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THEMA:   "Neidisch?" - "Ich doch nicht !"

 65 Antwort(en).

seewolf begann die Diskussion am 13.02.02 (19:37) mit folgendem Beitrag:

Der nachstehend verlinkte "SPIEGEL"-Artikel bringt mich auf die Frage, welche Rolle der Neid bei uns in Gesellschaft und Politik wohl spielen mag...

"Verlierer wollen Rache um jeden Preis..." lautet die Überschrift des genannten Artikels, der von einem wissenschaftlichen Experiment berichtet.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,182113,00.html



Ich wünsche mir eine lebhafte Debatte.

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,182113,00.html)


Karl antwortete am 13.02.02 (19:49):

Lieber Seewolf,

hat Dich dieses Ergebnis überrascht? Viele Probleme, auch brennend aktuelle, wurzeln teilweise genau hier, im alles zerfressenden Neid. Aber ich möchte nicht wieder politisch werden .... ;-)

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Heidi antwortete am 13.02.02 (20:20):

In einer Gesellschaft in der Geld = Macht ist und beides den höchsten Stellenwert einnimmt, scheint mir dieses Ergebnis folgerichtig.

Das hat mit "Rache" und "Neid" absolut nichts zu tun. Die Monopolstellung (Geld/Macht) erhält man sich nur wenn den anderen möglichst viel oder alles genommen wird, auch wenn dadurch ein Bruchteil des eigenen Vermögens geopfert wird.

Gemeinschaftsdenken und -handeln ist in unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr üblich - eher verpönt.

Skeptisch sehe ich die Gruppentheorie bezüglich der positiven Auswirkung von Bestrafungen "Wenn man Bestrafungsmöglichkeiten eröffnet, lässt sich die Kooperation verbessern", die zum Schluß genannte Gefahr "Ich kann mir Situationen vorstellen, in denen ein solches Verhalten in einen Rachekreislauf mündet." scheint mir weitaus realistischer.


Karl antwortete am 13.02.02 (23:39):

Liebe Heidi,

was für eine Einstellung ist das denn? Zunächst einmal wird Geld erarbeitet. Immer zu unterstellen, wer hat, der muss geklaut haben, ist doch nicht akzeptabel. Wenn es keine Unternehmer gäbe, wären jedenfalls noch mehr Leute arbeitslos. Diese Diskussionen des vergangenen Jahrhunderts wollen wir doch nicht wirklich wieder aufrollen - oder?


Heidi antwortete am 14.02.02 (05:00):

Nun, vielleicht sollte man zu Beginn einer Diskussion ansagen welche Meinung erwünscht ist und welche nicht


Karl antwortete am 14.02.02 (07:35):

Heidi,

das ist unsachlich. Entschuldige den Widerspruch, aber zu sagen, "Die Monopolstellung (Geld/Macht) erhält man sich nur wenn den anderen möglichst viel oder alles genommen wird, auch wenn dadurch ein Bruchteil des eigenen Vermögens geopfert wird" stellt wegen dem "nur" alle (!) Vermögenden praktisch ins kriminelle Abseits. Da kannst Du Dich doch nicht beschweren, wenn dem widersprochen wird.


Bärbel Cuorini antwortete am 14.02.02 (08:05):

Bevor die Diskussion wieder in ein Hick-Hack ausartet - mimosenhafte Gekränktheit spricht ja schon aus dem vorhergehenden Beitrag - ein paar Gedanken zum Thema, um vielleicht den Begriff Neid etwas näher zu definieren:

Vor vielen Jahren hat mir mein Onkel ins Stammbuch geschrieben: "Dein Reichtum sei die Zufriedenheit!" Hatte er recht? Ich persönlich sage ja.

Andererseits: Ohne Unzufriedenheit kein Fortschritt! Wir säßen heute noch in den Höhlen, wenn unsere Vorfahren mit ihrer Situation so zufrieden gewesen wären, daß sie nichts verbesserungswürdig gefunden und ihren Grips angestrengt hätten. Womit sogleich der Neid ins Spiel kam, aber wahrscheinlich in der positiven Spielart des Ansporns, zumindest das Gleiche wie der Beneidete zu erreichen. Soweit ist das ja nicht schlimm.

Heute muß ich feststellen, daß ich in einer ausgeprägten Neidgesellschaft (ohne den positiven Aspekt des Ansporns) lebe. Zumindest bei uns in Österreich hat das mit der Ära Kreisky - mit der ersten sozialistischen Alleinregierung - begonnen. Nicht mehr das Subsidiaritätsprinzip sondern hohe Steuern, dafür aber staatliche Beihilfen von der Wiege bis zur Bahre. Nicht mehr "ich leiste, dafür kann ich mir was leisten" sondern "ich habe Anspruch auf diesen oder jenen Zuschuß". Das Anspruchsdenken war geboren und hat das Leistungsdenken abgelöst. Heute ist es ja schon fast so, daß der Leistungswillige als blöd angesehen wird. Je mehr er arbeitet, desto mehr Steuern werden ihm als "Besserverdiener" abgeknöpft und er ist auch für die Neidgesellschaft die willkommene Melkkuh, denn als "Besserverdiener" wird er bei der Ausschüttung der staatlichen "Almosen" und bei Erhöhungen ausgeschlossen bzw. benachteiligt zugunsten der "kleinen Einkommen".

Damit keine falschen Vorstellungen aufkommen, halte ich gleich fest, daß ich ein Durchschnittseinkommen habe, also relativ leidenschaftslos über Viel- bzw. Wenigverdiener diskutieren kann.


Bärbel Cuorini antwortete am 14.02.02 (08:09):

Oh, da war ich nicht schnell genug. Mit der Mimose meinte ich (entschuldige bitte! aber ich empfinde es so) Heidi, nicht Karls Antwort.


hedwig antwortete am 14.02.02 (08:31):

Liebe Bärbel,

Dein Onkel war ein prima Mensch! .. und du hast was von ihm.

Wohltuend. hedwig


Baerliner antwortete am 14.02.02 (09:58):

Bärbel,

>Damit keine falschen Vorstellungen aufkommen, halte ich gleich fest, daß ich ein Durchschnittseinkommen habe, also relativ leidenschaftslos über Viel- bzw. Wenigverdiener diskutieren kann.<

Damit gehörst Du zu den "Besserverdienenden";-) Denn wo kann
man am effizientesten abschöpfen, wenn nicht bei den Durchschnittsverdienern? Und diese "Besserverdienenden" haben dann auch noch meist zwei Kinder ohne fremde Unterstützung großgezogen, also im zweiten Drittel ihres
Lebens auf so manches verzichtet usw. Aber sie lernen offenbar auch dann nichts dazu, verhalten sich "kostenbewußt" im Gesundheitswesen während andere von
Zweiklassenmedizin faseln, wenn bestimmte Leistungen nicht mehr von der Solidargemeinschaft zu tragen sind.


schorsch antwortete am 14.02.02 (10:39):

Auch wenn der "Idealfall" eintreten würde, dass eines Tages alle gleich viel oder gleich wenig hätten, gäbe es immer noch eine Menge Menschen, die auf das, was der Nachbar hat, neidisch wären. Merkwürdig ist nur, dass niemand auf Nachbars Herzinfarkt neidisch ist!

