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THEMA: Wäre der Rücktritt Riesters oder Jagodas eine effektive Maßnahme gegen die Arbeitslosigkeit
35 Antwort(en).
Mechtild
begann die Diskussion am 11.02.02 (23:45) mit folgendem Beitrag:
Der Bundesrechnungshof hatte bei Untersuchungen in fünf Arbeitsämtern bis zu 70 Prozent fehlerhafte Vermittlungen festgestellt. Die CDU fordert den Rücktritt von Arbeitsminister Riester. Die SPD fordert von Jagoda eine Erklärung. Ein Rücktrittsforderung wird nicht ausgeschlossen. Riester erwägt eine Stärkung privater Arbeitsvermittler. Jeder Erwerbslose soll einen Rechtsanspruch auf einen privaten Vermittler erhalten. Schaffen Rücktrittforderungen oder eine Stärkung der privaten Arbeitvermittler neue zukunftssicher Arbeitsplätze?
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schorsch
antwortete am 12.02.02 (12:09):
Ich bin konsequent dagegen, dass immer dann, wenn in einem Amt etwas schief läuft, nach einem grossen Köpferollen gerufen wird. Denn erstens soll man jedermann/frau erst mal Gelegenheit geben, begangene Fehler zu beheben und zweitens: Wer gibt uns denn Garantie, dass jene, die dann nachkommen, es besser machen können? Dieses gilt nicht nur für Ämter und Personen, sondern sinngemäss für ganze Regierungen.
Schorsch
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Horst Krause
antwortete am 12.02.02 (15:25):
Hallo Mechthild, hallo Schorsch, Ihr habt beide irgendwie und irgendwo recht. Zunächst bin ich mal dafür, dass so effizient wie möglich vermittelt wird und egal von wem. Wenn es die privaten besser machen dann die, wenn es die Behörde besser macht, dann die. Wenn ich mir aber die Dimensionen vor Augen halte, die Bundesanstalt mit 93000 Beschäftigen, davon 8500 in der Vermittlung, dann muss man sich nicht wundern, dass die Effektivität unterentwickelt ist, das ist aufgrund der Strukturen bei den privaten mit Sicherheit anders. Insofern bleibt abzuwarten, was jetzt die Prüfungen und die Konsequenzen daraus als Ergebnis zutage bringen, hoffentlich einen Abbau des behördlichen Wasserkopfes, man stelle sich doch nur mal die immensen Kosten dieser uneffizienten Verwaltung vor !
Zu Schorsch, auch ich bin gegen voreilig geforderten Rücktritt. Erst die Gelegenheit zur Überprüfung der Vorwürfe. Was aber dann, wenn alle Vorwürfe stimmen, dann weiter so ? oder doch Konsequenzen ? Jeder der nicht in einer Behörde oder öffentlichen Hand beschäftigt ist, wird für seine Fehler zur Rechenschaft gezogen mit Verweis, Eintrag in die Personalakte, oder bei schwerwiegender Art auch mit Kündigung. Bei den öffentlichen geht es immerhin um treuhänderisch verwaltete oder eingesetzte (Steuer) Gelder, also unser aller Geld, von dem man uns immer wieder sagt, dass es nicht ausreicht und die Steuern erhöhen muss. Und was die Regierenden angeht, wer antritt mit dem Versprechen, nicht alles anders, aber vieles besser machen zu wollen, der muss sich schon daran messen lassen, oder nicht antreten bzw. den Mund nicht so voll nehmen. Der jetzige Kanzler hat es nach eigenen Worten nicht verdient wiedergewählt zu werden, wenn er es nicht schafft, die Arbeitslosenquote auf unter 3,5Mill. zu senken, und nun ? was tun ? Soll er bleiben ?
Horst
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e k o
antwortete am 12.02.02 (18:34):
Auch ich bin der Meinung, dass man mit "Köpferollen" nichts voranbringen kann. Es ist zwar geübter Brauch, dass ein Minister zurücktritt, wenn Untergebene Mist bauen, aber dadurch kann man den Lapsus auch nicht mehr rückgängig machen.
Dass die Verantwortlichen ( Jagoda und Riester ) nun deutlich sichtbare Kratzer auf ihrem Hochglanzlack bekommen haben, ist schon mal eine deutliche Warnung. Nun sollten sie sehen, dass sie Ordnung in ihren Laden bekommen.
Schaffen sie es nicht, ist immer noch Zeit, über eine Ablösung nachzudenken.
Ein Rücktritt der beiden würde nicht einen einzigen Arbeitslosen in Lohn und Brot bringen, das sollte man sich schon vergegenwärtigen.
Im Übrigen bezweifle ich sehr, ob es durch eine effizientere Arbeit der Arbeitsämter überhaupt zu einem spürbaren Abbau der Arbeitslosigkeit käme.
Glaubt man den Berichten der letzten Tage, so liegt das Problem ganz woanders und ist mit staatlich gelenkten Maßnahmen nicht zu beherrschen.
Es wird doch niemand im Ernst glauben wollen, dass sich irgendein Manager oder Firmeninhaber von dem, was ein Politiker sagt, beeindrucken lässt.
Aber letztendlich hängt es von denen ab, ob jemand eingestellt wird oder nicht.
