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THEMA:   Politikerwahrheit

 27 Antwort(en).

Rosmarie Vancura begann die Diskussion am 10.03.02 (12:50) mit folgendem Beitrag:

Weshalb dürfen Politiker oft unwidersprochen Wahrheiten verfälschen oder ganz bewusst Unwahrheiten in die Welt setzen? Und weshalb nehmen so viele Bürger und Bürgerinnen das resigniert hin?

Ein Beispiel anlässlich der Debatte zum Zuwan derungsgesetz
Da behauptet doch der designierte CSU/CDU Kanzlerkandidat Edmund Stoiber lauthals: Deutschland ist kein Zuwanderungsland! Dabei weiss jeder, dass das inmitten Europa gelegene Deutschland immer ein solches war und es auch bleiben wird. Oder hat er vergessen, dass unter der Adenauerregierung 1961 ein Vertrag zwischen der Türkei und Deutschland abgeschlossen wurde damit die Zuwanderung türkischer Arbeitnehmer sich nach deutschen Vorstellungen organisieren liess? Hätte die Obstruktion von rechts
nicht stattgefunden, die Zuwanderung wäre schon seit langem geregelt.

Zweite Behauptung, desselben Politikers: Deutschland hat die grösste Ausländerquote Europas. Stimmt auch nicht und
der Bayrische Ministerpräsident weiss das sehr wohl. Nämlich
dass die Schweiz doppelt soviele, nämlich 19 Prozent hat und das die Saisonieres nicht mitgerechnet. (Saisonniers
kehren regelmässig für einige Monate in ihre Heimt zurück., um wieder zu kommen, wenn man sie braucht).
Luxemburg hat mit seinen 35 Prozent viermal soviele Ausländer wie wir.

Luexemburg wird durch eine Christl.Soziale Partei regiert
und die mehr als bürgerliche Schweiz hat gerade in der letzten
Volksbefragung einen ausländerfeindlichen Beschluss abgelehnt.Sind diese beiden wohlhabenden Länder nun ausländerfreundlicher als die Bundesrepublik?. Mit nichten.
Aber sie wissen, dass sie ohne ausländische Arbeitskräfte
weder Wohlstand noch Renten sichern können.Ob die CDU/CSU A auf genügend Personal in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder
eine reibungslose Bedienung in den Gasthäusern verzichten wollen?

Verantwortung in unserem Staat sollte nur übernehmen wer Fakten anerkennt und nicht wer sie verschweigt,oder sie mit einem Gespinst von Halbwahrheiten verdreht.

Es wird verbogen und gelogen, gemauschelt und betrogen,
und zwar durch alle Parteien hindurch. Der Bürger gewöhnt sich daran, geht nicht mehr zur Wahl, die Politik widert ihn an. Irgendwann, in nicht allzuferner Zeit werden wir der Hauptumschlagplatz für Bananen und unsere Republik wird
eben Bananenrepublik.

Ich erinnere an Artikel 21 des Grundgesetzes: Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.
So rum wäre es richtig!


Fred Reinhardt antwortete am 10.03.02 (15:03):

Rosmarie sind wir Bürger nicht daran schuld ? Hören wir einen Politiker noch zu, wenn er nicht übertreibt und auf einen andern eindrischt ? für viele Bürger ist er erst dann Politiker, wenn er mit allen Wassern gewaschen sind.

Den Gegner abwatschen, verlangt die breite Masse !!!!.

Einer von vielen war unser F.J.S. der am Schluss seiner Rede oft das Gegenteil gesprochen hat als er eingangs sagte.
" Ja des war scho a Hundling " der hats denen besorgt.
Unsere Bundestagsdebatten, sehen und hören, sagt ALLES.

Richtige Politik findet heute nur noch hinter verschlossenen Türen statt. Niemand will dies noch hören. SCHADE.