Schorsch


Bärbel Cuorini antwortete am 14.02.02 (11:39):

Ja, genau so ist es. Auf diesen "Idealfall" läuft es hinaus. Der Kommunismus mag zwar als Staatssystem gescheitert sein, bei uns kommt auf Umwegen so ein System immer mehr zum Tragen.
Diejenigen, die auf immer mehr Leistungen der Besserverdienenden drängen, damit ihre Ansprüche an den Staat nicht leiden, vergessen, daß sie ganz schnell auch in die Progression kommen, denn von den paar wirklich Reichen kann der Staat nicht abschöpfen, nur von der breiten Masse. Der Effekt dabei ist aber, daß die allgemeine Kaufkraft sinken wird, denn der Fleißige wird immer noch darauf bedacht sein, für sein Auskommen zu sorgen und dafür sparen und weniger Geld ausgeben. Das kann aber nicht im Sinn einer prosperierenden Wirtschaft sein.
Irgendwo muß also ein Denkfehler liegen...


Ingrid Ausfeld antwortete am 14.02.02 (11:47):

Liebe Heidi, nochmal eine Gratulation dafür, daß Du schon wieder eine nicht gern gelesene Meinung vertrittst. Freue mich immer wieder über Deine Kommentare. Herzliche Grüsse Ingrid


Geheim-Rat antwortete am 14.02.02 (13:56):

Heidi hatte angeregt, daß alle nicht zum Tema gehörenden Einträge gelöscht werden.
(... wie auch dieser.)


seewolf antwortete am 14.02.02 (14:17):

Geheim-Rat ... das können wir Ingrid nicht antun :-)))


Barbara antwortete am 14.02.02 (14:50):

Mein Bruder lebt in einem Land Mittelamerikas, das zum Commonwealth gehört. Bevor es Anfang der 60er Jahre die Selbstständigkeit erhielt, hatte es ein gutes Gesundheits- und Schulsystem. Die Durchschnittsbevölkerung war arm, lebte jedoch unter menschenwürdigen Verhältnissen.
Seit Erreichung der Selbstständigkeit ging es Dank der Weltbankpolitik ständig bergab. Heute gibt es dort eine extreme Klassengesellschaft, wobei ganz wenige immenses Kapital haben, und die Masse im Elend dahinvegitiert.

Ein Geschäftspartner meines Bruders baute sich vor sechs Jahren eine Riesenvilla mit Swimmingpool und großem Park in einer wunderschönen Gegend. Bis heute hat er keinen Tag dort gewohnt, weil er um sein Leben fürchten muss.

Ein weiterer Freund meines Bruders "sammelt" Luxuswagen". Der Einfuhrzoll beträgt 100%, was ihn nicht daran hindern konnte, inzwischen acht Stück sein Eigen zu nennen. Eine ganze Gruppe Schwarzer hat täglich die Aufgabe, diesen Fuhrpark zum Glänzen zu bringen. Da die Straßen aus Schlaglöchern bestehen, kann man kaum damit fahren.

Als wir im Supermarkt unseren Einkaufswagen füllten (es gibt dort alles zu kaufen, sogar Niederegger-Marzipan und Bahlsen-Kekse), fragte ich meinen Bruder, was die ekligen Hühnerfüße in der Kühltruhe sollten. Er meinte: "Oh, die essen die Schwarzen gern, gibt eine kräftige Brühe!"

Ich habe mich geschämt, als wir mit drei vollbepackten Einkaufswagen den Supermarkt verliessen.

Meine Kinder gehören zu den Besserverdienern. Sie wären bereit, noch mehr an Steuern zu zahlen, wenn ihnen eine derartige Gesellschaftsform als Zukunftsmodell erspart bliebe.

Meine Mutter sagte immer: "Mehr als essen und trinken kann keiner!"

Gruß Barbara


Hanna antwortete am 14.02.02 (14:54):

Ein interessantes Thema. Ich habe mich gleich bei Google unter "Neid" mal schlaugemacht. ist zu empfehlen, weil man da "Grundlagenforschung" betreiben kann.
Ein Fund:

Wilhelm Busc
Kritik des Herzens

Mein kleinster Fehler ist der neid.
Aufrichtigkeit, Bescheidenheit,
Dienstfertigkeit und Frömmigkeit,
Obschon es herrlich schöne Gaben,
Die gönn ich allen, die sie haben.
Nur, wenn ich sehe, daß der Schlechte
Das kriegt, was ich gern selber möchte,
Nur, wenn ich leider in der Nähe
So viele böse Menschen sehe
Und wenn ich dann so oft bemerke,
wie sie durch sittenlose Werke
Des lasterhaften Leib ergötzen,
das freilich tut mich tief verletzen.
Sonst, wie gesagt, bin ich hieniden,
Gott Lob und Dank, so recht zufrieden.

Gruß Hanna


seewolf antwortete am 14.02.02 (16:32):

Lieber Karl -

nun sag' doch bitte mal was dazu (Du hast doch viel mehr Ahnung davon ...!)

Haben wir ein "Neid-Gen" in uns - ist es also eine von der Schöpfung/Evolution gewollte Sache mit dem Neid? Oder sind wir wenigstens insoweit noch "Herr" unserer Empfindungen? -

:-)

(...übrigens - kann es sein, daß die "Zurückfunktion" hier bei der Vorschau den gesamten "Entwurf" neuerdings löscht?)


schorsch antwortete am 14.02.02 (16:52):

Meldung in den Schweizer Tageszeitungen:

"233-Mio-Entschädigungen für Percy Barnevik und Göran Lindahl.
Am Verwaltungsrat vorbei kassierte der ehemalige ABB-Boss Percy Barnevik 148 Millionen Pensionskassengelder......."

Nicht Neid ists, was mich hier aufwühlt, sondern ein unbändiger Groll gegenüber solchen Blutsaugern, die sich auf Kosten von "eingesparten" Mitarbeitern so schamlos bereichern! Und dies ist ja nur die Spitze des Eisberges.

Ich habe 50 Jahre in der gleichen Firma gearbeitet und insgesamt wohl keine Million dafür gekriegt. Bin ich ein Kommunist, wenn ich solche Abzocker zur Hölle wünsche?

Schorsch


seewolf antwortete am 14.02.02 (17:14):

Lieber Schorsch -

Bosse bekommen hohe "Schmerzensgelder" - für die jahrelang erlittene Unbill, ein Unternehmen als Angestellter führen zu müssen, wenn sie dieses nicht mehr dürfen :-)))

Und: was die sich jetzt alles leisten MÜSSEN...!!!

Und: was die jetzt für Ängste ausstehen müssen wegen der Gefahr weiterer Kurseinbrüche am Finanzmarkt...