Daran kann auch ein Rücktritt dieser beiden Herren nichts ändern.
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seewolf
antwortete am 12.02.02 (22:22):
Lieber Eko -
Du hast vollkommen recht.
Noch nie hat ein Politiker einen einzigen Arbeitsplatz geschaffen ... ausgenommen die zusätzliche Sekretärin und der zusätzliche Chauffeur, die er für seine persönliche Tätigkeit zu benötigen meint.
Arbeitsplätze "schafft" man nicht. Arbeitsplätze entstehen, wenn mehr Menschen-Arbeit erforderlich wird. Dies ist der Fall, wenn jemand etwas unternimmt, was er nicht allein bewerkstelligen kann. Wenn er dazu Maschinen braucht, kann es sein, daß der Maschinenlieferant wegen Unterkapazität mehr Leute einstellen muß.
Wir wissen alle, daß -zunehmend- Arbeit nicht durch Menschen, sondern durch Maschinen erledigt werden kann. Damit muß man sich abfinden oder einen neuerlichen "Weber-Aufstand" inszenieren.
Die Politik soll verdammt noch mal die Rahmenbedingungen so gestalten, daß MEHR Leute Unternehmer werden, daß MEHR Leute qualifizierte Ausbildung bekommen können, daß MEHR Leute Risiko zu tragen bereit sein können.
Alles andere soll die Politik denjenigen überlassen, die etwas tun wollen UND können.
Wieso darf in Deutschland ein Zimmermannsgeselle mit 30 Jahren Berufspraxis keine jungen Leute ausbilden??? Und wieso darf ein 21jähriger Sachbearbeiter im Arbeitsamt einem arbeitslosen 40-jährigen Zimmermann vorschreiben, daß er als "Elektroniker" umzuschulen sei???
Schwachsinn auf breiter Front...
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Barbara
antwortete am 12.02.02 (23:28):
Hallo seewolf,
auch ich halte einen Aufstand nach dem Muster der Weber für wenig sinnvoll. Die von Menschen zu leistende Arbeit wird durch modernste Technik immer weniger. Und das ist auch gut so . . . bzw. könnte für alle gut sein.
Diejenigen, die Arbeit haben, sind immer mehr gefordert, oft überfordert. Warum kann man die noch vorhandene Arbeit nicht endlich auf mehr Schultern verteilen? Die Franzosen haben uns gezeigt, dass es machbar ist. Meiner Meinung nach würde sich das auch auf unser soziales Umfeld positiv auswirken. Wenn man abends vollkommen geschafft von der Arbeit nach Hause kommt, hat man keine Lust mehr, sich die Sorgen der Kinder oder der Nachbarn anzuhören. Man braucht sein bißchen Ruhe, um am nächsten Morgen wieder fit zu sein. Ist das der Sinn des Lebens?
Unser Bruttosozialprodukt ist beachtlich. Die Deutschen leisten sehr viel, nur ist es das Werk von immer weniger Menschen. Immer mehr Menschen leiden unter dem burn-out-Syndrom. Andere werden krank, weil sie keine Chance haben, jemals einen Arbeitsplatz zu bekommen.
Warum denkt niemand mehr in diese Richtung?
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schorsch
antwortete am 13.02.02 (09:49):
Bei uns in der Schweiz machen die Gewerkschaften Dampf für die 36-Stundenwoche. Die Arbeitgeber zetern und lassen das Gespenst des Niedergangs an die Wand malen. Sie haben dies schon getan, als es darum ging, die Sundenzahl von 50 auf 48 zu senken und dann jedesmal, wenn es um die nächste Stunde ging bis zur heutigen 40-Stundenwoche. Und jedesmal wurden die Profite noch grösser. Woher kommen eigentlich die Gelder, die die Arbeitslosen beziehen? Doch von jenen Geldern, die die Noch-Arbeit-Habenden einbezahlen. Das heisst doch, dass wir Arbeitenden so oder so die Zeche bezahlen müssen, ob dies nun über Arbeitslosengelder oder über Almosen geschieht. Statt nun dieses Geld in Form obgenannter Bezüge dem Mitmenschen zukommen zu lassen, wäre es doch viel schlauer, den Mitmenschen arbeiten zu lassen, auf dass dieser seinen eigenen Lohn beziehe und sein Ansehen gegenüber der Allgemeinheit und gegenüber sich selber steige.
Schorsch
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Heinzdieter
antwortete am 13.02.02 (09:52):
Ich behaupte die beiden Herrn haben überhaupt nichts mit solchen Maßnahmen zu tun. Einzig und alleine nur die Wirtschaft- hier meine ich Privatbetriebe aller Art- können da nur Abhilfe leisten. Hierzu brauchen wir neue Anreize für die Wirtschaft, Innovation zum Anschub der Produktion und Erschließung neuer Märkte. Das Mainzer Modell funktioniert genau so wenig wie ABM und andere Modelle, die zwar die Arbeitslosen über einen gewissen Zeitraum von der Straße holen und diese dann wieder auf die Straße -Arbeitslosigkeit - entlassen. Ein wesentlicher Umstand ist,daß die staatliche Leistungen für Arbeitslose zu reizvoll sind, um zu arbeiten, denn sie bekommen ihr Geld direkt vom Staat ohne Arbeitsleistung. Wie war es denn in den Jahren 1949 bis 1955. Die damaligen Arbeitslosenzahlen sind mir leider nicht mehr geläufig. War einer arbeitslos, so bekam er 2 bis 3 Stellen zugewiesen, nahm er eine nicht an, so wurde das Arbeitslosengeld für einen gewissen Zeitraum gestrichen. Das Geschrei wäre riesengroß, wenn man heute das gleiche System wieder realisieren würde, denn wie könnte z.B. ein Fachrbeiter zu Waldarbeiten eingesetzt werden.