Werner Bleicher antwortete am 10.03.02 (15:41):

Fred Reinhardt hat Recht. Wenn einer heute nicht in allen Lebensbereichen die Klappe größer hat, als das was an Inhalt dahinter steckt, wird er nicht mehr wahr genommen - nicht nur in der Politik! Schillern ist das Wichtigste!
Was die Begriffe Zuwanderungsland oder Einwanderungsland betrifft: da heißt es genau zuhören!
Zuwanderung kann niemand bestreiten. Das heißt Zuwanderung in ein Land mit gewachsener Tradition und vorhandener Bevölkerung.
Einwanderung ist etwas anderes. Einwanderer braucht ein Land wie Kanada oder Australien wo es noch etwas zu "Besiedeln" gibt. Dort gibt es dann auch die multikulturelle Bevölkerung. Stoiber wendet sich gegen den Begriff "Einwanderungsland"!
Ich möchte die Schweizer sehen, wenn dort solche Forderungen von "Ein"-Zuwanderern gestellt würden wie bei uns. Wenn ich mich richtig erinnere gab es in der Schweiz erst kürzlich eine "basisdemokratische" Abstimmung in einem solchen Politbereich(?)
Man muss bei uns auch immer genau darauf achten, wer dieses Thema behandelt! (Siehe auch Forum "Linke Tricks"!)


Wolfgang antwortete am 10.03.02 (15:58):

Genau so ist... Das Volk ist auch nicht mehr das, was es mal war und bekommt die PolitikerInnen, die es verdient! :-)))

Schon BERTOLT BRECHT hat das Problem erkannt, als am 17. Juni 1953 das freche und undankbare Volk sich anmasste, gegen seine Politiker aufzustehen. Seine Frage damals (offensichtlich immer noch höchst aktuell):

Die Lösung

Nach dem Aufstand des 17. Juni
ließ der Sekretär des Schriftstellerverbandes
in der Stalinallee Flugblätter verteilen,
auf denen zu lesen war, daß das Volk
das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne. Wäre es da
nicht einfacher, die Regierung
löste das Volk auf
und wählte ein anderes?"

Das Gedicht "Die Lösung", das sich in Brechts Nachlaß gefunden hat, wurde zum erstenmal in DIE WELT vom 9.12.1959 veröffentlicht.


Eva-Maria 82 antwortete am 10.03.02 (16:17):

Leider ist es wahr, ein Volk hat die Regierung, die es verdient. Es beunruhigt mich sehr, und ich habe keine Ahnung, wie ein Einzelner es ändern könnte. Meist muß erst eine Katastrophe kommen, um die Meinunbg zu verändern, und ob es eine Veränderung zur Vernunft ist, ist auch noch die Frage.


KlausKlaus antwortete am 10.03.02 (16:30):

Hallo,

habe die Beiträge gelesen und empfehle die Lektüre der "Bienenfabel" von Mandeville.

Gruß Klaus


Mechtild antwortete am 10.03.02 (17:54):

Die Macht des Volkes ist, dass das Volk aus vielen besteht. Wenn die sich alle einig sind können die PolitikerInnen wenig machen. Leider ist sich das Volk aber meist nicht einig. „Teile und spalte“ ist eine beliebte Kampfansage, die leider meist funktioniert. Sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, ist jedoch auch nicht einfach ohne sich zu verbiegen. Es ist sicher die beste Lösung, wenn jeder Politiker sich sein Volk selbst sucht. Das Volk, was dann übrig bleibt wird sich sicher einig werden und den richtigen PolitikerIn finden. :-))


schorsch antwortete am 10.03.02 (18:37):

Ein grosser Teil der Politiker vertut die erste Hälfte seiner Wahlzeit damit aufzuzeigen, dass man mit dem Schlamassel, das die Vorregierung hinterlassen hat, keine guten Resultate erzielen kann. Und die zweite Hälfte benötigt er um dem Volk wortreich plausibel zu machen, dass er etwas getan habe und damit wieder gewählt werden müsse.