Nee - ich möchte nicht tauschen mit einem von denen...


Ingrid Ausfeld antwortete am 14.02.02 (17:20):

Ihr lieben Seewölfe und Geheimräte: sollte ich mit dem Sensibelchen gemeint sein, dem MANN dieses nicht antun könne, dann vernehmet hiermit - ich kapiere nichts mehr von dem Verlauf dieser eigenartigen Diskussion.
Als ich neu in den Seniorentreff reinkam, war ich begeistert von der Vielfalt der Themen und nun habe ich einen total gegenteiligen Eindruck: der weitaus größere Teil der weibl. und kaum einer der männl. Diskutanten können oder wollen sachlich bleiben, d.h. der ursprüngliche Anstoss geht über das km-lange Gelabere verloren, schade. MfG Ingrid
P.S. Manchmal beneide ich LES HOMMES um ihre Unbekümmertheit (um mal wieder aufs Thema zurückzukommen)


Geheim-Rat antwortete am 14.02.02 (17:31):

Hallo seewolf, daß die "Zurück-Taste" nicht mehr funktioniert, d.h. daß man nicht mehr korrigieren kann, hatte ich vor einigen Tagen dem Webmaster mitgeteilt. Er hat mich wohl mißverstanden.


Karl antwortete am 14.02.02 (17:40):

Lieber Seewolf,

ich werde mich hüten, von einem Neid-Gen zu reden. Aber der Neid ist eine so tief im Menschen (übrigens auch in unserer Katze) verankerte Eigenschaft, dass ihm schon eine wichtige Bedeutung als Triebfeder zukommen muss. Der Vergleich mit dem anderen ist für sich genommen ja kein Übel, sondern nur dann, wenn er dazu führt, dem anderen die Banane wegnehmen zu wollen, anstatt selber eine zu pflücken ;-)

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Bärbel Cuorini antwortete am 14.02.02 (19:26):

Liebe Heidi,
ganz kann ich Dir da nicht zustimmen. Ich hatte, obwohl ich mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg halte, bisher keine Probleme mit den männlichen Diskussionsteilnehmern.
Ich habe aber - leider - den Eindruck, daß manche meiner Geschlechtsgenossinnen hier oftmals mit sektiererischem Eifer und gleichzeitig sehr starker Sensibilität zu Werke gehen, was ihren Anliegen eher schadet denn nützt. Zu behaupten, daß kaum einer der männlichen Mitdiskutanten zu sachlicher Auseinandersetzung fähig wäre, ist zu pauschal und ungerecht und Deine subjektive Meinung, die wahrscheinlich viele Damen nicht teilen.
Etwas mehr Liebenswürdigkeit, meine Damen, wir sind doch keine verbitterten alten Schachteln.


Barbara antwortete am 14.02.02 (19:37):

Liebe Bärbel,

könnte es sein, dass Du nicht Heidi sondern Ingrid ansprechen wolltest?


Sammy antwortete am 14.02.02 (19:39):

Mein Vater pflegte zu sagen:
"Lass immer "Reiche" um Dich sein - die "borgen" sich nichts von Dir. :-))
Anm.: Es gibt aber auch einige "Reiche" (ohne Charakter) die können ganz schön nerven (mit ihrem Reichtum)!!

Aber haben wir nicht alle irgendwie Neidgedanken ?
(NEID = MISSGUNST = NICHTWOHLWOLLEND)


Bärbel Cuorini antwortete am 14.02.02 (19:45):

Liebe Barbara,
richtig, mea culpa, obwohl die beiden Damen sich so einig sind, daß sie beinahe wie siamesische Zwillinge agieren, und ich die beiden, die mir in dieser Hinsicht besonders aufgefallen sind, gleichermaßen ansprechen wollte.


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 15.02.02 (14:08):

"Neid ist die ehrlichste Form der Anerkennung", sagt Wilhelm Busch. Stimmt eigentlich, oder?


Ingrid Ausfeld antwortete am 15.02.02 (15:23):

Ja, stimmt, Mücke. Deswegen beneide ich ja auch die Männer so um ihre Standhaftigkeit (Verharren auf einem Standpunkt)
Allen, aber auch allen ein genausoschönes Wochenende wie hier im Thüringer Wald - Sonne - klirrende Kälte - einfach schön. Niemand muß neidisch werden! Eure Ingrid


Jutta M antwortete am 16.02.02 (05:36):

Mir geht's da wie Baerbel,
ich kapier gar nichts von dieser eigenartigen Diskussion!

Sind wir nun fuer oder gegen Neid?

Sind wir nun neidisch, oder verachten wir Neidhammel?

Haben wir nun was zum drauf neidisch sein, oder sind wir
neidisch auf was die anderen haben?

Ein Mann der eine sehr alte, sehr wehrtvolle Brosche
besitzt, aber sehr einsam ist in seinem grossen, teuren
leeren Haus, der wuerde die Brosche wohl gerne dem
Stallmann vermachen, koennte er dafuer nur das Glueck
und die Liebe bekommen, die dem Stallman von seiner Familie
im kleinen Haeuschen zuteil wird!

Neid?

Auf was? Auf matierielle Dinge?
Bloedsinn! Das Leben ist zu kurz um sich darueber
Gedanken zu machen dass der Nachbar 4 Wochen Hawaii
"gemacht" hat, waehrend man selber 1 Woche "Schwarzwald"
gemacht hat!
So ein quatsch! Gesundheit, Froh-Sein, Froehlich-Sein,
Freunde haben, sich rundherum gut fuehlen und das Leben
geniessen, auch wenn's bloss ein kaffee und ein Stueck
Torte im Strassen Kaffee ist - das ist doch wo's drauf
ankommt!

Neid? Neid ist sehr sehr relativ!
Ich habe dafuer keinen Platz!

Jutta


Manfred Franz antwortete am 18.02.02 (08:50):

Danke Jutta! für den wirklich vernünftigen Beitrag.
Wohin es führt, wenn der NEID der Berater Nr.1 bei allen politisch-wirtschaftlichen Entscheidungen ist, wenn Fleiß wegen seines Ergebnisses schließlich schon als solcher kriminalisiert wird- das haben wir am (Untergang des) Sozialismus gesehen.
Endlich wollte kaum noch jemand in irgend einer Weise kreativ, anders, besser sein als Andere, einfach weil er sich des Neides dann nicht mehr zu erwehren wusste. Das kann eine ganze Volkswirtschaft ruinieren, eine ansich gute Idee in ihr Gegenteil verkehren.
Jeder sah bloß noch zu, dass er auch ja seinen Anteil aus dem großen Topf bekam- nicht jedoch, dass er auch etwas hineinzutun hätte...........


Hans-Jürgen antwortete am 18.02.02 (11:11):

Liebe Diskussionsrunde!

Vor zwei Tagen schrieb Jutta: "Ich kapier gar nichts ... Sind wir nun für oder gegen Neid?" Dazu möchte ich meinen Senf geben.

