, sondern "Frauen und Männer dieser Welt, weigert euch, für Kriegstreiber, die daheim im sicheren Bunker hetzen, euer Leben hinzugeben!".

Schorsch


ausfeldi antwortete am 12.04.02 (10:10):

Wäre der Totalverweigerer aus Potsdam zu seinem Recht gekommen, hätte sich die Diskussion erübrigt. Aber die Karlsruher Richter denken natürlich darüber nach, was dann geschieht, wenn keine Zivis mehr in Altenheimen, Behinderteneinrichtungen oder Krankenhäusern die Knochenarbeit machen. Und der Merz denkt noch ein Stück weiter: auch die Frauen einziehen, dann haben wir das ganze Sozialwesen gedeckt. Es geht doch gar nicht mehr um eine Verteidigung des Mutterlandes, es geht darum, die Löcher im verdammt schwachen Pflegebereich zu stopfen. Gruss ausfeldi


Rosmarie Vancura antwortete am 12.04.02 (14:23):

Als uralte Mitstreiterin der Friedensbewegung sträuben sich bei mir alle Haare. Gleichberechtigung ja, aber doch nicht im Dienst mit der Waffe. Wir nuns alle besser gegen diese
verbrecherische Waffenlobby stark machen. Utopie, werden einige Verbohrte sagen, aber ohne Utopie kann sich nichts
entwickeln, und Utopie ist vor allem, daran zu glauben,
dass Knarren und die dahinter stehenden Gleichberechtigten beider Geschlechter Konflikte haltbar lösen können.


Mechtild antwortete am 12.04.02 (17:30):

Nicht das Thema "Frauen an die Waffen?" sollte uns beschäftigen, sondern "Frauen und Männer dieser Welt, weigert euch, für Kriegstreiber, die daheim im sicheren Bunker hetzen, euer Leben hinzugeben!". Schorsch hat recht. Nicht die Themen, Wehrgerechtigkeit oder Emanzipation stehen beim Wehrdienst im Fordergrund, sondern das Thema Krieg. Ich finde es verlogen über den Umweg „Emanzipation, gleiche Rechte und Pflichten für beide Geschlechter“ den Wehrdienst für Frauen einzuführen zu wollen. Zivis im sozialen Bereich ist auch ein eigenes Thema und hat mit der allgemeinen Wehrpflicht wenig zu tun.
Die Welt muss doch in die Lage versetzt werden ihre Konflikte ohne Waffengewalt zu lösen. Aber es müssen alle Menschen ihren Beitrag dazu leisten. Es gibt mehrer Möglichkeiten. Es muss jedoch eine Lösung gefunden werden, die von möglichst vielen Staaten und Menschen akzeptiert wird. Wehrpflicht auch für Frauen löst das Problem nicht.


Emil Wachkopp antwortete am 12.04.02 (18:45):

Ich bin auch nicht so für den Barras für Weiber. Und meine Emma ist auch dagegen. Wir sind immer ehrer etwas für die Verweigerung. Ich jedenfalls hab mir gedrückt. Überleg doch mal selbst: Was hab ich denn vun so een Schietkraam? Bloot Arger! Morgens früh aus die Klamotten und denn op'n Hoff und denn in Feld ein auf Maratonmann machen. Ganzen Tag wirst geschliffen und rumgehetzt und abgerichtet; und wenn Du denn fertig ausgebildet bist, denn kommst vielleicht gar nicht in Krieg. Und wozu hast denn die Ausbildung gemacht?
Macht was Ihr wollt, aber meine Emma, die kriegt Ihr nicht. De blifft to Huus bi sien olen Emil!


Emil Wachkopp antwortete am 12.04.02 (18:54):

Nicht das Thema "Frauen an die Waffen?" sollte uns beschäftigen, sondern "Frauen und Männer dieser Welt, weigert euch, für Kriegstreiber, die daheim im sicheren Bunker hetzen, euer Leben hinzugeben!".

Das ist sehr klug gesagt, da bin ich auch dafür. Bei Krieg immer weigern, weil mir mein Leben ja immer lieber ist als deren Krieg. Aber das gibt auch Männer, die sagen sich: "Schick die Alte man immer schön in die Schlacht. Denn murkst der Feind sie ab un ik bün se loos." Das ist denn eine Art von Scheidungsverfahren. Darum muss man nu immer plietsch sien, wenn man hier die richtigen Entscheidungen treffen will. Darum sagt Emil:
1. Keine Wehrpflicht für Frauen.
2. Bessere Scheidungsmöglichkeiten für Männer.


hedwig antwortete am 13.04.02 (09:01):

Die Gleichberechtigung - Frauen an die Waffen - geht nach meiner Meinung zu weit; aus Gründen der unterschiedlich geschaffenen Menschen.
Wenn sie in allem mit tun wollen, die Frauen, sollten sie sich doch auch als Müllfrauen bewerben. Habe noch keine gesehen.
Ansonsten drückt Schorsch es so aus, wie man ihm nur zustimmen kann.


Nick antwortete am 13.04.02 (11:46):

Die Frauen wollten Gleichberechtigung. Das haben sie erreicht. Dazu gehört auch die Wehrpflicht. Nur die Rosinen herauspicken geht nicht.


Martha Klein antwortete am 13.04.02 (12:19):

Nicht jede Furie ist eine Frau!


mulde antwortete am 13.04.02 (13:14):

Heute wurde in der Presse darauf hingewiesen
der Vorstand der CDU ist nicht mehr für eine
Wehrpflicht der Frauen- Die Aussage des Friedrich März
wird als seine eigene Darstelung erklärt!
So gut -- so schön
aber wer hat hier aus dem Nähkästchen geplaudert?????


schorsch antwortete am 14.04.02 (11:09):

An Nick:

Pick Dir doch auch mal ne Rosine aus dem Kuchen - gebäre ein Kind!

Schorsch


Nick antwortete am 15.04.02 (10:32):

Kommentar überflüssig...


Ursula antwortete am 17.04.02 (19:39):

Gleichberechtigung für alle.
Die Frauen haben es erreicht.
Mehr noch, sie können sich aussuchen, was sie machen wollen.
Die Männer auch? - - - nein - - -
Gäbe es eine Wehrpflicht für Frauen, stünde ihnen ja auch der Weg des sozialen Jahres offen.

Außerdem würde es auf diesem Wege sicher mehr Wehrpflichtgegner geben, die es gelernt haben, sich zu wehren (Kampf für die Gleichberechtigung) und die Abschaffung der Wehrpflicht für Männer u. Frauen,hätte eine größere Chance.
Jedenfalls so, wie es jetzt ist, ist es keine richtige Gleichberechtigung.
Gruß Ursula