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THEMA: Drogen: Ist Singapur "klüger" als Deutschland?
32 Antwort(en).
seewolf
begann die Diskussion am 23.03.02 (13:56) mit folgendem Beitrag:
"Singapur hat eine der weltweit niedrigsten Raten von Drogenmissbrauch. Der Stadtstaat ist bekannt für seine strengen Antidrogengesetze."
So berichtet SPIEGEL-online im Zusammenhang mit dem Fall "Julia" (siehe link unten).
Dies gibt Anlaß zu fragen, ob eine konsequent restriktive Drogen-Gesetzgebung nicht doch die bessere Methode ist, um den Problemkreis Drogenhandel, -mißbrauch, Beschaffungskriminalität usw. zu handhaben.
Immerhin ist Singapur ein sogenannter Schmelztiegel - und dennoch ist es dieser demokratisch verfaßten Republik gelungen, nicht nur die Drogenszene zu minimieren, sondern auch andere Aspekte der "öffentlichen Sicherheit und Ordnung" mit erfreulichen Ergebnissen zu managen.
(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,188737,00.html)
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schorsch
antwortete am 23.03.02 (15:07):
Die andere Möglichkeit ist, alle Drogen zu legalisieren. Schliesslich sind Alkohol und Nikotin auch Drogen. Und sind dann einmal alle Drogen legal, gibts keine Beschaffungskriminalität mehr.
PS. Ich rauche nicht - und den Alkohol benutze ich dosiert zur Freude, nicht als Droge. Dafür mache ich hier mit - süchtig?
Schorsch
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Karl
antwortete am 23.03.02 (16:25):
Vielleicht gäbe es keine Beschaffungskriminalität mehr, Schorsch, aber tausendfaches Elend. Mir reichen schon die Alkoholleichen überall und die Alkoholtoten im Strassenverkehr. Die lebenslangen Schäden der Kinder von Raucherinnen sollte ich nicht vergessen und den Lungenkrebs der Eltern. Wenn nun alle nicht nur blau, sondern auch noch high wären, nein danke.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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Mechtild
antwortete am 23.03.02 (16:31):
Ich kenne die Politik in Singapur nicht. Auch die wirtschaftliche und soziale Situation da ist mir nicht bekannt. Nur die Mitteilung, dass es da einen niedrigen Drogenkonsum und niedrige Drogenkriminalität gibt, ist mir zu wage, um dass System der Drogenbekämpfung in dem Land gut zu finden. Auch muss man wissen, wie diese Aussage zustande kam. Man kann sicher in der Drogenpolitik bei uns noch einiges ändern. Die harten Drogen belasten das Gesundheitssystem aber weniger, als die legalen Drogen. Aber auch hier muss man wissen, wer die Statistik „gefälscht“ hat. Wie Schorsch vorschlägt, alle Drogen zu legalisieren, würde auf jeden Fall die Statistik ändern. Freiheit heißt auch, dass ich die Freiheit habe "Dummheiten" zu machen. Ich glaube nicht, dass die wenigen (statistisch gesehen) Junkies unseren Sozialstaat gefährden. Es gibt andere „Schmarotzer“, die mit solch einer Diskussion nur von sich ablenken. Drogen konsumieren heißt auch noch nicht abhängig werden und dem sozialen Netz zur Last fallen. Das Drogenproblem ist schon etwas komplizierter und nicht mit den Methoden in Singapur zu lösen.
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schorsch
antwortete am 23.03.02 (19:10):
Lieber Karl, mit meinem obigen Statement habe ich überhaupt nicht zu verstehen geben wollen, ich sei damit einverstanden, die Drogen als legal zu erklären. Im Gegenteil: Eigentlich wollte ich darauf hinweisen, dass Nikotin und Alkohol die Einsteigedrogen für die harten sind. Man müsste das Übel also bei seinen Wurzeln packen - denjenigen Drogen, die sogar von Politikern und Ärzten verharmlost werden. Zig Millionen von Kettenrauchern verpesten die Luft, zwingen Nichtraucher zum Mitrauchen und "klauen" ihrer Familie im Laufe von Jahrzehnten einen Geldbetrag, mit dem man zwei Kinder studieren lassen könnte.
