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THEMA:   Die USA in der Fall

 29 Antwort(en).

Jean begann die Diskussion am 16.02.02 (01:56) mit folgendem Beitrag:

Der russische Präsident Putin fordert: Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus muß von der UNO - nicht von den USA - organisiert werden. Der russische Außenminister Iwanow legt jetzt nach und warnt US-Präsident George W. Bush vor einem Bruch des Völkerrechts. EU-Außenkommissar Chris Patten, ein Brite, Freund der USA, kritisiert die uneinsichtige Bush-Administration und sagt: "Wahre Freunde sind keine Speichellecker".

Hintergrund der weltweiten Kritik ist der Plan der USA, noch in diesem Jahr einen massiven militärischen Angriff auf den Irak zu führen. Die USA spielen mit dem Feuer. Sie haben sich verrannt in der Falle ihres Krieges gegen den Rest der Welt. Die Hintermänner der Terroristen des 11. September (wer immer es war) scheinen Erfolg zu haben.

Wann machen Mächtige die entscheidenden Fehler? Wenn sie nicht mehr auf ihre Kritiker hören! Wann geht ein Imperium unter? Auf dem Höhepunkt seiner Macht, dann, wenn seine Anhänger den Instinkt für die Gefahr verlieren und meinen, unschlagbar zu sein!


Doris Routliffe antwortete am 16.02.02 (02:29):

Zum Glueck macht Kanada nicht mit - - bislang jedenfalls.


Heidi antwortete am 16.02.02 (02:32):

Wenn ich das richtig interpretiere, kann uns vor einem 3.Weltkrieg nur noch ein Regierungswechsel in den USA retten.
Ich glaube nicht, dass sich eine Bush-Regierung von der Kritik anderer beeinflussen lässt.


Karl antwortete am 16.02.02 (07:27):

Die derzeitige Weltsituation macht in der Tat deutlich, warum wir eine starke UNO brauchen. Uns wäre wohler, wenn globale Massnahmen gegen Terror von einer demokratisch gewählten und zusammengesetzten "Weltregierung" ergriffen würden. Trotzdem Heidi, Angst vor einem 3. Weltkrieg habe ich zur Zeit nicht, wobei ich hoffen muss, recht zu behalten, wissen kann ich es auch nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Heidi antwortete am 20.02.02 (02:16):

""
PENTAGON

Propaganda-Krieg mit Falschmeldungen?

Der Kampf gegen den Terror soll offenbar auch auf dem Informationssektor verstärkt werden - mit zweifelhaften Mitteln: Das Pentagon will eine riesige Propaganda-Aktion starten und gezielt Falschinformationen im Ausland streuen.
""


Hier bitte weiterlesen: Der Spiegel https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,183193,00.html

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,183193,00.html)


Wolfgang antwortete am 20.02.02 (09:20):

Aber das ist doch nichts Neues, Heidi... Die USA (wie alle anderen Kriegführenden) haben ihre Kriege immer propagandistisch begleitet. Ihre Hilfstruppen an der Heimatfront - CNN & Co. - haben dabei wichtige Funktionen: Die Massenseele auf den Krieg einzustimmen, den Krieg geniessbar, konsumierbar, unterhaltsam zu machen, den Glauben an den eigenen Sieg zu stärken, mit einfachen Worten und noch einfacheren Bildern die Welt einzuteilen in Gut und Böse.