Neid hat viele Gesichter und Zielrichtungen. Man kann neidisch sein auf das größere Haus eines Kollegen, auf die hübschere Frau des Nachbarn. Man kann jemanden wegen seines hinreißenden Klavier- oder Gitarrenspiels beneiden (sagen wir da nicht manchmal: "Direkt beneidenswert!"?) oder wegen anderer Vorzüge, die ihn beliebt machen, oder wegen seiner eisernen Gesundheit bis ins hohe Alter.

Eine besondere Form des Neides ist der Sozialneid. Von ihm sind viele ergriffen. Er ist die Ursache – oftmals mißlungener – Revolutionen und gleichmacherischer Ideologien, die großes Unglück mit sich brachten und spielte sicher auch bei den von spiegel.de erwähnten Gesellschaftsexperimenten eine Rolle.

Neid kann, wie Karl schreibt, einen Menschen zerfressen. Die katholische Religion verurteilt ihn als Todsünde. So sollte man ihm besser aus dem Wege gehen, meine ich, und die Antwort auf die obige Frage ist für mich klar.

Hans-Jürgen


Wolfgang antwortete am 18.02.02 (11:36):

Noch so ein Totschlagargument... "Sozialneid". Tatsache ist, Reiche können viel anstellen mit ihrem Geld: Ihre Kinder kriegen eine erstklassige Ausbildung; Angst müssen sie keine haben, im Alter von der gesetzlichen Pflegeversicherung schlecht versorgt zu werden; auch eine umfassende private Krankenversorgung ist mit der entsprechenden Kohle gewährleistet. Vor schmerzhaften Einschnitten in das "soziale Netz" sind sie auch gefeit und regelmässige Steuervorteile sind ihnen sicher. - Es gibt also einige gute Gründe sozialneidisch zu sein. Drum, Leute, wenn wieder jemand auf Euch einschlägt mit der Sozialneidbratpfanne, dann holt die Umverteilungskeule raus. :-)


Hans-Jürgen antwortete am 18.02.02 (15:21):

Hallo Wolfgang!

Ich zitiere Heidi (14.2. 5:00): "Nun, vielleicht sollte man zu Beginn einer Diskussion ansagen, welche Meinung erwünscht ist und welche nicht." Deine Ausdrucksweise ist reichlich derb. Jetzt willst Du, daß wir, wenn auch nur verbal, sogar mit Keulen aufeinander einschlagen. Ob *das* das Richtige ist?

Na, wie dem auch sei. Vielleicht habe ich mich nicht klar genug, nicht vollständig ausgedrückt. Wenn ich schrieb, daß Neid den Menschen *zerfressen* kann, dann meine ich damit, daß er ihm in keiner Weise nützt, sondern daß das Gegenteil der Fall ist. Neid ist ein Unterlegenheitsgefühl, das einen unglücklich macht. Wer ständig auf diejenigen schaut, denen es besser geht, *kann* nicht zufrieden sein, schädigt sich im Endeffekt selbst. An der tatsächlichen Lage wird durch Neid nicht das Geringste geändert. Und der Ausdruck "Sozialneid" bezieht sich auf das *Thema*, auf die sozialen Umstände, im Unterschied zu den Neidarten, deren Gegenstände anderer, meist persönlicher Art sind, wie in meinem Beitrag aufgezählt.

Also steck' die Keule wieder ein; ich hab' auch nicht die "Bratpfanne" herausgeholt.

Hans-Jürgen


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 18.02.02 (23:43):

Neid ist eine Haltung, die wohl eher Menschen befällt, die nicht so zufrieden mit ihrem Leben, bezw. unsicher oder mit Minderwertigkeitskomplexen ausgestattet sind. Auch spielen Lebensalter und Lebenserfahrungen unter Umständen eine Rolle.

"Sozialneid" ist ein Begriff, mit dem ich nichts anfangen kann. Ich denke, daß die Zuordnung von neidischer Haltung an "sozial Schwache" eher eine Erfindung ist. Neidisch sind in der Regel die Leute, die schon alles haben, aber den Hals nicht voll genug bekommen können. Sie sind neidisch auf das größerer Auto des Nachbarn, des Bruders, der Tante usw.

Sie leben in einer Welt, die durch Äußerlichkeiten bestimmt ist. Sie brauchen die Anerkennung ihrer Umwelt, sie genießen es, wenn sie "neidisch" bewundert werden, weil sie auf den Bahamas Urlaub machten. Das Schlimmste, was man diesen Leuten antun kann ist, sie "zu verkennen".

Kürzlich sagte ich zu jemand auf seine Erklärung, er hätte seinen Urlaub in der Südsee verbracht, in einem sehr feinen Hotel "Machen sie sich nichts daraus, andere Leute können sich auch keinen Urlaub in Deutschland leisten". Zugegeben, meine Bemerkung war nicht anständig, aber dieser arrogante Kerl reizte mich doch.

Neid hat viele Formen und Ausdrucksweisen, wenn man begriffen hat, daß man nicht alles haben kann, was man will, wird man "friedlicher" - je nach "Programmierung" und "Gemütslage" war man auf jemand neidisch oder es hat nicht interessiert, was der andere hatte.

Nicht neidisch zu sein ist schwierig, weil man zuerst zu sich selbst ehrlich sein muß.
Ein Beispiel:
Ich bin ein - fast kindlich - begeisterter Autofahrer. Wenn ich heute einem hübschen Mädchen hinterher schaue und weiß eigentlich gar nicht mehr warum, so stört mich das nicht im geringsten. (Wer Viagra schluckt, muß geistesktank sein!)

Die Vorstellung jedoch, daß es biologisch absehbar ist, daß ich irgendwann nicht mehr Auto fahren kann, vielleicht noch 10 Jahre, macht mich schon etwas neidisch auf jüngere Leute. Ich denke, das ist menschlich verständlich und hat keine bösen Folgen.

Auf ein Superauto bin ich nicht scharf. Wer heute aus Prestigegründen einen neuen S-Klasse-Mercedes fahren muß, der ist zu bedaueren. Ich fahre auch einen Benz, er ist gerade volljährig geworden (18 Jahre alt). Die Vorstellung, ich sei auf einen S-Klasse-Fahrer neidisch, ist für mich absurd. Der arme Mensch quält sich durch eine Betriebsanleitung von 850 (!) Seiten und ist froh, daß er mit dieser Schüssel auch fahren kann. Mein Automobil - ein 123ziger 230E - ist ein Automobil zum Fahren. Also, warum soll ich neidisch sein?

Vielleicht, wenn ich zurück denke, so 30 40 Jahre, dann waren da sicherlich Momente, wo man neidisch war, auf Möglichkeiten, die ein anderer zum Start hatte - Erbschaft, Vaters Brieftasche. Bankbürgschaften etc. - mehr aber auch nicht.

Heute - neidisch auf reiche Leute? Diese armen Leute, ständig bedroht, daß man ihnen ihr Geld raubt (nicht nur durch der Staat, sondern auch durch andere Räuber), sie müssen sich dauernd selbst beweisen, sich im TV prostituieren (anders kann man diese Selbstdarstellung nicht bezeichnen), und werden sie krank, todkrank - dann nützt ihnen ihr Geld auch nichts!