Schorsch
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pilli
antwortete am 23.03.02 (20:34):
hi mechthild, singapure ist "clean" im wahrsten sinn des wortes. schon am flughafen empfangen dich reinheit der böden und ekelhaft "saubere luft" . in den flughafen-shop`s findest du immer wieder t-shirts, die unzählige kleine verbotsschilder zeigen, soll wohl heissen, so demokratisch geht`s hier bei uns nicht zu. aber sei`s drum, ich habe fleissig zigaretten heimlich in`s land eingeführt, die kosten dort nämlich ein vermögen. da ich bekennende kettenraucherin bin, konnte ich den gesparten betrag in die zahlreichen einkaufsläden schleppen, von denen ich dann abends schmuckgeschmückt zurückkehrte. selbst die strassen und die bürgersteige werden gefegt, die bürgersteige, fast alle hochglanzpoliert, sogar feucht gewischt. die zahlreichen designer-läden halten sich boys, die wie statuen vor den eingangstüren stehen, jeweils bewaffnet mit einem kleinen besen und einer schaufel! wenn ich mich recht erinnere, kostete eine weggeworfene zigarettenkippe damals fast umgerechnet 100.- DM. der mann, dem ich seinerzeit erlaubte, mich eine zeitlang zu begleiten, ist in den 4 tagen, die wir hier zwischenstation gemacht haben, an mir fast wahnsinnig geworden. er lief in singapur ständig hinter mir her, um zu verhindern, dass ich eine zigarette auf den boden warf. vor lauter angst hat er komplett vergessen, dass ich niemals eine zigarette auf den boden werfe, ich habe für diese zwecke, einen silbernen kleinen aschenbecher mit deckel in meiner tasche. dies zum thema "clean" aus der touristischen sicht. zum ernsteren teil möchte ich nur sagen, dass niemand, der nicht drogensüchtig ist, wohl erfahren hat, was es heißt, immer und immer wieder diese drogen zu brauchen. auch kinder, freunde oder bekannte zu haben, die drogensüchtig sind, heißt immer noch nicht, zu wissen, was es heisst, es zu sein. daher ist es mir sehr schwer, auf karl`s und schorsch`s allgemeinverurteilende aussagen etwas zu sagen. ich möchte immer wieder und immer neu, nur jeweils den einzelfall sehen, denn nur dann kann ich etwas zur thematik sagen. dies gilt dann aber nur für diesen einen fall, schon der nächste sieht wieder anders aus.hier pauschal zu urteilen, ist nicht fair. das aber möchte ich für mich nicht in frage stellen. zu den kosten, die das rauchen verursacht, kann ich wieder nur von mir sprechen. ich rauche seit vielen jahren, arztbesuche kenne ich weniger, wenn, vielleicht 2x in den letzten 3 jahren, dann zeigen sich keine negativen werte. mit bald 55 jahren bewegt sich mein blutdruck, selbst beim lesen mancher themenbeiträge, zwischen 120 und 130, ist doch okay! da ich auch gerne sport treibe wie laufen, rudern und muckibude (hier vielleicht ein bischen extrem), schwimmen und kegeln (wöchentlich) sieht es so aus, dass es mir gut geht. sollte es sich denn doch mal ändern, was ich bestimmt nicht ausschliessen kann, hier eine beruhigende info für alle gefährdeten pauschalverurteiler: noch nie in meinem leben hat oder wird irgendjemand des sozialen netzes an diesen dann entstehenden kosten beteiligt werden, da ich ebenso wie meine eltern immer privatversichert war. wenn ich nun rechnen würde, was ich aber garnicht gerne mag, stehen einem monatsbeitrag von fast 380.-ä gerechnet nur auf 3 jahre = 13.680 ä die Kosten dieser beiden arztbesuche in höhe von ca. 750.-ä gegenüber. den rest meiner freiwillig und gerne gezahlten beiträge mögen sich rauchende oder nichtrauchende menschen solidarisch teilen. also nicht immer die "ollen kamellen" aufwärmen, vielleicht mal einen fensterblick in andere gedanken wagen, hält auch frisch und jung!
pilli, die sich mechthild`s kommentar gerne anschliesst
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Karl
antwortete am 23.03.02 (20:57):
Hallo Pilli,
sag mir, wo ich allgemeinverurteilende Aussagen gemacht habe? Ich habe mich gegen die pauschale Freigabe neuer Drogen gewandt, weil mir das Elend, dass durch die "sozial verträglichen" Drogen erzeugt wird schon genügt. Es geht ja nicht nur um Beschaffungskriminalität. Ich hoffe übrigens, dass Du niemals wirklich auf die Krankenkasse angewiesen bist. Aber sei froh, dass es sie gibt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine sogenannte Überzahlung (auch wir sind privat versichert) sehr schnell aufgebraucht sein kann, wenn Rechnungen über 100 000 EURO (!) reinkommen. Jedenfalls meckern wir nicht mehr über die Höhe der Beitragszahlungen. Was Singapur angeht, so scheint mir die dortige Situation unmenschlich sauber und ich hoffe nicht, dass deren Weg der einzige zur Reduktion der Drogenprobleme ist. Ich fände das wäre sehr teuer erkauft.