Krieg ist ein Geschäft, auch für die Werbebranche. Vom Pentagon bezahlte Mediensöldner machen alles, was gewünscht wird... Damals, zu Zeiten des ersten Krieges ums Öl, des Golfkrieges, lancierte die PR-Agentur Hill & Knowlton einen Film mit der 15-jährigen Najirah al-Sabah, der Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA. Das Mädchen gab unter Tränen vor, sie habe gesehen, wie irakische Soldaten neugeborene Babys aus ihren Brutkästen gerissen und auf dem kalten Boden hätten sterben lassen. Hill & Knowlton sorgte dafür, dass dieser Film von 700 Fernsehstationen gezeigt wurde. Frei erfunden natürlich, die rührselige Story, aber gut fürs Gemüt, und Millionen HeimatkriegerInnen in Schlappen und Trainingsanzug in Halb-Schlaf-Stellung vorm häuslichen Fernseher hatten das Gefühl, auf der richtigen Seite zu sein. Die Investition hatte sich gelohnt: Die Wahrheit wurde zur Strecke gebracht; das eigene Morden bekam einen Sinn.

Werbeagentur soll für besseres Image sorgen (von Max Böhnel)
Zur Vertiefung seines Informationsmonopols im "Krieg gegen den Terrorismus" setzt das Weiße Haus auf eine bewährte Methode: professionelle Public-Relations-Firmen
https://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/9942/1.html

(Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/9942/1.html)


Schorsch antwortete am 20.02.02 (13:46):

Zitat Heidi:

".....Der Kampf gegen den Terror soll offenbar auch auf dem Informationssektor verstärkt werden - mit zweifelhaften Mitteln: Das Pentagon will eine riesige Propaganda-Aktion starten und gezielt Falschinformationen im Ausland streuen......"

Was ist da neu dran, Heidi? Sogar in der Privatwirtschaft wird dieses System angewandt. Zum Beispiel wenn man bewirken will, dass Aktien fallen - um sie dann günstig kaufen zu können!

Schorsch


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 20.02.02 (16:29):

Jean schreibt in seinem Eröffnungsbeitrag, und zwar im letzten Absatz, fast schon genial erkannt, das, was sein wird oder sein könnte, worauf wir uns gegebenenfalls einzurichten haben, einrichten sollten.

Wenn unsere deutschen und/oder europäischen Politiker heute die USA "warnen", so kommt diese Warnung um Monate zu spät, besser gesagt, die Warnung scheint mir doch ein wenig größenwahnsinnig zu sein, die noch gar nicht einigen Europäer wollen den USA etwas vorschreiben. Aus Sicht der USA sicherlich eine Lachnummer. Und das ist es, was wir nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten.

Wir hängen mit drin, gehen die USA unter bezw. erleiden sie eine fürchterliche Schlappe, trifft uns das in Europa ebenso.

Europa - vereint - sollte anfangen nachzudenken, was man tun kann, um sich aus dieser Umklammerung zu befreien. Das einzige Berechenbare an der gegenwärtigen USA-Politik scheint deren Unberechenbarkeit zu sein.

Sollten wir Angst haben in einen 3. Weltkrieg verwickelt zu werden? Ich denke, nein, noch könnte man ganz behutsam die USA-Regierung zum "Zurückrudern" zu bewegen versuchen.

Kein Gesichtsverlust für die USA - besonders für Herrn Bush - bedeutet keinen weiteren Kriegsgrund für die USA, z.B mit dem Irak. Noch schwebt über den USA das Schwert des ollen Damokles, genannt Afghanistan, noch hat der Krieg dort gar nicht richtig angefangen, noch wissen die Amerikaner nicht, wie sie dieses Abenteuer später mit Anstand beenden können. Bislang hat noch kein Gegner Afghanistan besiegen können - auch nicht eine Million sowjetischer Soldaten...


bernhard antwortete am 20.02.02 (19:00):

"Bislang hat noch kein Gegner Afghanistan besiegen können - auch nicht eine Million sowjetischer Soldaten... "

???? Unverständlich. Und wer bitte ist "Afghanistan"? Gibt es einen Krieg gegen "Afghanistan"?

Es gab einen Krieg gegen die Taliban.


Jean antwortete am 21.02.02 (00:49):

Natürlich gibt es einen Krieg gegen Afghanistan. Längst sind nicht mehr nur die Taliban die Gegner. Und gewonnen wurde der Krieg von den USA schon gar nicht. Er fängt jetzt erst richtig an.


