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THEMA:   Berlins Finanzsenator als One-Dollar-Man???

 7 Antwort(en).

baerliner begann die Diskussion am 20.03.02 (09:32) mit folgendem Beitrag:

Zitiert aus Spiegel-Online:

Der neue Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin verzichtete medienwirksam auf sein Gehalt und wollte als
"One-Dollar-Man" die Hauptstadt sanieren. Finanzieren sollte ihm diese Gratis-Arbeit sein vorheriger Arbeitgeber, die Deutsche Bahn - doch die zahlt nicht, und Sarrazin steht plötzlich ohne Salär da.


Mehr siehe Internet-Tipp

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,188012,00.html)


Anita antwortete am 20.03.02 (14:41):

ein bißchen blauäugig der Mann, ohne Absicherung auf sein Gehalt zu verzichten. Aber die Absicht ehrt ihn: nur e i n Gehalt zu beziehen. Daran könnten sich die Politiker ein Beispiel nehmen, die oft Bezüge aus mehreren Quellen erhalten, die zumeist wir Steuerzahler sprudeln lassen.


baerliner antwortete am 20.03.02 (17:58):

Anita, Du hast den Artikel nicht gelesen, denn da steht drin:

Senatoren dürften in Berlin nach dem Gesetz zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit kein anderes Entgelt aus einer Beschäftigung beziehen.

Der "Verzicht" war also nicht gerade ehrenvoll, sondern eine
medienwirksame Täuschung, zumal das erhoffte "Ruhegehalt"
der Bahn höher als sein Senatorengehalt wäre. Und der Mann
verlangt von den Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes in Berlin einen 10%igen Gehaltsverzicht!


Ulrike antwortete am 20.03.02 (20:00):

Hallo Baerliner,
mittlerweile, weiß aber doch die gesamte Republik, daß der öffentliche Dienst in Berlin seit Jahren total aufgebläht war. Alles ist durch die Vereinigung doppelt und dreifach besetzt. Die Sozialleistungen in Berlin waren exorbitant, man hat sich daran gewöhnt in Berlin.Hoffentlich kommt ihr mal runter vom hohen Ross! Berlin ist nämlich nichts Besonderes mehr.

Ulrike


pilli antwortete am 23.03.02 (20:48):

hi baerliner,
kleine richtigstellung:als finanzsenator hat sarrazin anrecht auf vergleichsweise kümmerliche 131.000 ä pro jahr! das ist nicht mal die hälfte dessen, was ihm bisher als DB-Manager zustand. so gesehen erscheint es wohl in einem anderen licht?

nette grüsse,
pilli


Ursula Trautmann antwortete am 25.03.02 (00:49):

Ulrike, ich gebe Dir recht, der öffentliche Dienst in Berlin ist aufgebläht! Wir in Berin benötigen mehr Beamte und Angestelte pro Kopf wie Hamburg oder München. Das stimmt! Ein gesundschrumpfen ist also notwendig. Aber einfach zu sagen, Berlin ist nichts Besonderes mehr. halte ich für falsch! Was Berlin und jeder Berliner in den letzten 12 Jahren geleistet hat, ist nicht so einfach vom Tisch zu wischen und wird von Menschen aus den alten Bundesländern wenig begriffen. Sie haben einfach keine Ahnung,wieviel Toleranz es bedarf, mit den Menschen aus dem anderen Teil unserer Stadt zusammen zu leben. Es war ein sehr schwieriger Lernprozessund ich denke, wir haben es gut gemacht und unsere Eigenständigkeit bewiesen. Berlin ist etwas Besonderes, Berlin ist die Hauptstadt der Bundesrepublik! Ich denke man kann von mündigen Bürgern erwarten ein wenig Resepekt vor seiner Hauptstadt zu haben, und mit aller Kraft diese Idee zu unterstützen. Darum ist es auch notwendig, das der Bund hilft die Finanzen dieser Stadt wieder in Ordnung zu bringen.Natürlich muß Berlin auch seine ganze Kraft darauf verwenden aus diesem finanziellen Schlamassel heraus zu kommen. Der Finanzsenator hat eine harte Arbeit vor sich und es hilft nur Offenheit und Konsequenz.


baerliner antwortete am 25.03.02 (09:19):

Pilli,

ich verstehe Deinen Einwand nicht. Ich habe doch auch geschrieben, daß das Ruhegehalt der DB höher ist als das
Senatorengehalt. Also ist es mehr als schäbig, sich als
Vorbild präsentieren zu wollen, indem man auf das niedrigere
Gehalt verzichtet (weil man auf ein Gehalt verzichten muß)


pilli antwortete am 25.03.02 (19:22):

hi baerliner,
du hast absolut recht!! ´hier habe ich mal wieder "jugendlich ungestüm" gelesen, ich denke auch schon, dass "schäbig" der rechte ausdruck ist.

ganz nette grüsse,
pilli