Und man begreift spätestens jetzt, daß man mit einer liebenden Frau (nach fast 49 Jahren immer noch), mit gesunden Kindern und Enkeln, alle natürlich aufmüpfig und unangepaßt, deswegen auch nicht wohlhabend , aber zufrieden,
daß man tatsächlich im wahrsten Sinn des Wortes "reich" ist!
Weder ich, noch irgendein Mitglied unseres Clans würde tauschen wollen - ich habe es schriftlich! Nicht nur von meiner Frau, sondern auch von meiner Tochter und - eigentlich unglaublich in der heutigen Zeit, aber wahr - eine anerkennende, schriftliche "Liebeserklärung" meiner Enkel! (Tenor: Opa, du bist der Größte, gäbe es dich nicht, müßten wir dich erfinden!)

Nun - Mitstreiterinnen und Mitstreiter - wen sollte ich wohl beneiden? Bis ich deswegen arrogant?

Übrigens: Hallo, Jutta, darf ich mich Deiner Meinung vom 16.02.02 vollständig und "uneingeschränkt" anschließen?

Gute Nacht, wo immer Ihr auch seid.
WolfgangM.


seewolf antwortete am 19.02.02 (00:16):

...einzig wichtige Erkenntnis aus WolfgangM's Beitrag für mich -

...er verachtet Leute, die Viagra nehmen :-)))


Peter Glitzer antwortete am 19.02.02 (09:02):

Seewolf, ich teile Deine Ansicht voll. Bedauerlich ist in meinen Augen nur, daß Viagra die Potenz des Denkvermögens auch nicht steigern könnte. Und gerade das könnten manche Leute doch dringend gebrauchen.

Die Aussage von Mücke: "Wer Viagra schluckt, muß geisteskrank sein!" ist nicht nur dumm, sondern eigentlich schon schwachsinnig. Er greift damit einen Personenkreis an, der ihm überhaupt nicht bekannt ist. Auch die kausalen Zusammenhänge sind ihm unbekannt.

Meine Diagnose dazu lautet: Geistige Impotenz!


Schorsch antwortete am 19.02.02 (09:45):

Es gibt einen kleinen Klüngel von Miliardären, die sich dauernd irgendwo zu exklusiven Anlässen treffen. Sie haben alles - meinen sie. Und dann sehen sie, dass der Milliardärskollege X doch noch etwas hat, das man selber noch nicht hat. Dann lohnt es sich wieder zu leben - weil man sich doch noch etwas beschaffen kann.......

Arme Milliardäre. Wenn sie wüssten, wie das glückliche Leuchten der Augen eines anderen Menschen einen selber glücklich machen kann - wenn man einen Teil seiner Milliarden für sinnvolle Hilfe einsetzt......

Schorsch


Fred Reinhardt antwortete am 19.02.02 (10:20):

WolfgangM ,richtig, es gibt Leute die werden krank weil sie zuviel Geld haben, aber es gibt Leute die sind krank weil sie immer zu wenig Geld haben ! Auch dies hat mit Neid zu tun.
Neid ist auch, wenn man mit einen 18 Jahre alten Mercedes - Stinkofen ( Umweltverschmutzer )durch die Gegend fährt. Das Auto nur noch mit Aufkleber PDS , Feierabend.com ansehnlich macht und jeden neuen Wagen der vorbei rauscht neidisch nachblickt. Besser kann man Neid nicht beschreiben, denn Neid pur ist in deinem langen Beitrag zu lesen.


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 19.02.02 (12:03):

Ach, Fred Reinhardt, wieder voll daneben!
Sei doch so lieb und begreife doch endlich, daß DU mich nicht "anschießen" kannst, Du triffst doch nie!

Eine Interpretation, ich würde Leute "verachten", die VIAGRA schlucken, ist recht kühn. Ich der Meinung bin, daß das freiwillige Schlucken einer chemischen Substanz, die in vielen Fällen zum Tod führt, nun in der Tat geistig nicht ganz "astrein" ist, nun ja, "geisteskrank" war vielleicht ein wenig hart. Zugegeben.

Es gibt Kranke, die müssen Medikamente schlucken und die tun dies mit Sicherheit nicht sehr gern - geht aber nicht anders.

"Verachten" ist eine Vokabel, die in meinem Wortschatz nicht enthalten ist, gefragt, wie man die Verhaltensweise eines VIAGRA-Konsumenten bewerten sollt bestenfalls "zu bedauern".

Na, ja, Peter Glitzer, Du weißt das natürlich ganz genau! Und Du verteilst wieder Noten, "dumm", "schwachsinig", Diagnose (besten Dank Herr Doktor:)"Geistige Impotenz" ...

Wenn es Dir denn Spaß macht derartige Aussagen zu bringen, dann muß Du das tun.

Mich ärgerst Du damit nicht.

Wohltuend die knappe, aber treffende Aussage von Schorsch.

Es grüßt auch die Frustrierten hier und sonstwo

WolfgangM.(Mücke)


Peter Glitzer antwortete am 19.02.02 (12:20):

WolfgangM,

"Na, ja, Peter Glitzer, Du weißt das natürlich ganz genau!"

Zumindest weiß ich, daß Deine Aussage: "Wer Viagra schluckt, muß geisteskrank sein!" nicht gerade ein Nachweis für Intelligenz ist. Du verunglimpfst Leute, die Du nicht kennst und deren Motivation Du ebenfalls nicht kennst.


Wolfgang antwortete am 19.02.02 (12:57):

Nicht frustriert sein, WolfgangM... Menschen, die Dich und andere MitdiskutantInnen persönlich angreifen, diskreditieren sich doch selbst. Es sind immer die Gleichen...

Werden wir also sachlich und lassen wir zum Sozialneid Fakten zu Wort kommen. Beispiel: Steueraufkommen... Die Lohnsteuer ist bekanntlich die Steuer auf die Einkommen aus unselbständiger Arbeit der Normalverdienenden. Dagegen wird die Einkommen- und Körperschaftsteuer auf die Einkommen Besserverdienender und Vermögender bzw. auf die Einkommen körperschaftssteuerpflichtiger Unternehmen erhoben. Schauen wir uns die Entwicklung zwischen 1960 und 2000 an.

1960: Steueraufkommen insgesamt 69.770 Mio = 100%; davon Lohnsteuer 8.320 Mio = 11,9% und Einkommen- u. Körperschaftsteuer 15.530 Mio = 22,3%

2000: Steueraufkommen insgesamt 975.370 Mio = 100%; davon Lohnsteuer 344.060 Mio = 35,3% und Einkommen- u. Körperschaftsteuer 91.160 Mio = 9,3%

Mit anderen Worten: Die Reichen und Mächtigen waren so neidisch auf das Geld der Normalverdienenden, dass sie die Steuerlast umgedreht haben. Während sie trotz gewaltig gestiegener Einkommen ihren eigenen Steueranteil drastisch senken konnten, haben sie den Normalverdienenden das Geld aus der Tasche gezogen. Mehr als drei mal so hoch ist (relativ) die Steuerlast innerhalb dieses Zeitraums für die kleinen Leute geworden.

