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THEMA: Kirch - Pleite
11 Antwort(en).
Fred Reinhardt
begann die Diskussion am 06.04.02 (12:53) mit folgendem Beitrag:
Einmal nachgedacht ! Die halbstaatliche bayerische Landesbank hat es doch den Herrn Kirch erst möglich gemacht die Lizenzgebühren für den Fussball in diesen astronomischen Höhen zu treiben. Die Herren von ARD und ZDF haben sehr früh die Segelstreichen müssen.
Wenn jetzt Herr Stoiber sich hinstellt und Herrn Schöder wegen eventuellen Subventionen an Fussballvereinen zur Ordnung ruft, ist mir dies schon verständlich.
Herr Stoiber hat aber diese Subventionen schon vorweggenommen, denn der Schaden den die Bayerische Landesbank davon trägt muss ja auch aus Steuermitteln wieder eingebrachrt werden. Ohne diesen hohen Kreditrahmen gerade dieser Bank, hätte Herr Kirch die Lizenzen nie erhalten.
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Mechtild
antwortete am 06.04.02 (15:35):
Die Kirchpleite macht hoffentlich auch deutlich, dass „die Privaten“ nicht immer alles besser und billiger machen, als der Staat. Fussball hat eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft. Die kleinen Vereine sind wichtig, weil da soziales Leben stattfindet. Die großen Vereine geben u.a. ein gemeinsames Thema für Chef und ArbeiterIn an jedem Montag neu. Fussball hat natürlich auch negative Seiten wie Gewalt, aber ich meine die positiven Aspekte überwiegen. Deshalb finde ich es notwendig, dass die Übertragung der Spiele im Fernsehen für alle kostengünstig zugänglich ist. Herr Schröder hat als Bundeskanzler auch dafür zu sorgen, dass die vielen Fussballvereine überleben. Die Übertragungsrechte der Fussballspiele hätten keinem privaten Fernsehsender übertragen werden dürfen, dann läge die Kirchpleite nicht im öffentlichen Interesse, außer dass viel Arbeitsplätze davon betroffen sind.
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Johannes Michalowsky
antwortete am 06.04.02 (17:50):
Die Diskussion wird natürlich stark dominiert durch das Image der Millionärskicker, um deren Gehälter es wohl auch tatsächlich geht. Gesprächsstoff für den blauen Montag im Betrieb könnte ja vielleicht auch woanders herkommen, und Sport und soziales Leben findet hoffentlich nicht nur in Fußballvereinen statt.
Die "Privaten" machen nicht alles besser, aber doch so Manches - warum sonst ist in den letzten Jahren eine Privatisierungswelle über's Land gezogen und letzthin die Erkenntnis heraufgedämmert, daß eine private Arbeitsvermittlung effizienter ist als das, was wir bislang als staatliches Monopol hatten? Da haben ja vielleicht sogar Fußballmillionäre nun eine Vermittlungschance ;-)
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KlausD
antwortete am 06.04.02 (20:38):
Ich habe gespielt und spiele heute noch in der Halle.
Aber was da produziert wird,ist eine Schande.
Wie kann man einem Kicker einige Millionen im Jahr zuschustern? Kranke Gesellschaft.
Mir war die Sportschau der ARD lieber.
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pilli
antwortete am 06.04.02 (20:51):
@ mechthild,
ob dieser für mich schwierige bundeskanzler jetzt auch noch für das überleben der fussballvereine sorgen sollte, wo so vieles andere nicht gerade vorbildlich gelaufen ist, weiss ich wirklich nicht zu sagen. das sollten meines erachtens die vereine, unterstützt durch die zahlreichen mitglieder, in eigener regie bewältigen.
dieser nun noch agierende bundeskanzler hat zunächst mal für sich, seinen bruder und seine liebenswerte verwandtschaft zu sorgen. mir fällt hierzu unendliches ein.
herzlich gelacht habe ich gestern bei harald schmitt über den kickenden kanzler, gut dass es die privaten und vor allem harald schmitt gibt, nur lächerlich machen kann hier noch helfen.
pilli
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WANDA
antwortete am 07.04.02 (08:48):
Deutschland ohne Fussball ist undenkbar ! Deutschland ohne Fussball wäre eine Katastrophe! Siehe Mechtild
Die Gehälter der Stars stehen auf einem anderen Blatt. Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich weiss nur, dass der Ball rund ist aber wie gesagt, Deutschland ohne Fussball undenkbar.