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Heidi
antwortete am 23.03.02 (21:28):
Vielleicht sollte man, statt härterer Drogenmissbrauchsgesetze (womöglich noch mit der Todesstrafe verbunden), lieber dort ansetzen wo die Drogen her kommen und bei denen, die das große Geld damit verdienen.
Sicher sind es nicht die armen Bauern, die mit dem Opiumanbau reich werden.
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pilli
antwortete am 23.03.02 (21:45):
hi karl, dein beitrag steht doch nur unwesentlich höher, aber gerne noch einmal zitiert: "die alkoholleichen überall" ich habe dies wortgenau so interpretiert, kein platz in unserem land ist ohne "alkoholleiche", fand ich in der wortwahl schwierig. "die lebenslangen schäden der kinder von raucherinnen und den lungenkrebs der eltern", auch hier keine einzelschicksale genannt, sondern die raucherinnen insgesamt. wieviele raucherinnen kennst du, die kinder mit lebenslangen schäden haben? jetzt kennst du virtuell mich, also eine raucherin und zwar langzeit- und kettenrauchende, strotzgesunde mutter, mit wunderschöner, auch gesunder tochter. was ich oben vergessen habe, meinem gesundheitsstatement hinzuzufügen, ab und an, im fröhlichen kreis netter menschen, trinke ich gerne ein oder auch zwei glas champagner, an manchen kegelabenden auch mal ein oder zwei oder drei glas guten schottischen malt, aber wie gesagt, nur in entspanntem kreis mit fröhlichen menschen.verbissenheit schnürt mir die kehle zu darum entspannte und heitere grüsse an dich,
pilli p.s.wenn du magst, berichte ich auch gerne von meinen kegelfreundinnen, auch hier finden sich langjährige raucherinnen, auch hier gibt es gesunde kinder und enkelkinder, eben alles mehr oder weniger normal. die ladies sind wesentlich älter als ich(54), zwischen 65 und 76. die ladies kegeln seit 45 (!) jahren 1xwöchentlich. 4 der damen sind gründungsmitgliederinnen. gehört jetzt nicht zum thema, aber hier ist ein teil meines umfeldes geschildert, auch das würde ich nicht verallgemeinern, ist aber vielleicht ein anstoss zum umdenken. mehr oder weniger wollte ich nicht sagen. verallgemeinerungen mag ich nicht, vielleicht eine erklärung? danke für deine geduld beim lesen.
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Karl
antwortete am 23.03.02 (22:05):
Hallo Pilli,
mein Zwillingsbruder und mein Sohn sind Raucher. Ich laufe also nicht Gefahr, Raucher als solche zu verteufeln. Es rauchen auch viele meiner Freunde. Ich nehme mir allerdings das Recht das Rauchen als schädlich zu bezeichnen. Besonders tragisch finde ich es schon, dass viele Mütter sich gar nicht bewußt sind, was sie ihren Kindern antun, wenn sie während der Schwangerschaft rauchen und/oder trinken. Auch wenn es eine unangenehme Wahrheit ist, darf es nicht verborgen bleiben:
https://www.rauchen.de/schwang/schw-w-t.htm
Ein "aggressiver" Nichtraucher bin ich übrigens nicht, da ich das Glück hatte nie Raucher gewesen zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
(Internet-Tipp: https://www.rauchen.de/schwang/schw-w-t.htm)
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Heidi
antwortete am 23.03.02 (22:10):
"..Die Bauern der Ortschaft xxx wissen, welche Alternativen es geben könnte. Mit einem Traktor für jeweils zwei Bauern sowie Saatgut und Düngemitteln könnten sie Gewürze oder andere profitable Agrargüter anbauen, sagt der 45-jährige yyy: "Aber in den vielleicht 30 Jahren, in denen in der Provinz zzz schon Mohn angebaut wird, ist niemals jemand zu uns gekommen, um darüber zu reden"... "
Das wäre doch zum Beispiel eine Möglichkeit. Den Anbau von Drogenrohmaterial verhindern und gleichzeitig den Bauern eine Alternative anbieten.