Baerliner antwortete am 21.02.02 (10:09):

Jean, Deine Platten haben einen Sprung. Schmeiß den Plattenspieler weg, es gibt heute bessere "Mediaplayer"


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 21.02.02 (21:25):

Baerliner, wenn Jeanīs Platten einen Sprung haben, dann meine erst recht. Leider ist dort "am Hindukusch" Krieg, leider ist der Krieg deswegen gefährlich, weil dieser Krieg nicht den üblichen Regeln gehorcht. Warum, haben wir hier im ST schon oft durchgekaut.

Und wir werden mit diesem Krieg noch unsere ganz speziellen Sorgen haben, denn unsere Soldaten sind dort mitten drin in dem Schlamassel - ohne Sinn und Verstand dort eingesetzt.

Wenn daran Zweifel bestehen sollten, dann schaue man auf die Landkarte und auf die Erfahrungen mit den Afghanen, Taliban oder nicht - ein Haufen "Kriegsherren" haben dort das Heft in der Hand, denen ist nur die eigene Beute wichtig.

Ich denke, daß man hier den Berichten seriöser TV-Sender trauen darf. Und ich würde mich hier furchtbar gerne irren!


Schorsch antwortete am 22.02.02 (09:45):

Zitat Mücke:

"....Und wir werden mit diesem Krieg noch unsere ganz speziellen Sorgen haben, denn unsere Soldaten sind dort mitten drin in dem Schlamassel - ohne Sinn und Verstand dort eingesetzt...."

Mein Kommentar dazu: Wenn diese Soldaten damit verhindern können, dass ein paar hunderttausend Flüchtlinge weniger sich gegen Europa bewegen, ist es das kleinere Übel! Und wenn sie dazu garantieren können, dass unsere Hilfsgüter in die richtigen Hände kommen statt auf den Schwarzmarkt!

Schorsch


Baerliner antwortete am 22.02.02 (10:38):

Mücke, wenn ich nicht falsch liege, dann gehen unsere Soldaten freiwillig nach Afghanistan und rekrutieren sich aus den Leuten, die solche Einsätze in Kriegsgebieten ganz nüchtern sehen, also auch das Risiko kennen, dort auf eine Mine zu treten usw. Es sind also nicht die jungen Rekruten,
sondern "Berufssoldaten".


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 22.02.02 (11:02):

Zu Schorsch:
Die deutschen Soldaten werden nicht einen einzigen Afghanen daran hindern können aus dem Land zu flüchten. egal wohin.
Und garantieren, daß die Hilfsmittel in die richtigen Händen kommen, das werden sie auch nicht können. Denke ich.
Außerhalb Kabuls sind sie "tot" - in jedem Sinn des Wortes, ebenso wie die bereits bejubelte Befreiung auf dem Land.

Zu Baerliner:
Ich bezweifle, daß auch nur einer unserer Soldaten das Risiko, das sie eingehen, auch nur ansatzweise einschätzen können. Das könnten bestenfalls unsere Politiker, so sie sich dafür interessieren würden - tun sie nicht, sonst wären dort in Afghanistan weder deutsche, noch britische, noch Soldaten aus anderen europäischen Ländern. Daß sie auf eine Mine treten könnten, das ist das geringste, vergleichbare Risiko. Übrigens: Als die bösen Sowjets geschlagen das Land verlassen mußten, hinterließen sie Pläne über verlegte Minen - diese bösen Sowjets aber auch!

Nein, spekulieren, was unseren europäischen Soldatinnen und Soldaten passieren kann, darüber sage ich nichts öffentlich - irgendwann taucht bestimmt wieder der alte Strafttatbestand der "Wehrkraftzersetzung" auf, lassen wir es lieber.....