Schorsch


baerliner antwortete am 10.03.02 (19:43):

Schorsch, kannst Du mal Beispiele für den kleinen Teil nennen. Möglichst solche, die ich wählen könnte.


Josef E. antwortete am 10.03.02 (21:43):

Ich lese in den Beiträgen hier immer den Begriff "Volk". Wer von unseren Politikern spricht denn überhaupt noch vom "Volk?" Weil es ein Volk im üblichen Sinne bei uns schon längst nicht mehr gibt. Der Begriff "Volk" wurde aus dem Sprachschatz unserer Staatspolitiker entfernt; jetzt spricht man lieber von "der Gesellschaft".
Ein "Volk" wäre in vielen Bereichen auch weitaus kritischer und damit anstrengender für unsere Parteipolitiker als es nun mal eine bloße "Gesellschaft" ist. Eine "Gesellschaft" kann man viel leichter regieren, weil sich die Unterschiedlichkeiten der einzelnen Personengruppen so schön gegenseitig ausspielen lassen und eigene Fehler damit verdeckt werden können.
Deshalb das Credo unserer Politiker-Clique: Wir brauchen (wollen) kein Volk, es lebe die Gesellschaft!


seewolf antwortete am 11.03.02 (02:35):

...ein Volk/eine Gesellschaft von Fußballfans und Dosenbiertrinkern kann keine Lichtgestalten an der Spitze der Politik verlangen.

Noch nie in der Geschichte der Menschheit haben die Lämmer darüber zu befinden gehabt, welches Lied die Wölfe blöken sollen.


Anita antwortete am 11.03.02 (09:57):

Ma muß einfach mal akzeptieren - ob man es gut findet oder nicht (wie ich hoffe), daß Macht korrumpiert!Wer erstmal durch Politik Geld verdient (manche sogar sehr viel), wem der eigene Chauffeur den Wagenschlag aufreißt, wer bei jeder kleinen Vereinsfeier Ehrengast ist, fühlt sich mächtig und das kommt schließlich von Macht.
Die Lust auf Macht ist noch ein erbliches Urprodukt unserer biologischen Vergangenheit und da die Evolution in langen Zeiträumen vonstatten geht, wird es noch lange dauern, bis sich etwas ändert.
Was könnte man ändern? Die Grünen hatten die beste Idee: nicht zulange an der Macht bleiben lassen! Aber was haben die Mächtigen in ihrer Partei durchgesetzt: Sie dürfen an der Macht bleiben.
Ich hoffe, irgendwann kommt eine Partei, die die verratene Idee der Grünen aufgreift und dann aber auch durchsetzt.


Anita antwortete am 11.03.02 (09:57):

Ma muß einfach mal akzeptieren - ob man es gut findet oder nicht (wie ich hoffe), daß Macht korrumpiert!Wer erstmal durch Politik Geld verdient (manche sogar sehr viel), wem der eigene Chauffeur den Wagenschlag aufreißt, wer bei jeder kleinen Vereinsfeier Ehrengast ist, fühlt sich mächtig und das kommt schließlich von Macht.
Die Lust auf Macht ist noch ein erbliches Urprodukt unserer biologischen Vergangenheit und da die Evolution in langen Zeiträumen vonstatten geht, wird es noch lange dauern, bis sich etwas ändert.
Was könnte man ändern? Die Grünen hatten die beste Idee: nicht zulange an der Macht bleiben lassen! Aber was haben die Mächtigen in ihrer Partei durchgesetzt: Sie dürfen an der Macht bleiben.
Ich hoffe, irgendwann kommt eine Partei, die die verratene Idee der Grünen aufgreift und dann aber auch durchsetzt.


schorsch antwortete am 11.03.02 (10:08):

Am einfachsten haben es Politiker aus kleinen Opositionsparteien, die nie eine Chance haben, an die Macht zu kommen - und damit beweisen müssten dass ihre lauthalsigen Versprechungen machbar sind.
Ein Tipp: Gib einem kläffenden Köter einen Knochen - und er verwandelt sich in ein Schwanz wedelndes Schosshündchen.