Ich wäre gerne bereit, z.B. Biogemüse aus der Provinz zzz zu einem etwas höheren Preis zu erwerben. (Vorausgesetzt natürlich es wurde nicht durch einen vorhergehenden A-Waffenangriff verstrahlt)
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pilli
antwortete am 23.03.02 (22:44):
hi karl, danke für die rasche antwort. "warnen" ist absolut okay, das tue selbst ich ab und an; aber was ist mit "überall", das war doch meine frage. danke auch, das du kein "agressiver" nichtraucher bist, mich hat im flugzeug (raucherplatz) auf dem weg nach bali, nach einer diskussion, eine agressive raucherin anspucken wollen, ein beherzter nichtraucher konnte sie zurückhalten. zu ihrem pech hatte sie sich beim einchecken falsch registrieren lassen. heute wird es schwieriger, da ich immer weniger möglichkeiten habe während eines fluges zu rauchen. amerikanische carrier meide ich aus diesem grunde schon lange, immer business oder first class ist einfach zu teuer, du siehst also, ich bin bereit konzessionen zu machen.
im augenblick beim schreiben dieser mail an dich und auch in respekt vor allen nichtrauchern, rauchfrei, nette grüsse pilli
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Karl
antwortete am 23.03.02 (22:55):
Liebe Pilli,
bei meinem ersten Beitrag hier habe ich mich mit dem Satz "Mir reichen schon die Alkoholleichen überall und die Alkoholtoten im Strassenverkehr" wissenschaftlich nicht exakt ausgedrückt. Natürlich sind untote Alkoholleichen nicht wirklich überall zu finden, ich wollte hiermit aber umgangssprachlich ausdrücken, dass es deren viele gibt, wie ich mich beim Einkauf in der Innenstand heute leider wieder überzeugen musste. Durch eine Freigabe aller Drogen würde zwar, wie Schorsch richtig bemerkt, die Beschaffungskriminalität sinken, aber das Problem der Drogenabhängigkeit als krankheit wäre damit nicht gelöst. Vielleicht macht die Wissenschaft ja Fortschritte und erfindet wirksame Mittel gegen Abhängigkeit. Bei Ratten sollen erste Erfolge erzielt worden sein. Dann könnte Sucht eine heilbarere Krankheit werden als heute und ein wenig vom Schrecken verlieren.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
(Internet-Tipp: https://www.hilfe24.de/01_suchttherapie.htm)
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Barbara
antwortete am 24.03.02 (00:01):
@ pilli
Es stört mich schon, wenn ich lese, wie hier die Gefahren des Rauchens verharmlost werden. Meine Cousine bekam als Nichtraucherin Lungenkrebs. Sie musste ihr Berufsleben lang den Qualm ihrer rauchenden Kollegen einatmen.
Mein Bruder war Kettenraucher. Er machte stets Witze über Leute, die auf ihre Gesundheit achten. Mit 57 Jahren bekam er plötzlich keine Luft mehr: Lungenkrebs.
Karl hat schon auf das Risiko für Kinder hingewiesen. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand durch das Rauchen seine Gesundheit aufs Spiel setzt, aber bitte nicht anderen Menschen dadurch Schaden zufügen.
@ Heidi
Ein lesenswerter Artikel in Spiegel-online: In Afghanistan blühen wieder die Opium Felder.
Barbara
(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,188764,00.html)
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Peter
antwortete am 24.03.02 (04:54):
Pilli, genau so ist es in singapur, alles blitze sauber. hat ein junger mann mit absicht ein 1 m langen kratzen an ein auto gemacht, srafe, 10 schläge mit der rute. man kann 500 gr maruhana haben aber nicht 573.todesstrafe. andere länder, andere sitten.
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pilli
antwortete am 24.03.02 (07:30):
liebe barbara, ich wünsche dir zunächst einen wunderschönen sonnigen frühlingssonntag. bitte glaube nicht, dass ich etwas verharmlosen möchte, das wäre nicht realistisch. und anderen menschen schaden zufügen, auch das ist nicht mein ding. ich wähle meinen bekanntenkreis seit vielen jahren entsprechend aus; natürlich sind auch nichtraucher dabei. bin ich dort eingeladen, überlege ich sehr genau, ob ich zusage. wenn ich zusage, versichere ich dir, rauche ich während der besuchszeit nicht. bedingt durch meinen wechselnden einsatz bei unterschiedlichen firmen, rauche ich selbstverständlich auch nicht bei kunden. recht häufig benutze ich zu diesen fahrten taxi`s. ich habe eine kundennummer beim taxiruf. auch hier habe ich vermerken lassen, dass nur raucherwagen gesandt werden. dies zum thema "umgang mit nichtrauchern". zu deinem anderen thema möchte ich die frage an eventuelle mediziner im forum weitergeben: bruder und cousine litten an lungenkrebs; kann das genetisch bedingt sein? ich höre und lese häufig, dass patienten mit krebs immer vom behandelnden arzt befragt werden, ob krebs in der familiengeschichte vorhanden ist. könnte dies, ausser dem rauchen auch ein aspekt sein?