Sehmann zu Mücke antwortete am 22.02.02 (18:29):

Moin, erstmal möcht ich Dir noch zum Thema Umklamerung von der USA sagen, die ist nicht zu lösen, für ganz Europa nicht, so leid mir das auch tut. Wenn geht es langsam von statten z.B: mit der Schaffung eines Europäischen Heeres ohne NATO Oberkommando.

Ansonsten behauptest Du das, ich finde das doch sehr kommisch da, dass die Afganen nicht zu schlagen sind.
Erstens haben sie inzwischen eine neue USA-hörige Regierung,
zweitens haben sich die Afganen selbstbesiegt,
drittens jeder weiß doch um das Machtmittel Propaganda. Wennn das doch schon so gut im " gebildeten " Weststaaten " funktioniert geht es bestimmt auch in Afganistan.

Die Kopflosigkeit der Europäer dort mitzumachen ist eine richtige Entscheidung gewesen, oder sollen die USA alleine ohne unsere Mitsprache das Land regieren, vorallem dann wenn es um Erdöl und Pipelines geht fände ich es schon besser auch wenn es Bauernopfer (Plural) kostet.

Noch ALLGEMEIN,
der 3. Weltkrieg, den macht keiner mehr so schnell, aber ich behaupte wir haben ihn schon lange, wirtschaftlich und "traditionell kämpfend", alleine zwischen 1950 und 75 gab es eine runde Zahl von Kriegen nähmlich 75 mit ca 20.000.000 toten, leider habe ich keine neueren Zahlen. Keiner führt den Weltkrieg im ganzen man verteilt Ihn über die Jahre so das es keiner bemerkt, wir brauchen nicht sagen wer die Kriegstreiber sind, aber sie schreiben die Geschichte weil sie die stärksten sind und das ist nach dem Darwinschwen Ausleseprinzip legitim.

Gruß


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 22.02.02 (23:19):

Ein dringender Hinweis an den Webmaster mit der Bitte um Beachtung:

Einen "Sehmann zu Mücke" gibt es nicht, bezw. ist eine derartige Absender-Konstruktion ziemlich ungewöhnlich.

Ich bitte um Klärung um Verwechslungen auszuschließen.
Danke.

WolfgangM.(Mücke)


seewolf antwortete am 23.02.02 (02:39):

.....niemand wird "Mücke" verwechseln :-)


jutta m antwortete am 23.02.02 (06:31):

Sehmann zu Muecke,
(was besseres fiel Dir nicht ein? grins)

Ich habe das Gefuehl Du Bist Afghane?
Aussagen von Dir schliessen daraufhin (2. haben sich
die Afghanen selber besiegt - "oder sollen die USA
ohne UNSERE mitsprache das Land regieren" -
"vor allem dann wenn es um Erdöl und Pipelines geht fände ich es schon besser auch wenn es Bauernopfer (Plural) kostet".)

Waeren das "Bauernopfer - Plural" der Afghanen???

Fuer was plaedierst du hier?

Du musst wohl nicht lange mitgelesen haben, sonst wuesstest
Du dass Du hier an der falschen Stelle bist!
Hier wurde gezetert und geheult fuer jedes "Bauernopfer"
in Afghanistan!

Nun sagst du hier Du wuerdest plurale Bauernopfer in
Afghanistan in Kauf nehmen, waeren nur die Euros die
Eroberungsmaechte, anstatt die USA?

Was waere der Unterschied?
Dass Du erfahrungsweise denkst dass mit
den Europaern umzuspringen ist wie man moechte?
Dass die Europaer (vorausgesetzt es gaebe eine Europaeische
Armee und diese waere in der Lage und Willens sich fuer
Afghanistan unabhaengig einzusetzen) dann den rosaroten
Pluesch auspacken? Dass die Europaer auf jede Schluchz-Geschichte hereinfallen die sie zu hoeren bekommen?