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pilli
antwortete am 07.04.02 (09:24):
es gab und wird auch ohne kirch fussball geben, nicht nur in deutschland, sondern "round the world". selbst in der 2. Bundesliga werden gehälter gezahlt, die weit über dem durchschnitt der restlichen lohn und gehaltsempfänger liegen. und beide liga haben ja durch den verkauf der fernsehrechte an kirch dazu beigetragen, daß der uneingeschränkte empfang der fußballübertragungen für alle nicht mehr kostenlos interessierten steuerzahlern zur verfügung steht. ok, das ist nun mal die freie marktwirtschaft, aber dann darf man halt auch nicht nach der soldiargemeinschaft steuerzahler schreien, wenn's schief läuft. Wenn ein unternehmer/in die falschen entscheidungen trifft, muß er/sie selbst (und leider oft auch die geringer verdienenden arbeitnehmer/innen die folgen tragen. also ich seh wirklich kein problem für deutschlands fußballwelt, sollten wirklich ein paar bundesligavereine ihre lizenz verlieren, es werden andere nachkommen und, wenn den vereinen das geld fehlt,um teuere ausländische stars einzukaufen ist die chance groß, dass auch wieder eigene talente gefördert werden und 'ne chance bekommen. übrigens bei der dskussion, geht es nicht um zahlungen(kedite) an vereine, die wieder zurückgezahlt werden, sondern um bürgschaften.das bedeutet,wenn die bürgschaft in anspruch genommen wird, ist das geld dann auch weg.
pilli,
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Heinzd
antwortete am 07.04.02 (11:30):
Gestern in der ZDF - Sportschau nahm Herr Calmund hierzu Stellung. Er führte u. a. aus: Jeder Fußball-Klub ist ein eigenständiges Unternehmen. Diese war für die Leistungen, die H. Kirch für die Übertragungsrechte der Spiele bot, hocherfreut. Im Jahre 2004 läuft diese Aktion sowieso aus. Jetzt ist der Zustand 2 Jahre früher da. Die Vereine werden sich selbst oder in Verbund mit andern helfen. Warum denn sinnlos Steuergelder verprassen? H. Schröder hat doch bestimmt andere Probleme als Steuergelder an schlechtgeführte Klub-Unternehmen zu verschenken. Immer wieder diese populistischen kopflosen Hauruckaktionen.
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Manfred Franz
antwortete am 15.04.02 (07:28):
Nur, dass das mal nicht übersehen wird: Kostenlos war die Fußball-Übertagung im öffentlich-rechtlichem Fernsehen auch nicht. Oder bezahlt Ihr nicht alle brav jeden Monat Euere TV-Gebühren? Dafür kann man doch wohl eine ordentliche Information verlangen. Auch über die schönste Nebensache der Welt, den Sport eben. Wieso dafür extra bezahlt werden sollte, ist mir eh´ nie ganz klar geworden. Und Recht habt ihr: Vielleicht sollten es die Vereine mal wieder mit Spielern aus dem eigenem Nachwuchs versuchen? Machen wir denn überhaupt noch etwas selbst? - Ausländer für schwere und schmutzige Arbeiten, - ausländische Ingenieure für Intelligenzleistungen, - Sportler für das nationale Image! Womit verdienen wir das? Etwa mit den Ergebnissen der PISA-Studie?
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schorsch
antwortete am 15.04.02 (10:51):
Herr Kirch hat in masslosem Gewinnstreben über die Schnur gehauen. Die Schnur ist zur unüberwindlichen Mauer geworden. Recht geschieht ihm, könnte man sagen. Aber leider ist hier, wie bei den meisten Pleiten, nicht der Verursacher der Leidtragende, sondern die Masse jener, die er ausbeuten wollte.
Schorsch
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Rosmarie Vancura
antwortete am 15.04.02 (14:23):
Banken pflegen Kleinbetrieben ganz schnell den Geldhahn zuzudrehen, wenn diese in finazielle Schwierigkeiten geraten. Bei Kirch scheinen Vollblinde und Taube am Werk gewesen zu sein. Da wurde zugebuttert auf Teufel komm raus und jetzt haben wir den Salat.Es wirft, so ganz nebenbei gesagt auch nicht gerade ein gutes Licht auf die Bayrische Regierung. Die sind doch alle dem Herr Kirch mit angelegten Ohren in den Hintern gekrochen. Es ist, das kann man nicht wegleugnen dem Volke Schaden entstanden und nicht zu knapp.Den abzuwenden haben aber unsere Gewählten geschworen oft mit dem Zusatz: So wahr mir Gott helfe.
Ob er all den Leuten, die wg. Kirch um ihre Zukunft bangen hilft? Ich wage es zu bezweifeln!
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Hans Winkler
antwortete am 15.04.02 (16:09):
Schuld an der ganzen Sache sind die mill.-Gehälter der Spieler . Wir sind auch alle arbeiten gegangen und haben keine so hohen Löhne bekommen . Der kleine Mann dürfte garnicht zum Fußball gehen
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