sonntägliche grüsse, pilli
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fred Reinhardt
antwortete am 24.03.02 (09:47):
Heidi, einmal ganz persönlich. Es ist doch mehr als naiv, den Mohnanbauern zu empfehlen strahlungfreies Gemüse anzubauen und dies dir dann für einen etwas höheren Preis in Deutschland anzubieten. Warum sollten diese Bauern auf ihren im verhältnis hohen Gewinn verzichten, wenn die Nachfrage, auch in Deutschland hoch ist. Leute die in Deutschland bejubelt werden schnupfen dieses Zeug und werden durch ihre Bekanntheit zu Vorbildern. Heidi fahr doch mal nach Nürnberg / fürth ins Knoblauchsland und erkläre dort den Tabakanbauern sie möchten damit aufhören diese giftige Pflanze anzubauen. Klär doch erst diese Bauern einmal auf, denn diese leben direkt vor deiner Haustür.
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Maria Welser
antwortete am 24.03.02 (10:16):
Vom eigentlichen Thema ist fast nichts mehr zu lesen. Inzwischen geht es nicht mehr um Drogenpolitik, sondern um die Raucher.
Selbstverständlich kommt von auch gleich wieder ein Hinweis zu Atomwaffen, was nun wirklich absurd ist.
Ich bin übrigens Nichtraucher, aber ich würde nie auf die Idee kommen und zum Beispiel das Autofahren verbieten wollen. Sind denn diese Schadstoffe gesünder? Warum regt sich da niemand auf?
Ich nehme an, daß auch dieses Thema sachlich diskutiert werden könnte. Aber wer will das eigentlich? Bitte melden!
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schorsch
antwortete am 24.03.02 (10:20):
Liebe pilli
Ich hatte einen Arbeitskollegen, der rauchte pro Tag ein Päckli Zigaretten. Er musste einen Lungenflügel amputieren. Der andere, so habe der Arzt gesagt, sei kerngesund! Kurz vor der Pensionierung machte er jeden Morgen ein Strichlein an die Bürowand. Er machte auch Scherze über seine Frau, die ihm immer das Rauchen in der Guten Stube austreiben wolle. Manchmal sagte er: "Wenn mal eines von uns beiden stirbt, dann ziehe ich ins Tessin!" Er lebte nach der Pesnionierung nur noch wenige Wochen. Hätte er Strichlein gemacht, wärens weniger gewesen als an der Bürowand. Die Frau ist übrigens nicht ins Tessin gezogen! Liebe pilli, wenn Du deine eigene Gesundheit ruinieren willst, ist das Dein ureigenes Problem. Wenn Du aber hier im Forum Leuten weismachen willst, das Rauchen sei nicht gesundheitsschädlich, dann begehst Du ein Verbrechen.
Schorsch
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baerliner
antwortete am 24.03.02 (10:21):
Pilli, ich will mal von hinten anfangen. Der Internet-Tipp des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg sagt Dir alles zum Thema und zu den Risiken, die Du als Kettenraucherin und Alkoholkonsumentin eingehst. Auch drei Malt beim Kegeln können irgendwann mal zum Speiserührenkrebs führen, sie müssen es nicht.
Du bist zumindest als Kettenraucherin nikotinsüchtig. Und eine Sucht bleibt selten allein. Oder die eine ersetzt eine andere. Du wirst es vielleicht als Pauschalisierung bezeichnen und Dich ausnehmen wollen. Aber Pauschalisierung und statistische Wahrscheinlichkeit sind 2 Paar Schuhe.
Und die statistische Wahrscheinlichkeit, daß ein Raucher an Krebs erkrankt, ist höher als die eines Nichtrauchers. Und damit könnten auch einmal hohe Behandlungskosten auf Deine Krankenversicherung zukommen, die Deine bis dahin gezahlten Beiträge erheblich übersteigen.
(Internet-Tipp: https://www.krebsinformation.de/body_pravention_und_lebensstil.html)
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Maria Welser
antwortete am 24.03.02 (10:52):
Natürlich ist Rauchen ungesund. Das wird kein vernünftiger Mensch bestreiten. Aber eine Pauschalisierung darf man auch nicht so einfach vornehmen.
Auf der von "baerliner" genannten Seite ist zu lesen:
>Weltweit sind 25–30% aller Krebsfälle mit Todesfolge auf das Rauchen >zurückzuführen.