Quelle: Statistisches Taschenbuch 2001, Arbeits- und Sozialstatistik, Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.), Bonn 2001


Fred Reinhardt antwortete am 19.02.02 (13:58):

Wolfgang, deine Statistik zweifle ich nicht an. Du vergisst aber, dass in der von dir angeführten Lohnsteuer der halbe Anteil vom Unternehmern / Firmen bezahlt wird.
Bitte den Neid nicht noch durch richtige / falsche Angaben anheizen.
Wolfgang ich bin nach wie vor selbstständig und hatte zeitweise bis 40 Leute beschäftigt. Auch jezt im Jahr 2002 mit fast 70 Jahren bin ich noch mind. 50 - 60 Stunden pro Woche tätig. Meine Selbständigkeit ist und war ein Risiko.
Ich frage mich immer, warum Neid auf die, die etwas zusammen geschafft haben, wenn es doch jeden hier in Deutschland erlaubt ist sich selbständig zu machen.

(Internet-Tipp: https://www.baimpex.com)


Wolfgang antwortete am 19.02.02 (14:24):

Fred, es ist nicht meine Statistik, es ist die des BMiA... Seit wann wird die Lohnsteuer zur Hälfte vom Unternehmen bezahlt? Die Lohnsteuer wird einbehalten vom Arbeitsentgelt des Beschäftigten und abgeführt an die Finanzämter... Sicher verwechselst Du die Lohnsteuer mit den Sozialversicherungsbeiträgen...

Alle Angaben sind also richtig. Die Umverteilung von unten nach oben beweist, dass Neid eine grosse Rolle, vielleicht die wichtigste in Wirtschaft und Politik spielt. Nur ist der Neid meistens nicht da angesiedelt, wo ihn die Propagandisten des "Sozialneids" haben wollen. - Konfrontiert mit Fakten sehen Ideologen alt aus. :-)


Ingrid Ausfeld antwortete am 19.02.02 (14:32):

Lieber Mücke, ich fühle schmerzlich mit Dir. Kann es sein, dass das Leben, welches wir geführt haben (ich bin erst seit 10 Jahren in einer unbefristeten Arbeit, früher wusste ich oft nicht, woher das Geld für Miete etc., aber seit dem 16.J. gelernt, zu improvisieren, ach und noch Vieles mehr)
von den meisten hier im Forum nicht nachvollzogen werden kann? Wenn ich einen Menschen beneide, so ist es die Frau, die tauscht, die Bücher darüber schreibt, die sogut wie keinen Besitz hat - leider ihren Namen nicht parat. Liebe Grüsse von Ingrid


Peter Glitzer antwortete am 19.02.02 (14:40):

Wolfgang,

"Menschen, die Dich und andere MitdiskutantInnen persönlich angreifen, diskreditieren sich doch selbst. Es sind immer die Gleichen..."

wenn Du über etwas diskutieren willst, dann frage Dich erst mal, ob Du dazu die fundamentalen Voraussetzungen mitbringst. Nach Deinem Eingangssatz bezweifle ich das stark.

Ich habe keine Person diskrediert, sondern eine "Aussage" als dumm und schwachsinnig bezeichnet. Das bleibt auch so und ich wiederhole es hier ausdrücklich.

Den Unterschied zwischen "Personen" und "Aussagen" erkläre ich Dir gerne, falls Du den nicht kennen solltest.

Du solltest erst dann in eine Debatte einsteigen, wenn Du andere Beiträge "richtig lesen" kannst. Ansonsten kannst Du gerne auf der Seite von Mücke bleiben, das stört mich nicht. Ich lasse mich jedenfalls nicht mit billiger und falscher Besserwisserei von Dir kritisieren. Wenn schon, dann nur dann, wenn Du wenigstens inhaltlich bei den Fakten bleibst.

Zum Thema Neid: Ich beneide niemand um die zweifelhafte Fähigkeit, Beiträge zu kritisieren, ohne sie richtig gelesen zu haben


Fred Reinhardt antwortete am 19.02.02 (14:43):

Nein ich verwechsle nichts. Seit ich selbständig bin ( 1960) bezahle ich für jeden Arbeitnehmer die andere Hälfte der Abzüge. ( Sozialabgaben und Lohnssteuersummen. )
Ich habe auch desshalb deine Statistik nicht als falsch bezeicnet sondern nur richtig gestellt.


Fred Reinhardt antwortete am 19.02.02 (15:08):

Wolfgang du hast recht. Meine Frau erledigt diese Sachen und sie hat mir soeben geflüstert, nur bei den Sozialabgaben wird nochmals eine 2te Hälfte vom Arbeigeber übernommen. Nicht bei Lohnsteuer.


baerliner antwortete am 19.02.02 (15:17):

Wolfgang, bevor Du hier Statistiken nach Deinem Belieben auslegst, mal ein kleiner Ausflug ins Steuerrecht:

Die Lohnsteuer ist nichts weiter als eine Einkommensteuervorauszahlung unselbständig Beschäftigter.
Also zahlt auch ein Manager mit 1,5 Mio. Gehalt erstmal 750 Tsd. Lohnsteuer.


Johanna antwortete am 19.02.02 (15:47):

Wolfgang Mücke, was geht es Dich an, wenn die Leute einen großen Wagen fahren (ist ein wenig versteckter Neid doch da) und lasse sie Viagra nehmen, bis sie totumfallen. Und hämische Bemerkungen zu Südseereisenden sind heute ja wohl wirklich nicht mehr angebracht. Alle können und sollen reisen, wohin sie möchten.
Toleranz ist gefragt.
Grüße von Johanna


Neidhammel antwortete am 19.02.02 (16:02):

(...) „Das Aufkommen bei den Gesamtsteuern hat sich in drei Jahrzehnten bundesdeutscher Geschichte geradezu verkehrt. 1960 stellten die Gewinnsteuern (hier verstanden als Sammelbegriff von Einkommenssteuer, nicht veranlagter Einkommenssteuer, Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer) noch einen Anteil von knapp 35 %. Dieser Anteil ist - unter gewissen Schwankungen - stetig gesunken und liegt 1992 bei ca. 17 Prozent. Umgekehrt ist der Anteil der vor allem von den abhängig Beschäftigten zu zahlenden Lohnsteuer von ehedem ca. 12 % kontinuierlich auf nunmehr 36 % gestiegen.“ (...)
Aus "Soziale Polarisierung - Wieviel Abstand zwischen Arm und Reich verträgt die Gesellschaft?" von Prof. Dr. Ernst-Ulrich Huster


seewolf antwortete am 19.02.02 (16:23):

Lieber Gott -

gib mir die Kraft, zu ändern was ich ändern kann...

gib mir die Demut, zu ertragen was ich nicht ändern kann...

gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden !

Dein Seewolf


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 19.02.02 (17:01):

Johanna, bitte, reihe Dich doch nicht in die Reihe der Frustrierten ein, die nicht richtig lesen können oder alles erstmal darauf "abklopfen", ob man nicht irgendwo einhaken kann, um den eigenen Frust loszuwerden.

Ich weiß nicht, was Du unter großen Wagen verstehst, ich fahre einen. Meine Bemerkung mit "verstecktem Neid" zu bezeichnen, was soll das denn. Und die Südseereise, das interessiert mich doch nicht, wo sich die Leute ihre Salmonellen herholen. Wenn ich angesprochen werde, um mir etwas zu erzählen was Neid hervorrufen soll, dann reagiere ich so, wie geschildert.

Also, diskutiere freundlich mit oder ´schließe Dich den frustrierten Besserwissern an. Deine Sache.

Hallo Wolfgang - nu ha´ste das aber wieder bekommen. Wie kann´st denn aber auch mit diskutieren, ohne vorher
bei Peter Glitzer eine Eignungsprüfung abgelegt zu haben.
Er wird Dir schon sagen, wie Du was zu lesen und was Du aufzufassen hast!

Wir können machen, was wir wollen - nur, sollen wir uns den Spaß verderben lassen? Ich denke nein!

Und nun, verehrter Peter Glitzer, nun komm´ ´mal wieder runter von Deinem Podest und mische Dich wieder unter uns Normalsterbliche. Und ich sage Dir das Gleiche, was ich auch schon Fred Reinhardt gesagt habe:

Du kannst machen, was Du willst - ärgern kannst Du mich nicht und wahrscheinlich - nein ich bin sicher - Wolfgang auch nicht!

Von mir aus ist die Sache damit erledigt, wir können gerne wieder in der gleichen Liga spielenn.

So, Wolfgang, zurück zum Thema: Ich habe mir noch überlegt, daß vielleicht in grauer Vorzeit Neid zum Überleben notwendig war. Nicht Neid als häßliche Besitzsucht, sondern ein Abgucken, was der Andere noch zum Überleben neu entdeckt hat, eine neue Art zu jagen oder zu sammeln, neue Pflanzen etc. Später scheint dann diese Art pervertiert zu sein.
Diesen "unbekümmerten Urneid" kann man noch bei unseren kleineren Kinder finden, deren Trieb das habenzuwollen, was das Nachbarkind hat, hat mit Besitzstreben nichts zu tun.

Später dann, wenn die richtige "Erziehung" einsetzt, mehr Verbildung, als Erziehung, scheint sich dann dieser "Urneid"
in den uns allen bekannten "echten" und unangenehmen Neid zu verwandeln.

Es scheint mir auch so zu sein, daß Kinder, die recht "frei" aufwachsen dürfen und damit auch Selbstbewußtsein entwickeln können, frei vom negativen Neid sind. Ich konnte das bei unseren eigenen Kindern beobachten und noch verstärkt bei den Enkeln. Vielleicht gucken die sich doch etwas bei den Alten ab, würden sie allerdings nur selten zugeben. Ist ja auch egal, das Ergebnis zählt.

Und der Neid, der darauf abzielt anderen Mitmenschen ihre unekümmerte, freundliche Art zu mißgönnen, ist eigentlich die schlimmste Form von Neid. Diese armen Geschöpfe können nichts dafür, deren Neid wurde quasi anerzogen, eventuell durch schlechte Vorbilder oder durch Unterdrückung der eignen Entwicklung.

"Neid zerfrißt", sagt der Volksmund - kannst Du Dir oder ein anderer Mitstreiter, eine andere Mitstreiterin vorstellen, daß ich mich von irgend ewtas zerfressen lassen würde? Bei meiner fröhlichen Einstellung zu (fast) allen Dingen?

Es würe mich interessieren, ob an meinen Gedanken/Beobachtungen etwas dran ist - haben wir einen "Plüschologen" im ST?

Grüße vom unfrustrierten
WolfgangM. - nicht nur an Wolfgang, sondern an alle!


Gila antwortete am 19.02.02 (21:03):

Ich beneide die Männer, denn sie sind Männer.
Ich bemitleide die Männer, denn sie sind Männer.

Ich beneide die Alten, denn sie sind alt.
Ich bemitleide die Alten, denn sie sind alt.

Ich beneide die Jungen, denn sie sind jung.
Ich bemitleide die Jungen, denn sie sind jung.

Ich beneide die Reichen, denn sie sind reich.
Ich bemitleide die Reichen, denn sie sind reich.

Ich beneide die Armen, denn sie sind arm.
Ich bemitleide die Armen, denn sie sind arm.

Ich bemitleide mich, denn ich bin kein Mann, nicht alt, nicht reich.
Ich beglückwünsche mich, denn ich bin kein Mann, nicht jung, nicht arm.

Gila ;-)))

*********************

Neid ist ein Krankheit, bei der die Magensäure den Platz des Hirnwassers eingenommen hat.

(Jörg Mosch, deutscher Publizist)


bernhard antwortete am 19.02.02 (22:50):

Zitat des Vielschreibers Mücke: "Wenn ich angesprochen werde, um mir etwas zu erzählen ..."
Manchmal wäre Schweigen Gold.


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 19.02.02 (23:33):

Sicherlich richtig, Schweigen kann Gold sein, muß aber nicht. Um den Bezug herzustellen: Was hätte Bernhard geantwortet, wenn er die Absicht hinter dieser Bemerkung erkannt hätte? Darauf eingehen? Mache ich nicht, ich lasse mich ungern vorführen.


Jutta M. antwortete am 20.02.02 (05:18):

Hallo Ingrid,

doch, ich kann dir das nachfuehlen!
Auch ich wuesste gelegentlich nicht wo die naechste Miete
herkommt, und in meiner "Auswanderungs" Anfangszeit gab
es hier und da mal Nudeln und Ketchup bis zum Zahltag!

Sicher kannte man da Leute, oder hatte Freunde, deren
neue schoene Autos man sehnsuechtig betrachtete, und dabei
hoffte dass der eigenen alte Schinken nochmal durchhaelt!

Man hoffte und wuenschte aber man Neidete nicht.

Also seid mir hier nicht boese, aber wenn ich die oben
stehenden Beitraege so betrachte muss ich mich doch
ein bisschen wundern.

Man wird immer langatmiger und beteuert immer intensiver
wie es einem wurst ist dass man anderswo teure Urlaube
macht, tolle Classic Autos besitzt, nur um sie zu haben.
Und so weiter und so weiter!

Sollte ich mir irren, so tut's mir leid, aber meine
Erfahrung war schon immer dass der Mensch am weitesten
wegwirft (abstreitet) was er am meisten moechte (wenn er
es nicht hat/haben kann, oder neidisch ist auf die wo's haben).

Bei Licht betrachtet muss ich sagen dass ich mich sehr
beneiden wuerde, waere ich nicht ich selber!