Sollte Ich Dir "Sehmann zu Muecke" unrecht tun, dann tut's
mir leid, aber ich war vollkommen bedient mit einem
Besuch im deutschsprachigen-Afghanischen Forum, wo ich
folgendes zu lesen bekam (Unter anderem):

"Ich freue mich dass die USA die Taliban verjagen, aber
danach freue ich mich dass sie Plagen am Hals haben,
Milzbrand und Terroristen"

"Ich bin stolz darauf dass ich weiss wie das deutsche
System gemolken wird"

"Dich deutsches Schwein werden wir irgendwann an deinem
Schw...z aufhaengen"

Kommst du daher und willst schoenmachen und an
den deutschen sinn fuer Fairniss und gerechtigkeit
plaedieren? Oder was genau willst du?

Ich verstehe dein Motiv absolut nicht! Vielleicht
klaerst Du uns mal auf!

Jutta M


G. O. antwortete am 23.02.02 (13:30):

Nach dem 11.9. wurde vom Pentagon eine neue Truppe ins Leben gerufen: "Office of Strategic Influence". Aufgabe: Kampf um den Verstand und den Willen der Menschen. Mittel und Methoden: Die der psychologischen Kriegsführung, also Lügen, Bestechungen, Marketingfeldzüge usw.

Vielleicht sollte das Büro auch einmal vorschlagen, die in die Jahre gekommenen und abgenutzten Begriffe zu ändern: "Verteidigungsminsterium" oder "Verteidigungsminister" für Kriegsministerium und Kriegsminister war schon nicht schlecht, hört sich aber mittlerweile anrüchig an.
"Wahrheitsministerium" mit dem "Wahrheitsminister" D. Rumsfeld an der Spitze klingt doch viel besser. *sfg*

"Das Pentagon will für bessere Propaganda sorgen" - https://www.heise.de/tp/deutsch/special/info/11882/1.html - und "Rumsfeld: Pentagon lügt nicht" - https://www.heise.de/tp/deutsch/special/info/11895/1.html -.

(Internet-Tipp: https://www.general-anzeiger-bonn.de/kultur/jahrhundert/1949/kultur.html)


Karl antwortete am 23.02.02 (21:37):

Ich halte diese Nachrichten für eine propagandistische Fehlleistung der USA von allererster Güte. Über soviel Dummheit kann man nur weinen. Wer wird den USA Nachrichten noch glauben, wenn sie öffentlich ankündigen, diese zu verdrehen? Ich werde sehr vorsichtig sein.
Angesichts der Weltsituation ist es beunruhigend solche Dilettanten am Werk zu wissen.


Schorsch antwortete am 24.02.02 (17:49):

Dilettanten (Regierung) versuchen die Fehleistungen von anderen Dilettanten (CIA & Co) auszubügeln, die den 11. September nicht verhindern konnten, weil sie ernsthafte Hinweise nicht ernst nahmen.

Schorsch


Felix Schweizer antwortete am 24.02.02 (19:48):

Hallo G.O.

Zuerst das Schlechte:
Ich mag nicht mit anonymen Abkürzungen diskutieren. Hast du schiss ... deinen richtigen Namen zu verwenden? Vielleicht sind deine Absichten so unlauter, dass du dich mit Vorteil versteckt hälst. Ich heisse Felix Schweizer und meine e-Mail-Adresse ist durchsichtig: f.schweizer@intergga.ch punkt.
Ich weiss, dass du nicht der einzige bist, der sich feige hinter einem Pseudonym verstecken muss.