Es gibt also 70-75% andere Ursachen. Unter anderem sind dies auch die Schadstoffe des Autoverkehrs und die Umweltverschmutzung ganz generell. Es kann also keine spezifische Gruppe zum Sündenbock erklärt werden.
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baerliner
antwortete am 24.03.02 (11:09):
Maria,
es geht nicht darum, eine spezifische Gruppe als Sündenbock zu erklären, sondern darum, JEDER Gruppe zu zeigen(?), welche Folgen ihr Verhalten für sie und für die Allgemeinheit hat. Ob es was hilft, bezweifle ich, wenn ich mein eigenes Verhalten betrachte.
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pilli
antwortete am 24.03.02 (11:53):
ihr lieben, gerne und interessiert öffne ich mich immer wieder neu anderen sichtweisen.manchmal ist es zwingend, sich auch mit der eigenen person auseinanderzusetzen, nicht immer angenehm aber vonnöten. daher ein freundliches "danke".
@ schorsch: trotz grossem respekt vor deinem alter und deinem erfahrungsschatz kann ich nicht umhin, dich sehr vorsichtig und sehr höflich, aber dennoch bestimmt, daraufhinweisen, dass ich mit keinem wort, aber wirklich mit keinem wort, geschrieben habe, rauchen sei nicht gesundheitsschädlich. nur mein aktuelles wohlbefinden habe ich geschildert, nicht mehr und nicht weniger. wer wird denn "verbrechen" anklagen, die noch garnicht begangen wurden? sind wir nicht alle froh, dass diese zeiten vorbei sind?
pilli, die diesmal die frage hat, stimmt es, dass vielen düngersorten, die ich für meinen garten verwende, nikotin als zusatzstoff beigefügt ist? vielleicht mit ein grund, warum meine sonnenblumen so prächtig werden?
@ baerliner, klar ist mir, dass dies ein pokerspiel werden kann, aber, pokern und spielen, mag ich auch. die im preis meiner zigaretten enthaltene tabaksteuer ist gerade in letzter zeit nicht wenig. finde ich auch nicht schlimm, ich zahle gerne, was zu zahlen ist. nur jammern und lamentieren, das is`nich, nette grüsse + danke für den link.
pilli
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baerliner
antwortete am 24.03.02 (12:23):
Pilli,
ich habe es geahnt, daß Du auch gerne spielst;-)) Aber ist der Einsatz in Deinem Fall nicht sehr hoch?
Was Tabak- oder Branntweinsteuer/Biersteuer anbelangt, so muß man fragen, ob sie hoch genug ist, um damit volkswirtschaftliche Schäden "gegenzufinanzieren".
Zum Thema "Dünger und Nikotin" hat mir GOOGLE einen interessanten Tipp zum Thema "Bioprodukte" ausgespuckt, der allerdings nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. Trotzdem lesenswert.
(Internet-Tipp: https://www.animal-health-online.de/drms/rinder/faekal.htm)
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Karl
antwortete am 24.03.02 (12:43):
Zur multifaktoriellen Verursachung von Krebs: Jede Krebszelle geht aus einer genetisch veränderten Körperzelle hervor. Damit eine Zelle "entartet", sich also ungehemmt vermehrt, muss eine ganze Serie von genetischen Veränderungen (Mutationen) stattfinden. Solche Mutationen, die Körperzellen betreffen, nennt man somatische Mutationen. Unterschiedliche erbliche Vorbelastung bedeutet, dass manche von uns schon von Geburt an eine Hypothek von Vormutationen mit sich rumtragen. Der Weg zur Krebszelle ist bei diesen Personen kürzer als bei anderen.
Auch genetisch Vorbelastete benötigen aber meist immer auch noch zusätzliche somatische Mutationen. Deren Häufigkeit wird nun generell durch Umweltgifte oder Strahlung erhöht. Als solche Umweltgifte sind viele karzinogene Stoffe identifiziert worden. Nicotin ist einer der am besten untersuchten und eindeutigsten Fälle.
Einzelbeispiele helfen hier nicht weiter. Es wird immer auch den Hunderjährigen geben, der seine tägliche Zigarre geraucht haben wird. Wichtig ist die statistische Risikoabschätzung und die spricht eine ganz eindeutige Sprache beim Rauchen. der Lungenkrebs ist primär betroffen, da hier die höchste Konzentration des Giftstoffes wirksam ist.