WolfgangM.(Wolfgang Mücke) antwortete am 11.03.02 (16:29):

Vor einiger Zeit hatte ich die Idee zu einem Thema, das sollte heißen:

"Ist auch Berlin nicht Weimar?" in Anlehnung an einen Buchtitel, den vor vielen Jahren einmal ein Journalist als
"Bonn ist nicht Weimar" benutzte.

Ich wollte versuchen zur Diskussion zu stellen, was noch von den Gedanken der Väter unseres Grundgesetzes in unserem heutigen Deutschland übrig geblieben ist. Dieses Thema hat sich mit dem vorliegenden überholt.

Überlegen wir einmal, was uns die Diskussionen um die Verfehlungen userer Politiker überhaupt nutzen.

Können wir Ereignisse zurück drehen? Nein.

Bringt es für die Lösung unserer gegenwärtigen und nicht wenigen Probleme irgendeinen Gewinn, wenn wir uns andauernd
mit den Auswirkungen dieser Verfehlungen beschäftigen, ob hier im ST oder draußen in der hohen Politik und in den kaum noch zu zählenden "Talkschows"? Nein.

Da war die Spendenaffäre der CDU, kaum einigermaßen abgehakt, ist die SPD an der Reihe. Und schon prügelt man auf einander ein, benutzt dies auch noch als Wahlkampfthema - nach meiner Meinung nichts als heiße Luft - und beklagt sich darüber, daß sich immer mehr Menschen von der Politik abwenden.

Sind wir noch zu retten????

Laßt doch die Staatanwälte den Mist auseinander polken, sofern zuständig, aber laßt uns einen Strich machen, einen ganz dicken - es bringt doch nichts. Sie füllten sich die Taschen, sie verschleierten - ALLE! - na und? Sollen sie doch, wenn sie noch ruhig schlafen können!

Kippen wir das Faß um, waschen wir den ganzen Dreck raus - und dann laßt uns anfangen darüber nachzudenken, wie es besser gehen könnte, gehen muß.

Da kaum einer von uns, nicht nur von uns hier im ST (denke ich ´mal), auch draußen in allen Schichten der Bevölkerung keine Ahnung hat, was er/sie ruhigen Gewissens wählen sollten, schlage ich vor:

Am 22. September 2002 wird eine große Koalition gebildet, die vier Jahre zunächst Zeit hat ohne viel Trara und auf die Besinnung ihrer eigentlichen Aufgaben, nämlich für das Volk eine vernünftige und akzeptable Politik auf die Beine zu stellen, sofort die Arbeit aufnimmt. Keine lange Sprechblasen mehr im Parlament, nicht mehr als notwendig diskutieren, entscheiden und sofort umsetzen.

Ich würde diese Regierung als "Demokratie-Diktatur" bezeichen, das Parlament ist dann keine "Quatschbude" mehr, es wird nur noch gearbeitet. Die Abgeordneten haben anwesend zu sein, ohne Ausnahme. Kein Abgleiten in die chaotischen Verhältnisse der sogenannten "Weimarar" Zeit!

Wer Kanzler wird? Weder Stoiber, noch Schröder, auf diesen Stuhl wird eine integere Persönlichkeit gesetzt, möglichst ohne Parteizugehörigkeit. Es wird in einem Dreierrat regiert - und wehe, es kommen wieder persönliche Querelen durch! Ein Ausschuß des Parlaments (oder ein unabhängiger Ausschuß?) überwacht das Ganze.

So. Minister werden nur Fachleute, anerkannte, möglichst aus der Wirtschaft, Medizin, Finanzverwaltung, Justiz etc.