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Barbara
antwortete am 13.02.02 (11:44):
Hallo Heinzdieter,
leider verfällst Du wieder in das so beliebte Denkmuster: die sind doch nur faul, die wollen doch gar nicht arbeiten, die soziale Hängematte ist viel zu bequem.
Deine Worte:
>>Ein wesentlicher Umstand ist,daß die staatliche Leistungen für Arbeitslose zu reizvoll sind, um zu arbeiten, denn sie bekommen ihr Geld direkt vom Staat ohne Arbeitsleistung. Wie war es denn in den Jahren 1949 bis 1955. Die damaligen Arbeitslosenzahlen sind mir leider nicht mehr geläufig. War einer arbeitslos, so bekam er 2 bis 3 Stellen zugewiesen, nahm er eine nicht an, so wurde das Arbeitslosengeld für einen gewissen Zeitraum gestrichen.<<
Wir haben eben nicht mehr die Verhältnisse von 1949 bis 1955, die Du schilderst, als auf jeden Arbeitslosen zwei bis drei offene Stellen kamen. Das ist doch der Punkt! Meinst Du im Ernst, dass jemand von einem erfüllten Leben träumen kann, wenn er keinen Arbeitsplatz, somit keine Perspektive hat? Laß doch bitte die Schelte auf die, die sowieso schon arm dran sind. Weil es in jeder Gruppe ein paar schwarze Schafe gibt, kann man doch nicht in der Art, wie Du es machst, verallgemeinern!
Wir hatten doch bereits auf die Weberaufstände verwiesen, nämlich auf den Umstand, dass modernste Technik immer mehr menschliche Arbeitskraft ersetzt und noch mehr ersetzen wird. Dies könnte eigentlich ein Segen für alle sein, wie ich oben bereits ausführte. Hingegen ist in den Zeitungen zu lesen, dass "innovative Unternehmer" gefragt sind, die mit neuen Produkten "neue Märkte" erschließen sollen. Sind nicht die meisten Wohnungen voll? Brauchen wir immer noch mehr?
Wäre nicht ein wenig mehr Zeit für unsere Mitmenschen ein höherer Wert? Wahrscheinlich müsste jemand "small-talking-groups" am "weekend" für viel Geld anbieten, damit diese "Leistung" ihren "Wert" in unserer Gesellschaft einnehmen kann.
Gruß Barbara
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Baerliner
antwortete am 13.02.02 (12:44):
Mal eine ganz harte Frage, für die ich vielleicht massenhaft Schelte beziehe: Liegt die massive Arbeitslosigkeit nicht auch daran, daß für den erlernten Beruf oder die angelernte/ungelernte Tätigkeit in unserer hochtechnisierten Gesellschaft kein Markt/Bedarf da ist und auch nicht geschaffen werden kann?
Und wenn ich dann lese, wie ein 21 jähriger Arbeitsvermittler einem 40jährigen Zimmermann eine "Elektronikumschulung" aufzwingen könne, dann geht mir der Hut hoch. Wir reden soviel von der Notwendigkeit von Ausbildung (aber die ist natürlich nur sinnvoll in nachgefragten Tätigkeiten) und wollen mit 40 keine Umschulung mehr machen? Ja, was bleibt denn dann?
Aufgezwungen kann keinem was werden; jeder ist seines Glückes Schmied.
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Barbara
antwortete am 13.02.02 (15:51):
Hallo Baerliner,
kennst Du persönlich jemanden, der mit 40 J. keine sinnvolle Umschulung machen will?
Natürlich ist Deine Meinung am einfachsten:
>>Aufgezwungen kann keinem was werden; jeder ist seines Glückes Schmied<<
Ich habe in der Grone-Schule Menschen kennengelernt, die hochqualifiziert und mehrmals umgeschult worden waren und trotzdem nur "Schwangerschafts-Vertretungen" angeboten bekamen. Sie haben diese Vertretungen angenommen, um danach in die nächste Umschulung zu kommen.
Motiviert, einen festen Arbeitsplatz zu bekommen, waren sie alle.
Gruß Barbara
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Baerliner
antwortete am 14.02.02 (09:19):
Barbara,
einen festen Arbeitsplatz mit einem einizigen Beruf wird es in Zukunft immer weniger geben. Davon müssen wir uns lösen! Da können doch die Umschüler eigentlich froh sein, wenn sie variabel eingesetzt werden können.