Dann das Gute:
Ich bedanke mich für deine Hinweise, die etwas Licht in die trübe Geschichte der psychologischen Kriegsführung der USA bringen.
Jedem von uns wird klar sein, dass auch die USA die gleichen Tricks anwendet, wie andere Staaten. Sie haben das immer wieder bewiesen. Dazu gehören Übertreibung bei Erfolgsmeldungen, Manipulationen bei Gefallenenzahlen auf beiden Seiten, Verbreiten von Gerüchten, beschönigende Begriffe bei Fehlschlägen und Niederlagen wie z.B. taktische Frontbereinigung für Rückzug, laterale Effekte für Bombardierung von zivilen Zielen etc. Lange bevor ein Krieg ausbricht, wird mit allen propagandistischen Mitteln der potenzielle Feind von allem Menschlichen entfremdet. Im Koreakrieg griff die gelbe Gefahr in ständigen Wellen an und wurden wie lästige Insekten niedergemäht. Im Vietnamkrieg waren es die gesichtslosen Vietkong, die Gänge durchs Erdreich borten. Die Soldaten schossen oft blindlings abertausende von Schüssen in die Richtung, wo sie den unsichtbaren Feind vermuteten. Mit sinnlosen Bombenteppichen wird der Eindruck erweckt ... man bekämpfe einen ausgemachten Feind. Auch vor dem Angriff auf Polen haben die Deutschen am Anfang des 2. Weltkrieges getürkt, um einen Überfall zu rechtfertigen.
Wo Kriege vorgesehen oder geführt werden spielt die psychologische Motivation eine grosse Rolle .... denn gegen das Böse, das Unmenschliche oder Gottlose darf man schliesslich mit vollem Recht kämpfen ... und sein Leben riskieren!
Würde dies von allen durchschaut ... liessen sich keine kollektiven Aggressionen mehr durchführen ... Ihr Generäle könntet abdanken!


jutta m antwortete am 25.02.02 (02:58):

Richtig Felix,

Das war schon immer so und ist bei weitem keine
Amerikanische Erfindung.
Falschmeldungen und Propaganda (zwecks psychologischer
Zermuerbung des Feindes und psychologischen Aufbaus des
eigenen Heeres) ist so alt wie der erst
Knueppel am Kopp eines anderen.

Was Rumsfeld betrifft! Ohje, der waere von vorneherein
schonmal besser auf der kanzel einer Kirche aufgehoben, als in der Politik!

Jutta m.


G. O. antwortete am 27.02.02 (11:17):

Aus für die Propaganda-Abteilung des Pentagon - https://www.heise.de/tp/deutsch/special/info/11952/1.html


Felix antwortete am 27.02.02 (23:00):

Der Boden wurde ihnen zu heiss ... das Vertrauen in diese Regierung wurde damit nicht wieder hergestellt. Der nächste Anlauf dürfte etwas raffinierter sein..... leider noch undurchssichtiger!


WolfgangM.(Wolfgang Mücke) antwortete am 01.03.02 (00:16):

Meine Meinung zur gegenwärtigen US-Regierung und deren Handlungen ist bekannt - nur kann ich mir nicht vorstellen, daß tatsächlich massive und gefährliche Fehlinformationen "offiziell" verbreitet werden und dies auch noch vorher angekündigt wird oder angekündigt wurde.

Man kann (und man tut das auch) Nachrichten unterdrücken, die Kriegsberichterstattung war bereits im Golfkrieg stark eingeschränkt. Krasse Fehlinformationen, Lügen, kamen schnell heraus, man denke nur an die angeblichen Greueltaten irakischer Soldaten, die in Kuwait Säuglinge aus Brutkästen gerissen haben sollten, um diese zu töten. Das wurde schnell als Lüge entlarvt.

Die Falle, in der die USA sitzen, ist deren Unvermögen einen Krieg angefangen zu haben, ohne sich vorher darüber klar zu sein, wie man diesen auch wieder beenden kann. Nach meiner Meinung - ich wiederhole mich hier - hat der Krieg in Afghanistan noch gar nicht richtig begonnen.

Dieses Land, ohne Infrastruktur, ohne Straßen, praktisch größtenteils nur aus Gebirge und unzugänglichen Tälern bestehend, ist nicht zu "erobern". Vielleicht in vielen Jahren Bombeneinsatz zu zerstören - vielleicht.