Bei dem vielen Mist, der sich angesammelt hat, eine gewaltige Aufgabe - wahrscheinlich innerhalb von vier Jahren nicht zu lösen. Hätte es funktioniert, dann hängen wir einfach noch vier Jahre an!

Eine Utopie? Ja, wem fällt es Besseres ein?

Frage ich ´mal ganz unfrustriert....

WolfgangM.

PS.: Da wir in Deutschland nicht in einem luftleeren Raum leben, sind auch immer unsere Nachbarn betroffen. Also, liebe Schweizer, Österreicher etc.:
"Imma ran ´an Sarch und mitjewennt!"


schorsch antwortete am 11.03.02 (17:31):

@ "....laßt uns einen Strich machen, einen ganz dicken - es bringt doch nichts. Sie füllten sich die Taschen, sie verschleierten - ALLE! - na und? Sollen sie doch, wenn sie noch ruhig schlafen können!...."

Genau deshalb, weil die Politiker das wissen und damit rechnen dürfen, kann auch die nächste Generation von ihnen wieder genau die gleichen Fehler machen, Frechheiten begehen, das Volk ignorieren........

Schorsch


WolfgangM.(Wolfgang Mücke) antwortete am 11.03.02 (18:07):

Genau das, Schorsch, soll mein Vorschlag - grob und "hölzern", als Denkansatz verhindern.

Wir, als Einzelpersonen und besonders als Familie, sind doch die "Keimzellen" des Staates, wir müssen ganz unten anfangen bei uns selbst. Und wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir verhindern können, daß nach dem dicken Strich, den ich gerne machen würde, nicht wieder der alte Schlendrian beginnt.

Es gibt viele Möglichkeiten hierzu, mein Beitrag sollte nur ein Denkanstpß sein - ich will ganz einfach, daß diese sinnlosen Diskussionen aufhören und man sich auf die eigentlichen Aufgaben besinnt.

WolfgangM.


schorsch antwortete am 12.03.02 (09:06):

Bei den Politikern ist es wie bei den Köpfen der Hydra: Man kann einen abschlagen und es wachsen neue nach.....
Natürlich gibt es auch andere, gute, ehrliche Politiker. Von denen redet aber keiner - nur von den korupten.

Schorsch


Helmut Wiegand antwortete am 12.03.02 (17:26):

Ich glaube, daß Politiker auch nur einen Querschnitt unserer Gesellschaft darstellen. Und schwarze Schafe gibt es leider in allen Berufsgruppen, auch wenn die gewählten Volksvertreter mehr im Rampenlicht stehen.

Zur Zeit wird sehr viel über den sogenannten Ärzteskandal gesprochen. Auch das ist letztlich eine privilegierte Gruppe. Wenn sich auch nur ein kleiner Teil dieser Vorwürfe bewahrheiten sollte, dann handelt es sich hier um einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden.

Damit möchte ich lediglich sagen, daß es schwarze Schafe in allen denkbaren Variationen gibt. Nicht nur in den geschützten Bereichen der Politik, sondern auf allen gesellschaftlichen Ebenen.


Johannes antwortete am 12.03.02 (18:17):

Wie wäre es denn damit:

"für einen Politiker ist es gefährlich, die Wahrheit zu sagen. Die Leute könnten sich daran gewöhnen, die Wahrheit hören zu wollen."

(George Bernard Shaw, 1856-1950)


juttam antwortete am 14.03.02 (07:59):

Lach,

ja, eine 15-jaehrige kommt nach Hause und wird von
den Eltern konfrontiert:

sie sagt: nein, ich habe keinen Sex gehabt!
Per Bill Clinton war DAS NICHT WIRKLICH SEX!

So kommen Waehler und Voelker in allen moeglichen
freien, fortschrittlichen, demokratischen Staaten sich
vor als ob sie grade "sex" hatten und noch nicht mal
gekuesst worden sind dabei!
Warum?
Ganz einfach: Weil wir es uns gefallen lassen!
- und die Politiker mit ihren Wortspielen den Kessel
schoen umruehren, sodass keiner den Boden mehr sieht!