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Heinzdieter
antwortete am 14.02.02 (10:45):
Hallo Barbara !! Und daran leidet das ganze Vermittlungssystem. Heutzutage kommt man mit den in jungen Jahren erlernten Beruf nicht mehr aus. Das Berufsleben besteht aus ständigem Lernen und Anpassen an den Arbeitmarktbedarf. Übrigends das war einmal mein Motto und ich bin gut damit ausgekommen. Den Beruf den ich einmal erlernt hatte, hatte ich ca 2 Jahre ausgeübt. Wer das nicht versteht, der ist ein Träumer und nach 10 Berufsjahren arbeitslos, wenn er nicht gerade in einer Großfirma arbeitet. Flexibilität heißt aber auch jede zumutbare Arbeit annehmen, um nicht arbeitslos zu werden. Das funktioniert aber nicht in unserem Arbeitssystem, denn der Reiz Sozialleistungen zuerhalten mit denen man ganz gut zuhause leben ohne etwas zutun ist, ist groß. Z. B. Warum kann ein 50 Jahre alter Konstrukteur nicht als CAD-Zeichner oder -Planungszeichner arbeiten?? Grundvoraussetzungen sind in diesem Fall vorhanden. Gruß Heinz-Dieter
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Heinzdieter
antwortete am 14.02.02 (10:47):
Hallo Barbara !! Und daran leidet das ganze Vermittlungssystem. Heutzutage kommt man mit den in jungen Jahren erlernten Beruf nicht mehr aus. Das Berufsleben besteht aus ständigem Lernen und Anpassen an den Arbeitmarktbedarf. Übrigends das war einmal mein Motto und ich bin gut damit ausgekommen. Den Beruf den ich einmal erlernt hatte, hatte ich ca 2 Jahre ausgeübt. Wer das nicht versteht, der ist ein Träumer und nach 10 Berufsjahren arbeitslos, wenn er nicht gerade in einer Großfirma arbeitet. Flexibilität heißt aber auch jede zumutbare Arbeit annehmen, um nicht arbeitslos zu werden. Das funktioniert aber nicht in unserem Arbeitssystem, denn der Reiz Sozialleistungen zuerhalten mit denen man ganz gut zuhause leben ohne etwas zutun ist, ist groß. Z. B. Warum kann ein 50 Jahre alter Konstrukteur nicht als CAD-Zeichner oder -Planungszeichner arbeiten?? Grundvoraussetzungen sind in diesem Fall vorhanden. Gruß Heinz-Dieter
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Barbara
antwortete am 14.02.02 (11:19):
Sicher kann ein Konstrukteur als CAD Zeichner arbeiten ... Nur: wer übernimmt die Kosten für die Umschulung? Die Unternehmen fordern ständig, dass sie Arbeitnehmer mit Fähigkeiten bräuchten, die nicht am Markt verfügbar sind.
Warum schulen sie nicht selbst die Leute nach ihren speziellen Erfordernissen um? Die Kosten möchten sie nicht aufbringen, jedoch vom Staat fordern, doch bitte die passenden Arbeitskräfte bereitzustellen. Lest doch einmal die Stellenanzeigen. Es werden Menschen mit ganz speziellen Kenntnissen gesucht. Diese Kenntnisse kann jedoch keine öffentliche Umschulung vermitteln. Insofern kann man leicht fordern und selbst nichts zur Lösung des Problems beitragen.
Wie viele große Unternehmen haben sich jahrelang um die Ausbildung gedrückt, die Kosten dafür eingespart und schreien jetzt nach Fachkräften, die ihnen fehlen. Nun möchte doch bitte der Staat sich um die Ausbildung bzw. Umschulung kümmern. Ist das in Ordnung?
Aber das einfachste ist noch immer, den Arbeitslosen die Schuld zu geben. Sie haben keine Lobby. Nur bestreiten will doch keiner ernsthaft, dass modernste Technologie zu immer weniger Arbeitsplätzen führt. Wenn Ihr meint, diese fehlenden Arbeitsplätze könnten durch neue Berufsbilder in der Dienstleistung ersetzt werden, etwa in der Art der Wareneinpacker an den Supermarktkassen, dann ist das wirklich nicht meine Welt.
Trotzdem einen schönen Valentinstag - seid lieb zu Euren Mitmenschen und verurteilt sie nicht pauschal
Gruß Barbara
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Wolfgang
antwortete am 14.02.02 (12:25):
Radios laufen, Platten laufen, Filme laufen, TV's laufen, Reisen kaufen, Autos kaufen, Häuser kaufen, Möbel kaufen. Wofür?
Züge rollen, Dollars rollen, Maschinen laufen, Menschen schuften, Fabriken bauen, Maschinen bauen, Motoren bauen, Kanonen bauen. für wen?
Bomber fliegen, Panzer rollen, Polizisten schlagen, Soldaten fallen, Die Chefs schützen, Die Aktien schützen, Das Recht schützen, Den Staat schützen. Vor uns!