Wichtig ist es mir aber zu betonen, dass Krebserkrankungen auch auftreten können, wenn der Patient alles richtig gemacht hat. 1. Es gibt die erbliche Vorbelastung bei manchen. 2. Es gibt eine Spontanmutationshäufigkeit, d.h. auch ohne äußere Ursache können erbliche Veränderungen, wenn auch seltener, auftreten. Dies zu wissen ist wichtig, um manchen patienten eine zermürbende Schuldzuweisung zu ersparen.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
(von Beruf Genetiker)
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Mechtild
antwortete am 24.03.02 (13:05):
„Das Leben ist grundsätzlich gefährlich und führt meistens zum Tod“ Auch wenn man ganz gesund lebt und alle Risiken versucht zu meiden, hat man nicht die Garantie lange gesund zu leben. Das Leben ist dann aber sicher recht langweilig. Sucht hat auch etwas mit Lust zu tun. Soll ich alle lustvollen Dinge meiden, nur weil sie auch zur Sucht führen können? Es gibt Worker-Holikers, Alkoholiker, Nikotinsüchtige usw.. Man/frau sollte sündigen, solange er/sie noch lebt. Wie das in einem späteren Leben aussieht, weiss man nicht. Die meisten Süchtigen geben ihre Sucht dran, wenn er/sie es nicht mehr vertragen. Schaffen sie es nicht gibt es genügend Hilfen oder der Schmerz ist nicht so unangenehm, wie die Sucht angenehm. Dann sollte man weiter sündigen. Wenn man raucht, obwohl es andere stört erfordert es die Höflichkeit einen Kompromiss zu suchen, sonst verhält sich der Raucher „asozial“. Nichtraucher können sich aber auch asozial verhalten, nur mit anderen Methoden. Also sündigt solange es noch Spass macht. Was in 5 oder 10 Jahren ist weiss eh keiner und die mit dem erhobenen Zeigefinger sind meist neidisch. Krankheit ist etwas anders als Sucht. Drogenkranke brauchen ärztliche Hilfe und dafür ist unser Gesundheitssystem da. Nicht alle Raucher oder die, die mal gerne einen über den Durst trinken oder einen Joint rauchen sind drogenkrank.
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Hans-Jürgen
antwortete am 24.03.02 (15:23):
Mechthild plädiert mehrfach dafür zu *sündigen* - ob der Gebrauch dieses Wortes eher scherzhaft gemeint ist oder nicht, geht aus dem Beitrag nicht hervor.
Auf jeden Fall stammt es aus dem religiösen Bereich, und vielleicht ist es ganz hilfreich, einmal nachzusehen, was das *Wörterbuch* dazu sagt. Im Zeitalter der elektronischen Nachschlagemöglichkeiten bieten sich google und z. B. auch www.wissen.de an. Dort heißt es unter anderem:
"Sünde: Bezeichnung für eine Störung im Verhältnis des Menschen zu einer Gottheit. In den Universalreligionen wird als Sünde eine existenzielle Unheilssituation verschiedener Art (ichhafte, ichsüchtige Existenz) angesehen ... Im Sprachgebrauch der Bibel ist Sünde die bewusst und frei vollzogene Abkehr von Gott im Ungehorsam gegen sein Wort und seinen Willen ... Das Erscheinungsbild der Sünde ist Unglaube und Selbstsucht im Verhältnis zu den Mitmenschen..."
Soweit dieser kurze Auszug. Jeder, der zum Sündigen auffordert, sollte wissen, was dahintersteckt und muß es nicht nur für sich selbst verantworten, sondern kann - gewollt oder ungewollt - auch andere schädigen, indem er sie desorientiert.
Hierbei denke ich auch an die unglückliche junge Deutsche, die ja wohl den Ausgangspunkt für das jetzige Diskussionsthema "Singapur und Drogen" bildete.
Im übrigen, liebe Mechthild, glaube ich nicht an die Richtigkeit Deines Satzes, daß "die mit dem erhobenen Zeigefinger" "meist neidisch" sind. Worauf sollte sich dieser Neid beziehen? Nichts für ungut und freundliche Grüße, Hans-Jürgen.
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pilli
antwortete am 24.03.02 (17:13):
"häää?" ich glaub`es ja nicht! auch wer lustlos lebt, sündigt!
pilli, die gerade vor lachen strampelt wie ein sündenfreies baby
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Hans-Jürgen
antwortete am 24.03.02 (18:21):
Hallo pilli,
"auch wer lustlos lebt, sündigt!" - stimmt, aber was *folgt* daraus, rein logisch betrachtet?