Die Mentalität ist mittelalterlich, jeder Clanchef ist ein Kriegsherr, der nach Belieben die Seiten wechselt, dort kämpft, wo er den meisten Profit ergattern kann.

Die "schlauen" Taliban haben sich rechtzeitig "ergeben", zogen mit ihren Waffen ab, in die Berge, lauernd, auf die nächste Gelegenheit Beute zu machen.

Die "dummen" Taliban sitzen in Guantanamo....

Was wir heute machen können ist auf die USA ganz vorsichtig einzuwirken, damit Bush sich aus diesem Abenteuer mit Anstand zurück ziehen kann. Ein zweites Vietnam wäre für die USA - und für die Menschen dort - verheerend.

Wie wir einwirken können, keine Ahnung, jedenfalls nicht mit albernen "Forderungen", wie es unsere europäischen Politiker gegenwärtig versuchen. Bush darf unter keinen Umständen sein Gesicht verlieren, das wäre für uns alle tödlich.

By the way:
Und daß auch deutsche Soldaten dort kämpfen, darüber sollten wir nichts berichten. Unsere Politiker, die sich mit ihren "Kenntnissen" in der Öffenlichkeit brüsteten, und damit diese Soldaten in Gefahr brachten, sollte man wegen absoluter Dummheit aus ihren Ämtern jagen und für alle negativen Folgen verantwortlich halten. Das meine ich.

Geben wir die Hoffnung nicht auf, noch ist weltweit nichts verloren. Und ich denke, auch die jetzige US-Regierung ist "lernfähig", was mir unsere JuttaM als positive Bemerkung anrechnen wird (?).

Und damit für heute Schluß mit Grüßen an den gesamten "ST", wer auch immer sich hier zurechnet.

WolfgangM.


Jean antwortete am 01.03.02 (02:21):

Ein halbes Jahr nach dem 11. September ist der Krieg gegen den Terrorismus in vollem Gang. Jeden Tag wird aber deutlicher, dass der Krieg nicht nur noch lange nicht vorbei ist, sondern daß die USA sich übernommen haben. Es ist genau so, wie Du sagst, Wolfgang: Sie haben einen Krieg angefangen, aber sie wissen nicht mehr, wie sie ihn beenden können.

Nicht nur an der militärischen Front, die ständig länger wird, mehren sich die Warnzeichen. Die USA haben diesen Krieg politisch verloren. Die Menschen in der islamischen Welt haben sich endgültig abgewendet vom Amerikanismus. Wer es nicht glaubt, lese die neueste Umfrage "The 2002 Gallup Poll of the Islamic World".


seewolf antwortete am 02.03.02 (01:36):

... und - Jean - hast Du nun Deinen Aufklärungskrieg gewonnen?


Wolfgang antwortete am 03.03.02 (09:45):

Es geht in der Tat um Aufklärung. NOAM CHOMSKY schrieb einen Artikel anlässlich des Krieges der USA gegen den Irak...

NOAM CHOMSKY:
Desinformation und der Golfkrieg
https://www.netpioneer.de/frieden/iq2001/texte/nc9104.htm

Dort wird das Kernproblem angesprochen:

"[...] Es geht um die Frage, ob wir in einer freien Gesellschaft leben wollen oder ob wir in einer Art selbstregulierten Totalitarismus leben wollen, in dem die wilde Herde marginalisiert wird, von irgendwoher gesteuert wird, verängstigt ist, patriotische Parolen skandiert, Angst um ihr Leben hat und die Führer, die sie noch einmal gerettet haben, ehrfürchtig bestaunt, während die Bildungsschicht im Gleichschritt die Parolen ruft, die ihnen vorgegeben werden; während die Gesellschaft zugrunde geht und das ganze Land zur Söldnernation wird, die darauf hofft für die Zerschlagung selbstkonstruierter Monster von anderen Ländern bezahlt zu werden."

(Internet-Tipp: https://www.netpioneer.de/frieden/iq2001/texte/nc9104.htm)