Auszug aus dem Lied "Macht kaputt, was euch kaputt macht" (vom Album "Warum geht es mir so dreckig" von Floh de Cologne)
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A. Tetzlaff
antwortete am 15.02.02 (08:32):
Hallo Ihr Alle, ich stimme Schorsch voll uns ganz zu. Der, der die Karre in den Morast chauffiert hat, der soll sie auch wieder rausziehen. Jedesmal wenn ein Minister, oder wie jetzt Herr Jagoda etwas verbockt hat soll er den Hut nehmen. Daß sieht doch meistens so aus: Goldener Handschlag, jede Menge Geld (Abfindung), dann passiert das Gleiche wie in der Politik. Der Nächste sagt, ich hatte mit soviel Altlasten anzufangen, ich konnte nichts mehr machen!Mein Großvater hat immer gesagt, Versicherungsvertreter, Kirchenleute, Politiker alle in einen Sack und drauf gehauen, da triffst Du nie daneben! Scheint heute genauso relevant zu sein, wie gestern. Und verdammt noch mal hört endlich auf, bei jeder Entscheidung, die ihr fällen wollt, über den Atlantik zu schauen, wir sind Deutsche und keine Amerikaner! Alfred
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Ursula Trautmann
antwortete am 18.02.02 (02:41):
Eine kleine Firma kann keinen Mitarbeiter einstellen, sonst kann es möglich sein, dass diese Firma nicht überlebt1 Seit drei Jahren arbeitet mein Sohn 16-18Std. täglich! Er würde einen Mitarbeiter einstellen! Aber wenn dieser Mitarbeiter krank wird, muß er 6Wo. noch mehr als 18Std. täglich arbeiten, um die Unkosten wieder reinzuholen. Wenn in einem 1/2 Jahr die Aufträge hängen oder verzögern oder ausbleiben, geht er ( mein Sohn mit seiner Firma ) baden, weil er den Mitarbeiter nicht entlassen kann! das sind Probleme, die nie zur Sprache kommen. Wenn ein junges Unternehmen Arbeitsräume erstellen will, wartet der Unternehmer 3Mon. auf die Umbaugenehmigung und zahlt während dieser Mon. brav 4000DM Miete so nebenher, der Beamte kann sich das leisten, da geht der Zug einfach langsamer<! Wenn dann der Umbau fertig ist wird weiter gemängelt! Der Personalraum darf nicht im Arbeitsbereich liegen die Räume müssen getauscht werden usw! usw! Da könnte man noch vieles aufzählen , was es besonders schwierig macht ein Unternehmen zu gründen und zu erhalten! Ursula
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Hans-Jürgen
antwortete am 18.02.02 (23:28):
Alfred,
da kannst Du aber stolz sein auf Deinen Großvater, wenn er tatsächlich sagte: "Versicherungsvertreter, Kirchenleute, Politiker alle in einen Sack und drauf gehauen, da triffst Du nie daneben." Solche Verallgemeinerungen und Pauschalurteile sind wirklich der Höhepunkt der Sachlichkeit und immer wieder ein Grund zur Freude :-(
Aber im Ernst: was willst Du damit eigentlich erreichen? Angenommen, es gäbe keine Politiker, in keinem Land, und es hätte auch nie welche gegeben. Weißt Du, was wir dann ertragen müßten? Faustrecht, Mord und Totschlag! Sklaverei unter der Knute der übelsten Verbrecher! Ich glaub' nicht, daß es wesentlich günstiger ablaufen würde und auch nicht, daß *Du* das möchtest.
Läßt sich das Ganze nicht etwas differenzierter betrachten? Diese Politikerschelte ist weder besonders originell noch effektiv. Schimpfen kann jeder. Besser machen gilt!
Hans-Jürgen
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Johannes Michalowsky
antwortete am 21.02.02 (21:36):
So, nun ist es so weit: Jagoda tritt zurück, als wichtiger Diskussionspunkt ist zuvor noch sicherzustellen, daß ihm auch ja eine ausreichende Pension ins Haus steht.
Wie ich in dem Zusammenhang höre, ist Jagoda CDU-Mann und Blüm-Protege - da wird es höchste Zeit, daß ein knackiger Sozi an diese Stelle gehievt wird, bevor die Regierung Schröder im September womöglich das Zeitliche segnet.
Und Vollbeschäftigung wird ja nun nicht lange auf sich warten lassen, oder?
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Baerliner
antwortete am 21.02.02 (22:24):
Jo, man könnte Dich fast als nächsten Kandidaten für den Orden wider den tierischen Ernst vorschlagen;-)
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Schorsch
antwortete am 22.02.02 (09:48):
Wenn ich manchmal die Debatten im Deutschen Bundestag mitverfoge, komme ich seit Jahrzehnten - nicht erst seit die Sozi am Ruder sind - zur Überzeugung, dass (wenigstens dort!) Vollbeschäftigung herrscht!
Schorsch
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Baerliner
antwortete am 22.02.02 (10:20):
Schorsch, hast Du zufällig den letzten Scheibenwischer gesehen? Du mußt nur (Arbeitslosen-)zahlen bereinigen um die "richtigen" Einflüsse (wie auch die Staatsverschuldung), dann stehst Du als erfolgreicher Politiker da!
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Baerliner
antwortete am 22.02.02 (10:25):
Ich habe noch was vergessen: Jetzt wird erstmal die Bundesanstalt um ihren Präsidenten bereinigt und dann schießen die Arbeitsplätze wie Pilze aus dem Boden.
Hoffentlich sind diese Pilze aber nicht für viele ungenießbar (nicht zumutbar), so daß keiner sie sammeln will.