Gibt's nur eins! Mund auf! Beschweren! Fragen stellen!
Informieren! Waehlen gehn!

Jutta


Werner Bleicher antwortete am 14.03.02 (17:00):

Was mich einmal interessieren würde:
Wieviel von den Diskutanten in diesen Politikforen sind eigentlich Mitglied einer politischen Partei?
wieviele beteiligen sich aktiv, wenn auch nur im kleinen Kreise an der Politik?
Wieviele informieren sich über größere Tageszeitungen oder regelmäßig über Nachrichten, Talksendungen und politische Interviews über diese Dinge von welchen sie hier schreiben?
Wieviele informieren sich regelmäßig und nicht nur vor Wahlen oder weil gerade ein Skandal ansteht?


Fred Reinhardt antwortete am 14.03.02 (17:45):

Hallo Werner Bleicher wir / ich antworte gerne.
Frage 1) WIR
Frage 2) WIR
Frage 3) Zum Frühstück minimal 1 Stunde
Frage 3a) Mehr als genug.
Frage 4) Antwort erübrigt sich.


Anita antwortete am 15.03.02 (08:16):

Antwort an Werner Bleicher:
1) nein
2) früher viel, jetzt wenig aktiv (Du meintest doch nicht nur Parteipolitik oder?)
3) sehr informationshungrig, sowohl Zeitung, TV und Internet
4) informiere mich regelmäßig, weil Politik, ob ich will oder nicht einen großen Teil meines/unseres Lebens bestimmt.


schorsch antwortete am 15.03.02 (12:06):

Das ganze Leben besteht aus Politik. Denn keiner kann einen Schritt tun, ohne dass die Politik etwas mit diesem schritt zu tun hat.

Schorsch


Rosmarie Vancura antwortete am 15.03.02 (12:56):

An Werner Bleicher

1. Ich bin in einer Partei

2. Arbeite aktiv mit, obwohl Ausländerin!

3. Tageszeitung, Wochenzeitung, Spiegel Pol.Sachbücher

4. Höre mir auch immer wieder Vorträge anderer Parteien
an.

Genügt das? Herzlichen Gruss Rosmarie (Ruzenka)


DieterH antwortete am 16.03.02 (18:34):

In solch einer Auseinandersetzung ist die Gefahr sehr groß alle über einen Kamm zu scheren.
Bei den Politikern ist es wie in der Gesellschaft. Es gibt ordentliche Leute und solche von denen man keinen Gebrauchtwagen kaufen würde.
Es liegt wohl an der Presse und an uns selbst die Spreu vom Weizen zu trennen.
Können wir das überhaupt?
Ich meine wir sollten unseren gesunden Menschenverstand mal mehr entscheiden lassen. Den in ihm sind unsere Lebensgrundsätze als persönliche Leitlinie verankert.
Wer politisch tätige Menschen in Versammlungen unbequeme Fragen stellt kann meißtens sehr schnell feststellen wie es der Andere mit der Wahrheit hält.
Also, rein in die Parteiversammlungen und Hefeteich sein.
Man wundert sich wie schnell man dort Verbündete hat.
Hat man sie nicht, dann ist man in der falschen Partei.
Ein Parteiwechseln nach einem "Reinschnuppern" ist auch kein Beinbruch.


Werner Bleicher antwortete am 17.03.02 (10:43):

Genau das, was Dieter H. schreibt, war auch der Hintergrund meiner Frage. Es ist leicht in einem Forum alles "besser" zu wissen - aber daran mitarbeiten etwas "besser" zu machen, davon drücken sich die meisten Menschen. Dabei geht es gar nicht vordergründig um eine bestimmte Partei, sondern lediglich um die Mitarbeit an der Demokratie. Wahlenthaltung berechtigt dann eben auch nicht zum "Meckern"!