Hans-Jürgen
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Karl
antwortete am 24.03.02 (18:27):
Ich verstehe Mechthilds Aufruf zu "sündigen" als Aufruf, sich das Leben nicht durch allerlei Ängste zu vermiesen. Das enthält einen Kern Wahrheit, da wir über all der Zukunft nicht vergessen sollten, dass sich das Leben immer nur in der Gegenwart abspielt. Das kann aber nicht bedeuten, "nach heute die Sintflut", "egal was morgen ist" etc., denn auch das wird Gegenwart sein.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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Mechtild
antwortete am 24.03.02 (21:50):
„Man sollte so leben, als wäre jeder Tag der letzte und so vorsorgen, als würde man noch 100 Jahre leben.“ In meinem Beitrag fehlen die vielen :-)), die ich selbst im Thema „Streiten“ gefordert habe. Hans Jürgen, danke für die Belehrung, was sündigen eigentlich heißt. Sündigen war dann sicherlich nicht der richtige Begriff. Der Begriff "sündigen" ist bei mir positiv besetzt und ich finde „sündigen“ nicht so schlimm, denn man kann ja alles beichten und dann ist es wieder gut. Todsünden begehen wir ja selten. :-)) Der Unterschied zwischen rauchen, trinken, spielen udgl, was wir alle gerne und lustvoll machen und auch machen sollten und Sucht als Krankheit, die in ärztliche Hände gehört, ist in meinem Beitrag wohl nicht richtig deutlich geworden. Jeder sollte rauchen, trinken, kiffen oder spielen, so viel wie er/sie vor sich selbst verantworten kann, davon wird man selten suchtkrank. Moralische Appelle an den NachbarnIn halte ich für überflüssig.
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schorsch
antwortete am 25.03.02 (09:11):
Durch die Sucht jedwelcher Art wird das Urteilsvermögen getrübt. Es ist erwiesen, dass die Zigarettenindustrie dem Tabak Zusatzstoffe beifügt, die obgenanntes Phänomen noch verstärken. Denkbar wäre also - wenn man das weiterspinnt - folgendes Szenario: Der Zigarette werden Zusatzstoffe beigefügt, die den Raucher dazu veranlassen, nur noch zur Arbeit zu gehen (damit er das nötige Kleingeld für die Zigaretten verdient) und zum Zigarettenautomaten.
Schorsch
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Felix Schweizer
antwortete am 25.03.02 (15:34):
Auch in Singapur wächst die "Sauberkeit" nicht in den Himmel. Ich durquerte vor wenigen Jahren zufällig das indische "Rotlichtmilieu" dieser multikulturellen Stadt. Die einstöckigen Häuser ermöglichen den Einblick in die tristen Etablissement, die voll Schmutz und Unrat sind. Auch die Prostituierten und Transvestiten sahen recht ungepflegt aus. Aber vielleicht werden nicht überall in Singapur mit gleichen Ellen gemessen. Kennt jemand von euch die ausgedehnten Trödlermärkte, wo schmutzige, verrottete Abfallwaren zum Kauf angeboten werden. Auch die slumartigen Behausungen in der Nähe des Hafens sind keine Referenzen.
Verbote können nicht alle Probleme lösen ... vorallem nicht, wenn es um Suchtverhalten geht. Die Kriminalisierung kann Formen annehmen, die die Suchtfolgen bei weitem übersteigen. Die Prohibition in den USA hatte verheerende Auswirkungen ..... und heimlich gesoffen wurde trotzdem.
Wir haben in Basel seit einigen Jahren sogenannte Gassenzimmer. Da können Drogensüchtige gratis Drogen und saubere Spritzen beziehen und sich unter Kontrolle die Nadel setzten. Obwohl starke Widerstände vorallem von der rechten und der bürgerlich-konservativen Seite das Projekt fast zum Scheitern gebracht hätten ..... ist die Akzeptanz heute mehrheitlich vorhanden. Es hat sich gezeigt, dass diese Drogenkranken, die einer geregelten Arbeit nachgehen können auch für eine Therapie ansprechbarer sind, als solche, die sich durch Beschaffungskriminalität moralisch ruinieren haben ... und kaum für etwas motivierbar sind. Dazu kommen hygienische Aspekte ... keine Ansteckung durch unsaubere Instrumente ... keine Schäden durch verunreinigten Stoff ... leichte Dosierung der abgegeben Ware. Sehr wichtig, dass der Kontakt mit der Dealerszene abgebrochen werden kann. z.B. ist das Kleindealen keine Notwendigkeit mehr. Inzwischen haben andere Kantone das "Baslermodell" übernommen ... zuerst einmal sind es die aufgeschlosseneren .... nichtkonservativen Kantone. Es gibt auch an anderen Orten Europas Bestrebungen in diese Richtung. Dies ist zwar noch keine Legalisierung, wie ich sie für weiche Drogen schon immer gefordert habe..... aber immerhin eine Entkriminalisierung mit gutem Erfolg.
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