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Dieter Hönerhoff
antwortete am 22.02.02 (18:54):
Bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze müssen ja nicht nur die durch Rationalisierung weggefallenen Arbeitsplätze ersetzt werden sondern die im Winter wegfallenden Arbeitsplätze. Viele Arbeitnehmer würden sehr schnell einen Arbeitsplatz bekommen wenn die Unternehmer die Überstunden halbieren würden und dafür Neueinstellungen vornehmen. Dieses Problem löst die Bundesanstalt für Arbeit nicht. Selbst wenn neue Besen gut kehren sie beseitigen nicht die Ursachen. Die Ursachen werden nur durch durch Wirtschaftswachstum und durch vernünftiges miteinander umgehen gelöst.
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Heinzdieter
antwortete am 23.02.02 (14:09):
Nun ist H. Jagoda zurück getreten ( worden). Ein H. Gerster ist der Nachfolger, gekrönt von seinen Freund Gerd. Nach meiner Meinung ist das wieder ein Schnellschuß. Richtig ist doch eine komplette Umstellung der Arbeitslosenvermittung bei vorgehneder Schaffung optimaler Grundlagen wie Senkung des Arbwitslosengeldes bei Stellenverweigerung, Einführung von Arbeitsgleitzeitkonten, Start der Arbeitsstellenvermittlung bereits bei Kündigung, Umstellung auf private Vermittler, Lockerung des Kündigungschutzes bei über 50-jährigen, Annahme von artverwandten Tätigkeiten, und und Übrigends das ist nicht alles auf meinen Mist gewachsen, sondern stellt Ausschnitte aus renommierten Tageszeitungen dar. Was fehlt, ist die Koordination aller Einzelmaßnahmen zu einem funktionierenden Ganzen. Aber das kann meiner Meinung nicht ein Newcomer. Der Gute braucht für seine Einarbeitung Zeit und die hat Herr G. Schröder nicht, denn der Termin 22.9.2002 steht und ist nicht verschiebbar. Eben höre ich in den Nachrichten, daß nichtvermittelbare Arbeitslose aus der Statistik herausfallen. Das ist auch eine Schönung der Arbeitslosenstatistik.
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Baerliner
antwortete am 23.02.02 (14:37):
Ja, Heinzdieter, natürlich ist das nichts weiter als Augenwischerei.
Aber lies Dir mal durch, welche Länder auch hier als Vorbild angeführt werden: Frankreich, Dänemark.
Aber wie erreicht z.B. Dänemark das Ziel:
kein Kündigungsschutz nach einem Jahr Arbeitslosengeldbezug sind soziale Tätigkeiten zu übernehmen, die bei uns Zivildienstleistende ausführen
Mit Kündigungsschutz ist den Besitzständlern geholfen, nicht aber den Arbeitssuchenden!
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Dieter Hönerhoff
antwortete am 23.02.02 (14:50):
Ich finde es toll wenn auf Ansichten sofort Gegenansichten folgen können. HeinzDieter so lassen sich einzelne Punkte direckt ansprechen. Gerster war etliche Jahre Sozialminister in Rheinland-Pfalz. Vor dieser Zeit war er als Unternehmer tätig. Er hat für die neue Aufgabe die notwendige Kompetenz. Du hast eine Reihe von Maßnahmen genannt die schon in der Presse vorher genannt wurden. -Senkung des Arbeitslosengeldes bei Stellenverweigerung. Gibt es seit Jahren schon. Man nennt es nur Sperrzeiten. -Schaffung von Arbeitszeitgleitkonten: Eine wunderbare Sache. Macht nur Sinn, wenn man auch bei Stellungswechsel Ansprüche mitnehmen könnte(schwierig). Innerbetrieblich gibt es sowas bei VW, warum wohl nicht überall? -Beginn der Stellenvermittlung bereits bei Kündigung. Gibt es schon seit Jahren. Besser wäre eine zusätzliche Sperrfrist, wenn der betroffene Arbeitnehmer es versäumt nach Erhalt der Kündigung gleich zur Arbeitsvermittlung zu gehen. -Umstellung auf private Vermittler: Bevor man ganz vom gegenwärtigen System abgeht, sollte man für 2 Jahre mal beide Systeme neben einander herlaufen lassen. Es wird sich herausstellen welches System besser ist. -Lockerung des Kündigungsschutzes bei über 50 Jährige. Im öffentlichen Dienst sind Arbeitnehmer häufig schon vom 40 ten Lebensjahr an unkündbar. Beamte sind gänzlich unkündbar. Bevor man in der freien Wirtschaft den Schwächsten ( mit 40 Jahre gehört man zum alten Eisen)den gesetzlichen Kündigungsschutz nimmt oder einschränkt sollte man die Beamten und alle Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst denen der freine Wirtschaft gleich stellen. Außerdem sollte man den über 50 Jährigen ruhig verstärkt Fortbildung-smöglichkeiten anbieten. Erst wenn sie diese nicht nutzen kann man über den Abbau von Sicherungsmaßnahmen reden. -Übernahme artverwandter Tätigkeiten. Seit 1977 gibt es die Zumutbarkeitsregelung. Das heißt Arbeitslose müssen Tätigkeiten annehmen die unter ihrem bisherigen Tätigkeitsniveau liegen. Der Bundesanstalt muß man wohl attestieren, daß sie auch schon in der Zeit der Regierung Kohl geschludert hat, wenn sie die Aufgaben nicht wahrgenommen haben sollte. In unseren Breitengraden gilt nach wie vor die Arbeitnehmertätigkeit als entscheidende Lebensgrundlage. Dies wir wohl auch auf unabsehbare Zeit so bleiben. Dort sollte man nicht mit dem Holzhammer sondern behutsam aber konsequent vorgehen. Gerster hat durch seine bisherige Tätigkeit bewiesen das er das kann. Geben wir ihm eine Chance. Wie man auch dem gegenwärtigen Kanzler die Chance geben muß. Dabei muß man allerdings immer wieder sehen das er in Zeiten der Globalisierung "nur der Kanzler Deutschlands" ist.