Ich habe einen netten, halbwegs gutgerateten Sohn!
Einen netten, halbwegs gut geratetenen Mann!
Eine nette, halbwegs gutgeratene Ehe!
Wir haben ein nettes, halbwegs gut geratenes Haeuschen!
Wir haben nette, halbwegs gutbezahlte Arbeiten!
Einen Haufen netter, halbwegs gutzuertragender Freunde!
4 nette, halbwegs gutlaufende Autos (alle aelter as 96).
4 davon, im Falle einer will mal nicht... :))

...Und wenn alles bezahlt ist, dann haben wir ein paar
nette, halbwegs ausreichende Dollar uebrig fuer ein
bisschen extra Spass an der Seite! - Sagen wir mal: Essen gehen oder eine Party schmeissen!

Bitte kein Neid.. :)))))) lol.

Materielle Dinge sollte man nicht so ernst nehmen, die
kommen und gehen - es gibt da Wichtigeres!

Oder?

Ein Beispiel davon dass man so beschaeftigt ist mit Geld
ranschaffen fuer das letzte Model Auto, das letze Model
Boot, das letzte Model Urlaub, und dabei gar nicht mitzu-
kriegen wie die Kinder aufwachsen und mit wem oder was
diese ihre Tage verbringen!

Jutta


Karamel antwortete am 24.02.02 (20:31):

Hallo seewolf, warum interessierst du dich für dieses Thema?


seewolf antwortete am 24.02.02 (21:52):

Karamel - weil ich geahnt habe, daß Dich das interessieren würde...

:-)))


Stefan antwortete am 27.02.02 (13:48):

Hallo,

habe die Beiträge mit großem Interesse gelesen, es fehlt aber, wenn ich es richtig in Erinnerung habe,
eine Erklärung des Phänomens NEID.

Im Lexikon der Philosophie fand ich unter https://www.phillex.de/neid.htm folgende Eintragungen.

Aristoteles hebt den Neid (phontos) vom Unwillen gegen solche ab, die zu unrecht Güter besitzen (nemesis).

für Thomas von Aquin ist Neid (individia) ein Gefühl das als an sich unvernünftig gilt (aliquid de se inconveniens
rationi). Neid ist seiner Art nach (ex sua specie) schlecht. Theologisch betrachtet ist Neid Sünde.

Bacon hat eine Schrift "Über den Neid verfaßt". Dort heißt es u. a. "Denn der Neid ist eine müßgigängerische Leidenschaft, treibt sich auf der Straße herum und bleibt nicht zu Hause." (p. 32). "Der Neid folgt immer dem Vergleichen mit sich selbst." (p. 34) "... der Neid gleicht den Sonnenstrahlen, die auf einen Abhang oder eine Steilwand glühender treffen als auf eine Ebene." (p. 34)

Kant sieht im Neid ein Laster des Menschenhasses.

Hobbes spricht in De cive dem Neid auch einen konstruktiven Aspekt zu. Der menschliche Neid rechtfertigt die
Akzeptanz einer Staatsmacht.

Kierkegaard sieht im Neid ein einigendes Prinzip der Gesellschaft, allerdings eines, das auf negative Weise wirkt,
vor allem in leidenschaftslosen, stark reflektierten Zeiten.

Nach Rawls vermeidet eine gerechte Gesellschaft jeden entschuldbaren allgemeinen Neid ihrer Mitglieder.

Aus dem Brockhaus: Neid ist ein allgemeiner Benachteiligungsverdacht.

Dabei ist der Wortteil „nachteil“ zu beachten. In früher Urzeiten war VORTEIL ein Recht, der Anführer war im
Vorteil, er durfte sich vor dem Teilen der Beute bedienen und der NACHTEIL war positiv besetzt, nahm der, der
im Nachteil war, doch immerhin an der Verteilung der Beute teil, zum Unterschied von demjenigen, der nichts
bekam.

Ich kenne in meinem großen Freundeskreis nur einen Menschen ( Mann ) der nicht nur frei von Neid ist, son-
dern auch nicht beneidet. Er war im Leben erfolgreich ( jetzt Rentner ) und hat es aus eigener Kraft "zu etwas
gebracht".

Gruß S t e f a n


verdana antwortete am 27.02.02 (17:11):

....wieso haben wir uns vom ursprünglichen Thema wieder entfernt? Geht es hier auch um den Neid dessen, was der Andere möglicherweise nicht oder doch im Kopf hat?

Alle Menschen kommen nackt auf die Welt, was sie später aus ihrem Leben machen ist doch ihre ureigene Sache, warum dann neidisch sein?

.... und noch etwas: inzwischen ist doch in Deutschland das Schicksal fast abgeschafft, die eine Hälfte hat der Staat zu übernehmen die andere Hälfte die Versicherungen.


Baerliner antwortete am 27.02.02 (18:09):

Bei Stefans Ausflug in die Bedeutung von VORTEIL und NACHTEIL fallen mir Ernie und Bert ein, wo es
um die gerechte Aufteilung eines Stückchen Kuchens geht;-))


KlausKlaus antwortete am 28.02.02 (16:06):

Hallo,

seltsam, vorne ( beim Thema ) sind "61 Antworten" genannt,

die letzte am 27.2.2002 hier finde ich 58 Antworten und die letzte ist vom

24.2.2002. Wie kommt das ?


Gruß Klaus


Karl antwortete am 28.02.02 (17:17):

Lieber Klaus,

da spielt Dir der Plattenspeicher (Cache) deines Computers einen Streich. jetzt nach meinem beitrag werden es außen und innen 63 beiträge sein, eben waren es 62 jeweils.


Mit freundlichen Grüßen

Karl


KlausKlaus antwortete am 28.02.02 (17:36):

Hallo Karl,
danke für den Hinweis, habe Einstellung geändert - jetzt OK!
Und Entschuldigung, war ja nicht das Thema.

Gruß Klaus


KlausKlaus antwortete am 28.02.02 (17:53):

Hallo zusammen,

zum Zitat: "Aus dem Brockhaus: Neid ist ein allgemeiner Benachteiligungsverdacht." möchte ich das
folgende beitragen.

Neid hegt derjenige, der an der "Jagd" nicht teilgenommen hat und daher keinen Teil der Beute bekommt, aber trotzdem glaubt einen Anspruch zu haben. Er hat also nicht etwa den Verdacht, sondern die Gewissheit ausgeschlossen zu sein, und verbreitet seine Mißgungst ohne seinen vermeintlichen Anspruch bei den "Jägern" geltend zu machen ( ihm fehlen Argumente bezüglich seines Anspruches und er scheut die Diskussion ), bei anderen "Nichtteilnehmern", um die "Jäger" ( und Beuteteiler ) zu diskreditieren. Dies kompensiert sein Gefühl des Ausschlusses.

Neid ist somit das Erheben eines nicht berechtigten Anspruches, andernfalls ließe sich ein Recht geltend machen und gegebenenfalls auch durchsetzen.

Gruß Klaus