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Schorsch
antwortete am 24.02.02 (17:58):
Vor ein paar Jahren gab es in Arbeitgeberkreisen ein Schlagwort: Flexible Arbeitskräfte. Man fand es selbstverständlich, dass Arbeiter und Angestellte, die in einem Dorf oder in einer Stadt in einem Freundeskreis integriert waren, ein Häuschen ihr Eigentum nennen durften und ihre Kinder an diesem Ort in die Schule oder die Lehre schickten, ein paar hundert Kilometer entfernt eine schlechter bezahlte Stell annahmen. Man wollte sie zu modernen Sklaven und Wanderabeitern umerziehen. Wehret den (Wieder-)Anfängen.
Schorsch
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Dieter Hönerhoff
antwortete am 25.02.02 (06:54):
Wer schafft Arbeitsplätze und wer entlässt Arbeitnehmer? Wer beschafft die Aufträge in den Unternehmen? Wer organisiert die Arbeitsabläufe in den Betrieben? Wer agiert hier oder wer kann nur reagieren? Die Arbeitnehmer, die Arbeitgeber oder die Regierungen? Die Regierungen können die Rahmenbedingungen schaffen aber nicht die Unternehmen führen. Die Arbeitnehmer können ihre Arbeit gewissenhaft machen aber weder die Unternehmen in eigener Regie führen (Es gibt Beispiele da klappt das sehr gut)noch die Rahmenbedingungen verändern. Die Aufgabe des Unternehmers besteht bestimmt nicht darin den Wirtschaftsstandort Deutschland schlecht zu reden.Wenn sie mit Freude an ihre Arbeit gehen, wie sie es von den Arbeitnehmern erwarten, werden sie ihrer Aufgabe gerecht.
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Baerliner
antwortete am 25.02.02 (08:37):
DieterH,
nichts gegen Gerster und den VW-Manager, der ihm zur Seite stehen soll, aber: Können die wirklich etwas bewirken, wenn die Gewerkschaft VERDI schon wieder lauthals tönt: NICHT MIT UNS
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Heinzdieter
antwortete am 26.02.02 (06:07):
Wenn ich die Reaktion auf meinen Beitrag lese, dann muß man sich fragen, was hat H. Blüm und dann H. Rister überhaupt zum Abbau der Arbeitlosen beigetragen oder überhaupt getan. Überhaupt nichts !! In der freien Wirtschaft wäre H. Rister fristlos entlassen worden: Grund Arbeitsverweigerung. Es sind somit alle Voraussetzungen vorhanden, Arbeitslose in Arbeit zu bringen, natürlich wenn solche vorhanden, klar. Ich behaupte diese ist da. Jeder Arbeitslose kann in jeder freien Stelle eingesetzt werden, sofern er körperlich und geistig dazu befähigt ist: dh.ein 52 Jahre alter Buchhalter in Lagerverwaltung, Aufragsannahme über PC etc. Bei Verweigerung bekommt er keine Arbeitslosenunterstützung. Das ist das gleiche wie in den Jahren von 1955 ff, mit der Ausnahme, daß es da ein Bedarf vorhanden war, aber nicht für jede Berufsgruppe. Jetzt werden die Argumente aufgeführt es fehlen offene Stellen. Es sind nicht offene Stellen für alle vorhanden, aber man muß die freien besetzen. Aber solange die Gewerkschaften herbei das Sagen haben, wird es so bleiben wie es ist. Ein Beispiel zulesen in einer führenden Tageszeitung: H. Murdock übernahm wieder einmal einen Verlag in Jahre 1986. EDV war in diesem Verlag ein Fremdwort.Die Damen und Herren in diesem Betrieb wollten davon auch nichts wissen. Sie hatten die am nächsten Tage zuhause zubleiben oder die Umstellung mitzumachen; übrigends unterstützt von Frau Thatcher. Dagegen waren damals die Gewerkschaften Sie fürchteten den Verlust von Arbeitsplätzen. Aufzuhalten war die Umstellung weltweit zum damaligen Zeitpunkt sowieso nicht mehr. Gewekschaften müssen sein, aber sie müssen sich auf ihren Basisarbeit beschränken. Arbeitsplätze schaffen sie nicht, sie vernichten sie nur durch Blockierung von Innovationen, die u. U. zu Arbeitsplatzabbau führen könnte.
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Schorsch
antwortete am 26.02.02 (18:08):
Zitat Heinzdieter:
"....In der freien Wirtschaft wäre H. Rister fristlos entlassen worden: Grund Arbeitsverweigerung......"
Steht es in der Privatindustrie tatsächlich so rosig? Darf ich an einige in letzter Zeit an die Öffentlichkeit gekommenen Ereignisse erinnern?:
Da haben hochbezahlte und hochgelobte Wirtschaftsführer nichts weiter zustande gebracht, als "ihre" unternehmen in den Ruin zu reiten. Und als sie dann, endlich als unfähig erkannt, ausschieden, bekamen sie Abgangsentschädigungen, Boni und Anderes in der Höhe von x-hundertmillionen (ich habe mich nicht verschrieben!) Franken.
Die Wirtschaftsbosse lassen sich ihre Zukunft vergolden, die zurückbleibenden Arbeiter und Angestellten verlieren ihren Job und fallen der Allgemeinheit zur Last!
Schorsch
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Baerliner
antwortete am 28.02.02 (09:47):
Auszug aus einem SPIEGEL-ONLINE Interview mit Norbert Blüm:
SPIEGEL ONLINE: Der Begriff "dramatische Zuspitzung" trifft auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Welches Gefühl befällt den ehemaligen Arbeitsminister Blüm, wenn er morgens die Zeitung aufschlägt und liest, dass bei der Bundesanstalt für Arbeit Statistiken manipuliert wurden?
Blüm: Dann denke ich, dass dieser Fehler korrigiert werden muss. Trotzdem wundere ich mich, selbst wenn die Statistik korrekt wäre, würde das doch nichts an der Zahl der Arbeitslosen ändern. Die Sache wird aber so diskutiert, als sei die Statistik schon der Arbeitsplatz. Weder Jagoda noch die Bundesanstalt sind für die Arbeitslosigkeit zuständig, die verkünden zwar schlechte Zahlen, sind aber nicht deren Verursacher. Das Ganze kommt mir fast wie ein großes Ablenkungsmanöver vor. Dabei sind vier Millionen Arbeitslose der eigentliche Skandal.
Das vollständige Interview findet sich im Internet-Tipp
(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,184571,00.html)
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Dieter Hönerhoff
antwortete am 28.02.02 (14:20):
Wenn ich Heinzdieters Diskussionsbeitrag lese dann frage ich ihn,woher nimmst Du Deine Kenntnisse beispielsweise über das alles blokierende Verhalten der Gewerkschaften? Natürlich möchten die Arbeitnehmer gern ihren angestammten Arbeitsplatz behalten und erwarten von den Gewerkschaften Schutz und Hilfe. Nur, man muß schon als Gewerkschafter wirklich dumm und ungeschickt sein, wenn man gegen den technischen Fortschritt kämpfen will. Bei näherem Hinsehen entdeckt man dann auch ganz andere Entscheidungslinien. Die heißen ganz klar: der technische Fortschritt ist nicht zu verhindern. Er muß aber beherrschbar sein. Will heißen:den betroffenen Arbeitnehmern muß geholfen werden. Dies kann und muß geschehen durch andere Arbeitsplätze und durch eine bessere Aus-und Fortbildung. Heinzdieter, ist das Basisarbeit oder Einflussnahme auf die Politik? Mir ist gleich was es ist; erfolgreich soll es sein. Wir sind hier im Seniorentreff. Unsere jährlichen Rentenveränderungen richten sich nach der Erhöhung der Arbeitnehmereinkommen.Dies geschiet durch die Tarifverträge die die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern aushandeln. Heinzdieter du bist sicherlich mit mir der Meinung, daß wir alle nach einem arbeitsreichen Leben an der wirtschaftlichen Entwicklung wenigstens durch jährliche Rentenveränderungen teilhaben sollten. Dies ist übrigens auch ein Verdienst des von Dir so gescholtenen Herrn Riester.
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Heinzdieter
antwortete am 05.03.02 (06:19):
Hallo Dieter H. Ich fahre fort: Das ist nicht nur der Verdienst von Herrn Riester sondern auch von H. Blüm und seinen Vorgängern. Ich bin nicht gegen die Gewerkschaften, den Gegenpol zu den Arbeitgebern. Ich bin aber gegen eine politische Einflußnahme der Gewerkschaften. Sobald einer der Bundesarbeitsminister Maßnahmen gegen den Abbau der Arbeitslosigkeit unternimmt,wird von den Gewerkschaften opponiert. Siehe erste Maßnahmen von H. Gerster: Zusammenlegung von Arbeitslosen -und Sozialhilfe dadurch Abbau der Arbeitsplätze in der Verwaltung, oder Abschaffung der Landesarbeitsämter und und. Der Mann macht kaum richtig den Mund auf und gleich sind die H. Gewerkschaftler dagegen. Sei stemmen sich gegen alle Maßnahmen der Mordernisierung und Vereinfachung im Verwaltungsablauf. Wie soll den H. Eichel da mit seinen Finanzen klarkommen? Man kann etliche solcher Beispiele aufzählen, diese stehen fast täglich in den Tageszeitungen. Nichts für ungut. Gruß Heinzd.
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